Offenes Forum für alle

Durch das Buch angestoßene Reflexionen und andere Hinweise sind ganz unten auf der Seite unter Kommentare verfassen sehr erwünscht.

549 Antworten zu Offenes Forum für alle

  1. Annemarie W. schreibt:

    Ich erlaube mir, Vertrauen in eine Kirche zu haben zu wollen,die mich stresst. Vertrauen in einen Orden zu haben, der sich lieber beschimpfen läßt von Menschen,die ihm nicht vertrauen.Als sich Zeit zu nehmen für unsereinen. Ich suche nach Versöhnung mit allen Jesuiten, nicht nur mit den Ordensmitgliedern, die eh auf mich zukommen.Oder die mich ernstnehmen. Aber diese Alle haben keine Zeit, weil ständig der Orden und die Kirche aufgemischt wird mit Generalverdacht. Es steht mir bis obenhin.Eltern, auch Ihr habt Verantwortung. Bringt Euren Kindern bei, nein zu sagen,. Dann könnt Ihr sie in Ruhe wieder ganztags abschieben.

    • Bernhard Pfeiffer schreibt:

      Guten Abend,
      ich begrüße die Auseinandersetzung und Diskussion um die Ursachen und Konsequenzen des Scheiterns der Missbrauchsstudie. Insbesondere wecken die aktiven Beiträge von Jesuitenpatres die Hoffnung, dass möglicherweise auch auf diesem Blog ein produktiver Austausch möglich ist.
      Die Beiträge, deren einziger Tenor und ausgedrückter Wunsch ist, die Diskussion zu ersticken, haben hier nichts verloren. Ich möchte niemandem zunahe treten, aber Wünsche nach Versöhnung mit größeren Personengruppen oder implizite unerträgliche Schuldzuweisungen, wie dass das Versagen von Eltern Kindern beizubringen nein zu sagen neben einer ganztägigen Abschiebung (mit-)ursächlich sei, sind im besten Fall nur störend, wahrscheinlicher ist leider, dass sie wiederrum die Auseinandersetzung beenden. Daher meine Bitte an den Blogbetreiber hier einzugreifen.
      Bernhard Pfeiffer

  2. Angelika Oetken schreibt:

    Klicke, um auf ECKIGER-TISCH_2013-01-09_PM.pdf zuzugreifen

    (Presseerklärung Eckiger Tisch)

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Anselm Neft schreibt:

      Was ich noch nicht verstanden habe: Warum vertraut der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) Professor Pfeiffer nicht mehr? Alles andere klingt ja recht konkret und nachvollziehbar, aber dieser Punkt bleibt für mich im Dunkeln. Weiß jemand mehr?

      Mit freundlichen Grüßen,

      Anselm Neft

      • Angelika Oetken schreibt:

        http://www.sr-online.de/sronline/sr3/uebersicht/sr_3_thema/beitraege/kirche_missbrauch_aufklaerung100.html

        Sehr geehrter Herr Neft,

        habe das Interview leider selbst noch nicht gehört.
        http://www.sr-online.de/sronline/sr3/uebersicht/sr_3_thema/beitraege/kirche_missbrauch_aufklaerung100.html

        Ansonsten wurden mir zu der Frage gerade Infos versprochen, die ich heute Abend einstellen werde.

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

      • HRiegerSJ schreibt:

        Sehr geehrter Herr Neft,

        was konkret der Streitpunkt war, der zur Trennung führte, weiss ich auch nicht. Einige Quellen sprechen von Streit über die potentielle „Nachverwertung“ der Studie in Dissertationen, Habils usw. Vielleicht waren es auch atmosphärische Störungen.

        Die Angelegenheit stand ohnehin von vornherein unter keinem guten Stern. Die Kirche versteht das Verhältnis zwischen Bischof und Priester analog zu dem von Dienstgeber und Beamten. Personalakten unterliegen in diesem Verständnis der Vertraulichkeit und dürfen nur zur Führung des Dienstverhältnisses verwendet werden, alles darüber hinaus bedarf der Zustimmung des Untergebenen. Einige Priester haben, als der Vertragstext zwischen VDD und Institut geleakt wurde, einstweilige Verfügungen gegen die Verwendung ihrer Akten angekündigt oder eingeleitet. Sie sahen die versprochene Anonymisierung nicht hinreichend gewährleistet. Ich glaube nicht, dass dies alles oder auch nur vorwiegend Missbrauchstäter waren. Die Stimmung zwischen Priestern und Diözesanleitungen ist in manchen Diözesen schlecht. Sie fühlen sich im Regen stehen gelassen angesichts der nicht immer durchdachten Umstrukturierungen. Einige Diözesen sind deswegen aus der Studie ausgestiegen, weil sie hier nicht in Konflikt gehen wollten. Der Wert der Studie wäre so auch gesunken.

        Überhaupt ist es ein großes Problem, dass jede der 27 Diözesen im Endeffekt, obwohl sie einen gemeinsamen Miissbrauchsbeauftragten haben, doch je für sich machen kann, was sie will. Oft ist das gemeinsame nur der KGN. In Irland, wo ich eine Zeitlang gelebt habe, kann man die desaströsen Effekte dieser Sachlage auf die Fähigkeit, die Aufarbeitung anzugehen, recht gut beobachten.

        Im übrigen würde ich dem Kommentar von Stephan Toepfer in der FAZ heute zu der Angelegenheit voll zustimmen.

        Viele Grüße
        Herbert Rieger SJ

        • Birgit N. schreibt:

          Hier eine Stellungnahme der Beratungsstelle Zartbitter zur KFN:

          Klicke, um auf Stellungnahme_zu_KFN_03.11.2011.pdf zuzugreifen

          • Anselm Neft schreibt:

            Sehr geehrte Frau N.,

            tja Zartbitter geht mit KFN streng und für mich oft nachvollziehbar ins Gericht, allerdings bezweifle ich, dass der Nachfolger/die Nachfolgerin von Prof. Pfeiffer einen besseren Job machen kann. Warten wir’s ab.

            Anselm Neft

            • Annemarie W. schreibt:

              Eigentlich sind wir mit den Jesuiten zugange und dem irrsinnigen Versuch, der von bestimmten Seiten boykottiert wird erfolgreich, Frieden zu schaffen ohne Waffen. Wie schön, dass man wieder vom Thema abweichen kann.Weil wieder irgendwo was falsch gemacht wurde. Kirche unter Generalverdacht nimmt einem eh jeden Weg miteinander w e g.

        • Anselm Neft schreibt:

          Sehr geehrter Herr Rieger,

          vielen Dank für die Erklärung, die ein wenig Licht ins Dunkel bringt. Nach dem, was ich bisher gelesen habe, war man seitens der DKB und in den Diözesen auch besorgt, was die Wahrung des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte angehe. Das passt ja zu dem, was Sie schreiben.

          In einem Punkt widerspricht Ihr Kommentar jedoch den Äußerungen des Pressesprechers der Deutschen Bischofskonferenz (Matthias Kopp):

          Der Sprecher wies zudem die These zurück, einzelne Bistümer seien aus dem Projekt ausgestiegen. Alle Diözesen seien bei dem Projekt dabei, für das die Bischofskonferenz derzeit einen neuen Partner auf wissenschaftlicher Seite suche.

          Quelle: http://www.katholisch.de/de/katholisch/themen/kirche_2/130109_missbrauchsstudie.php

          P.S.: Sehr schönes Bild über dem Artikel!

          • Anselm Neft schreibt:

            Nachtrag: Bischof Ackermann sagt einen Satz, über den ich noch lange rätseln werde:

            Zudem habe [laut Ackermann] der Wissenschaftler [Pfeiffer] auch „Signale gesetzt, die irgendwie auch uns befürchten lassen mussten, dass er Dinge öffentlich macht, ohne dass wir jetzt gut damit im Gespräch sind“.

            Annemarie W.: Sie sind Theologin und verstehen den Laden — bitte helfen Sie uns bei der Exegese!

            Beschwingte Grüße,

            Anselm Neft

          • HRiegerSJ schreibt:

            Folgender Brief ist im Internet zu finden (Erzbistum Berlin), Antwort der Diözesanleitung auf einige Beschwerden von Priestern:

            Lieber Mitbruder,

            in Ihrem Schreiben vom 20.07.2011 nehmen Sie Stellung zu der über die Presse verbreiteten Maßnahme der Deutschen Bischofskonferenz, zu Forschungszwecken Personalakten von Diözesanpriestern offenzulegen. Diese Untersuchung ist – nach meinem Wissen – auf einige Bistümer beschränkt, in denen wohl Absprache über solches Verfahren erzielt worden ist.

            Im Erzbistum Berlin ist dies nicht vorgesehen. Darüber hinaus erachte ich ein derartiges Verfahren nicht nur aus rechtlichen Gründen für problematisch. Einen „Generalverdacht“ kann und will ich angesichts des Zieles und der Vorgehensweise der oben genannten Untersuchung allerdings nicht unterstellen.

            Mit freundlichen Grüßen

            +Dr. Matthias Heinrich
            Diözesanadministrator

            • Anselm Neft schreibt:

              Ob das Herrn Kopp, dem Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz entgangen ist, dass die Untersuchung eh nur auf einige Bistümer beschränkt sein sollte?

              Mit freundlichen Grüßen,

              Anselm Neft

    • Christoph M. Berger schreibt:

      Werte Frau Oetken,
      vielen Dank, dass Sie diese Information hier eingestellt haben. Ich bin sehr traurig über das Vorgehen der Kirche. Besonders über das von Herrn Dr. Ackermann, der ja der Missbrauchsbeautragte der Bischofskonferenz ist. Das Interview mit Herrn Prof. Dr. Pfeiffer heute Morgen im DLF ist bestürzend: http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&broadcast=196841&datum=20130109&playtime=1357710589&fileid=4108cdea&sendung=57967&beitrag=1972524&/.

      Das sagt ein bischen über die Richtung der Kirche aus. Ich empfinde es auch deshalb als sehr traurig, weil nun der Eindruck entstehen muss, die Kirchen habe etwas zu verbergen. Das ist sicher ein schwerer Rückschlag für die Glaubwürdigkeit der Kirche. Und auch für die Hoffnung der Opfer.

      Mit freundlichen Grüßen
      Christoph M. Berger

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrter Herr Berger,

        traurig ist das Vorgehen der RKK-Führung. Selbstverständlich.

        Aber das Verhallten der Institution römisch-katholische Kirche Deutschland ist nicht ungewöhnlich und an sich auch nicht verwunderlich. Eigentlich handelt es sich um die Taktik „Abwiegeln, aussitzen, Kräfte messen, aushungern“, die in ähnlicher Weise von Firmen und weltlichen Institutionen angewandt wird, wenn offenbar wird, dass durch ihr Zutun das öffentliche Gemeinwohl gefährdet wurde.
        Und wenn sie davon ausgehen können, dass die Geschädigten wenig Druckmittel und unzureichende finanzielle Ressourcen haben, um sich gegen die Straftaten und die Übervorteilung zur Wehr zu setzen.

        Die Odenwaldschulopfer machen nämlich ganz ähnliche Erfahrungen wie die RKK-Betroffenen.

        Und wer schon einmal miterlebt hat was passiert, wenn ein Missbrauchsopfer versucht, einen Täter oder eine Täterin, mit der es privat oder familiär verbunden ist dingfest zu machen, den wundert das Ganze jetzt auch nicht wirklich.

        Was die Leitungsebene der RKK speziell angeht, sieht es so aus, als ob dort große interne Uneinigkeit herrsche.
        Was immer die Hintergründe dafür sein mögen.

        Dass die Basis, also die Kirchenangehörigen die keinen formalen Einfluss haben, schon lange nicht mehr mit dem konform gehen, was die Führung verlautbart und vor allem wie sie agiert ist ja kein Geheimnis.

        Ich habe heute in einem Kommentar auf Spiegel-online versucht, mich in die Gedanken- und Wertewelt der Konservativen innerhalb der RKK-Leadership hineinzuversetzen. Meine Informationsquelle waren dabei katholische Kirchenmedien, die als traditionell gelten und Missbrauchsbetroffene, die durch katholische Geistliche missbraucht wurden.
        http://forum.spiegel.de/f22/geplatzte-studie-zum-missbrauch-kinderschutzbund-spricht-kirche-willen-zur-aufklaerun-79760.html#post11725693
        http://forum.spiegel.de/f22/geplatzte-studie-zum-missbrauch-kinderschutzbund-spricht-kirche-willen-zur-aufklaerun-79760-8.html#post11745251

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

  3. Angelika Oetken schreibt:

    http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1403887

    z.K.

    mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Anselm Neft schreibt:

      Sehr geehrte Frau Oetken,

      wenn bereits der in meinen Augen recht lasche und kirchennahe Prof. Pfeiffer der DBK nicht vertrauenswürdig genug ist, um die Missbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche zu untersuchen, dann zeigt sich doch recht deutlich, wie problematisch so eine „freiwillige Selbstkontrolle“ ist: Ich suche mir solange denjenigen aus, der mich überprüft, bis er die Überprüfung genau in meinem Sinne vollzieht.

      Vielleicht ist mein Gedankengang ja zu simpel, aber wer nichts zu verbergen hat, kann alle Archive öffnen und von jedem einsehen lassen.

      Mit freundlichen Grüßen,

      Anselm Neft

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrter Herr Neft,

        mit der Forschung ist das so eine Sache.
        Sie können als Finanzier den Auftrag erteilen, unbedingt ergebnisoffen zu forschen oder Sie können mehr oder minder klar voranschicken, was Sie vom Forscher erwarten.

        Es gibt zwar Kriterien für seriöse Forschung, aber da ist es wie bei Bilanzen – ein Spielraum für gewisse „Kreativität“ ist immer da.

        Dies wurde Herrn Pfeiffer ja vorgeworfen, als er die Ergebnisse der Missbrauchsstudie vorstellte, die er im Auftrag von Frau Schaven erstellt hat.

        Nämlich dass er das Studiendesign so angelegt hat, dass ein für die Regierung günstiges Ergebnis herauskam, d.h. niedrige Zahlen an Missbrauchsbetroffenen in der untersuchten Kohorte (18 – 40 Jahre).

        Ich halte Herrn Pfeiffer für einen sehr klugen Mann. Und er trägt Verantwortung für sein Institut. Daran hängen Arbeitsplätze.

        Keine Aufträge = kein Geld.

        Schätze, die Sache mit der RKK wurde ihm dann doch zu heiß.

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

        • Anselm Neft schreibt:

          Ja eben, deshalb ist es ja so ein Quatsch, dass der zahlende Auftraggeber die DBK oder RKK oder was auch immer für ein katholischer Interessensverband ist. Unter einer wirklich unabhängigen Untersuchung verstehe ich etwas anderes.

    • Annemarie W. schreibt:

      Bitte trennen, Frau Oetken.Sie machern vornehm das, was Anke in Holzhammermethode gemacht hat. Bei Anke war man im Klaren. Die Süddeutsche lese ich und nicht nur die.Die HP der Bistümer ist auch Info. Hier Kirche-die ruhen sich aus auf den Jesuiten Da Jesuiten.Die wollen etwas tun und brauchen auch Hilfe. Oder nicht?Einzelgängertum ist keine Lösung. Zusammenarbeit mit Opfern und Tätern sieht anders aus als das, was S i e wollen. Sie wollen den Orden auflösen und das AKO.Das geht die Eltern was an.Sie schüchtern ein. Bald hat niemand mehr was und Sie hassen weiter.Sie sind nichtmals Kirchenopfer. Da haben noch andere mitzureden.Ich habe überhaupt keine Lust, mich hier mit Racheengeln zu vergnügen.Es wird niemand gezwungen,seine Kinder in kirchliche Schulen zu tun, nein, die Eltern reissen sich drum. Wir haben Religionsfreiheit. Es ist hier alles freiwillig.Religiöse sind nicht dümmer als Atheisten und Kirchenfeinde.Adios für heute.

      • Anselm Neft schreibt:

        Sehr geehrte Frau W.,

        ich komme nicht mehr mit: Wer will Ihrer Ansicht nach den Orden und das AKo auflösen? Etwa Frau Oetken, weil Sie einen Artikel aus der Süddeutschen im Blog verlinkt?

        Sie schreiben, die Jesuiten wollen was tun und brauchen Hilfe: Ich helfe gerne. Daher meine konkreten Fragen an Sie: Was soll ich tun? Was wollen die Jesuiten tun?

        Mit freundlichen Grüßen,

        Anselm Neft

  4. Petra K. schreibt:

    Sehr geehrte Blogger und Foristen
    schon mal was von Cybermobbing gehört?

    Mit den aus dem Englischen kommenden Begriffen Cyber-Mobbing, auch Internet-Mobbing, Cyber-Bullying sowie Cyber-Stalking werden verschiedene Formen der Diffamierung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen oder Firmen mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel über das Internet, in Chatrooms, beim Instant Messaging und/oder auch mittels Mobiltelefonen bezeichnet. Dazu gehört auch der Diebstahl von (virtuellen) Identitäten, um in fremden Namen Beleidigungen auszustoßen oder Geschäfte zu tätigen usw.

    Eine repräsentative Studie der Universität Münster zusammen mit der Techniker Krankenkasse kam 2011 zu dem Ergebnis, dass mittlerweile 32% (in NRW sogar 36%) der Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Opfer von Cybermobbing betroffen sind. 21% der Befragten konnten sich vorstellen, auch als Täter im Internet aufzutreten.[1]
    M.f.G
    Petra Krafft

  5. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    in einigen Foren, die sich mit dem Thema „sexueller Missbrauch“ beschäftigen, gibt es die Vereinbarung, dass Beiträge, die für die betroffenen LeserInnen so genannte „Trigger“ darstellen können, mit einer Triggerwarnung versehen werden http://de.wikipedia.org/wiki/Triggerwarnung

    Für Missbrauchsopfer können MIssbrauchsschilderungen, bestimmte umgangssprachliche Begriffe, die mit Sexualität zu tun haben aber auch ein Kommunikationsstil, der als „emotionale Erpressung“ bezeichnet wird triggernd wirken.

    Insofern werde ich fortan meine Beiträge bei entsprechenden Textpassagen mit TRIGGERWARNUNG kennzeichnen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Anselm Neft schreibt:

      Dann sollten alle Beiträge von „Sturm“ bitte auch gekennzeichnet werden. Interessant, dass „Sturm“ aus einer eidesstattlichen Erklärung eines Betroffenen (E.D.) zitiert, die nur Rechtsbeistand Sehr vorliegen kann und denen, denen er den Text mal eben so rüberreicht. Das ist widerlich, wie hier mit den Leidensgeschichten von Betroffenen Stimmung gemacht werden soll.

      • Petra K. schreibt:

        Sehr geehrter Hr. Neft widerlich ist gar kein Ausdruck mehr ist das nicht eigentlich eine Schweigpflichtsverletzung.

  6. Anke Sturm schreibt:

    Sehr geehrter Herr Krüssmann,
    zuerst dachte ich ja wirlich, Sie seien Frau Krüssmann. Aber dann kamen mir Zweifel. Krüssmann. Sonja. Das hört sich an wie Astrid Lindgren. Ihr zweites Posting, der Brief von Herrrn Sehr an das Amt in Bonn hat dann die Zweifel verfestigt. Den Rest hat „Smeik“ erledigt. Auch ein Jesuit. Ich habe sein Posting nochmals nachgelesen. Er schreibt wie Sie. Die immer gleiche Soße an Halbheiten, Abschweifungen, das ganze Gesülze. Also, das volle Provgramm.

    Sie sind ein Jesuit. Und da die Jesuiten keine Mädchen in ihren Reihen haben, sie fallen nur manchmal darüber her, sind Sie natürlich: Ein Mann. Es ist auch die Art, mit zugeklappten Visier auf die Menschen zuzulaufen, die Sie verraten hat. Sie haben den Brief nämlich nicht vollständig veröffentlicht. Hier ist der Rest. Es handelt sich dabei um den vorletzten Absatz der letzten Seite. Bitte grüßen Sie Herrrn Smeik, wenn Sie ihn sehen. Er hat dazu beigetragen, Ihnen die Maske herunterzureissen

    _______________________________________________________________________
    Bei ihrem Vorgehen bitten wir Sie ferner, Folgendes zu bedenken: Die gGmbH, namentlich ihr Geschäftsführer, ein Herr Johannes Siebner,ist stets darauf bedacht, Dinge, die gegen die Einrichtung vorgebracht werden, öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen. Unsere Mandanten werden, nicht nur weil es sich hier um ein sehr unappetitliches Thema handelt, peinlich darauf achten, die Dinge nicht öffentlich zu machen. Dies ist, wenn eine Seite der an dem Verfahren Beteiligten das Interesse hat, die Dinge zu öffentlich zur Schau zu stellen, nicht gänzlich zu verhindern. Gleichwohl bitten wir Sie, den Vorgang, soweit es geht, mit der für ihn notwendigen Diskretion zu behandeln.
    ________________________________________________________________________

    Gute Nacht Jesuit. Und schlaf‘ schön.

    Anke Sturm

  7. Christoph F. schreibt:

    Hier ein Vorschlag nach bester AKO Manier: Treffen wir uns doch alle zu einer schönen Partie Golf!
    http://www.aloisiuskolleg-alumni.de/neuigkeiten/details/archive/2013/january/article/alumni-golfturnier-2013.html
    Quatschen wir doch einfach über alles bei einem schönen Gläschen Puffbrause!

  8. Eine Mitteilung: Soweit ich es kontroliert habe, wird der Blog jeden Tag von Ägypten aus aufgerufen. Das ist für mich ein Hinweis auf eine sehr schmerzhafte noch offene Frage. Ich hoffe schon seit einiger Zeit, dass jene, die da dran sind, ein positives Signal geben können.

    • max neumann schreibt:

      Antwort auf die mail von Herrn Herwartzt vom 7.01.
      Sehr geehrter Herr Herwartzt,
      aus Ägypten, angeloggt zu werden, ist doch eine schöne Sache!
      Tun Sie doch bitte nicht so, als Sie wüssten über diese „Äqyptische Pyramide“ erst seit dem blog bescheid!
      ..wer soll nun wem? ein positives Signal geben?..Ihr Orden? Die Staatsanwaltschaft, die Polizei oder ihr Gewissen?
      Auf wen, verlagern Sie nun „Ihr“ Versagen?
      Liebe Grüße.
      Max Neumann

  9. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    ich bin Mitglied einer privaten Arbeitsgruppe von Betroffenen sexualisierter Misshandlung in der Kindheit.

    Wir haben eine Sammlung von Gründen fürs Weg-, bzw. Nichthinsehen bei Missbrauchsfällen angelegt. Wir haben der einfacheren Lesbarkeit halber die männliche Form gewählt. Selbstverständlich sind auch Täterinnen, Mit-Täterinnen und Mitwisserinnen gemeint.
    ————————————————————————————————————–
    Ich habe mich selbst als Mitwisser schuldig gemacht.
    Ich bin selbst Täter oder Unterstützer eines Täters.
    Ich bin selbst betroffen, leugne das aber.
    Ich will mir die Illusion, in einer “heilen” Welt zu leben, nicht nehmen lassen.
    Ich will mir die Illusion, die Kontrolle über meine Umgebung zu haben, nicht nehmen lassen.
    Ich will mir die Illusion, die Kontrolle über mein Leben zu haben, nicht nehmen zu lassen.
    Ich bewundere und beneide insgeheim die Täter.
    Ich interessiere mich grundsätzlich nur für mich selbst.
    Ich freue mich über das Unglück anderer.
    Ich bin wirtschaftlich abhängig vom Täter.
    Ich profitiere finanziell vom Täter.
    Ich bin sozial abhängig vom Täter.
    Ich habe Angst vor sozialer Ächtung, weil mir, wenn ich etwas dagegen tue, das Umfeld keine Hilfe bietet.
    Ich habe Angst, dass mir Umstände entstehen, z.B. Mehrarbeit durch Trennung vom Partner.
    Ich habe Angst, dass die Umgebung über mich “spricht”, also Angst vor Ausgrenzung und übler Nachrede.
    Ich habe Angst vorm Jugendamt, weil ich meine Aufsichtspflicht verletzt habe.
    Ich habe Angst davor, dass eine Behörde entdeckt, dass ich meine Arbeit nicht gut mache.
    Ich habe Angst vor einer Verleumdungsklage.
    Ich habe Angst vor meinem Arbeitgeber, weil ich meine Aufsichtspflicht verletzt habe.
    Ich habe kein Interesse an dem, was nebenan passiert.
    Ich kann Kinder und Jugendliche nicht leiden.
    Ich will Kindern und Jugendlichen schaden.
    Ich misstraue meiner eigenen Wahrnehmung.
    Ich habe Angst vor unangenehmen und peinlichen Fragen.
    ——————————————————————————————————————–

    Diese kurze Sammlung führt im Übrigen auf, was genauso, aber gut belegt und erläutert auch im Zinsmeister-Bericht http://www.jesuiten.org/fileadmin/Redaktion/Downloads/Abschlussbericht_AKO_Zinsmeister.pdf
    steht.

    Und: die häufigsten Gründe für das „gar-nicht-bemerkt-haben-dass…“ enden auf -heit oder -keit und gelten als wenig erstrebenswerte Eigenschaften.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  10. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrter Herr Roers,

    Ihr Bericht „Die unendliche Geschichte: das Aloisiuskolleg vor der Wende“ ist so anschaulich, authentisch und klar, dass ich von meiner Seite her nur eine Frage dazu habe:

    Wie meinen Sie das „vor der Wende“ im Titel Ihres Beitrages?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    Offenes Forum für alle

  11. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte ForistInnen und Blogbesucher,

    heute wurde ja in einem Strang hier über „Täter anzeigen oder nicht“ diskutiert.

    Bei vielen Missbrauchsbetroffenen ist der Täter schon vor Jahrzehnten verstorben, die Tat natürlich längst verjährt, abgesehen davon dass sie zur Tatzeit so jung waren und mögliche Zeugen so verstrickt in die Sache, dass es wohl damals nicht anders als heute bei einem entsprechenden Verfahren sowieso schlecht für sie ausgesehen würde.

    Es gibt aber noch einen wichtigen Grund, der dafür spricht, den Täter trotzdem anzuzeigen, auch posthum, nämlich den, dass man ja nie weiß, wie das Leben so spielt und Missbrauchsopfer natürlich ein höheres Risiko haben in eine Notlage zu geraten. Sei es aus gesundheitlichen oder aus sozialen Gründen.
    In dem Fall wäre eine Anzeige mit den entsprechenden Untersuchungen und Schriftstücken ein wichtiger Beleg um später einmal Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz zu erhalten.
    http://www.missbrauch-opferratgeber.de/opferentschaedigung.html

    Andere Opfer des entsprechenden Täters könnten sich ebenfalls auf den Fall berufen, so dass sich auch deren Chance erhöht, Leistungen zu erhalten.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  12. Sonja Krüssmann schreibt:

    Mit immer absurder wirkenden Argumentationen setzt der Anwalt der Bonner Gruppe
    von Ehemaligen des Ako-Pro Seminar e.V. eine Kampagne gegen das Aloisiuskolleg und die Jesuiten fort.
    Insbesondere wird versucht die Bestattung von Pater Stüper auf dem Friedhof des
    Aloisiuskollegs zu einem Angriff auf das Aloisiuskolleg zu nutzen. Pater Stüper
    hat u.a. als Schulleiter das pädagogische Konzept des Aloisiuskollegs entscheide
    nd geprägt. Die Behörden in Bonn haben den Versuch des Anwalts die Totenruhe und die Würde des Ortes zu stören, indem die Genehmigung des Ordensfriedhof in Frage gestellt wurde, zurückgewiesen.
    Anstatt dies Entscheidung der zuständigen Behörden in Bonn zu akzeptieren ist am vorgestrigen Tage eine erneute Attacke auf das Aloisiuskolleg lanciert worden, trotz vorangegangenem Scheitern, wird wieder auf den Ordensfriedhof abgehoben.
    Mit absurden Vergleichen versucht er den Mangel an Argumenten wettzumachen.
    “Wie würde es gegenüber der Öffentlichkeit wirken, wenn ein NS-Verbrecher auf der Gedenk­stätte eines Konzentrationslagers bestattet würde?”
    Dieses Vorgehen kann nur noch als beschämend bezeichnet werden und ist sicher kontraproduktiv für die von ihm “vertretenen” Opfer.

    • Anke Sturm schreibt:

      Sehr verehrte Frau Krüssmann,

      Sie müssen einerseits (die Eingabe stammt von dieser Woche) gut, andererseits nicht so gut informiert sein. Oder Sie haben eine Interesse daran, die Informationen nur dosiert zu versenden. Da Sie offenbar die Eingabe kennen, müssen Sie auch wissen, daß sie im Auftrage einer nicht unbedeutenden Bonner Persönlichkeit vorgebracht wurde. Der Anwalt handelt nicht für sich selbst. Er handelt für den Mandanten. Sie erwähnen leider auch nicht die entscheidenen Aspekte der Abwägung (Totenruhe contra Würde der Opfer, etc.). Auch die Erwähnung

      ____________________________________________________________________
      “Wie würde es gegenüber der Öffentlichkeit wirken, wenn ein NS-Verbrecher auf der Gedenk­stätte eines Konzentrationslagers bestattet würde?”
      ____________________________________________________________________

      nur eines Teils von dreien der Vergleiche ist etwas, was mich nachdenklich stimmt. Offensichtlich liegt Ihnen die vollständige Eingabe vor. Weshalb veröffentlichen Sie sie dann nicht auch vollständig? Dann sollten Sie aber auf jeden Fall den Namen des Auftraggebers schwärzen.

      Freundliche Grüße
      Anke Sturm

    • Anselm Neft schreibt:

      „Pater Stüper hat u.a. als Schulleiter das pädagogische Konzept des Aloisiuskollegs entscheidend geprägt.“

      Das ist ja gerade die Katastrophe. Von „Pädagogik“ und „Konzept“ würde ich allerdings nicht reden, sondern von Willkürherrschaft, Gewalt und alltäglichen Grenzverletzungen, die die tmosphäre am AKO geprägt und schwer vergiftet haben. Auf Wunsch liefere ich Ihnen gerne seitenweise Fallberichte, auch wenn ich finde, dass Sie sich selbst informieren können, bevor Sie hier für Stüper eine Lanze brechen. Und: Natürlich ist es ein Affront, dass Gewalttäter wie Stüper und Wallmeyer auf dem AKO-Gelände beerdigt liegen und somit integriert bleiben. Es müsste mindestens ein Gedenkstein für die Betroffenen von (sexueller) Gewalt daneben gestellt werden.

      Mit freundlichen Grüßen,

      Anselm Neft

      • Annemarie W. schreibt:

        Anselm, für jedes einzelne Opfer ein Gedenkstein und der Friedhof müßte anbauen.Oder Stolpersteine…

      • max neumann schreibt:

        Antwort auf Herrn Neft: 7.1.:
        Lieber Herr Neft,
        warum soll ein Gedenkstein von den Menschen für dieOpfer errichtet werden, welche a.) den Opfern nicht antworten? b.) die Opfer an der langen Hand, verhungern lassen? c.) keinerlei Empfinden für Sie haben?
        Ein Gedenkstein? Von diesen Menschen?
        Ein Gedenkstein können die Jesuiten dann aufstellen, wenn sie- die Ofer alle tot sind. Wenn Sie alle endlich schweigen.
        Aber jetzt wäre meiner Meinung nach, erst ein mal bevor eine Steinniederlegnug gelegt wird, -eine menschliche, christliche Tat,
        -eine Entschuldigung, eine finanzielle Große Geste, erst ein mal an der Reihe. Denn zu Steinen sind die Opfer noch lange nicht erstarrt. Und neue Opfer rücken nach..
        Einen Gedenkstein, unter solcher Voraussetztung, wie der Orden Menschen (Opfer) behandelt, würde ich gertost ablehnen, weil es verlogen ist.
        Ich denke, daß Sie ganz sicher, es sich nicht wünschen, daß man häuchlerische Gedenktafeln, und Gedenksteinen, für Ihr Leid irgend wo aufstellt.
        Aber ein guter Tip von Ihnen an die Jesuiten.
        Wetten, dass Ihre Idee, des Gedenksteins für die Opfer, eines Tages auf die Jesuiten Fahne geschrieben wird? Toll! Leicher kann man es sich gar nicht machen!

        Sie haben recht, dass Gewalttäter wie Stüper und Wallmeyer auf dem AKO-Gelände beerdigt liegen und somit integriert bleiben völlig irre ist. Es ist ja auch den Kindern der Schule gegenüber, pädagogisch, eine Katastrophe.Welches Vorbild haben die Kinder? Was für eine Ehre wird einem Täter durch die Schule, Orden, Behörden gegeben? Ja, haben diese Menschen selbst keine Kinder? Das wäre die einzige Antwort, welche ich vielleicht noch hätte. Aber noch nicht ein mal diese greift..
        Eines beruhingt dann doch einen,-
        es bleibt alles beim alten, -alles so, wie es war und ist. Stüper und Wallmeyer schmoren in der Hölle auf dem Ako Gelände, und für die Opfer wird kein Gedenkstein errichtet. Nehmen Sie sich nicht so wichtig. Für die Täter sind Sie doch bis heute,-nichts als ein armer zu belächelndes Opfer. (Es tut mir leid für die verbale Härte,-aber ich erkenne keinerlei Regung des Ordens, daß Sie zu dem gemacht werden müssen, was Ihnen zusteht!).

        Lieben Gruß.
        Max Neumann

        • Petra K. schreibt:

          -eine Entschuldigung, eine finanzielle Große Geste, erst ein mal an der Reihe. Denn zu Steinen sind die Opfer noch lange nicht erstarrt. Und neue Opfer rücken nach..

          Glauben Sie im ernst das eine noch so große finanzielle Geste den Schmerz leichter machen wird, Emotionen sind mit keinem Geld der Welt bezahlbar. Geld vergeht wenn es weg ist, ist es weg Gedenksteine können als Mahnmal über lange Zeit errinnern und somit für nachfolgende Generationen Wirkung zeigen.
          Ebenso wie Ihre Hassreden Emotionen auslösen, Sie tun nichts anderes wie die Täter Sie merken gar nicht wie Sie mit Ihren Äußerungen selber Gefühle verletzen. Vielleicht sorgen Sie mit Ihrem Verhalten für die neuen Opfer.
          M.f.G.

          • Anselm Neft schreibt:

            Sehr geehrte Frau K.

            wenn Sie oder ihr Kind von jemandem zusammengeschlagen wird und die Familie des Schlägers sagt: „Ach, Schmerzensgeld wird es nicht geben, dass macht es ja eh nicht wieder gut. Oder geht es Ihnen etwa nur um Geld? Na, wir bauen Ihnen eine Gedenktafel!“ — dann würden Sie das vermutlich als große Unverschämtheit werten, oder? Geld ist in unserer Gesellschaft ein Ausdruck für Anerkennung: Wenig Geld = wenig Anerkennung.

            Ich bin für hohe Entschädigungssummen UND eine sichtbare Gedenktafel.

            Mit freundlichen Grüßen,

            Anselm Neft

            • Petra K. schreibt:

              Sehrgeehrter Hr. Neft so habe ich´das nicht gemeint, ich bin nicht gegen eine Abfindung nur kann keine noch so hohe Geldabfindung hoch genug sein um das was in einer Seele kaputt gegangen zu heilen, da gehört schon noch mehr dazu. Zuwendung, Anerkennung von allen Seiten, nicht nur vom Orden auch von der Gesellschaft und solange sich Menschen nur gegenseitig fertig machen sehe ich nur schwarz.
              Sie Hr. Neft machen vorzügliche Arbeit so wie Sie die Sache angehen ist das auch vollkommen in Ordnung.
              M.f.G.
              Petra Krafft

    • Annemarie W. schreibt:

      Sonja Krüssmann, guten Abend. Was haben Sie mit dem Thema Mißbrauch zu tun?

    • max neumann schreibt:

      Sehr geehrteFrau Krüssmann,
      es wäresicherlich in Ihrem Sinne, dass ein Herr Doutroux, eines Tges da bestattet werden soll, wo die „Sex-Püppies“ in den Kindergarten gingen. Tun Sie mir bitte einen Gefallen, und stellen Sie einen Atrag, auf eine Bestattung eines Verbrechers, bei den zuständigen Behörden an. Und bitte geben Sie mir schnellst mäglich bescheid, wie die Behörden entschieden. Auch würde ich mich freuen, wenn Sie einen Antrag, auf eine Bestattung eines wirklich renomierten SS Mannes/Frau stellen würden, damit man diesen unter der Beachtung der Totenruhe, nach Ausswitz oder Ravensbrück u.s.w. verlegen würde.
      Danke für Ihre Mühe, weil Sie damit etwas erreichen würde, was bisher unsere deutsche Geschichte nicht zu liess: dass ein Täter da ruht, wo er seine Tat vollbrachte. Das ist einmalig in der deutschen Geschichte. Sicherlich für manche Täterorganisationen nicht ganz uninteressant. Sie sollten auch vorsorglich bei den zuständigen Ämtern beantragen, daß auf dem „geweihtem“ Ako „Territorium“, niemals ein Gedenkstein für die Opfer aufgestellt werden soll. Ich freue mich auf Ihre Erfolge. Viel Freude dabei!

      Max Neumann

    • Sonja Krüssmann schreibt:

      Auf vielfaeltigen Wunsch und um den tendenziösen Kommentaren insbesondere von „Frau Sturm“ und „Herrn Neumann“ etwas entgegenzustellen, stelle ich gerne den Antrag von Herrn Sehr bzw. dessen Mandanten zur Verfügung. Ich hoffe, dass damit die letzten Zweifel an den Motiven zerstreut werden. Es geht diesen Herrschaften ausschliesslich darum eine herausragende Schule und einen aufrichtigen Orden mit Schmutz zu bewerfen.
      ———————————————————————————–
      Sehr geehrte Damen und Herren,
      Zunächst überreichen wir als Anlage eine auf uns lautende Vollmacht der XXX. Höchst­wahrscheinlich bedarf es keiner besonderen Vollmacht, um gegen die Anordnung, die auf dem Gelände der Aloisiuskolleg gGmbH rechtswidrig in die Erde verbrachten Leichenteile vorzugehen. Vieles spricht dafür, dass eine rechtsfehlerfreie Entscheidung im wohlverstan­denen Interesse der Allgemeinheit geboten ist. Die Vollmacht wird höchst vorsorglich vorge­legt.
      Fraglich ist ferner, ob es überhaupt des Erlasses eines VA bedarf. Insofern kann auch die Frage unentschieden bleiben, ob hier ein VA überhaupt vorliegt. Einiges spricht dafür, dass der Vorgang nicht im Rahmen eines ordentlichen Verwaltungsverfahrens (VA, Widerspruch, Widerspruchsbescheid, Klage) zu bescheiden ist. Zutreffend scheint vielmehr zu sein, dass durch eine Verpflichtungsklage die Rechtmäßigkeit behördlichen Handelns zu klären ist. Dies dürfte zu bejahen sein, unabhängig davon, ob und in welcher Form die Vollmachtgeberin antragsberechtigt ist.
      Diese Berechtigung dürfte bereits deshalb vorliegen, weil es sich bei der Person um das El­ternteil des Opfers von Sexualverbrechen handelt, begangen auf dem Gelände der gGmbH. Allein diese Stellung dürfte ausreichen, ein Antragsrecht im weiteren Sinne zu bejahen.
      Das – wie auch immer zu bezeichnende – Schreiben Ihrer Behörde v. 7.12.2012 legt einen im Wesentlichen zutreffenden Sachverhalt zugrunde. Danach sind auf dem Gelände der gGmbH in rechtswidri­ger Weise Leichenteile in die Erde verbracht worden, ohne dass die dazu erforderliche Genehmigung nach dem Gesetz über das Bestattungswesen NW vorlag.
      Rechtlich nicht fehlerfrei ist jedoch die von Ihnen gezogene Schlussfolgerung, dass die rechtswidrige Verbringung der Leichenteile im Ergebnis ohne Folgen zu bleiben habe, weil insoweit die Totenruhe überwiege. Dass das rechtswidrige Handeln der gGmbH hinter der Totenruhe zurücktreten soll, ist rechtlich verfehlt. Dass die Wahrung der Totenruhe ein hohes Gut ist, bedarf keiner ausdrücklichen Erwähnung. Jedoch unterlässt die Behörde es im vor­liegenden Falle, dieses Gut gegen ein anderes abzuwägen. Es geht um das Recht der Op­fer. Zweifelsfrei sind auf dem Gelände der gGmbH in rechtswidriger Weise Leichenteile in die Erde verbracht worden, welche von Tätern sexueller Straftaten stammen. Es handelt sich um einen um eine Person namens Wallmeyer, zum anderen um eine namens Stüper. Beide wa­ren geistliche Angestellte der gGmbH. Beide haben, in unterschiedlicher Weise, mit unter­schiedlicher Intensität über jahrelange Zeiträume hinweg Sexualverbrechen gegen­über Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen verübt.
      Betreffend die Person Stüper wird dies von der gGmbH auch ausdrücklich eingeräumt. Nachzulesen in einem von dem jesuitischen Orden herausgegebenen Buch „Unheilige Macht“. Sollten ernsthafte Zweifel an der Täterschaft der Person Wallmeyer geäußert wer­den, so ist die Vollmachtgeberin willens und in der Lage, detaillierte Angaben zur Tat, zum Täter und zu den Taten darzulegen.
      Auf der Grundlage dieses – als zutreffend zu unterstellenden – Sachverhalts stellt sich eine einzige Frage: Inwieweit hat die Totenruhe Vorrang gegenüber dem Empfinden von Opfern und deren Ange­hörigen, dass auf dem Gelände der gGmbH, die ihr Geschäft als Ersatz­schule betreibt, Sexualverbre­cher bestattet sind? Ob diese Frage zu bejahen oder zu vernei­nen ist, soll anhand simpler Beispiele nachfolgend zur Diskussion gestellt werden:
      – Wie stellte sich die Situation dar, würde zum Beispiel auf dem Gelände der jüdischen Schule in Berlin, Fasanenstraße, ein NS-Angehöriger bestattet?
      – Welche Auswirkungen hätte es, wenn der allseits bekannte Sexualverbrecher, der Kindermör­der Marc Dutroux, auf dem Gelände eines Kindergartens seine letzte Ruhestätte fände?
      – Wie würde es gegenüber der Öffentlichkeit wirken, wenn ein NS-Verbrecher auf der Gedenk­stätte eines Konzentrationslagers bestattet würde?
      Bei diesen, willkürlich gewählten Beispielen, mag noch Folgendes bedacht werden: Bei der gGmbH handelt es sich um eine Einrichtung, der Kinder und Jugendliche anvertraut sind. Sie betreibt ihr Geschäft als Ersatzschule und unterfällt somit dem SchulG NW. Welche Auswir­kungen hat es für die Schüler, wenn eine Einrichtung auf ihrem Gelände in rechtswidriger Weise Leichenteile von Personen in die Erde verbringt, die, im Übrigen nach ihrer, der gGmbH eigenen Einschätzung, Sexualstraftäter sind.
      Abgesehen von der ungeheuren Geschmacklosigkeit eines solchen Vorgehens ist die Wir­kung dessen auf die Psyche der Schüler, welche die Einrichtung in Anspruch nehmen, ebenso verheerend, wie gegenüber dem Gefühl von Recht und Anstand der Opfer. Hierbei handelt es sich um einen allgemeinen Wertemaßstab, der keiner Auslegung zugänglich ist. Will sagen, das Werteempfinden der Opfer und derzeitigen Schüler der Einrichtung ist in mindestens derselben Wiese zu berücksichtigen, wie es für die Totenruhe gilt.
      Die Frage ist nun, ob angesichts solcher Geschmacklosigkeiten eine Abwägung mit dem Ziel der Gestattung der Totenruhe der Vorzug zu geben ist. Ein solches Vorgehen ist klar zu ver­neinen. Nicht die Tatsache der rechtswidrigen Verbringung der Leichenteile in die Erde des Geländes der gGmbH ist der entscheidende Faktor. Das ist nur einleitender Bestandteil der Rechtswidrigkeit an sich. Es geht um die verheerende Wirkung gegenüber Kindern und Ju­gendlichen, denen klar ist, wer auf dem Gelände, auf dem sie gerade unterrichtet werden, bestattet wurde. Es kann schlechterdings nicht sein, dass ein solcher Personenkreis einer, wenn auch nur in Form einer Ersatzschule daherkommenden Bildungseinrichtung sich damit auseinandersetzen muss, dass auf dem Betriebsgeländer der Einrichtung, die sie in ihre Ob­hut genommen hat, Sexualstraftäter begraben sind.
      Es wird noch an anderer Stelle, betreffend die von der Bezirksregierung erteilte Betriebsge­nehmigung zu klären sein, welche Auswirkungen das insoweit rechtswidrige Vorgehen der gGmbH, insbesondere ihres Geschäftsführers, hat. Dies ist jedoch nicht Thema dieses Ver­fahrens. Vorliegend kann eine sachgerechte Abwägung nur das Ergebnis zeitigen, dass das unstreitig rechtswidrige Verbringen von Leichenteilen auf dem Gelände der gGmbH sowie die Tatsache, dass es sich bei mindestens zwei der Bestatteten um Sexualtäter größten Ausmaßes handelt, nicht dazu führen darf, der Totenruhe den Vorzug zu geben.
      Es geht um nicht weniger als um Anstand und Moral. Unter diesem Blickwinkel kann kein ernsthafter Zweifel daran bestehen, dass die Totenruhe hinter den Interessen der Allgemein­heit, insbesondere den, der gGmbH anvertrauten Kindern zurückzutreten hat. Mit der Folge, dass die Leichenteile regelrecht aus der Erde des – im Übrigen rechtswidrig angelegten – Friedhofes zu entfernen sind.
      Wir bitten Sie, sachgerecht, in entsprechender Anwendung der eindeutigen Sach- und Rechtslage, zu entscheiden.
      Mit freundlichen Grüßen
      Rechtsbeistand

      • Anselm Neft schreibt:

        Herausragende Schule? Woher beziehen Sie Ihre Kenntnisse? Sind/waren Sie dort Schülerin bzw. Lehrerin bzw. Schülermutter?

        Mit freundlichen Grüßen,

        Anselm Neft (AKO-Schüler von 1983 bis 1992)

      • HRiegerSJ schreibt:

        Da es auch ein Copyright auf solche Texte gibt (der Gesetzgeber spricht als Voraussetzung der Urheberrechtsfähigkeit allerdings von einer dabei nötigen „Schöpfungshöhe“) wird der Text, fürchte ich, nicht lange hier zu lesen sein.

        Mfg
        Herbert Rieger SJ

    • Angelika Oetken schreibt:
      Pater Stüper hat u.a. als Schulleiter das pädagogische Konzept des Aloisiuskollegs entscheide nd geprägt. ——————————————————————————————————— Sehr geehrte Frau Krüssmann, Frau Prof. Zinsmeister und Kolleginnen haben in ihrer im Auftrag des Jesuitenordens erstellten Studie zusammen getragen, auf welche Weise Ludger Stüper SJ mit den ihm anvertrauten Schülern verfuhr. ___________________________________________________________________ 4 PATER „GEORG“ Pater „Georg“ arbeitete 1956 ein Jahr als Erzieher am Aloisiuskolleg. 1968 begann er seine Tätigkeit als Lehrer und erhielt zeitgleich die Leitung des Internats übertragen, die er bis 1985 innehatte. Er wohnte von 1968 bis 2006 zusammen mit einem Teil der Internatsschüler auf der Stella Rheni. 1985 wechselte er von der Internatsleitung in das Amt des Schuldirektors, dass er bis 1992 ausübte. Nach seiner Pensionierung blieb Pater „Georg“ offiziell bis 2006 weiter als Erzieher für die Mittelstufe in der Stella Rheni sowie für den Förderunterricht zuständig. Im Herbst 2006 wurden neue Erzieher für die Mittelstufe eingestellt und Pater „Georg“ zog Anfang 2007 in den Patresturm. Er half gelegentlich noch auf der Stella Rheni aus. Von einer Operation im Oktober 2008 hater sich nicht mehr erholt und wurde im Anschluss an den Klinikaufenthalt in ein Pflegeheim verlegt. Ende 2009 zog er in ein Altenheim, in dem er im Juli 2010 verstarb. Die Provinzleitung destinierte Pater „Georg“ 1968 zusammen mit anderen jüngeren Ordensmitgliedern an das Kolleg in der Hoffnung auf Erneuerung: „ …alle warten darauf,dass Sie in Bad Godesberg zum Einsatz kommen. Es wird höchste Zeit, dass demKolleg geholfen wird.“ Pater „Georg“ kam mit neuen Ideen und eigenen Vorstellungen. Er hatte während seines Referendariats ein Praktikum an der Odenwaldschule absolviert, die seit Anfang des 20.Jahrhunderts viele junge Pädagogen auf ihrer Suche nach neuen pädagogischen Ansätzen anzog.39 Pater „Georg“ war jedoch kein Reformpädagoge. Er hat in den rund vierzig Jahren seines Wirkens das Aloisiuskolleg in vielfältiger, nachhaltiger Form nach seinen eigenen pädagogischen Vorstellungen geprägt und gestaltet. Er setzte sich 1968 mit Nachdruck und Energie für den Ausbau und die Modernisierung des Kollegs ein, sowohl in baulicher als auch pädagogischer Hinsicht. Nach Angaben vieler Gesprächspartner sind z.B. die Anlage des Internatsparks, der Ausbau der musischen Förderung der Schüler und viele andere Freizeitangebote sowie die Einführung eines Sozialpraktikums maßgeblich auf Pater Georg zurückzuführen. Zu Beginn seiner Amtszeit als Internatsleiter wurden die Schlafsäle in kleinere Mehrbettund wenige Einzelzimmer umgestaltet, später wurden der Speisesaal durch eine moderne Mensa ersetzt und weitere Umbaumaßnahmen veranlasst. Kritischen Stimmen unter den Mitbrüdern zufolge soll es sich bei vielen dieser Sanierungsprojekte aber um Maßnahmen gehandelt haben, die keineswegs alleine oder maßgeblich von Pater „Georg“ verantwortet wurden. Ein Mitbruder hält viele der Pater „Georg“ zugeschriebenen Verdienste vielmehr für das Ergebnis einer Legendenbildung. Pater „Georgs“ pädagogischer Ansatz wird uns als „Erziehung durch Kultur“ beschrieben und bestand offenbar im Wesentlichen in der Herstellung einer ästhetischen Umgebung, die sich positiv auf das Verhalten der Schüler auswirken sollte. Als Beispiel für diese Wirkung wird uns beschrieben, dass sich mit der Eröffnung des neuen Speisesaals die zuvor raue Atmosphäre während der Mahlzeiten geändert habe. Pater „Georgs“ besonderes Augenmerk lag stets auf der Stella Rheni, einer neoklassizistischen Villa, in der ein Teil der Internatsschüler beherbergt ist. Diese ließ Pater „Georg“ Ende der Sechziger Jahre – offenbar ohne Rücksprache mit der Provinzleitung- 40 aufwändig sanieren, und stattete sie nach und nach mit (vielfach gespendeten) Kunstwerken und Antiquitäten aus. Von 1968 bis Ende 2006 wohnte Pater „Georg“ selbst auf der Stella und betreute dort die Schüler der Mittelstufe. Ordensmitglieder, (ehemalige) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Altschüler beschreiben Pater „Georg“ überwiegend als „starke“, „charismatische“, „vielschichtige“, „selbstherrliche“ und „unberechenbare“ Persönlichkeit. Die meisten Menschen seien ihm mit „Bewunderung und Respekt“ begegnet. Intellektuell galt er als „Master Mind“ und „brillianter Typ“. Seine Predigten beschreibt ein Mitarbeiter als „legendär“. Seine Führungspersönlichkeit charakterisierte nach Auffassung von Ordensmännern und Kollegiumsmitgliedern, dass er „die Fäden zusammen halten konnte“, „durchgriff“ und die uneingeschränkte Macht für sich beanspruchte. 1974 berichtet Provinzial Pater Gerhartz von seiner Visite am Aloisiuskolleg über Pater „Georg“: „Seine Qualitäten liegen auf dem Gebiet des „Extra-Ordinären“ (Konzeption, Bauten), d.h. in der Herstellung eines großen Rahmens. Die Kritik (auch von aktiv mitarbeitenden Mitbrüdern) ist ziemlich allgemein verbreitet: Er könne den hergestellten Rahmen inhaltlich-pädagogisch nicht ausfüllen; es fehle ihm die „alltägliche“ Stetigkeit, so gerate er in Plötzlichkeit von Maßnahmen, die auch mal aus ungenügender Information geschehen; er bespricht zu wenig mit seinen Mitarbeitern oder nur mit dem ein oder anderen „Freund“; seine Person polarisiere („er hat entweder Bewunderer oder Feinde“); er gleiche zu wenig aus und sei zu wenig rücksichtsvoll („er geht über Leichen“)“ [VB 1974 S.3]. Seine Autorität, Willkür und seine „unbeherrschten Wutausbrüche“ waren nicht nur bei den Schülern, sondern offenbar auch in weiten Teilen des Kollegiums gefürchtet. Mitglieder des Kollegiums beschreiben ihn als „unangefochtenen Herrscher“ und „unberechenbaren Despot“, dem kaum jemand zu widersprechen wagte. Mehrfach wurde uns berichtet, Pater „Georg“ habe einem Kollegen im Lehrerzimmer eine Ohrfeige gegeben. Nach Berichten aus dem Kollegium habe sich der Alleinherrschaftsanspruch Pater „Georgs“ auch daran gezeigt, dass er eigenmächtig Beförderungen angeordnet habe, z.T. ohne dass dafür Bewerbungen vorgelegen hätten. Wiederholt bezeichneten unserer Gesprächspartner das Aloisiuskolleg als Pater „Georgs“ „Fürstentum“. Seine Führungsrolle wurde auch öffentlich zelebriert. Die Schulchronologie „Aus dem Aloisiuskolleg 1900-2000“ berichtet über den Wechsel der Internatsleitung am 5.10.1984: „Pater Schneider SJ übernimmt die Internatsleitung … doch Pater [„Georg“] SJ geht nicht: Er lässt sich in einer Sänfte mit einem Fackelzug von der Stella bis zu einem Thron in der Mensa tragen.“ Mit Übergabe der Schulleitung an seinen Nachfolger hat sich Pater „Georg“ 1992 nach Angaben von Kollegsvertretern zunehmend aus dem Gesamtgeschehen zurückgezogen, er sei aber bis zu seinem Auszug Anfang 2007, d.h. bis ins Alter von 79 Jahren, Erzieher und zugleich „Grand Seigneur“ der Stella Rheni geblieben. Noch bis Ende des Jahres 2006 sei Pater „Georg“ als einziger Erzieher zur Nachtaufsicht auf der Stella Rheni gewesen. Auch nach seinem Auszug soll er bis Mitte 2007 nach Angaben von Zeugen gelegentlich noch stundenweise dort Dienst verrichtet und dabei auch die Duschaufsicht geführt haben. 2007 sei Pater „Georgs“ Mobilität jedoch bereits stark eingeschränkt gewesen. Er habe die Treppen kaum noch bewältigen können, sein Gedächtnis habe nachgelassen, er habe den Führerschein abgeben müssen, sich ohne Auto aber auch nicht mehr sicher auf dem Kollegsgelände bewegen können. Er sei ab und an abgeholt worden, um auf der Stella Rheni Kaffee zu trinken. Pater „Georg“ hatte ein starkes Interesse für die Fotografie. Diese ausgeprägte Leidenschaft und hier insbesondere das Fotografieren heranwachsender Jungen war allgemein bekannt. Die uns bekannten oder geschilderten Fotos halb- oder vollständig entkleideter Schüler – die auch nach heutigem rechtlichem Maßstab keine Kinderpornographie darstellen – waren einer Vielzahl unterschiedlicher Personen bekannt. Eine Auswahl von Bildern aus der Sammlung Pater „Georgs“ wurden in Veröffentlichungen des Kollegs („AKO-Hefte“) und durch Aushang innerhalb des Kollegs einer großen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zu dieser Öffentlichkeit gehörten nicht nur die Mitschüler, Eltern und das Kollegium, sondern auch Ordensbrüder anderer Kommunitäten sowie die Provinzleitung. Diese hielt im Aloisiuskolleg mehrere Provinzsymposien ab. Mehrere Zeugen, darunter auch ehemalige Teilnehmer dieser Symposien, schildern, die „gesamte Atmosphäre“, insbesondere aber die öffentlich zur Schau gestellte Nacktheit der Schüler habe sie „unangenehm berührt“, sie empfanden die Bilder „irritierend“, „grenzwertig“ und „zu intim“. Ein Pater berichtet, er habe auf einem der Symposien andere außenstehende Mitbrüder auf die Bilder angesprochen. Er habe zur Antwort erhalten: „das ist eben P.G. (Änderung durch die Verf.) und seine Pädagogik“. Er habe sich daraufhin gefragt, ob er einfach zu prüde sei. Ein anderer Pater erinnert sich, Gerüchte über „Softpornos und männliche Homosexualität am AKO“ seien selbst in der Süddeutschen Provinz gegenwärtig gewesen.41 Ein weiterer Pater schildert, ihm seien Anfang der 70er Jahre die Bilder aufgefallen. Es habe sich nicht um normale Kinderbilder gehandelt, sondern um Bilder, in denen erwachsene Männer ihren Blick auf Jungen richten. Zeugen berichten, innerhalb der Redaktion des AKO-Heftes sei es in den letzten Jahren mehrfach zu Diskussionen gekommen, weil Pater „Georg“ Bilder nackter Jungen zur Veröffentlichung hereingereicht habe, weil „sie wunderschön seien“. Viele Zeugen bestätigen den im Visitenbericht von 1974 (s.o) vermittelten Eindruck, wonach Pater „Georg“ die Menschen um sich herum polarisierte. In unseren Gesprächen mit Personen aus seinem Umfeld gewannen wir den Eindruck, dass Pater „Georg“ es verstand, zu teilen und zu herrschen. Auserwählten Mitgliedern der Kommunität, des Kollegiums und der Elternschaft begegnete er mit Interesse und Respekt. Diese beschreiben ihn als „sehr aufmerksam“, „unterstützend“ und „feinfühlig“. Andere Menschen, vor allem Schüler, ließ er seine Abneigung offen spüren, vielen schenkte er keinerlei Beachtung. Einzelne Mitglieder des Kollegiums berichten, von ihm zeitweise oder durchgehend ignoriert worden zu sein. Seine offenkundig praktizierte Günstlingswirtschaft ließ nicht nur die Kinder, sondern auch viele Erwachsene um seine Aufmerksamkeit und Anerkennung ringen. Ein Altschüler berichtet z.B. von der Enttäuschung seiner Mutter darüber, dass er nie zum Kreis der wenigen Schüler aufstieg, die mit Pater „Georg“ in Urlaub fahren durften. Altschüler berichten, unter ihnen sei thematisiert worden, wer zum Kreis der von Pater „Georg“ Auserwählten gehöre. Von ihm fotografiert zu werden habe bedeutet, „zumindest für zwei Stunden bei ihm im Mittelpunkt zu stehen.“ Das Gleiche habe für die Veröffentlichungen dieser Bilder gegolten. Einigen Altschülern zufolge galt es als höchste Auszeichnung unter den Schülern, wenn ihre Bilder öffentlich ausgehängt oder im AKO-Heft veröffentlicht wurden. In den Augen ihrer Mitschüler und vieler Mitarbeiter, aber auch in ihrer eigenen Wahrnehmung waren Pater „Georgs“ „Lieblinge“ mithin besonders privilegiert. Den Jungen wurde so vermittelt, dass Pater „Georgs“ besonderes Interesse an ihnen eine hohe Auszeichnung war, für die sie dankbar sein mussten. Sie gaben aber auch an, erlebt zu haben, dass er das Interesse an ihnen verlor, sobald sie sichtbare Anzeichen körperlicher Reife entwickelten. Altschüler, die sich von ihm abzugrenzen versuchten, schildern, dass seine Sympathie dann oft in unverhohlene Ablehnung umgeschlagen sei und er ihnen mit Rausschmiss gedroht oder diesen auch durchsetzt habe. Etliche Zeugen schildern, dass Pater „Georg“ Jungen eines bestimmten Typus bevorzugt habe. Die Auswahl sei nach ästhetischen Vorgaben erfolgt. Es habe sich um Jungen gehandelt, die das Aussehen eines „altgriechischen Epheben“ gehabt hätten, „engelsgleich“ mit schmaler Figur und halblangen Haaren gewesen seien oder sportlich- gutaussehend. Ein Zeuge schilderte, „mit Brille oder Zahnspange“ wäre man nie auserwählt worden. Häufig seien die „Lieblinge“ vaterlos gewesen. Diese Kriterien seien auch maßgeblich gewesen für die Entscheidung, welche Mittelstufenschüler auf der Stella verbleiben durften und welche in den Neubau umziehen mussten. Die Auswahl wurde von Pater „Georg“ getroffen. Ein Mitarbeiter schildert, die Erzieherkonferenz habe entschieden, welche Mittelstufenschüler auf der Stella wohnen sollten. Pater „Georg“ habe die Aufstellung der Erzieherkonferenz zensiert und geändert. Es sei sogar vorgekommen, dass Schüler, die bereits von den Erziehern auf die Stella geschickt worden waren, von Pater „Georg“ aufgefordert worden seien, wieder ins Haupthaus zu ziehen. Übereinstimmend berichten mehrere Zeugen, unter Pater „Georg“ habe es nur wenige klare Regeln und keine festen Sanktionen bei Regelverstößen gegeben. Das gleiche Verhalten hätte sowohl sanktionslos bleiben als auch mit einer empfindlichen Strafe bedacht werden können, ohne dass dies vorhersehbar gewesen wäre. Wir haben die Berichte von Altschülern, wonach Pater „Georg“ Schüler ohne ausreichend sachlichem Grund, z.B. unter Vorgabe angeblichen Fehlverhaltens der Schule verwiesen haben soll, überprüft. Die Einsicht in die Schülerakten lieferte keine eindeutigen Hinweise. Einzelne Akten waren nicht mehr auffindbar oder die Gründe für den Schulausschluss oder –abgang nicht vermerkt. In vielen Fällen hatten die Eltern ihre Kinder von der Schule genommen und verwiesen in ihren Schreiben zur Begründung auf vorangegangene Gespräche mit der Kollegs- oder Schulleitung. Deren Inhalt war in den Akten jedoch nicht dokumentiert. Soweit Schüler angaben, gezielt schlechter benotet worden und hierdurch zum Schulabbruch gezwungen worden zu sein, ließen sich zwar die Bewertungen in ihrer Akten nachvollziehen, nicht aber, wie diese Bewertungen zustande kamen. Kann mithin die Rechtmäßigkeit einzelner Schulverweise nicht mehr überprüft und daher auch nicht widerlegt werden, so bestätigten uns doch ehemalige und aktuelle Mitarbeiter/innen des Kollegs sowie der gegenwärtige Schulleiter, dass auf Pater „Georgs“ Veranlassung hin wiederholt Schüler der Schule verwiesen worden seien, ohne dass das Kollegium hiervon erfuhr. Sie seien von einem Tag auf den anderen einfach nicht mehr da gewesen. Ein Mitglied des Kollegiums gibt an, die Gründe für den Schulausschluss seien ihm oft unklar geblieben und er bereue, damals nicht genauer nachgefragt zu haben. Soweit sich andere Zeugen aus dem Kollegium an Gründe für Schulverweise erinnerten, wurde uns der nachgewiesene oder auch nur mutmaßliche Besitz von Drogen sowie in zwei Fällen der Verstoß gegen ein von Pater „Georg“ verhängtes Ausgehverbot genannt. Ein Zeuge berichtet, Pater „Georg“ habe aber auch einzelne leistungsschwache Schüler aus Rücksicht auf deren persönliche Situation vor dem drohenden Schulausschluss bewahrt. Lässt sich auch nicht mehr feststellen, ob die berichteten schulordnungsrechtsrechtlichen Beschlüsse im Einzelfall jeweils angemessen und rechtmäßig waren, so bleibt doch festzustellen, dass nicht nur in den Augen der Schüler, sondern auch der vieler Kollegsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter der Arm Pater „Georgs“ bereits vor seinem Antritt als Schulleiter bis in die Schul- und Kollegsleitung hineinreichte und er auch aufgrund dessen bis Ende der Neunziger Jahre von vielen als allmächtig erlebt wurde. Pater „Georg“ hat seine Macht genutzt, um pädagogische Neuerungen einzuführen und dem Kolleg ein neues, repräsentatives Gesicht zu geben. Er hat seine Macht missbraucht, um eigene Interessen und Bedürftigkeiten auf Kosten anderer, insbesondere vieler der ihm anvertrauten Schüler, zu befriedigen. In verschiedenen Berichten von Angehörigen verstorbener Schüler wird die Vermutung ausgesprochen, dass es einen Zusammenhang zwischen erlebten Grenzverletzungen auf dem Aloisiuskolleg und den Suiziden (ehemaliger) Schüler gibt. Durch Berichte sind wir auf mehrere Suizide von (ehemaligen) Schülern aufmerksam geworden. Die uns vorliegenden Berichte betreffen jedoch quantitativ nur eine kleine Auswahl der Schülerschaft des Aloisiuskollegs. Sie reichten nicht aus, um daraus gesichert auf eine signifikante Häufung (gemessen an der in Todesursachenstatistik ausgewiesenen bundesweit durchschnittlichen Suizidquote) zu schließen. Zu berücksichtigen ist, dass in der Gruppe der zwischen 15 – 25jährigen Männer im bundesweiten Durchschnitt der Suizid mit 18 % eine überdurchschnittlich häufige Todesursache ist. Uns liegen Angaben von 36 Personen vor, die Pater „Georg“ betreffen. Die Berichte umfassen Aussagen zu • Duschen • FKK, Saunabesuchen • rektalem Fiebermessen • körperlicher Gewalt • sexuellem Missbrauch • Gewalt gegen Sachen • entwürdigen Erziehungsmaßnahmen • Freiheitsbeschränkungen • Fotografieren Es handelt sich um Angaben von 31 Berichterstattern, die Grenzverletzungen persönlich erlebt oder selbst wahrgenommen haben und 5 Zeugen vom Hörensagen, denen von Grenzverletzungen berichtet wurde. Die Berichte umfassen einen Zeitraum von 1968 bis 2007/2008. Einen der Berichte haben wir nach gründlicher Prüfung und sorgfältiger Abwägung nicht in die nachfolgende Chronologie aufgenommen. Die Art der Aussageentstehung, der Inhalt der Aussage und darin enthaltene Widersprüche zu den Angaben eines weiteren Zeugen begründeten Zweifel daran, dass der Bericht eigenes Erleben wiedergibt. Weiter liegen uns 5 Mitteilungen von Angehörigen ehemaliger Schüler vor, die vermuten, dass ihre Angehörigen massive Grenzverletzungen erlebt haben. Die Vermutungen begründen sich in Andeutungen oder Verhaltensauffälligkeiten der ehemaligen Schüler. Diese Mitteilungen haben wir, da konkrete Grenzverletzungen nicht berichtet sind, in die nachfolgende Chronologie ebenfalls nicht aufgenommen. Im Bericht von Frau Raue ist aufgeführt, dass 1995 Eltern wegen eines Missbrauchsverdachts gegen Pater „Georg“ einen Rechtsanwalt beauftragt hätten, der mit dem Aloisiuskolleg eine Vereinbarung getroffen haben soll. Im Rahmen unserer weiteren Aufklärung hat sich herausgestellt, dass der Vorwurf sich nicht gegen Pater „Georg“, sondern einen anderen Mitarbeiter richtete. Weiter hat sich herausgestellt, dass Gegenstand der Korrespondenz nicht ein Missbrauchsvorwurf, sondern ein als unangemessen empfundenes Weihnachtsgeschenk war. Diesen Hinweis haben wir deshalb in die nachfolgende Chronologie gleichfalls nicht aufgenommen. 1. Der erste Bericht zu Pater „Georg“, der uns persönlich, aber ohne Namensnennung übermittelt wurde, bezieht sich auf den Beginn von dessen Tätigkeit am Aloisiuskolleg. Der ehemalige Schüler beschreibt, dass Pater „Georg“ „bald schon in vielerlei Hinsicht nahezu alles Gewohnte auf den Kopf gestellt“ habe. U.a. hätten sich die auf der Stella lebenden Schüler auf seine Veranlassung von einem Tag auf den anderen morgens beim Duschen im Vorraum unter den Augen des Aufsicht führenden Pater „Georg“ nackt ausziehen und dann in die Duschkabinen gehen müssen. Dort habe Pater „Georg“ zur Kontrolle die einzelnen Duschkabinen, die weder über Türen noch über Vorhänge verfügten, inspiziert. Der ehemalige Schüler schildert, es sei ihm ein Gräuel gewesen, sich plötzlich ohne jede Erklärung nackt zeigen zu müssen und beäugt zu werden. 2. Ein weiterer uns namentlich bekannter Altschüler, der das Aloisiuskolleg seit 1968 besucht hat, berichtet, selbst keine Grenzverletzungen erlebt zu haben. Pater „Georg“ habe das Duschen der Kinder sehr aufmerksam verfolgt. Er habe einen bestimmten Typ von Jungen bevorzugt. 3. Ein anderer Schüler schildert aus der gleichen Zeit, er habe anfangs aus Scham zum gemeinschaftlichen Duschen eine Badehose anbehalten. Pater „Georg“ habe ihn vor den Duschen mit den Worten „Bei uns duscht man nackt, hier wird keine Badehose angezogen, geh raus und zieh sie aus“ weggeschickt und aufgefordert, ohne Badehose wieder zu kommen. Derselbe Schüler schildert, er sei von Pater „Georg“ beim Fußballspielen zu sich gewunken und aufgefordert worden, Fotos von sich machen zu lassen. Er sei angewiesen worden, zunächst das Hemd und später die Hose auszuziehen und bestimmte Posen an einem Baum einzunehmen. Weiter sei er mehrfach abends von Pater „Georg“ aus nichtigen Gründen aus dem Schlafsaal in dessen Zimmer geholt worden. Dort habe dieser ihm die Schlafanzughose herunter gezogen, ihn über seine Beine gelegt und mit der flachen Hand, manchmal auch mit einer Art Rohrstock, auf das Gesäß geschlagen. Der Altschüler berichtet weiter, bei den Schlägen einmal eine Erektion bei Pater „Georg“ gespürt zu haben. Schließlich schildert der Altschüler, er sei von Pater „Georg“, als er sich wegen einer Erkältung in die Krankenstation zu dem dort zuständigen Pater begeben wollte, aufgefordert worden, mit ihm in ein Zimmer zu kommen, sich dort die Schlafanzughose auszuziehen und auf eine Pritsche zu legen. Pater „Georg“ habe rektal Fieber gemessen, sich auf einen Sessel gesetzt. Dabei habe er vor sich hin „gegrummelt oder gebrummelt“. Der Altschüler berichtet, auf einer gemeinsamen Autofahrt Anfang der 70er Jahre Pater „Hans“ auf das gemeinsame Duschen mit Pater „Georg“ angesprochen zu haben, der geantwortet habe, dieses sei normal, ob es ihn stören würde. Bei seinem Weggang vom Aloisiuskolleg 1974 habe er den damaligen Rektor Pater Gelberg über seine Erfahrungen mit Pater „Georg“ auf der Stella in Bezug auf Duschen, Fiebermessen und körperlichen Züchtigungen informiert. Ein Altschüler, der das Aloisiuskolleg seit 1968 besucht hat gibt an, die uns berichteten Erfahrungen selbst nicht als körperliche Grenzüberschreitungen durch Pater „Georg“ erlebt zu haben. Er habe 2 Urlaube mit Pater „Georg“ und Pater Hans verbracht, die er als schöne und spannende Reisen in Erinnerung habe. Er fühlte sich beiden gegenüber sehr verbunden. Unbehaglich sei ihm gewesen, dass die Patres während eines der Urlaube mit den Jugendlichen eine Männersauna aufgesucht hätten. Er habe sich seinerzeit nichts dabei gedacht, sondern sein Unbehagen seiner Verklemmtheit und Unreife zugeschoben. Irritiert habe es ihn als Erwachsenen, als er auf späteren AKO-Festen feststellen musste, dass Fotos der unbekleideten Jugendlichen, die Pater „Georg“ während der Urlaube nach dem Saunieren aufgenommen habe, auf der Stella hingen. Das Fotografieren sei ihm als Jugendlicher nicht unangenehm gewesen oder unpassend erschienen. Als Erwachsener werte er jedoch das Fotografieren und das Ausstellen der Bilder als befremdlich und nicht tolerierbar. 5. Ein anderer Altschüler schildert, ab 1969 als Schüler das Aloisiuskolleg besucht zu haben und 1971 in das Internat gewechselt zu sein. An dem Tag des Einzugs in die Stella habe Pater „Georg“ ihn angesprochen, mit ihm auf den Sportplatz zu gehen, um dort Fotos zu machen. Pater „Georg“ habe den Schüler aufgefordert, eine Sporthose anzuziehen. Der ansonsten unbekleidete Schüler habe sich im Schlamm herumwälzen sollen. Pater „Georg“ habe etliche Fotos gefertigt. Der Altschüler berichtet weiter, Pater „Georg“ sei während der Sport AGs außerhalb der Schulzeit mehrfach – insbesondere während des Duschens – in die Sporträume gekommen. 6. Ein Schüler berichtet von seiner Ankunft am Aloisiuskolleg 1970: Am Abend des Ankunftstages habe Pater „Georg“, der eine Kamera bei sich trug, ihn aufgefordert, ihm mit Kulturbeutel und Bademantel in die Duschräume im Keller zu fol gen. Dort habe er ihn aufgefordert, sich auszuziehen. Dem Zehnjährigen sei das befremdlich vorgekommen, er habe die Situation als unheimlich und bedrohlich empfunden. Er habe zunächst geglaubt, nun Duschen zu müssen. Zu seiner Überraschung und seinem Unverständnis habe Pater „Georg“ ihn jedoch aufgefordert, Rad zu schlagen, Handstand zu machen und eine Brücke zu bauen. Diese Übungen habe Pater „Georg“ fotografiert. Er sei verwirrt und in seinem Schamgefühl verletzt gewesen. Anschließend habe Pater „Georg“ ihn angewiesen zu duschen. Er habe vor der Duschkabine gestanden und ihn dabei beobachtet. Schließlich habe er ihm gesagt: „Zeige mir doch mal, wie Du Deinen Penis wäschst!“ und „Weißt Du, dass man die Vorhaut zurückziehen muss, um sich auch dort zu waschen?“ Der Altschüler empfand die Situation als unangemessen, fremd und entsetzlich und habe seit diesem Erlebnis in Angst vor Pater „Georg“ gelebt. Derselbe Schüler berichtet, dass er als 11-jähriger 1971 gemeinsam mit einigen Mitschülern einem Klassenkameraden einen üblen Streich gespielt habe. Der vermeintliche Rädelsführer sei unverzüglich vom Kolleg verwiesen worden, den übrigen Beteiligten sei ein Sprechverbot auferlegt worden. Anschließend seien sie beim Abendessen vor allen Mitschülern von Pater „Georg“ niedergemacht worden. Schließlich sei Pater „Georg“ zum abendlichen Duschen erschienen und habe die Gruppe im Anschluss an das Duschen aufgefordert, nackt vor ihm eine gebückte Haltung einzunehmen. Er habe dann mit einem Bambusstock der Reihe nach mehrfach auf die Gesäße der Kinder eingeschlagen. Der Altschüler schildert, in dieser Situation nicht nur Schmerz, sondern vor allem eine ungeheure Demütigung empfunden zu haben. Er sei bis zu diesem Zeitpunkt nie körperlich gezüchtigt worden. Herabwürdigend sei auch die Stigmatisierung vor der gesamten Gruppe gewesen. Als gleichermaßen erschreckend schildert der Altschüler seine Reaktion darauf, als Pater „Georg“ ihm in einem persönlichen Gespräch wieder die Redeerlaubnis erteilte: Er habe ihm, gemeinsam auf einer Bank sitzend, väterlich den Arm um die Schultern gelegt. Weinend habe der Junge sich für die Güte bedankt und gelobt, ihm künftig nur noch Freude zu bereiten. Er habe fortan die Nähe von Pater „Georg“ gesucht und sei ihm willig gefolgt. Mit zunehmendem Alter sei er offensichtlich uninteressant für Pater „Georg“ geworden. 7. Ein Altschüler berichtet, Pater „Georg“ habe es genossen, Schüler einzuschüchtern und Exempel zu statuieren. Der Altschüler schildert, er habe gemeinsam mit zwei anderen Schülern nach einem Fußballspiel nachmittags in den Duschräumen der Stella geduscht. Als sie nackt unter der Dusche standen, sei Pater „Georg“ herein gekommen. Er habe Shorts und Unterhemd getragen. Er habe Reiniger und Schrubber geholt, Putzmittel auf dem Boden verteilt, die Jungen dann ca. eine halbe Stunde lang nackt den Boden abschrubben lassen und sie hierbei genau beobachtet. Sie hätten dabei zeitweise auch nackt vor ihm auf Knien über den Boden rutschen müssen. 8. Ein weiterer Altschüler, der 1972 an das Aloisiuskolleg gekommen ist, berichtet von verschiedenen Ereignissen in seiner Unterstufenzeit auf der Stella Rheni: Als Pater „Georg“ abends aus einem der Schlafsäle Geräusche hörte, habe er die Jungen in eines der Studierzimmer zitiert. Dort habe er den Altschüler aufgefordert, im Park einen Stock zu suchen. Als der Junge mit dem Stock zurück gekommen sei, hätten alle Schüler die Schlafanzughosen ausziehen müssen und seien von Pater „Georg“ mit diesem Stock verprügelt worden. Er erinnert häufige körperliche Züchtigungen durch Pater „Georg“ und berichtet von umfangreichen nächtlichen Schreibaufgaben als Sanktionen. Der Altschüler schildert die Prozedur des „Knechtens“: Pater „Georg“ sei von hinten an die Jungen herangetreten und habe die Daumen in die Muskulatur am Schlüsselbein gedrückt. Der Altschüler berichtet weiter, Pater „Georg“ habe bei der Duschaufsicht oft einen halb erigierten Penis gehabt. Er selbst habe versucht, möglichst im hinteren Bereich der Kabinen zu duschen. Pater „Georg“ habe gern Schüler nach dem Duschen kalt abgespritzt. Sowohl eine Erzieherin als auch Pater „Hans“ hätten häufig gleichfalls Duschaufsicht geführt, so dass sie Kenntnis gehabt haben müssten. Einmal sei er von Pater „Georg“ in die Bibliothek gerufen worden. Dort habe ihn Pater „Georg“ mit einer Fotoausrüstung und einer Super8-Kamera erwartet. Er habe ihm befohlen sich aus- und eine rote Badehose anzuziehen. Beim Ausziehen habe er ihn fotografiert. Anschließend habe er ihn aufgefordert, aus dem Hundezwinger Welpen zu holen und mit diesen auf dem Arm zu posieren. Dabei sei er von Pater „Georg“ gefilmt worden. In der Mittelstufenzeit sei Pater „Georg“ unangemeldet in den Zimmern der Schüler erschienen und habe Schränke aufgerissen und ausgekippt, um die Schüler zur Ordnung anzuhalten. Zusammenfassend berichtet der Altschüler, er habe die Erziehungsmethoden von Pater „Georg“ als „Zuckerbrot und Peitsche“ kennengelernt. Er sei nie sicher gewesen, welches Verhalten korrekt sei und welches sanktioniert würde 9. Ein Altschüler, der das Internat vor 1972 bis 1978 besucht hat, berichtet davon, dass Pater „Georg“ mehrfach unbekleidet und mit einer Erektion in der Gemeinschaftsdusche erschienen und einzelne Duschzellen aufgesucht haben soll. Er sei in Begleitung eines anderen Paters gewesen. Er habe weiter beobachtet, wie Pater „Georg“ im Park einen Arm um einen Mitschüler legend im Unterholz verschwunden ist. Pater „Georg“ habe eine Atmosphäre der Angst verbreitet. 10. Ein weiterer Schüler, der als externer Schüler von 1972 bis 1979 das Aloisiuskolleg besucht hat, schildert seine Erfahrungen mit Pater „Georg“, der ab 1976 sein Mathematiklehrer war. Der Altschüler schildert, wegen der in der Schule kursierenden Geschichten über Pater „Georg“ vor der ersten Begegnung in der Klasse großen Respekt gehabt und angespannt auf die Begegnung gewartet zu haben. Tatsächlich habe sich Pater „Georg“ ihm gegenüber zunächst als freundlich und mild erwiesen. Bereits nach einiger Zeit habe Pater „Georg“ ihn jedoch zunächst vor der versammelten Klasse provoziert und gedemütigt und schließlich zu Zwangsmaßnahmen gegriffen. So sei er als sehr guter Matheschüler gezwungen worden, seine Arbeiten im Putzspind zu schreiben, damit geprüft werden könne, ob er die Arbeiten allein und ohne Hilfsmittel geschrieben habe. Zeitweise habe Pater „Georg“ sich mit ihm zusammen in diesem Putzspind auf engstem Raum aufgehalten. Einmal habe Pater „Georg“ behauptet, der Altschüler würde stinken. Er habe zum Beweis alle Schüler der Klasse aufgefordert, an dem Mitschüler zu riechen, unter anderem auch unter den Armen und am Hosenstall. Die Mitschüler hätten sich in eine Reihe aufstellen, an ihm schnuppern und dann ihr Urteil abgeben müssen. Nach dieser Prozedur sei Pater „Georg“ mit dem Altschüler zum damaligen Rektor Pater Gelberg gegangen, um sich von diesem die Einwilligung zu erbitten, mit dem Altschüler duschen zu gehen. Pater „Georg“ habe als Begründung angegeben, alle Schüler hätten sich beschwert, sie könnten den Gestank des Altschülers nicht ertragen. Die beiden Patres hätten sich in einem Nebenzimmer miteinander besprochen. Pater „Georg“ hab das Büro die Tür knallend verlassen und sei gegangen. Pater Gelberg habe den Altschüler darauf angesprochen, wie er es mit seiner Körperpflege halte und habe ihm empfohlen, täglich zu duschen. Der Altschüler schildert weiter, dass Pater „Georg“ immer wieder betont habe, der Altschüler sei hässlich und abstoßend. Ihm sei untersagt worden, während der Pausen den Klassenraum zu verlassen und sich auf dem Schulhof oder dem Schulgelände aufzuhalten. Diese Anweisung sei damit begründet worden, er wirke abstoßend auf die Umwelt und solle deshalb von Außenstehenden nicht gesehen werden. Die Fluraufsicht sei instruiert worden, darauf zu achten, dass der Altschüler den Klassenraum nicht verlasse. Schließlich hätten die Herabwürdigungen des Altschülers durch Pater „Georg“ in den Behauptungen gegipfelt, der Schüler sei Drogenhändler, Vergewaltiger und Schläger. Es sei ein Elternabend einberufen worden, auf dem diese Vorwürfe bekannt gemacht worden seien. Diese Vorwürfe habe Pater „Georg“ in einem Gespräch zuvor der Mutter des Altschülers gegenüber geäußert, um diese zu veranlassen, den Schüler in das Internat zu geben. Zum Schuljahresende sei ein Schulverweis gegen den Altschüler ausgesprochen worden und dieser sei ohne Anhörung der Schule verwiesen worden. Seine Schulnoten seien „frisiert“ gewesen und hätten nicht den tatsächlichen Leistungen entsprochen, so dass er eine manipulierte Endnote erhalten habe. Pater „Georg“ habe ihn auch nach dem Schulverweis an seiner Ausbildungsstelle aufgesucht, dort verspottet und mit Häme überzogen, dass er jetzt dort sei, wo er hingehöre. 11. Ein weiterer anonymer Altschüler berichtet, er und sein Bruder hätten von Anfang der 70er bis Anfang der 80er Jahre das Aloisiuskolleg besucht. Sowohl die „überaus große und christliche Vorliebe… für körperliche Züchtigung“ des Pater „Georg“ als auch dessen Duschvorlieben seien allgemein bekannt gewesen. 12. Ein Altschüler berichtet uns aus der Zeit von 1977 bis 1983. Der Altschüler schildert, dass zu dieser Zeit zwischen dem Leben auf der Stella und im Neubau Welten gelegen hätten. Es habe traditionell einmal jährlich eine Keilerei zwischen beiden Einrichtungen gegeben. Es sei sehr viel attraktiver gewesen, auf der Stella zu leben. Dort seien die Zimmer schöner und individueller gestaltet gewesen. Die Zimmer im Neubau seien deutlich kleiner und die Unterbringung dort eher wie in einer Kaserne gewesen. Es sei von den Jungen als ein Abstieg empfunden worden, von der Stella in den Neubau versetzt zu werden. Jeweils zum Schuljahresende hätten Listen ausgehangen, wo die Schüler im künftigen Schuljahr unterkommen. Innerhalb der Schülerschaft sei bekannt gewesen, nach welchen Kategorien Pater „Georg“ die Aufteilung vornehme. Ein Abstieg in den Neubau habe immer dann angestanden, wenn die betreffenden Schüler entweder aufmüpfig geworden oder nicht mehr schön genug oder zu alt gewesen seien. Der betreffende Altschüler selbst sei die ersten vier Jahre auf der Stella gewesen. In seinem ersten Jahr auf der Stella habe er in einem alten Schlafsaal mit acht Betten geschlafen. Um 20:00 Uhr habe Nachtruhe herrschen sollen. Wenn es in den Zimmern unruhig geworden sei, habe Pater „Georg“ zwei bis drei Schüler nach unten in die Stella geholt und ihnen dort für zwei bis drei Stunden Strafarbeiten aufgegeben. Sie hätten Seiten aus dem Lesebuch abschreiben oder Gedichte auswendig lernen müssen. Pater „Georg“ habe auch Taschenlampen aus dem Fenster geschmissen, wenn Schüler nach Beginn der Nachtruhe mit Taschenlampen erwischt worden seien. Ohrfeigen habe er nur im Internat, nicht jedoch an der Schule erlebt. In der Schule seien allenfalls Kreide oder Schlüsselbunde geworfen worden. Pater „Georg“ habe beispielsweise Ohrfeigen auch kollektiv an mehrere Schüler verteilt, wenn diese gemeinsam etwas angestellt hatten. Sie hätten sich dann in eine Reihe aufstellen müssen und nacheinander eine Ohrfeige bekommen. Auch Kopfnüsse seien verteilt worden, diese seien jedoch weniger eine Sanktion als eine ruppig-zärtliche Art der Zuwendung gewesen. Es habe auch den Brauch des „Knechtens“ gegeben. Pater „Georg“ sei dazu von hinten an einen Schüler getreten und habe dessen Nacken von hinten geknetet. Dies habe ein bisschen weh getan, sei jedoch von den Schülern schmeichelhaft und als Aufmerksamkeit vom „großen Chef“ aufgefasst worden. Alle Schüler hätten sich morgens gemeinsam nackt duschen müssen. Pater „Georg“ habe jeweils nackt mit vor dem Bauch verschränkten Armen vor der ersten Dusche gestanden. Häufig habe er einen leicht erigierten Penis gehabt. Für den Altschüler und seine Mitschüler sei die Nacktheit seinerzeit normal gewesen. Die Anwesenheit Pater „Georgs“ und sein Gebaren seien zwar Gesprächsthema gewesen, sein Verhalten sei jedoch nicht mit Sexualität in Verbindung gebracht worden. In dieser Zeit sei Pater „Hans“ als Erzieher auf der Stella tätig gewesen. Ihm und seinen Mitschülern sei klar gewesen, dass er an schließend die Nachfolge von Pater „Georg“ antreten werde. Er ginge davon aus, dass Pater „Hans“ das Verhalten Pater „Georgs“ mitbekommen habe. Der Altschüler schildert, ihm selbst werde erst im Rückblick deutlich, was seinerzeit vorgefallen sei. Während seiner Schulzeit hätte ihn das Verhalten Pater „Georgs“ weder beschäftigt noch belastet. Pater „Georg“ habe ihm gegenüber durchaus auch einfühlsames und tröstendes Verhalten gezeigt. Der Altschüler schildert, zwei Mal mit Pater „Georg“ in Urlaub gefahren zu sein. Während des ersten Urlaubs sei er 12 Jahre alt gewesen, während des zweiten Urlaubs circa 13 Jahre. Die Urlaube hätten einen großen Teil der Sommerferien umfasst, seine Mutter habe für den Urlaub nichts beziehungsweise nur einen kleinen finanziellen Obolus zahlen müssen. Die Urlaube seien jeweils mit dem VW-Bus Pater „Georgs“ unternommen worden. Für die teilnehmenden Jungen sei der Urlaub eine coole Sache gewesen. Vor dem ersten Urlaub sei den Schülern mitgeteilt worden, sie bräuchten keinen Fotoapparat mitzubringen, Pater „Georg“ würde Fotos machen und anschließend gebe es einen schönen Dia-Abend. In dem Urlaub seien dann tatsächlich viele Bilder von Pater „Georg“ gefertigt worden. Er habe die Jungen auf Steinen im Sonnenuntergang fotografiert, auf dem Steg sitzend, zum Teil bekleidet, zum Teil mit nacktem Oberkörper, zum Teil auch ohne Badehose. Die Jungen seien von Pater „Georg“ für die Fotos arrangiert und aufgefordert worden, bestimmte Positionen einzunehmen. Im Nachhinein habe Pater „Georg“ mitgeteilt, die Filme seien alle Nichts geworden. Zu der Hütte, die Pater „Georg“ mit den Schülern bewohnt habe, habe eine Sauna gehört. Die Ansage während des Urlaubs sei gewesen, dass man in Skandinavien nackt in die Sauna geht, man ginge auch nackt schwimmen. Die Jungen hätten dies als gegeben hingenommen, die Nacktheit sei ihnen nicht unangenehm gewesen. In der Sauna habe das Verhalten Pater „Georgs“ zeitweise etwas Kokettierendes gehabt. Er habe die Jungen angepustet, wodurch die Luft auf der Haut besonders heiß geworden sei, um sie zum Kichern zu bringen. Pater „Georg“ und die Jungen hätten Birkenzweige geschnitten, mit denen Pater „Georg“ die Jungen leicht „geschlagen“ habe, dies sei nach Angaben Pater „Georgs“ in skandinavischen Saunen so üblich gewesen. Auch im zweiten Urlaub, an dem zwei Jungen Teil genommen haben, die nicht im Internat waren, sei wiederum die Aufforderung erhangen, nackt schwimmen zu gehen. Die beiden externen Schüler hätten dies nicht gewollt, seien von Pater „Georg“ jedoch aufgefordert worden, sich den Bräuchen anzupassen und ohne Badehose zu baden. Das Thema Nacktheit sei beim Saunieren und Baden immer wieder Thema während des Urlaubs gewesen. Der Schüler berichtet, er habe nicht verstanden, warum die beiden anderen Schüler ihre Badehosen nicht hätten anbehalten dürfen. Der Altschüler schildert, dass ihn eine Situation in diesem Urlaub deutlich irritiert habe. An einem heißen Tag habe Pater „Georg“ den nackt in der Sonne liegenden Schüler eingecremt und dies mit der Sonnenbrandgefahr begründet. Er habe den Schüler am gesamten Körper eingecremt und mit zwei Fingern den Penis des Schülers hochgehoben, um ihn am Unterleib einzucremen. In dieser Situation habe er sich deutlich unbehaglich gefühlt, ein nachhaltiges Problem habe sich für ihn nicht daraus ergeben. Der Schüler schildert, dass innerhalb der Schülerschaft immer klar gewesen sei, welche Mitschüler gerade die „Lieblinge“ von Pater „Georg“ gewesen seien. Diese Mitschüler hätten die schönsten Zimmer bekommen, ihre Fotos hätten an präsenter Stelle ausgehangen und sie seien vorne auf dem AKO-Heft abgebildet gewesen. Von den Mitschülern seien sie allenfalls mit einem Spruch bedeckt worden, allen sei jedoch klar gewesen, dass man diese Position auch schnell wieder verlieren könne. Der Altschüler berichtet, dass auf der Stella im Aufgang oder in den Treppenhäusern Gegenlichtaufnahmen von nackten Schülern gehangen hätten, die zum Teil ein deutlich größeres Format als DIN A4 gehabt hätten. Wegen des Gegenlichtes sei nicht sofort erkennbar gewesen, dass die Schüler unbekleidet gewesen seien. Die Schüler hätten sich darüber lustig gemacht, wenn Außenstehende die Nacktheit der fotografierten Schüler nicht erkannt hätten. 13. Ein weiterer Altschüler berichtet, von 1976 bis 1983 am Aloisiuskolleg gewesen zu sein. Er erinnert sich an den Tag seiner Aufnahme ins Kolleg. Er sei zunächst von Pater „Georg“ auf dem Gelände des Kollegs herumgeführt worden. Dann habe Pater „Georg“ ihm sein Zimmer auf der Stella gezeigt und ihn in den Keller gebracht, um ihm die Duschenräume zu zeigen. Dort habe Pater „Georg“ den Schüler aufgefordert, sich auszuziehen und zu duschen. Er habe erklärt, dieses Duschen fände für seinen Jahrgang jeden Abend statt. Er solle bereits jetzt einmal duschen, damit er sich später nicht schäme. Sowohl beim Ausziehen im Vorraum als auch in der Duschkabine habe Pater „Georg“ mit verschränkten Armen vor dem Schüler gestanden und ihn beim Duschen beobachtet. In der Folgezeit habe die Klasse des Betreffenden Altschülers regelmäßig abends geduscht. Pater „Georg“ sei bei jedem Duschen zugegen gewesen. Er habe mit verschränkten Armen vor den Jungen gestanden und sie beobachtet. Er sei mit einem Fell-Wams bekleidet gewesen. Im Bademantel oder nackt sei er nie gewesen. Alle paar Abende habe Pater „Georg“ bestimmte Jungen mit einem Wasserschlauch kalt abgeduscht. Dies habe zur Folge gehabt, dass es ein großes Gekreische und Herumlaufen unter den Duschen gegeben habe, das Pater „Georg“ sichtlich genossen habe. Pater „Georg“ habe einige Schüler auch eingeseift. Das Ganze habe in einem spielerischen Rahmen statt gefunden. Ihm sei von Mitschülern berichtet worden, dass Pater „Georg“ in der Regel immer morgens mit den Jungen geduscht habe. Dabei sei er genau wie die Jungen nackt gewesen. Der Altschüler schildert weiter, dass im Sommer zeitweise an Stelle des Duschens abends am Brunnen des Gartens die Schüler mit einem Wasserschlauch kalt abgespritzt worden seien. Der Schüler erinnert zwei Situationen, bei denen nur wenige Jungen beteiligt waren, die von Pater „Georg“ aufgefordert worden seien, sich auszuziehen. Bei einer dieser Situationen sei Pater „Hans“ anwesend gewesen. Bei den „Spielen“ mit dem Wasserschlauch habe Pater „Georg“ häufig fotografiert. Der Altschüler schildert, diese Aktionen nicht als unbehaglich empfunden zu haben. Er sei neidisch gewesen, als er zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr dazu gehört habe. Der Altschüler schildert das abendliche „Knechten“ im Bett. Pater „Georg“ und Pater „Hans“ seien abends in die Schlafräume der Jungen in die Stella gekommen, hätten die Jungen am Kopf gestreichelt, zwischen dem Nacken und den Schulterblätter gekniffen oder sie mit den Fingerknöcheln auf der Brust gerieben. Zeitweise sei Reiben und Kneifen so heftig gewesen, dass die Jungen blaue Flecken davon trugen. Das abendliche „Knechten“ sei von den Jungen als Auszeichnung und Zuneigungsbeweis empfunden. Die abendlichen Besuche hätten nahezu ausschließlich in der Stella stattgefunden. Während seiner Zeit im Neubau habe der Altschüler abendliche Besuche Pater „Georgs“ nur in einem Zeitraum erlebt, in dem ein Schüler aus der Stella zu ihm ins Zimmer verlegt worden sei. Dieser Schüler habe dem Schönheitsideal Pater „Georgs“ entsprochen.Der Altschüler schildert, Pater „Hans“ und Pater „Georg“ seien nachts in die Zimmer der Jungen gekommen, um heimliche Fotoaufnahmen zu machen. Der Altschüler erinnert sich weiter, dass er bei einer Gelegenheit in der Zeit zwischen den Duschen und Schlafengehen, als die Jungen bereits im Schlafanzug herumgelaufen seien, von Pater „Georg“ aufgefordert worden sei, in einen separaten Raum zu kommen, die Hose herunter zu ziehen und seine Vorhaut zurück zu ziehen. Dies diene der Phimosekontrolle. Pater „Georg“ habe den Schüler nicht berührt. Beide seien allein in einem Raum gewesen. Der Altschüler schildert mehrere Situationen, bei denen Pater „Georg“ Schüler heftig geohrfeigt habe. Er selbst sei einmal so stark geschlagen worden, dass er hingefallen sei. Weiter berichtet der Schüler von Situationen, in denen Pater „Georg“ regelrecht Wutanfälle bekommen habe, bei denen er ohne Rücksicht auf den Wert Gegenstände aus dem Fenster geworfen habe. Einmal sei es eine Stereoanlage gewesen. Der Altschüler schildert, er habe den Umgang im Aloisiuskolleg als sehr ausgrenzend und ohne Empathie und Wärme für die Kinder und Jugendlichen empfunden. Ein für ihn zuständiger Erzieher habe ihn beispielsweise vollkommen ignoriert und sei über einen Zeitraum von einem ganzen Jahr nicht ein einziges Mal in sein Zimmer gekommen. Selbst bei älteren Schülern seien zumindest einmal täglich solche Besuche üblich gewesen. Innerhalb der Schülerschaft habe ein Corpsgeist geherrscht. Es sei nicht üblich gewesen, sich mit jüngeren Schülern abzugeben, es sei denn, man benutzte sie als „Wasserträger“. Er habe die Atmosphäre als sehr ausgrenzend erlebt. Er habe wenig Förderung und Unterstützung durch die Erzieher erfahren und den Eindruck gehabt, von diesen seien Schüler nur unterstützt worden, wenn sie entweder einen bestimmten sozialen Hintergrund gehabt, einer bestimmten Ästhetik entsprochen oder sportliche oder musische Fähigkeiten aufgewiesen hätten. 14. Ein Altschüler, der das Aloisiuskolleg seit 1979 besuchte und auf der Stella wohnte, schildert, dass er einer der „Lieblinge“ von Pater „Georg“ gewesen sei. Pater „Georg“ habe bevorzugten Schülern vieles durchgehen lassen, während er andere Schüler gelegentlich gedemütigt habe. Er beschreibt Pater „Georgs“ „rustikale Art“, die auch „ordentliche Ohrfeigen“ im Jähzorn umfasste. Er beschreibt das tägliche Duschen und das kalte Abduschen unter Aufsicht des gleichfalls nackten Pater „Georgs“. Auch er habe an einem Sommerurlaub in Skandinavien teilgenommen, bei dem gemeinsam nackt sauniert und gebadet worden sei. Der Altschüler beschreibt, er habe Pater „Georg“ immer als respektvoll in Bezug auf die Sexualität der Jungen, körperliche Berührungen oder Nacktheit erlebt. Einen Versuch eines sexuellen Übergriffs habe er durch einen am Kolleg tätigen Sportlehrer erfahren, diesen Versuch habe er jedoch abwehren können. 15. Ein weiterer Altschüler war seit 1981 Schüler des Aloisiuskollegs und lebte auf der Stella. Er berichtete, „Liebling“ von Pater „Georg“ gewesen zu sein. Er habe zeitweise in dem als „Rilkezimmer“ bezeichneten Einzelzimmer gelebt. Außerdem habe er als weiteres Privileg das „Zimmerstudium“ betreiben, d.h. auf seinem Zimmer die Hausaufgaben machen dürfen. Pater „Georg“ sei zu ihm gekommen und habe die Hausaufgaben korrigiert. Während seiner Schuljahre habe Pater „Georg“ ihn regelmäßig am letzten Ferientag vom Flughafen abgeholt. Nachdem er seine Sachen in seinem Zimmer ausgepackt habe, habe Pater „Georg“ ihn in sein Zimmer geholt, ihn aufgefordert sich nackt auszuziehen und ihm eine weiße Hose gegeben, die er habe anziehen müssen. Beide seien auf die Pferdekoppel gegangen und Pater „Georg“ habe ihn aufgefordert, sich in bestimmte Posen zu setzen bzw. zu stellen. Er habe fotografiert und den Schüler aufgefordert, die Hose auszuziehen und sich erneut zu positionieren. Das Fotografieren habe er mit wohligen Ausrufen wie „ja, schön!“ kommentiert. Nach dem Fotografieren habe Pater „Georg“ ihn in die Dusche begleitet. Der Altschüler habe sich vor Pater „Georg“ duschen müssen. Dieser habe ihn einige Male am Kopf und am Oberkörper eingeseift. Im Anschluss an das Duschen sei er von Pater „Georg“ mit einem Schlauch kalt abgespritzt worden. Der Altschüler gibt an, dass Pater „Hans“ einige Male zum Fotografieren an der Pferdekoppel hinzu gekommen sei. Pater „Georg“ habe Pater „Hans“ aufgefordert, das gute Aussehen des Schülers zu bestätigen, was Pater „Hans“ getan habe. Der Altschüler schildert, in den Fluren der Stella hätten Fotos von unbekleideten Jungen gehangen. Seine Mutter habe das einmal auf einem Elterntreffen thematisiert, die anderen Eltern seien jedoch nicht darauf eingegangen. Der Altschüler bestätigt die Angaben zum morgendlichen Duschen. Pater „Georg“ habe entweder in der ersten Dusche gestanden oder auf einem Stuhl gesessen. Er habe entweder einen offen stehenden Bademantel getragen oder sei nackt gewesen. Sein Penis sei allein wegen seiner Größe aufgefallen. Zeitweise habe Pater „Georg“ Jungen am Kopf und am Oberkörper eingeseift. Nach dem Duschen hätten die Jungen sich in der ersten Dusche kalt abduschen müssen oder seien von Pater „Georg“ mit einem Schlauch kalt abgespritzt worden. Der Altschüler schildert, Pater „Georg“ hätte schnell, unvermittelt und hart bestraft. Er hätte geohrfeigt. Er selbst sei einmal eine Nacht lang im Hundekeller eingesperrt worden und einmal habe er als Strafe für einen nächtlichen Regelverstoß vor Pater „Georg“ in dessen Zimmer nackt Liegestützen machen müssen. Der Altschüler schildert weiter, dass eines Nachts, als er ca. 16 Jahre alt gewesen sei, Pater „Georg“ in sein Zimmer gekommen sei. Er habe sich auf den Sessel gesetzt und ihn aufgefordert, zu ihm zu kommen. Dann habe Pater „Georg“ seinen Penis entblößt und den Altschüler aufgefordert, sich vor ihm auf den Boden zu setzen und ihn oral zu befriedigen, was er getan habe. Pater „Georg“ habe ihm aufgetragen, dies nicht seinen Eltern zu erzählen. Damit seien die Übergriffe beendet gewesen. Für den Altschüler stellte sich dies gleichsam als Abschiedsritual dar.16. Ein weiterer Altschüler berichtet von Erlebnissen als externer Schüler am Aloisiuskolleg seit Beginn der 80er Jahre. Der Altschüler schildert, er habe von seinem damaligen Mathematiklehrer bereits in der ersten Unterrichtsstunde eine Ohrfeige bekommen, weil er sich zu einem Klassenkameraden umgedreht habe. Nach dem Unterricht sei er empört nach Hause gegangen, um sich bei seinen Eltern zu beschweren. Diese hätten ihm deutlich gemacht, dass sie sehr viel Geld für die Schule bezahlen würden und dass er die Ohrfeige wohl verdient habe. Hier sei ihm sehr schnell klar geworden, dass alles, was am Aloisiuskolleg passiert, als richtig galt und die volle Unterstützung seiner Eltern fand. Der Altschüler schildert, dass er das Externat besucht habe. Dort habe es keine festen Betreuungszeiten gegeben, er habe so lange bleiben müssen, bis alle Hausaufgaben und Lernaufgaben erledigt gewesen seien. Es sei ihm willkürlich erschienen, wann er nach Hause gehen durfte. Der Altschüler schildert, er sei zweimal nach Regelverstößen (beim ersten Mal habe er sich mit einem anderen Schüler auf dem Gang gebalgt) von den jeweiligen Lehrern zu Pater „Georg“ abkommandiert worden. Von diesem sei ihm als Strafe auferlegt worden, Gartenarbeit in dem Garten Pater „Georgs“ mit Wasserlandschaft, den dieser besonders gehegt habe, zu erledigen. Die Zeit der Gartenarbeit sei weit über die Zeit des Silentiums hinaus gegangen. Er habe zu Hause anrufen müssen, um seinen Eltern zu erklären, dass er später komme. Der Altschüler schildert, Pater „Georg“ in Vertretungsstunden erlebt zu haben. Dieser habe für die Schüler mathematische Ratespiele auf die Tafel gemalt. Am Ende der Stunde habe ein Schüler an der Tafel das Rätsel lösen müssen. Dies habe nie jemand geschafft. Der Schüler an der Tafel sei bis zum Heulen vorgeführt worden.17. Ein weiterer Altschüler, der seit Anfang der 80er Jahre am Aloisiuskolleg war und auf der Stella gewohnt hat, schildert gleichfalls das morgendliche Duschen in Anwesenheit von Pater „Georg“: Pater „Georg“ habe sich im Vorraum der Duschen aufgehalten und den Jungen beim Ausziehen zugesehen. Er sei im Bademantel gewesen, weil er vor den Schülern geduscht habe. Der Bademantel sei offen gewesen. Eine volle Erektion habe er bei Pater „Georg“ nie beobachtet, einmal habe er jedoch bei Pater „Georg“ eine leichte Erektion festgestellt, was diesem offensichtlich unangenehm war. Der Altschüler erinnert auch, dass verschiedene Schüler von Pater „Georg“ abgeseift worden seien. Er bestätigt, dass eine externe Fotografin verschiedene Jungen mit der Kamera begleitet habe. Sie sei auch zum Fotografieren in der Dusche gewesen. Der Altschüler erinnert weiter, mit dem Feuerwehrschlauch draußen im Park sowohl mit als auch ohne Badehose abgespritzt worden zu sein. Der Altschüler schildert, dass Pater „Georg“ 2 oder 3 Mal beim ihm rektal Fieber gemessen habe. Er habe sich nicht ausziehen, sondern die Hose herunterziehen und auf die Liege legen müssen. Anlass seien Erkältungskrankheiten gewesen. Der Altschüler gibt an, auf der Stella habe sich allein Pater „Georg“ um Kranke gekümmert. Als krank habe man bei Pater „Georg“ nur gegolten, wenn man Fieber gehabt habe. Der Altschüler schildert, Pater „Georg“ habe bei manchen Situationen, beispielsweise beim Fiebermessen oder Abspritzen mit dem Feuerwehrschlauch, „gegrunzt“. Diese Laute wären kindlich und spontan gewesen und für ihn nicht in Einklang mit dem sonstigen Verhalten von Pater „Georg“ zu bringen gewesen. Der Altschüler berichtet von gezielten und zum Teil heftigen Ohrfeigen. Ein Schüler sei einmal so geschlagen worden, dass er umfiel. Weiter berichtet er von unberechenbaren und unangemessenen Sanktionen. Er habe beispielsweise für eine Verspätung um wenige Minuten mehrere Stunden Gartenarbeit machen müssen. Bei nächtlichen Regelverstößen hätten die Schüler noch in der Nacht Gedichte auswendig lernen und am nächsten Morgen vollständig aufsagen müssen. Pater „Georg“ habe Gewalt gegen Sachen angewandt und beispielsweise eine Figurensammlung, die ihn im Gemeinschaftsraum störte, aus dem Fenster geworfen.18. Ein weiterer Altschüler besuchte das Aloisiuskolleg seit 1982 und lebte die ersten 3 Jahre auf der Stella Rheni. Er schildert, dass die Schüler der Unterstufe morgens in die Duschräume im Keller gegangen seien. Dort habe sich Pater „Georg“ aufgehalten, der, nachdem er zusammen mit der Mittelstufe geduscht hätte, in ein Badetuch eingewickelt gewesen sei. Die Jungen hätten jeweils in einer eigenen Duschkabine geduscht. Zum Verlassen der Duschen hätten sie jedoch an der ersten Duschkabine vorbei gemusst. Vor dieser Duschkabine habe Pater „Georg“ nackt gestanden. Er habe jeden Jungen in die erste Kabine geschickt, um sich dort kalt abzuduschen. Dieser Prozedur habe er frontal vorder Kabine stehend aus einem Meter Entfernung zugesehen. Bei Verlassen der Kabine hätten die Jungen nahe an ihm vorbeigehen müssen. Der Altschüler schildert weiter eine Situation, in der Pater „Georg“ eines Nachts sehr wütend auf ihn gewesen sei. Er habe ihn, nur mit einem Pyjama bekleidet, mit dem Auto von der Stella in den Neubau gebracht. Dort habe der Schüler in einem Zimmer, in dem lediglich ein Bett mit Matratze und Decke stand, schlafen müssen. Am folgenden Morgen habe Pater „Georg“ ihn aus dem Bett gerissen und wieder nur im Pyjama mit dem Auto zur Stella gefahren. Dort habe er den Schüler zum Duschen gebracht, ohne ihm zu gestatten, sein Badetuch zu holen. Nach dem Duschen habe Pater „Georg“ dem Schüler befohlen, sich zum Trocknen nackt unter einen der Wandföne zustellen. Die Mittelstufenschüler, die zu dieser Zeit duschten, seien an dem Altschüler vorbei gegangen. Diese Situation sei für ihn sehr demütigend gewesen. Im Anschluss an das Abtrocknen habe Pater „Georg“ dem Schüler untersagt, sich seinen Pyjama anzuziehen. Er habe ihn aufgefordert, den Pyjama in die Hand zu nehmen und nackt von den Duschräumen im Keller in sein Zimmer in der obersten Etage in der Stella Rheni zu laufen. Auch hier seien ihm auf dem Weg in sein Zimmer etliche angezogene Mitschüler begegnet, so dass er sich „völlig gedemütigt und vogelfrei“ gefühlt habe. Der Altschüler schildert weiter eine Situation, bei der er 13 Jahre alt gewesen sei. Da er wegen eines Gipsfußes nicht habe duschen können, habe Pater „Georg“ ihn aufgefordert, in eine Badewanne zu steigen. Dort habe Pater „Georg“ ihn gründlich mit Seife an Armen, Beinen, Kopf, Rücken und Bauch gewaschen. Zum Schluss habe er ihn aufgefordert „Geschlecht wäschst Du selbst“. Während dessen habe Pater „Georg“ an der Badewanne unmittelbar vor dem Schüler gestanden und ihm unverwandt zugeschaut.Weiter schildert der Schüler, dass während seiner Unterstufenzeit ohne nähere Erläuterungen angekündigt worden sei, es käme eine Fotografin, die das Internatsleben dokumentieren solle. 2 Tage später sei die Fotografin, eine ca. 25- jährige Frau, mit einem Fotoapparat in den Duschraum gekommen. Alle Schüler, die die Duschkabinen betreten haben, hätten auf dem Weg dorthin und auf dem Weg zurück nackt an der Fotografin vorbei gehen müssen. Diese Situation sei schlimm für ihn gewesen. Im Übrigen habe die Fotografin unter der Dusche keinen Schüler ohne Absprache fotografiert. 19. Ein weiterer Altschüler, der das Aloisiuskolleg gleichfalls Anfang der 80er Jahre besuchte, schildert, dass er gemeinsam mit einem Mitschüler nachmittags zum Duschen in den Keller der Stella gegangen sei. Pater „Georg“ habe die beiden entdeckt und aufgefordert, zum Fotografieren in den Park zu kommen. Der Altschüler schildert, beide hätten sich ausziehen müssen. Die Fotos, die Pater „Georg“ gefertigt habe, wären aus seiner Sicht nicht pornografisch gewesen, sondern hätten einen eher „ästhetischen Ansatz“ gehabt. Ihm sei die Situation sehr unangenehm gewesen, öffentlich im Park nackt fotografiert zu werden. Er und der Mitschüler hätten Pater „Georg“ später gefragt, was aus den Fotos geworden sei. Pater „Georg“ habe ihnen mitgeteilt, die Fotos wären nichts geworden. Der zweite beteiligte Altschüler hat diese Situation bestätigt. Der Altschüler bestätigt, dass in der Stella großformatige Jungenfotos ausgehangen hätten, auf denen beispielsweise Jungen mit nacktem Oberkörper abgebildet waren. Der Altschüler erinnert weiter heftige Ohrfeigen von Pater „Georg“. Er berichtet auch, dass es in der Stella keine Hausordnung mit klaren Sanktionen bei Verstößen gegeben habe. Sanktionen seien willkürlich ausgesprochen worden. Gleiches Verhalten sei manchmal folgenlos geblieben und manchmal sanktioniert worden.20. Ein weiterer Berichterstatter besuchte seit Mitte der 80er Jahre als externer Schüler das Aloisiuskolleg. Er habe Pater „Georg“ als „auf einem Sockel stehend“ empfunden. Seine Eltern hätten ihm bestätigt, dass auch auf Elternveranstaltungen Pater „Georg“ von eine Aura der Unanfechtbarkeit umgeben gewesen sei. Der Altschüler schildert, dass Pater „Georg“ den Mathematikunterricht ohne Ausrichtung an Lehrplänen und Lehrbücher gehalten habe. Es sei häufig vorgekommen, dass Pater „Georg“ auf einem Stuhl in der hintersten Reihe im Klassenzimmer gesessen und einen Schüler an die Tafel gerufen habe, um dort eine Aufgabe zu lösen. Dieser Schüler sei dann vor der Klasse vorgeführt worden. Wenn er an der Aufgabe scheiterte, sei von hinten ein Schlüsselbund geflogen. Es habe im Unterricht bei Pater „Georg“ ein Zustand der Verängstigung geherrscht. Pater „Georg“ habe Federmäppchen aus dem Fenster geworfen oder Schüler damit betitelt, sie seien zu doof. Während einer Klassenarbeit habe er einen Stuhl auf das Pult gestellt, um dort oben thronend Aufsicht zu führen. Die Schüler hätten sich an andere Lehrer gewendet, dies habe jedoch nichts genützt, da Pater „Georg“ unantastbar gewesen sei. Pater „Georg“ habe auch andere Facetten gezeigt und sei nicht rundum unbeliebt gewesen oder habe sich wie ein Despot verhalten. Für die Schüler sei er vielmehr unberechenbar gewesen. Der Berichterstatter legt Wert darauf, dass er am Aloisius Kolleg eine gute Ausbildung und Wissensvermittlung erhalten habe. Er habe keine negativen emotionalen Erinnerungen an seine Zeit auf dem Kolleg.21. Ein weiterer Altschüler berichtet, Mitte der 80er Jahre mit 13 Jahren auf die Stella gezogen zu sein. Er schildert, er habe sich zu Anfang seiner Schulzeit wegen Fieber von der Krankenstationsschwester krankschreiben lassen und in seinem Zimmer ins Bett gelegt. Pater „Georg“ sei zu ihm ins Zimmer gekommen und habe ihn aufgefordert, ihn in sein Büro zu begleiten. Dort habe er dem Schüler angekündigt, er müsse nun Fieber messen und diesen angewiesen, sich nackt auszuziehen. Der Schüler schildert, er sei verunsichert und eingeschüchtert gewesen und habe seinen Bademantel und seine Unterhose auf einen Sessel gelegt. Pater „Georg“ habe ihn aufgefordert, sich auf den Boden zu legen. Hierbei sei ihm sehr unwohl zumute gewesen. Er habe sich zunächst auf den Rücken gelegt und sei dann aufgefordert worden, sich auf den Bauch zu legen.Weiter sei er von Pater „Georg“ aufgefordert worden, seine Beine zu spreizen. Er habe wahrgenommen, dass Pater „Georg“ mit einer Hand seine Pobacken spreizte und das Fieberthermometer rektal einführte. Der Altschüler schildert, er erinnere noch lebhaft, dass Pater „Georg“ Geräusche von sich gegeben habe. Er habe gebrummt und genüsslich gesummt und dem Schüler gesagt, er würde das sehr gut machen. Während der Minuten des Fiebermessens habe er dem Schüler über den Rücken, das Gesäß und die Beine gestreichelt. Nach dem Fiebermessen habe er dem Schüler gesagt, dass Licht draußen sei schön, er wolle ein paar Fotos von ihm machen. Er habe den Schüler aufgefordert, eine rote Badehose anzuziehen, die Pater „Georg“ ihm gegeben habe. Diese Badehose sei viel zu groß gewesen. Er habe den Jungen zu einem Brunnen im Park geführt. Dort habe er ihn aufgefordert, den Bademantel abzulegen und die Schuhe auszuziehen. Pater „Georg“ habe den Jungen in verschiedene Posen dirigiert und fortwährend fotografiert. Als der Schüler ihn daran erinnert habe, dass er Fieber hätte und wieder ins Bett wolle, habe Pater „Georg“ erwidert, die frische Luft würde ihn abhärten. Der Schüler schildert, er habe die zu große Badehose immer wieder zu recht rücken und festhalten müssen. Pater „Georg“ habe ihn schließlich aufgefordert, die Badehose auszuziehen. Erst als der Schüler erneut mehrfach darauf hingewiesen habe, dass er krank sei und ins Bett wolle und Pater „Georg“ eine Vielzahl von Fotos gemacht habe, hätte er in sein Zimmer zurückgehen dürfen. Der Altschüler schildert, die Situation sei ihm extrem unangenehm gewesen, und er habe zunächst mit niemanden darüber gesprochen. Erst, als er in den folgenden Wochen im Gespräch mit anderen Internatsschülern verschiedene gleichartige Erzählungen gehört habe, habe er über seine Erfahrungen sprechen können. Einige Zeit später habe er festgestellt, dass auf dem Schreibtisch Pater „Georgs“ in dessen Büro eines der Fotos von ihm, die an dem Brunnen gefertigt worden seien, eingefasst in einen silbernen Rahmen stand. Es habe sich um das einzige Foto eines Jungen auf dem Schreibtisch gehandelt und dies wäre ihm besonders peinlich gewesen.Der Altschüler schildert weiter, Pater „Georg“ habe ihn angetroffen, als er von einer Karnevalsparty zurück in die Stella gekommen sei. Er sei begeistert von dem Kostüm des Schülers gewesen und habe ihn aufgefordert, in die Duschräume zu gehen. Er wolle ihn beim Abschminken fotografieren. Pater „Georg“ habe sowohl beim Ausziehen im Vorraum der Duschen als auch beim Duschen selbst fotografiert. Der Schüler erinnert sich sowoh
  13. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte ForistInnen und BlogbesucherInnen,

    ich frage mich, wie der junge Kläger wohl dazu steht, dass folgende Info hier eingestellt wurde

    Offenes Forum für alle

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Annemarie W. schreibt:

      Frau Oetken:Eigentlich strafbar. Und wie will die Dame das nachträglich abstreiten?Dass sie es gepostet hat.Und, welche Art von Hilfe soll das für die Betroffenen sein?

      • Anselm Neft schreibt:

        Schlechte Nachrichten zu diesem von Frau Sturm erwähnten Verfahren:

        http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/bad-godesberg/Verfahren-eingestellt-kein-Missbrauch-nachweisbar-article940081.html

        Denn wenn die Verfahren gegen den Täter eingestellt sind, dann sind auch seine „Zulieferer“ aus dem Schneider (kein Wortspiel beabsichtigt).

        Man hätte am AKO und in der Staatsanwaltschaft früher und entschlossener zu Werke gehen müssen, aber dem standen wohl andere Interessen gegenüber. Es ist zum wahnsinnig werden…

        • Anke Sturm schreibt:

          Offenbar ist die freie Mitarbeiterin der Bonner Stadtpost nicht oder nur mäßig informiert. Gegen die Einstellung des Verfahrens ist Beschwerde eingelegt worden. Es wäre nicht nur das berichtenswert gewesen. Weitaus interessanter ist es nämlich, über die Gründe der Beschwerde zu berichten. Die stellen das Verfahren in ein völlig neues Licht.

          Nach einer zuverlässigen Quelle weiß die Person, die den Artikel verfasst hat, das auch. Frage, warum hat sie es nicht berichtet?

          Anke Sturm

          • Anselm Neft schreibt:

            Eine seriös arbeitende Journalistin kann nur berichten, was aus verlässlicher Quelle stammt und belegbar ist. Wenn Sehr und seine Mandanten und die Ladies vom Berliner Dokumentartheater Frau Hagenberg-Miliu keine Belege liefern, dann kann auch über die Beschwerde nicht berichtet werden.

            „Karrierehemmende“ Grüße an die Bonner und Kölner Staatsanwaltschaft,

            Anselm Neft

      • Anke Sturm schreibt:

        Vorsicht, liebe Annemarie:

        Nicht strafbar. Bleiben Sie einfach bei dem, was Sie meinen, zu können. Und, wie ich schon schrieb: Vorauseilender Gehorsam zahlt sich nicht aus. Am wenigsten für den Vorauseilenden. Wenn Sie weniger pauschal argumentieren, ist es schon ein Stück des guten Weges, den Sie zurücklegen.

        Ihre
        Anke Sturm

      • Annemarie W. schreibt:

        Da Anke selber einen Nickname hat und Wischiwaschi um das Aktenzeichen herum geschrieben hat, dürfte sie aus dem Schneider sein.Es gibt über das Erlaubte hinaus noch Moral.Nicht alles, was erlaubt ist, ist auch gut..

        • Annemarie W. schreibt:

          Anke fühlt sich überall berufen, den Helfer zu spielen. Ohne dass auch nur einer hier mal gesagt hätte, ja, ich habe Anke auserwählt. Das Leben der anderen ist interessanter als das eigene, Anke?

        • Anke Sturm schreibt:

          Liebe Annemarie,
          das kann aber nur das Opfer beurteilen. Weder Sie noch ich. Und erst recht nicht Frau Oetken.

          Ich habe keine Veranlassung und auch kein Recht, Ihnen Ratschläge zu erteilen. Jedoch sollten Sie im eigenen Interese nicht nach jedem Haken, den man Ihnen hinhält, schnappen. Wenn es hart auf hart geht, oder, man (Frau) es in der Schweiz gerne sagt, es zum „Rütli-Schwur“ kommt, wird Frau Oekten Ihnen gewiss nicht helfen.

          Ihre besorgte Anke Sturm

          • Annemarie W. schreibt:

            Liebe Anke, ich hatte das Wischiwaschi um das Aktenzeichen herum übersehen. Wenn“er“ das so wollte, ist es richtig, dass Sie das Aktenzeichen veröffentlichen. Da Sie schon mal Probleme mit Demokratie hatten hier im Blog(Stichwort in meinem Land macht man kurzen Prozess), nochmal: ich bin ein freier Mensch. ich denke, rede und schreibe und arrangiere mich, wie, wo, was, mit wem..ohne xy und gegen ,oder für….ich will.Ich bin auch aus dem Alter raus, in dem man alles erklärt oder rechtfertigt..Das ist sicher schwer nachzuvollziehen für Menschen, die kurzen Prozess gewöhnt sind. Übung macht den Meister, ich muss auch keinem Geldgeber gefallen. :-) Also sorgen Sie sich um sich selber. Auch das ist schwer, nehme ich an.Im vorauseilenden Gehorsam können Sie mir beste Kurse geben. Ich weiß. :-)Gruß an Ihren Herrn S.

            • Anke Sturm schreibt:

              Wer ist Herr S.? Werden Sie bitte konkret, liebe Annemarie. Ich muss schon wissen, wen ich grüßen soll (oder muss?).

              Ihre Anke Sturm

              • Annemarie W. schreibt:

                mmmh, ich weiß es nicht, wer ist anke?mir war grad nach jokus. ich bin ein freier mensch. ist mir egal.bitte behalten sie, was sie sagen wollten, anke..oder.x…oder y…oder…alphabetagamma..egal.wer sie gerade sein wollen auf der bühne. wenn ich heraushabe, wie man einer lahmen das laufen beibringt, melde ich mich wieder.und sie befassen sich in der zeit mit demokratie :-)—einstweilen, besten dunk.

          • Annemarie W. schreibt:

            Anke, das ist aber nicht mein Post, auf den Sie antworten!Schon wieder meterlang am Thema vorbei.Jetzt bleiben Sie mal bei der Sache hier.Mal in den großen Topf gegriffen und..Wortsalat rausgeholt. Ist Ihr Souffleur gerade nicht da? Iswinietje paschallusta..wollen sie mich verhaften? Nein. Danke, Anke.

    • Anke Sturm schreibt:

      Er wollte es so, Liebe Frau Oetken.

      Ausdrücklich.

      Stellen Sie bitte keine suggestiven Fragen, weil die an dem Problem vorbei führen. Außerdem laufen Sie Gefahr, daß Menschen, wie Annmeamrie W. auf solche Züge aufspringen und sich möglicherweise um Kopf und Kragen schreiben. Es nutzt niemandem Sprechblasen wioe „…strafbar…“ in die Luft zu pusten, wenn man nicht den Kontekt kennt.

      Wissen Sie im Übrigen, wer hier so mitliest?

      Sie sind doch die Psychologin, wenn ich Ihre bisherigen Geschichten richtig gelesen habe. Oder? Es gibt in diesen Dingen tatsächlich Menschen, die exakt wissen, was und für wen sie es tun. Es mag Sie (!) verwundern; jedoch ist es so.

      Fraumndliche Grüße
      Anke Sturm

      • Anke Sturm schreibt:

        Sorry, der Verschreiber in der Grußformel war ein Versehen. Ich sage das nur deshalb, weil bei der paranoiden Wolke, die hier manchmnal über dem Blog hängt, so etwas leicht Verschwörungstheorien erblühen lassen könnte.
        Also nochmals:

        Freundliche Grüße

    • Annemarie W. schreibt:

      Guten Tag, liebe Birgit N.Ja, so ist es. Und der TrollTraum davon, dass ich die Posts dieser Leute lese..tu ich nicht..ist sicher auch eine gute Beschäftigung für Trolle. Oder Gnome..oder Phantome,..oder…Dämonen,..das Wesentliche findet bei mir nun -Troll sei Dank- hinter den Kulissen statt.

    • Anselm Neft schreibt:

      Sehr geehrte Frau N.,

      dass Frau Sturms Kommentare rein destruktiver Natur sind, dürften mittlerweile alle verstanden haben, die gelegentlich in diesen Blog schauen. Wem es noch nicht klar genug ist, schaue sich als Beispiel einmal diesen Beitrag an:

      ——
      „4. Januar 2013 um 00:24

      Weshalb sollte er [der Blog, Anm. A.N.] “geschreddert” (was ist das für eine Sprache?) werden? Er dient doch vollends den Tätern. Zumal sich im Moment wieder mehr aktive aus dieser Berufsgruppe hier sprachlich andienen. Nur die hätten doch ein Interesse, ihn zu stören. Kein Angst, hier wird nichts, um mit Ihrer Diktion zu antworten, “geschreddert”.

      Anke Sturm“
      ——
      Damit unterstellt Frau Sturm, dass im Blog Täter (= Sexualverbrecher) posten und stellt damit ihre Mitforisten unter Generalverdacht (natürlich ohne konkret Namen oder Indizien zu nennen, was ja im Ernstfall hilfreich wäre). Irgendwo schreibt sie auch, dass das Buch „Unheilige Macht“ von Tätern geschrieben wurde und stellt damit auch den Blogbetreiber vorverurteilend an den Pranger. Keine Ahnung, warum Frau Sturm noch nicht gesperrt wurde. In den meisten anderen Blogs wäre das längst passiert.

      Was ich unfassbar schäbig finde, ist die Nummer mit dem Fall „Oliver“. Da schwingen Max Neumann und Anke Sturm die Moralkeule gegen Jesuiten und Mitforisten, weil keiner dem Lebensmüden in Bamberg helfe, auf den ein(e) „Anonym“ aufmerksam macht. Auf meine Nachfrage, ob es einen Kontakt, eine konkrete Anfrage um Hilfe und eine Idee, wie wir helfen könnten, gäbe, kommt dann aber seit Tagen keine Antwort. Das echte oder fiktive Leid eines Menschen wird benutzt, um Stimmung zu machen und selbstgerecht über andere herzuziehen, ohne dass man selbst irgendetwas hilfreiches tut. Wie kann man so unsozial und egozentrisch sein?

      Ich empfehle, Frau Sturms Kommentare nicht zu beantworten und besser noch, gar nicht erst zu lesen. Ihr gesamter inhaltlicher Beitrag zu dem Austausch hier ist m.E. in dem oben zitierten Kommentar enthalten. Das Einzige, was noch ergänzend dazu kommt, ist Geraune über einen bald anstehenden großen Schlag gegen Täter und das Zitieren von Aktenzeichen, die nur Rechtsbeistand Sehr und seinem engsten Umfeld bekannt sein können.

      Wenn durch das Wirken von Sehr Verantwortliche zur Verantwortung gezogen werden, begrüße ich das außerordentlich. Dieses Blog-Getrolle hingegen halte ich für gar nicht hilfreich und obendrein peinlich für alle Beteiligten. Da schwingt in meinen Augen auch mehr eigene Pathologie (inklusive nach außen projiziertem Selbsthass und massive Bildungskomplexe) als konstruktive Strategie im Sinne der Betroffenen mit.

      Mit freundlichen Grüßen,

      Anselm Neft

  14. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrter Herr Pfahl,

    in Ihrem Beitrag im Buch „Unheilige Macht“ versuchen Sie, den LeserInnen und sich selbst zu erklären, wie es dazu kommen konnte, dass die zahlreichen Fälle von sexuellem Missbrauch innerhalb der jesuitischen Bildungseinrichtungen so lange Zeit nicht offenbart wurden.

    Sie führen dazu zwei Hauptthesen an:

    a) „Falsche Selbstsicherheit“
    b) „Unkraut unter dem Weizen“

    Zu a) „Falsche Selbstsicherheit“:

    Sie schreiben eingangs in Ihrem Beitrag: „Ich stehe aber dazu, dass ich damals nicht wahrnahm, dass es bei uns sexuellen Missbrauch, dass es Täter und Opfer gab. Wie dies trotz der deutlichen Signale geschehen konnte, kann ich schon deshalb nicht erklären, weil es mir selbst unverständlich ist“. (S.54)

    Was Sie hier anerkennenswert ehrlich schildern, ist ein Phänomen, wie wir es auch aus anderen Kontexten, in denen Missbrauch statt findet kennen.
    Ein „Klassiker“ ist es, wenn Kinder in einer Familie von einem oder mehreren Mitgliedern über Jahre sexualisiert misshandelt werden, sich eines der Opfer irgendwann zu einer Anzeige durchringen kann und die nicht-missbrauchenden Angehörigen dann vor Gericht aussagen, sie hätten von all dem die ganze Zeit über nichts mitbekommen.
    Diesen „blinden“ Angehörigen wird von der breiten Öffentlichkeit kaum Verständnis entgegen gebracht, sie bekommen zusätzlich häufig die ganze Häme und Verachtung ihrer Umgebung ab. Die Kommentare reichen dann von „Wie kann eine Mutter so was zulassen“ bis hin zu „die müsste auch mit eingesperrt werden“ oder, für den Fall dass es sich um eine übergriffige Frau handelt: „Wie konnte der diese Frau nur an seine Kinder heranlassen“.

    Dabei wird etwas ganz Wichtiges übersehen, nämlich, dass Missbrauchstaten so gut wir niemals aus heiterem Himmel über das Kind und seine Umgebung hereinbrechen, sondern nur geschehen können und vor allem nur unentdeckt bleiben können, weil das Umfeld des Kindes dafür die Voraussetzungen schafft.

    Für den familiären Kontext ist das gut untersucht.

    Was Ihren Orden angeht, hat Frau Zinsmeister ja eine sehr gut recherchierte und bestens nachvollziehbare Untersuchung dazu abgeliefert.

    Sie schreiben: „In unserer Kollegsarbeit- wie auch sonst in verschiedenen Werken- waren wir davon überzeugt, trotz einiger Mängel im Detail eine insgesamt sehr gute Arbeit zu leisten….So galt das Canisiuskolleg in Berlin als katholische Eliteschule.“ (S.54/55.)

    Natürlich ist es schön, wenn das Engagement, das man in eine Sache steckt Anerkennung findet.

    Was die Sache mit der „Elite“ angeht: ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen und lerne viele verschiedene Familien kennen.

    Je nach Schicht und Persönlichkeit gibt es Eltern, die für ihr Kind „immer das Beste“ wollen, einige streben auch an, dass es eine Schule besucht, die als elitär gilt.

    Dahinter können verschiedene Motive stecken.

    Für einen Schulträger wäre es sicher spannend, das einmal neutral untersuchen zu lassen.

    Meiner Einschätzung nach gibt es zwei Hauptbeweggründe:

    – die Eltern wollen ihrem Kind bestmögliche Aufstiegschancen bieten und sie gehen davon aus, dass dies am leichtesten möglich ist, wenn ihr Kind eine Schule besucht, die den Ruf hat, dass dort SchülerInnen unter sich bleiben, die später einmal zur Führungsschicht unserer Gesellschaft gehören werden

    – die Eltern möchten, dass ihr Kind in eine ganz bestimmte Richtung geprägt wird. Dazu suchen sie eine Schule aus, die genau das widerspiegelt, wie sie, die Eltern gern von außen wahrgenommen werden möchten. Nämlich als etwas Besonderes, als Elite.

    Nun weiß ich nicht, welche Werte die Canisiusschule nach außen propagiert hat, als Sie dort Schulleiter waren.

    Aber aus dem, was Sie in Ihrem Text ein bisschen später schildern,
    „Niemand kam damals auf die Idee, dass das nicht geht, dass da etwas zu kurz kommen musste, dass Menschen dabei schaden nehmen könnten.“
    schließe ich, dass Höchstleistungen zu erbringen, eine unbedingte Leistungsbereitschaft, was auch immer mal wieder die Gefahr der Selbstverleugnung birgt, offenbar etwas war – oder noch ist – was von Ihrem Orden und vom Schulumfeld als ganz wesentlicher Wert angesehen wurde oder wird.

    Wenn diese höchste Leistungsbereitschaft, das „magis“ von dem Herr Zoll in seinem Beitrag berichtet, die individuellen, vor allem emotionalen Bedürfnisse des Einzelnen überragt, dann haben wir in der Tat Bedingungen, die auf jeden Fall Grenzüberschreitungen fördern.

    Denn wenn schon die Lehrer sich selbst und sich gegenseitig überfordern und vor allem der konkreten, messbaren Leistung Anerkennung zollen, wie sollen dann die Schüler lernen, dass Schwäche, Scheitern, Ängste, Fehler und Mittelmäßigkeit zum Leben dazu gehören und sogar große Chancen bieten.

    Ein anderer Satz in Ihrem Beitrag, nämlich „Die Überzeugung, dass es im Gehorsam eben geht, ließ uns nicht oder viel zu wenig auf Grenzen achten und sie annehmen.“ vervollständigt mein Bild.

    Wenn ich einmal voraussetze, dass alles seine Schatten hat, dann wäre der von „unbedingter Leistungswille“ Selbstverleugnung und der von „Gehorsam“ Mangel an Kontrolle (nämlich derjenigen, die Gehorsam einfordern können).

    Zu b) „Unkraut unter dem Weizen“

    Sie schreiben auf Seite 55 „Wir lebten – oder leben noch? – in einer Kirche, die die Wirklichkeit des Bösen innerhalb der Kirche selbst nicht ernst nahm.“

    Ich könnte mir vorstellen, dass es Ihnen und Ihren Ordensbrüdern da so geht, wie vielen Menschen, die eine Umgebung suchen, die sie als ideal einstufen, gerade weil sie vermeiden möchten, zu häufig in Gewissenskonflikte zu geraten, weil sie eigentlich kritisch auf ihre Umgebung schauen müssten. Und auf ihre eigenen, ganz normalen Schwächen.

    Was die Kirche, vor allem die „einfachen“ Gläubigen angeht, so habe ich recht viele Menschen kennen gelernt, die mit mir darin übereinstimmten, dass Missbrauch ein Teil unserer Kultur ist. Wenn auch natürlich einer, gegen den wir vorgehen sollten.
    Aber die überhaupt nicht dem Klischee entsprachen, das Manche von gläubigen Menschen haben, nämlich, dass diese meinen, das Leben in der Gemeinde sei frei von wirklich schlimmen Verhaltensweisen.

    „Das Böse“ ist doch letztendlich genauso wie „das Gute“ erst einmal ein abstrakter Begriff. Und auch eine Definitionssache.

    Erst dadurch, dass Menschen sich darauf einigen und ihre Werte immer wieder den Erfordernissen anpassen, entstehen „gute“ und „böse“ Verhaltensweisen und Einstellungen.

    Insofern ist doch der Reflektionsprozess, der von einigen Missbrauchsopfern Ihrer ehemaligen Schule angestoßen wurde ein sehr großer Erfolg gewesen.

    Er hat für grundsätzliche, dringend notwendige Veränderungen gesorgt, die die gesamte Gesellschaft betreffen und für diese gut und wichtig sind.

    Eigentlich waren das dann doch mit die elitärsten Schüler, die Sie an Ihrer Schule hatten.
    Wenn man „Elite“ im ursprünglichsten Sinne definiert, als „Auswahl der Besten“, nicht als „Trutzburg der ohnehin schon Begünstigten“.

    Ich hoffe, dass Ihre sehr selbstkritische, ehrliche Reflektion von so vielen Ihrer KollegInnen gelesen wird wie möglich und dass man sich noch lange daran erinnert, was passieren kann, wenn man Werte nicht fortwährend kritisch hinterfragt.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  15. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte Blogbesucher und Foristen,

    Ich möchte mich Ihnen kurz vorstellen.

    Mein Name ist Angelika Oetken, ich lebe und arbeite in Berlin-Köpenick.

    Ich bin Missbrauchsopfer.
    Der Täter war jemand der sporadisch im Betrieb meiner Eltern arbeitete.

    Seit einigen Jahren engagiere ich mich in Kooperation mit anderen Betroffenen zum Thema „sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“.
    Wir haben unseren Schwerpunkt auf das Posten in Internetforen und Medienblogs gelegt.
    Dafür sammeln wir entsprechende Informationen und werten sie gemeinsam aus.
    Unsere Gruppe nennt sich „Sexualisierte Misshandlung-Betroffenenteam“.

    Darüber hinaus nehme ich an Veranstaltungen teil, zu denen der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) Herr Rörig interessierte Betroffene einlädt.

    Berlin, den 2.1.2013

    Angelika Oetken

    Kontakt: meine Mailadresse finden Sie auf meiner Praxishomepage http://www.ergo-oetken.de

    Informationen zum „Jour-Fixe“ (Treffen von Betroffenen, zu denen der UBSKM einlädt) : http://beauftragter-missbrauch.de/course/view.php?id=174

  16. Anke Sturm schreibt:

    Liebe Leser(innen),

    wenn meine Quelle zuverlässig ist, dann ist zur Zeit beim Landgericht Bonn ein Prozess anhängig. Dort klagt ein ehemals ägyptisches (damals 14jähriges) Kind. Die Klage läuft gegen einen Bonner Bürger. Dieser soll, wenn die Klage zutreffend ist, „Harald“ das Kind besorgt haben, in dem er gegenüber der Bonner Ausländerbehörde erklärt haben soll, das Kind werde bei ihm und seiner Famlilie wohnen. Er soll dann zusammen mit seiner Frau und „Harald“ zu der Familie des Ägybters geflogen sein und denen das auch so erzählt haben. Das Kind hat ein Jahr bei „Harald“ „““““gewohnt“““““.

    Den Rest können Sie sich (wahrscheinlich) denken.

    Das Aktenzeichen des Prozesses lautet: 10 O 480/12.

    Liebe Grüße
    Anke Sturm

    • Annemarie W. schreibt:

      Und wenn die Quelle unzuverlässig ist, entschuldigen Sie sich dann?Was müssen wir uns denken?

      • Anke Sturm schreibt:

        Die Quelle war zu zuverlässig. Das Verfahren gibt es tatsächllich. Ich habe in Bonn beim Landgericht anrufen lassen.

        Gruss
        Anke Sturm

  17. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen,

    „Warum werden Täter zu Tätern?“ ist eine in der Fachwelt und in der breiten Öffentlichkeit immer wieder sehr kontrovers diskutierte Frage. Da es auch viele missbrauchende Frauen gibt, müsste es eigentlich heißen „Warum werden TäterInnen zu TäterInnen?“

    Das Thema ist so vielschichtig, dass es bislang keine umfassende Antwort darauf gibt.

    Für sehr gelungen halte ich diese Darstellung http://www.aufrecht.net/utu/taeter.html

    Sehr viele Hintergrundinformationen gibt es auch hier: http://kops.ub.uni-konstanz.de/bitstream/handle/urn:nbn:de:bsz:352-opus-19567/Diss_Randau.pdf?sequence=1

    Eine bedeutende Rolle beim Entwickeln sexuell übergriffiger Verhaltensweisen scheint zu sein, dass bei TäterInnen häufig Teile sadistischer Persönlichkeitsstörungen vorliegen.

    Klicke, um auf Nitschke_Sadismus.pdf zuzugreifen

    http://www.zeit.de/2009/44/A-Das-Boese

    In diesem in der „Zeit“ erschienenen Artikel wird u.a. der verheerende Einfluss auf die gesamte Entwicklung beschrieben, den eine physisch und psychisch misshandelnde und/oder misshandelnde Hauptbezugsperson auf das hilflose und abhängige Baby und Kleinkind ausübt.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  18. Anke Sturm schreibt:

    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/indien-regierungspartei-erwaegt-kastration-von-vergewaltigern-a-875236.html
    ________________________________________________________________
    Das wäre doch ein Ansporn für die deutsche Regierung. Man nimmt den Tätern ihr Handwerkszeug weg. So einfach ist es. Das erspart dicke Bücher und farbenfrohe Blogs.

    Anke Sturm

    • max neumann schreibt:

      Antwort auf den vorgeschlagenen Spiegel Artikel.
      Liebe Frau Sturm!
      Meinen Sie das wirklich? Wenn wir schon nicht in der Lage sind, die Täter dahin zu bringen, wohin diese hingehören, dann wird so ein „Ansporn“ doch mindestens 200 Jahre in unserer Politik erst durchdiskutiert werden. Sie sehen es doch, wie „schnell“ unsere Politiker zum Thema „Missbrauch“ arbeiten..

      Lieben Gruß.
      Max Neumann

      • Anke Sturm schreibt:

        Das war nicht so ganz ernst gemeint Herr Neumann.

        Natürlich ist das in diesem Land nicht durchsetzbar. Wenn es so wäre, dann hätte der zuständige Minister das jesuitische Syndikat längst verboten. Es macht nämlich keinen Unterschied, ob die „Hells Angels“ oder die „NPD“ oder der Verein der Jsuiten verboten werden. Es kommt lediglich auf die Voraussetzungen eines wirksamen Verbotsantrages an.

        Aber das ist sicherlich Stoff für eine andere Veranstaltung. Das sollten wir nicht hier vor Publikum besprechen, sondern per E-Mail. Wegen meiner E-Mail-Adresse fragen Sie einfach Frau Oetken. Die glaubt nämlich zu wissen, wer ich wirklich bin.

        Ihre
        Anke Sturm

        P.S.: Danke, daß Sie Missbrauch in Anführungszeichen gesetzt haben. Sonst wäre ich Ihnen nämlich ernsthaft böse.

  19. Angelika Oetken schreibt:

    Forentrollinfo III

    Manche Forentrolle sind auch einfach nur krank. Weil sie den Menschen in ihrem Umfeld damit auf die Nerven gehen, weichen sie aufs Internet aus

    Klicke, um auf Int.1-Hysterie.pdf zuzugreifen

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Annemarie W. schreibt:

      Frau Oetken, Sie nehmen mir das Wort aus dem Mund. Gute Nacht. :-)

    • Anke Sturm schreibt:

      Liebe Frau Oetken,
      die Überschrift Ihres postings deutet drauf hin, daß Sie Christian’s rechte Hand sind. Machen Sie sich nichts ‚draus, liebe Frau Oetken. Wir werden alle mal ertappt. Sie als Fachfrau müssten das eigentlich besser wissen, als wir anderen.

      Aber, gewiss, ich bin Ihnen deshalb nicht gram. Ihre Reaktion ist völlig normal. Übrigens: Wenn auch Sie kommen, sehen wir uns am 28.1.2013. Bei den Erklärungsversuchen der Jesuiten. In einer Kirche! Unvorstellbar. Das mit der Kirche. Nicht unser Zusammentreffen.

      Anke Sturm

    • max neumann schreibt:

      Liebe Frau Oetken,
      wen bitte attakieren Sie jetzt?
      Also, ich persönlich finde in diesem blog keinen als „krank“. Sie sind doch auch nicht schlecht im Internet unterwegs, wie ich es sehen und lesen kann…

      Max Neumann

      • Anke Sturm schreibt:

        Danke Herr Neumann, aber Sie müssen sich nicht für mich verwenden. Frau Oetken ist einfach nur genervt. Ich werde sie ja am 28.1.2013 in einer Kirche (!) treffen. Sie wird sich das, schon aus urgeigenem Interesse, nicht nehmen lassen. Mögllichwerweise bringt sie auch ihre Kooperationspartner mit, denn der Druck auf den Button „Das Team“ ihrer Website fördet nur sie zutage.

        Jedenfalls werde ich sie einige Dinge fragen. Es ist ja etwas anders, auf einem Blog zu bellen, als sich in einem unmittelbaren Gespräch zur Wehr zu setzen. Also, sie müssen sich nicht bemühen. Ich kann das schon allein.

        Ihre Anke Sturm
        P.S.: Nicht böse sein.

  20. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte Blogbesucher und Foristen,

    Frau Birgit N. hat in ihrem Beitrag https://unheiligemacht.wordpress.com/2012/12/26/2012-12-26-2-angriff-auf-den-blog/#comment-908 auf das Buch von Monika Gerstendörfer „Der verlorene Kampf um die Wörter“ hingewiesen http://www.socialnet.de/rezensionen/4753.php
    Frau Gerstendörfer http://de.wikipedia.org/wiki/Monika_Gerstend%C3%B6rfer, die leider im Jahre 2010 verstorben ist, hat sich sehr für einen besonders achtsamen Umgang mit Sprache eingesetzt, gerade da, wo es um die Angelegenheiten von Menschen geht, die ausgegrenzt oder diffamiert werden sollen.

    Zum Begriff „Kinderschänder“ schreibt sie in ihrem Buch Folgendes:
    ——————————————————————————————————————–
    Ich habe im Jahr 1989 die Begriffe „pädokriminell, Pädokriminalität und Pädokriminelle“ erfunden und eingeführt. Warum? Nun, Sie ahnen es sicher. Es geht darum, die Tat und die Täter klar zu benennen (S. 47)….
    „Ich bin aber keine Geschändete“, sagte die junge Frau leise. „Ich bin ein Mensch. Bin ich aus Sicht dieser Leute jetzt weniger wert, weil jemand Schande über mich gebracht hat? Was denken die sich eigentlich dabei, wenn die solche Vokabeln benutzen?“

    Dieses Beispiel zeigt etwas sehr Wesentliches: dass Überlebende durch eine solche Sprachführung nochmals verletzt werden. Immer wieder. …
    In seiner Doktorarbeit wies der österreichische Psychologe Georg Dolbhöfer nach, dass der Schändungsbegriff aus der Antike stammt.
    … bei den Alten Griechen gab es noch nicht einmal ein Wort… für „Vergewaltigung“. Es gab nur „Schändungen“ und „Geschändete“. Und tatsächlich waren die Betroffenen „danach“ weniger wert- nicht zuletzt auf dem Sklavenmarkt. Geregelt war sogar – wie auch in der patria potestas (hausväterliches Recht) des Alten Roms -, wer „vergewaltigt/geschändet“ werden durfte und wer nicht……

    Dahinter steckt eine ganz uralte sexistische – ja, menschenfeindliche Tradition…
    ———————————————————————————————————————-

    Ich möchte in dem Zusammenhang auch noch einmal darauf aufmerksam machen, dass Neofaschisten derzeit das Missbrauchsthema zu besetzen versuchen.

    Die nutzen dabei bestimmte Kernbegriffe, zu denen „Kinderschänder“ gehört.

    Dazu ein Auszug aus einer Broschüre, die die Amadeou-Antonio-Stiftung dazu herausgegeben hat
    ————————————————————————————————————–
    Der Begriff „Kinderschänder“ verknüpft das eigentliche Thema Macht, sexualisierte Gewalt bis hin zum Mord mit dem der Schande. Das Wort „Schande“ bedeutet eine besonders schwere Form von Unehre und ist das Gegenteil von Ehre bzw. (Menschen-)Würde. Sie stellt die Opfer sexualisierter Gewalt (die „Geschändeten“) an den Pranger, als trügen sie eine Mitschuld am Geschehenen. Hilfe für die Opfer und deren langfristige Begleitung bei der Verarbeitung solcher Straftaten ist für Rechtsextreme kein Thema. Die von ihnen aufgeladene Debatte fixiert sich auf die Straftäter und deren gewaltsamer Auslöschung. Die Vielfältigkeit sexualisierter Gewalt in unserem Alltag wird negiert.

    Klicke, um auf broschuere-shukura-antonio-stiftung-2010-webdatei-auflage2.pdf zuzugreifen

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  21. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrter Herr Brüntrup,
    Sie legen in Ihrem Buchbeitrag sehr anschaulich, wohltuend offen und ehrlich einige Hintergründe dar, die dazu führten, dass die Missbrauchsenthüllungen die katholische Kirche, wie Sie es bezeichnen „kalt erwischt“ hätten.

    Ich führe im Folgenden einige Ihrer Sätze an, die ich besonders bezeichnend fand:
    „Teilweise verband sich Selbstgefälligkeit auch mit einer Verdrängungstendenz: Was nicht sein darf, dessen Existenz wird erst gar nicht für möglich gehalten“ (S. 40)
    „sadistische(n) Bestrafungsrituale“ (S. 41)
    „Das Dominanzverhalten kann auch durch Furcht und anderen psychischen Druck entfaltet werden“ (S. 41)
    „Es hat sich aber in einer Reihe von Studien gezeigt, dass Missbrauchstäter auffällig oft solche Personen waren, die zu altersgemäß reifen und tiefen personalen Beziehungen nicht oder kaum in der Lage waren“ (S. 41)
    „Sexualität funktioniert nicht nach dem Modell einer Dampfmaschine, sodass im Falle eines Überdrucks der Triebe der enthaltsame Priester irgendwann gleichsam animalisch über Kinder herfiele, wenn seine Ventile bersten“ (S. 42)
    „Es könnte aber sein, dass manche Personen, die sich mit tiefen, verbindlichen und altersgemäß reifen personalen Beziehungen schwertun, die Defizite ihrer solitären Existenz unter dem Deckmantel des Zölibats verstecken….Wenn solche Personen in Stellungen geraten, wo sie pädagogische Verantwortung tragen, ist eine Katastrophe nahezu schon vorprogrammiert“ (S. 42)
    „Die Fähigkeit zum Umgang mit dem Kostbarsten, was dem Orden anvertraut werden kann, den Seelen der Kinder und Jugendlichen schien allerdings einfach zur vorausgesetzten Grundausstattung des Jesuiten zu gehören, die kein weiteres Training und keine weitere Auslese notwendig machten“ (S. 42)
    „Dass dieser Pater trotz der offensichtlichen Neigungen mit einem verantwortungsvollen pädagogischen Amt betraut wurde, ….Wie kam es zu diesem Fehler? Hauptsächlich wohl, weil der Missbrauchstäter in vielerlei Hinsicht- vor allem finanziell – die Schule und das Internat erfolgreich führte“ (S.44)
    „Kann ein Kind wehrloser sein als in der Erfahrung, dass Gott selbst seine Peiniger in ihrem Tun legitimiert?“
    „Das idealisierte Bild des Vaters soll nicht angekratzt werden, ebenso sollte hier das idealisierte Bild des Paters erhalten bleiben“ (S. 45)
    „…dass sich mehr als ein Betroffener einem Verantwortlichen anvertraut hat, ohne Gehör zu finden…Mitglieder des Ordens, die kritische Anfragen stellten, wurden in einzelnen Fällen diffamiert und mundtot gemacht…(S. 46)
    „Der Jesuitenorden trimmt seine Mitglieder auf Wirksamkeit und Effizienz. Derjenige, der eine äußerlich erfolgreiche Arbeit leistet, genießt hohes Ansehen“ (S. 46)
    „Als das Buch „Sacro Pop“ erschien, suchte man nicht das Gespräch mit dem Autor, um den Anschuldigungen auf den Grund zu gehen. Man erwog vielmehr gerichtliche Schritte gegen den ehemaligen Schüler, um ihn zum Schweigen zu bringen“ (S. 46)
    „Der Orden ist für uns mehr als eine Firma…. Er ist in gewisser Weise unser Zuhause und unsere Familie. Die Mechanismen des Verdrängens und Beschönigens greifen hier viel besser, weil Fehlverhalten wirklich an Herz und Nieren geht“ (S. 49)
    „Dann haben wir die Gewalttat als Teil unserer Geschichte anerkannt“ (S. 51)

    Die Parallelen zwischen dem, was Sie, Herr Brüntrup als Hintergründe für das lange Leugnen und Verdrängen von Kindesmissbrauch innerhalb der RKK anführen und Familien, in denen Missbrauch geschieht und fortgesetzt vertuscht wird sind für mich frappierend.
    Denn auch in solchen dysfunktionalen familiären Gefügen gibt es viele Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Und wie von Ihnen für den kirchlichen Kontext geschildert, hat es auch in Familien häufig ganz praktische Gründe, warum die Erwachsenen den Kindern nicht helfen. Sie oft sogar der Lüge bezichtigen, sie bestrafen, isolieren oder ihnen vorsätzlich zusätzlichen Schaden zufügen. Manchmal tun die Verantwortlichen das, weil die Tatsache des eigenen Versagens mit dem idealisierten, unrealistischen Selbstbild kollidiert, sehr oft sind es aber wirtschaftliche oder soziale Vorteile, die sie sich erhalten möchten. Beispielsweise wenn der Täter oder die Täterin maßgeblich für den Lebensunterhalt der Familie sorgt und die nicht-missbrauchenden Erwachsenen ökonomische Einbussen befürchten müssen, wenn sie eingreifen und dem Kind beistehen. Diese insgeheim vom Missbrauch profitierenden Leugner und Dulder sind deshalb Mit-Täter und reagieren nicht selten nur auf massiven Druck von außen. Erst dann beginnen sie, häufig sehr zögerlich, im Sinne des Kindes zu handeln und sich langsam mit der eigenen Schuld auseinanderzusetzen.
    Viele schaffen das nie.
    Für diese Erwachsenen stehen die eigenen Bedürfnisse nämlich zu jedem Zeitpunkt im Mittelpunkt. Die der Kinder werden grundsätzlich nachgeordnet. Gerade diese verantwortlichen Familienmitglieder fallen meistens dadurch auf, dass sie sehr darum bemüht sind, nach außen hin ein möglichst ideales Bild abzugeben. Nicht selten fallen Sätze wie „ich tue alles für meine Kinder“, „Familie ist uns ganz wichtig“ oder „mein Kind bekommt doch alles, was es braucht“.
    Häufig sind sie selbst in ähnlichen Verhältnissen aufgewachsen. Ihnen fehlen schlicht realistische Vorbilder, auch und vor allem was soziale Maßstäbe und den Umgang mit Krisen angeht.
    Diese Erwachsenen gehen davon aus, dass die betroffenen Kinder sich auf Dauer erpressen, manipulieren und einschüchtern lassen und das Umfeld die familiären Täuschungen und Lebenslügen nicht bemerkt oder nicht wahrnehmen will. Oder sie rechtfertigen ihr nicht-Eingreifen mit Sätzen wie „es ist doch gar nichts Schlimmes passiert“ oder „eigentlich geht es ihm doch gut“.
    Im Grunde zeigen sich also die gleichen Phänomene, wie Sie sie von Ihrem Orden berichtet haben.

    Wenn ich den Eingangssatz Ihres Beitrages
    „Die Enthüllungen über den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen trafen die katholische Kirche in Deutschland völlig überraschend, auch den Jesuitenorden. Wir wurden eiskalt erwischt“
    also entsprechend abändere, wird er deshalb für mich schlüssiger:
    „Dass sich die Opfer an die Öffentlichkeit wenden und von dort so viel Unterstützung und Verständnis erhalten würden, traf die katholische Kirche in Deutschland völlig überraschend. Wir wurden eiskalt erwischt“.

    Zum Abschluss schreiben Sie „Dieser Weg ist weit, so unendlich weit“.
    Er erscheint in der Tat oft so. Allerdings ist entscheidend, ob und wie Etappenziele formuliert werden und mit welcher Ausrüstung und in welcher Begleitung sich die Wanderer auf den Weg machen.
    Was Missbrauch im familiären Kontext angeht, ist die schwierigste Entscheidung für das mitbetroffene Familienmitglied, z.B. ein Geschwisterkind, mit wem es sich solidarisieren sollte und von wem es Abstand nehmen will, vielleicht auch muss.
    Sind die kindlichen Mitbetroffenen irgendwann erwachsen, wählen einige den Weg, sich von der Missbrauchsfamilie abzuwenden und die eigene Kraft lieber in den Aufbau tragfähigerer Kontakte außerhalb zu stecken. Manchmal zusammen mit dem oder den Opfern. Nicht zuletzt um die eigenen Nachkommen zu schützen. Andere verwenden sehr viel Energie darauf, mit ihrer Herkunftsfamilie Klärungen und Veränderungen herbeizuführen und halten den Kontakt deshalb aufrecht.
    Für welchen Weg man sich als erwachsener Mitbetroffener auch immer entscheidet, er hat starke Konsequenzen für einen selbst und eigentlich sollte man sich dabei Rat und Begleitung von außen, von Menschen, die nicht Teil des Systems sind holen. Denn hier geht es um tiefe Emotionen, auch um blinde Flecken auf dem eigenen Herzen und der Seele.
    Den wichtigsten Aspekt finde ich aber, dass „Missbrauch“ nicht nur Konsequenzen für die Opfer und die Menschen im direkten Umfeld hat.
    Sondern sehr viele Menschen die Folgen mittragen müssen, die einige zu verschulden haben.
    Und sei es nur, weil sie notwendige Hilfemaßnahmen finanzieren oder zur Verfügung stellen müssen.
    Insofern haben diese scheinbar ganz persönlichen Entscheidungen auch immer einen gesellschaftlichen und sozialen Aspekt.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Anke Sturm schreibt:

      In dem Film-Klassiker „Rossini“ (glänzende Besetzung mit u.a. Maria Adorf, Götz
      George, Veronica Verres) gibt es einen Dialog zwischen der Darstellerin Verres und ihrer (im Film lesbischen) Freundin namens Cilly Watusnik. Diese, eine kurzhaarige, rot gefärbte Person, äußert, sie könne, tanzen, steppen, singen.

      Darauf die Verres: „Aber Du wirst nicht die Loreley spielen“.

      Dieser kurze Ausflug in die glitzernde Welt des Celluloid, liebe Frau Oetken, schlägt den Bogen zu Ihrer aufdringlichen Hommage an Herrn Zoll:

      Sie werden keinen Auftrag von den Jesuiten bekommen. So sehr Sie sich auch strecken. Definitiv nicht.

      Gute Nacht
      Ihre(!) „A“ „n“ „k“ „e“ „S“ „t“ „u“ „r“ „m“

      • Annemarie W. schreibt:

        Anke,wir sind hier im Leben und nicht im Film.Hier geht es um Reales, nicht um Ihre Fantasie und seltsamen Deutungen und Vermutungen.Wir Opfer sind in der Regel weder auf der Bühne, noch Zuschauer.Ich empfehle einen Fremdwörterduden, wo Anke nachsehen kann, w a s Hommage wirklich bedeutet.Und, ich weiß nicht, warum Sie glauben, dass Opfer unbedingt einen „Für“ sprecher brauchen(wenn doch, dann ordne ich Sie eher in die Kategorie Holzhacker ein). Wir können alleine reden und denken und fühlen.Bestimmen, wo es langgeht. Denn wir sind schon groß.

        • Anke Sturm schreibt:

          Liebe Annemarie,

          bitte nicht böse sein. Aber ich befürchte, Sie wissen wenig von dem, was Sie hier schreiben. Warten Sie doch einfach die Entwicklung der Dinge in den nächsten Tagen ab, ohne sich zuvor ohne große Not aus dem Fenster zu lehnen.

          Vorauseilenden Gehorsam dankt niemand, insbesondere keiner der Täter, die den Blog von außen betrachten.

          Ihre
          Anke Sturm
          _____________________
          Denn wir sind schon groß.
          _____________________

          P.S.. Sie meinen doch „lang“, nicht „groß“. Oder?

    • max neumann schreibt:

      Gedanken zu der mail von Frau Oetken:

      Sehr geehrte Frau Oetken,
      Sie haben sich ja eine große Mühe gemacht, so viel aus dem Buch herauszuschreiben und dann noch eine Analyse erstellen. Doch möchte ich an dieser Stelle etwas zum Nachdenken anstoßen: wenn wir das ausblenden würden, daß die Textpassagen über Jesuitische Einrichtungen handeln , und statt dessen diese Einrichtungen, in einen staatlichen Kindergarten oder eine staatliche Schule auswechseln würden, und dann die Texte noch mal lesen würden.. Würden man nicht sofort sagen: dieser Kindergarten oder diese Schule unter so einem System, muss dringend geschloßen werden? Da darf kein Kind mehr hin!
      Aber hier in diesem Fall, wird anders bewertet. Die Jeuitischen Einrichtungen stehen auch hierbei unter einem Schutz. Sie gehen mit dem Buch in die Offensive. Sie gehen damit raus. Damit verlagern sie die Sicht weg vom eigentlichen Problem, -daß die Tat durch ihr System gestütz wird, und versuchen unseren Blick nach draußen zu fokusieren. Das eigentliche Problem aber: das System wird nicht angegangen. (Das wird ja auch gar nicht gewollt).
      Frau Oetken schrieb: „Für welchen Weg man sich als erwachsener Mitbetroffener auch immer entscheidet, er hat starke Konsequenzen für einen selbst und eigentlich sollte man sich dabei Rat und Begleitung von außen, von Menschen, die nicht Teil des Systems sind holen. “
      Sie benutzt wie auch ich, das Wort „System“.
      Also, wenn die Taten (Zinsmeister Gutachten) unter einem Systen möglich waren, und das System nicht verändert wurde, dann haben wir ein Problem. Das heißt also, dass wenn die Opfer sich lieber nicht dahin wenden sollen, wo Menschen einem System angehören,dann heißt es um so mehr, daß dorthin auch keine Kinder hingehören. Denn wenn das System heute und morgen weiter existiert, dann ist den Schutzbefohlenen keine Sicherheit gewährt.
      Also, dann ist mein Gedanke gar nicht so verkehrt, daß solche Einrichtungen unter einem gefährlichen System, geschlossen werden sollten. Für Kinder nicht zugänglich.
      Ansonsten liefern wir ettliche Kinder einem fatalem Experiment aus. Was werden wir weiter tun, wenn die Präventionskataloge nicht greifen? Ein Täter liest sich solche Broschüren nicht durch. Ein Täter befaßt sich auch nicht damit, daß die Tat, welche er/sie ausüben muss, etwas schlimmes bedeutet. Also, was werden wir tun, wenn das System so weiter erhalten wird, und nichts greifen wird? Wieder reden? Gemeisam Kuchen backen?
      Muss man erst abwarten, bis es zu neuen gruseligen Schlagzeilen, Skandalen, Aufdeckungen kommt, bis man tatsächlich das System in Frage endlich stellt?

      Liebe Grüße.
      Max Neumann

      • Anke Sturm schreibt:

        Tja Herr Neumann, man wird Sie möglicherweise bald in dieselbe argumenative Kiste sperren wollen, in der man mich gerne sähe. Freunde machen Sie sich mit solchen Essays keineswegs.

        Aber: Komliment; couragiert.

        Anke Sturm

        P.S.:
        ____________________
        Für Kinder nicht zugänglich.
        ____________________

        Ist dies als eine Anspielung auf die Schilder, die vorzugsweise vor Metzgereien angebracht sind, zu verstehen: „wir müssen draußen bleiben“? Solche Bilder sind hier überhaupt nicht erwünscht.

    • Annemarie W. schreibt:

      Liebe Jesuiten und andere Ordensmenschen. Mein Geheimtip aufgrund eigener Ordenserfahrungen und aufgrund dessen, was ich immer wieder erlebe, wenn ich mit Ordensleuten männlich und weiblich zu tun habe: Wenn Ordensmänner und -frauen lernen, Konflikte in Kommunitäten und Mutterhäusern k o n s t r u k t i v anzugehen und nicht zu ignorieren, wegzubeten, aus dem Weg gehen..keine Zeit..keifen, oder wie Dampfwalzen auf schwächere Brüder und Schwestern loszugehen,dann wird niemand mehr nötig haben, seinen Frust an Schwächeren auszulassen.Die Schwächeren sind in der Regel Kinder.Thema Frau ins Weihamt: das Priesteramt ist ein Verwaltungsjob inzwischen. Für Männer wenig attraktiv. Frauen wollen das auch nicht mehr so haben. Frauen sind keine Erzieherinnen. Wenn Frau ins Weihamt, dann, weil sie Glauben weitergeben kann.Männer ebenso nur dann in dieses Amt, wenn sie Glauben haben, den sie weitergeben können.Und alle, wenn sie mit ihren Mitmenschen gut umgehen können.

    • Godehard Brüntrup schreibt:

      Danke, dass Sie diesen ausführlichen und ernsthaften Versuch unternommen haben meinen Text zu verstehen. Ein sehr positiver Beitrag zu diesem Blog. Ich selber ringe als nicht direkt Betroffener mit dieser Problematik und der Text zeigt sicher auch meine Inkompetenz in dieser Frage. Er dokumentiert einfach mein Suchen nach Verständnis. Mehr will er nicht. Ich gebe nicht vor, Antworten zu haben. Meine wissenschaftliche Expertise liegt auch nicht in diesem Bereich. Nehmen Sie es einfach als ein Dokument wie ein einzelner Jesuit versucht seine Gedanken zu diesem Thema in einem Text zu ordnen und sich somit für einen Dialog zu öffnen. Danke, dass Sie dieses Angebot angenommen haben.
      Mit freundlichen Grüßen!
      Godehard Brüntrup

      • Annemarie W. schreibt:

        So sehe ich Ihre Texte auch, sehr geehrter Herr Professor Brüntrup.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrter Herr Brüntrup,

        „Fachkompetenz“ in einem bestimmten Bereich kann auch zu Betriebsblindheit führen. Ihr Kollege Herr Rolf Pfahl hat das ja in seinem Beitrag „Mit Blindheit geschlagen“ gut ausgeführt.

        Ich habe Ihren Beitrag auch gar nicht so aufgefasst, dass Sie Antworten geben wollten, sondern lediglich die LeserInnen an Ihrem Reflektionsprozess teilhaben lassen.

        Den fand ich, wie ich ja schon geschrieben habe, sehr umfassend und wertvoll, da ehrlich und selbstkritisch.

        Falls sich ein guter Teil Ihrer Ordensbrüder ein Beispiel daran nimmt, sollte es doch möglich sein, für beide Seiten, für den Orden und die Opfer eine „win-win-Lösung“ zu erzielen.
        Wobei „Gewinnen“ auch heißen kann, immerhin noch die Wahl zwischen zwei unattraktiven oder sogar schmerzlichen Optionen zu behalten.

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

  22. Angelika Oetken schreibt:

    Eine Nachricht an M.S.:

    bitte bestellen Sie doch Ihrem Gönner, dem Herrn Sigma, meinen Gruß unter Freiberuflern.

    Und übermitteln ihm, wenn irgend möglich diese Botschaft:

    „Die Kaltacquise, die Ihr Pferdchen hier im Blog betreibt, läuft langsam zu heiß. Womöglich müssen wir uns irgendwann in der Zukunft gegenseitig nützlich sein und es wäre doch schade, wenn durch billige Zirkusnummern die Grundlagen der Zusammenarbeit schon vorab zerstört werden“

    Danke :)

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  23. Anke Sturm schreibt:

    Liebe Frau Oetken,
    liebe Annemarie,

    wir stehen kurz vor dem Ende eines wackeligen Jahres. Deshalb möchte ich nur Ihnen beiden, keinem anderen, Folgendes schreiben: Nicht als Belehrung, nicht als Rat, nur einfach so, kosmisch:

    Ihnen, liebe Frau Oekten konzidiere ich Scharfsinn, weil Sie „gerade noch rechtzeitig“ die Kurve gekriegt haben.

    Ihnen liebe Annemarie möchte ich zurufen: ich habe nichts, absolut nicht gegen die Opfer. Gegen Sie schon gar nicht. Wie sollte ich auch? Ich kenne Sie nicht einmal. Nur durch die Indiskretion eines Foristen weiss ich (auch nur vermutlich) Ihren Familiennamen. Deshalb möchte ich Ihnen schreiben: Die erste Woche des neuen Jahres wird die Woche für die Opfer werden. Ob Sie es glauben oder nicht. Ob „Oliver“ eine Spinnerei war oder nicht. Maßgeblich war, daß jener, der ihn ins Spiel brachte, die Heuchelei hier auf dem Blog entlarvte. Deshalb werden die Jesuiten in der 1. KW des Jahres 2013 schauen müssen, was sich um sie herum tut. Eine muss den Anfang machen.

    Ich gebe Ihnen beiden mein Wort darauf.

    Mit dieser ehrlichen Vorfreude auf das, was lange fällig ist und den Opfern nutzen wird, wünsche ich Ihnen, besonders Ihnen beiden, einen friedvollen Übergang. Frei von stacheldrahtartigen Gedanken an Menschen, die Ihnen Böses antaten.

    Ihre Anke Sturm (gänzlich ohne Zeichen der Anführung)

  24. Angelika Oetken schreibt:

    Guten Tag,

    für diejenigen, die die „Werner-Stangl-Arbeitsblätter“ noch nicht kennen…

    http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Killerphrasen.shtml

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  25. Angelika Oetken schreibt:

    Eine Nachricht für Frau M.S.:

    bitte fahren Sie doch mal einen Gang herunter.

    Ihre Organisation ist mir vor Kurzem noch von einem Mitstreiter empfohlen worden, aber ehrlich gesagt bin ich mittlerweile ganz froh, dass wir nicht in Kontakt gekommen sind.

    Ich habe meine Kooperationspartner über das, was Sie hier im Blog veranstalten informiert.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  26. Information: In der kommenden Woche bin ich verreist und werde nur selten die Möglichkeit haben, auf den Blog zu sehen. Am 5.1.13 bin ich wieder ansprechbar.

  27. Godehard Brüntrup schreibt:

    Eine Information: Am Donnerstagabend fand in der Hochschule für Philosophie in München ein 90minütiges Podiumsgespräch zum Thema des Buches statt. Ich konnte unter der Moderation von Prof. Barbara Schellhammer mit Herrn Matthias Katsch vom Eckigen Tisch in einen Dialog treten. Etwa 100 Zuhörer/innen waren gekommen. Herr Katsch nahm sich nachher im kleineren Kreis noch viel Zeit, um mit Studierenden zu reden, die viele Fragen an ihn stellten. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er sich die Mühe gemacht hat. Die Süddeutsche Zeitung berichtet heute im Politikteil auf S.6 von diesem Podiumsgespräch. Ein Radiobericht des BR wird folgen.

    • Angelika Oetken schreibt:

      Sehr geehrter Herr Brüntrup,

      Danke für den Hinweis.

      Ich habe den Artikel gelesen.

      „Warum war das möglich?“ heißt es darin.

      Ich finde ja, dass das eine rhetorische Frage ist. Denn Forschung und Publikationen darüber, warum und unter welchen Umständen Missbrauch statt findet gibt es überreichlich und das schon seit Langem.
      Müsste es nicht eher heißen: „Wie war es möglich, dass das nicht schon viel früher publik wurde?“ oder „wie war es möglich, dass so viele Menschen es für nicht möglich hielten?“

      Denn mit dieser etwas präziseren Fragestellung hätte man die besonderen Bedingungen der Institution katholischen Kirche und die ganz besonderen an von Ordensleuten geleiteten Bildungseinrichtungen einbezogen.

      „Ein Jesuit, ein Opfervertreter auf der Suche nach Antwortfetzen“…. heißt es weiter.

      Ich bin davon überzeugt, dass das, was schon an Antworten auf ordentlich formulierte Fragen vorliegt, bzw. da wo ausbleibende Antworten auch erhellend wirken mehr ergibt als nur Fetzen. Es ist schon ein ziemlich vollständiges Papier, zwar noch mit ein paar Löchern, aber das Wesentlichste ist zu entziffern. Für die, die den Inhalt ernsthaft lesen wollen.
      Um bei diesem Bild zu bleiben: das Problem ist, dass der größte Teil des Manuskripts noch auf dem dunklen Teil des Tisches liegt und derzeit nur auf recht kleine Textstellen Licht fällt.

      Was tun: Fenster aufreißen, Lampen anknipsen? Eine neue, bessere Beleuchtung installieren? Oder doch lieber das gesamte Gebäude verlassen und das Schriftstück nach draußen tragen? Es in die nächste Mülltonne werfen? Verbrennen? Oder doch lieber archivieren?

      Sie kennen doch sicher den Kinofilm „Im Namen der Rose“?
      Ich muss nämlich gerade an eine der Schlußszenen denken, in denen der misanthropische, häßliche, blinde Mönch Jorge von Burgos am Ende beginnt, ein „gefährliches“ da Wahrheiten enthaltendes, vergiftetes Buch zu essen. Bevor er verbrennt.

      Bleiben wir deshalb lieber bei Christstollen und Heringssalat.

      Einen schönen vierten Advent!

      Mit freundlichen Grüßen,
      Angelika Oetken

    • Angelika Oetken schreibt:

      Nachtrag:

      Sehr geehrter Herr Brüntrup,

      wie ich erfahren habe, war die Veranstaltung ein großer Erfolg, was den Austausch mit den Studenten angeht.

      Das freut mich sehr.

      Die Art wie Herr Dobrinski den Artikel verfasst hat, behagt mir allerdings nicht.
      Aber dazu werde ich ihn persönlich anschreiben, vielleicht bekomme ich sogar eine Antwort ;-)

      Zwei Zitate daraus möchte ich allerdings hier gegenüber stellen, weil ich finde, dass sie ziemlich genau auf den Punkt bringen, warum es zu den Missbrauchstaten kam, wieso nichts dagegen unternommen wurde und Leugnung und Vertuschung fortgesetzt wird.

      ————————————————————————————————————
      Er war 14, da taten ihm zwei Jesuitenpatres am Canisius-Kolleg in Berlin sexuelle Gewalt an, der eine zeigte ihm Pornobilder, der andere schlug auf sein nacktes Hinterteil, keuchte, und cremte es dann ein.
      ————————————————————————————————————-
      Beklemmend fand er auch das Schweigen der älteren Patres – „wer was ansprach, wurde gemobbt“, sagt er. Man kannte sich zu gut und doch nicht gut, wollte es so genau nicht wissen, Sex war überhaupt ein Tabu, und als ein Mitbruder beim Mittagessen das Thema Missbrauch ansprach, wurde er angebrüllt. „Und glauben Sie mir“, sagte Brüntrup, „Jesuiten brüllen selten.“
      ——————————————————————————————————

      Soweit ich informiert bin, hat Herr Katsch auf der Veranstaltung in München keine Details über das, was die Täter an ihm verbrochen haben berichtet. Insofern hat Herr Dobrinski sich die Informationen woanders beschafft. Falls ja, hat er leider das, was vorgefallen ist, nur unvollständig wiedergegeben. Es war viel komplexer und schlimmer.
      Herr Katsch und etliche andere wurden als Kinder von den betreffenden Jesuitenbrüdern regelrecht sadistisch gefoltert. Auf eine ritualisierte Weise, die nahe legt, dass es sich um etwas handelt, was eine sehr lange, unselige Tradition hat.

      Und wenn Herr Brüntrup beschreibt, wie andere Jesuiten als sie das mutig und vor versammelter Mannschaft ansprachen, gemobbt und niedergebrüllt wurden, dann brauche ich nicht all zu viel Phantasie, um mir vorzustellen, was dazu geführt hat, dass innerhalb der Jesuiteneinrichtungen Kinder gewohnheitsmäßig missbraucht und sogar regelrecht gefoltert wurden und auf der anderen Seite niemand ernsthaft was dagegen unternommen hat.

      Und wie ich schon häufiger erwähnt habe: dies Problem wollte ich nicht am Hacken haben. Schon gar nicht, wenn ich einem Bildungsbetrieb vorstünde, der für sich beansprucht moralisches Vorbild zu sein.

      Bei aller Tragik hat das auch was Beruhigendes: alle kochen nur mit Wasser. Egal, wie sie es nennen….

      Ich wünsche Ihnen schöne und trotz des gruseligen Themas erholsame Feiertage,

      mit freundlichen Grüßen,
      Angelika Oetken

      • Annemarie W. schreibt:

        Liebe Frau Oetken, die Geschichten an sich wurden früher schon veröffentlicht.Das war Sadismus, sonnnenklar.Da gibt es dann auch mit dem heiligen Zorn keine Bibelstelle, das zu rechtfertigen. Ich frag mich, wie die Täter ihr Gewissen killen konnten. Ich selber konnte die Süddeutsche nicht mehr kaufen, online habe ich den Artikel nicht gefunden. Wenn wir rechtzeitig informiert werden über Veranstaltungen, geht sowas sicher besser.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Nachtrag:

        Weihnachten… = Weihnachtsansprache des Papstes. Und siehe da: auch dieses Jahr rückt Benedikt alles an den rechten Platz.

        Auszüge daraus (passen zum Thema wie die berühmte Faust aufs Auge):

        „Der Großrabbiner von Frankreich, Gilles Bernheim, hat in einem sorgfältig dokumentierten und tief bewegenden Traktat gezeigt, daß der Angriff auf die wahre Gestalt der Familie aus Vater, Mutter, Kind, dem wir uns heute ausgesetzt sehen, noch eine Dimension tiefer reicht.

        Hatten wir bisher ein Mißverständnis des Wesens menschlicher Freiheit als einen Grund für die Krise der Familie gesehen, so zeigt sich nun, daß dabei die Vision des Seins selbst, dessen, was Menschsein in Wirklichkeit bedeutet, im Spiel ist. Er zitiert das berühmt gewordene Wort von Simone de Beauvoir: „Man wird nicht als Frau geboren, sondern man wird dazu gemacht“. („On ne naît pas femme, on le devient“).

        In diesen Worten ist die Grundlegung dessen gegeben, was man heute unter dem Stichwort „gender“ als neue Philosophie der Geschlechtlichkeit darstellt. Das Geschlecht ist nach dieser Philosophie nicht mehr eine Vorgabe der Natur, die der Mensch annehmen und persönlich mit Sinn erfüllen muß, sondern es ist eine soziale Rolle, über die man selbst entscheidet, während bisher die Gesellschaft darüber entschieden habe.“

        …..

        „Dann hat aber auch das Kind seinen bisherigen Ort und seine ihm eigene Würde verloren. Bernheim zeigt, daß es nun notwendig aus einem eigenen Rechtssubjekt zu einem Objekt wird, auf das man ein Recht hat und das man sich als sein Recht beschaffen kann.“

        ……Was sie als konstitutive und nicht verhandelbare Grundwerte des Menschseins erkannt hat, dafür muß sie mit aller Klarheit eintreten. Sie muß alles tun, um Überzeugung zu schaffen, die dann zu politischem Handeln werden kann.“

        Wie war das noch gleich mit dem Fisch und dem Kopfe?

  28. Heute am 19.12.12 habe ich den 1. Angriff auf die freie Blog-Aussprache beschrieben. Sie geht für mich von Herrn Heinz J. Sehr aus, der als Rechtsbeistand und Diplom Betriebswirt schon einige Prozesse in unserem Zusmmenhang geführt hat. Wer ihn dazu beauftragt bleibt unklar.
    Einer seiner Leitsprüche auf der Webseite (http://www.handeln-lassen.de/index.php?option=com_frontpage&Itemid=1) lautet:
    Stiehl einen Hammel, und sie hängen dich. Stiehl eine ganze Herde, und sie verhandeln mit dir. (aus dem Osmanischen)

  29. Angelika Oetken schreibt:

    „Ich habe viel von mir hier auf dem Blog gezeigt und will es auch weiter tun, dass für eine Urteilsbildung genug Material vorhanden ist.“

    Offenes Forum für alle


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    Sehr geehrter Herr Herwartz,

    sollte das eines Ihrer Hauptanliegen sein, dann treffen wir uns an der Stelle auf jeden Fall.
    Auch mir geht es darum, möglichst viele Informationen zu erhalten, um Zusammenhänge besser herstellen zu können.

    Wie ich schon häufiger hier erwähnt habe, schätze ich es sehr, dass Sie diesen Blog eingerichtet haben und auch sehr kritische Beiträge veröffentlichen.
    Allerdings fällt es mir zunehmend schwer, die wichtigen Dinge und Ansichten, die hier eingestellt werden gedanklich zu sortieren und übergeordneten Themen zuzuordnen.

    Darum ein Vorschlag: Sie formulieren konkrete Fragen in Bezug auf die Sachen, die Ihnen noch unklar sind.

    Vielleicht können sich dann auch einige derjenigen entscheiden, etwas beizutragen, die bisher nur mitlesen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  30. Monika Osterheld schreibt:

    Sehr geehrter Herr Brüntrup,
    zur Diskussion um „Berufsverbote“ für Täter, Mittäter, Mitwisser.
    Sie fragen nach „gültigen“ Maßstäben als wäre Gerechtigkeit ein verfügbares Gut.

    Schauen wir auf das Aloisiuskolleg. Dass dort 2010 eine riesige Katastrophe zum Vorschein gekommen war, ist nicht erst Erkenntnis der Gegenwart. In jener Katastrophe war sofort klar, dass der Kapitän von Bord musste. In einer Katastrophe solchen Ausmaßes wäre eine massive Verstärkung der Führungsebene angezeigt gewesen. Bei geringsten (oder wenigstens massiven) Zweifeln an der Unabhängigkeit von Funktionsträgern vor Ort hätte man alle möglichen Funktionen erst einmal entweder entpflichten können und durch unverstricktes Personal zumindest flankierend unterstützen lassen können. Darüber wäre man auch in den Zustand des Wissens über die Struktur und die verbrecherischen Machenschaften dieser Einrichtung gekommen.

    Während eines solchen Prozesses hätte man mit einem Blick von außen erkennen können, welche Personen zum Täterfeld gehören, also in Zukunft nicht an derselben oder gleichartigen Stelle eingesetzt werden dürfen. Mir scheint das noch wichtiger als der gerechte Maßnahmenkatalog, dass die Ordensleitung entweder selbst oder mit deutlich befugten Bevollmächtigten sich an die Aufgabe macht, die Katastrophe zu begreifen und Missstände sofort zu beheben.

    Natürlich wird dann nach der akuten Krise geschaut, welche Kriterien für jeden Einzelfall anzuwenden sind. Lernprozesse oder Verhalten in der Krise sind auch wichtige Prognosefaktoren für eine zukünftige Verwendung. Aber dieses aktive Krisenmanagement hat am Ako nicht stattgefunden, war jedenfalls von außen nicht erkennbar. Schadensbegrenzung und Vermeidung von weiteren Vertrauensverlusten, erfordert Transparenz. Transparenz durch Kommunikation über die Bewertung des Schadens, die Aufdeckung der Schäden etc. Hier in Bonn ist nicht das Ako mit Meldungen an die Öffentlichkeit oder Fachgremien (Schulausschuss) gegangen, sondern ist Fragen der Presse und Öffentlichkeit eher ausgewichen.

    Ein Präventionskatalog ist zu diesem Zeitpunkt nur für diejenigen ein Qualitätsmerkmal, die die akuten Schäden nicht wahrhaben wollen. Und genau das war hier in Bonn ein Schlag ins Gesicht der Opfer. Das Ako kümmert sich um die Zukunft, ohne die Gegenwart zur Kenntnis genommen zu haben. Bis heute ist das Ausmaß der Schäden, das Leiden der Opfer in der Bevölkerung nicht richtig angekommen, weil die Betroffenheit der Akoführung sich gelinde gesagt in Grenzen hielt. (Das bewies auch die Beerdigungsfeier). Verfahrenseinstellungen wegen Verjährung wurden vom Ako nicht als Katastrophe dargestellt, sondern sahen aus wie Problemlösungen. Das größte Problem schien zu sein, dass Stellen ersetzt, die Freizeitangebote neu strukturiert werden mussten.

    Gerade eine hierarchisch strukturierte Gemeinschaft muss in der Krise eine sichere Führung erkennen lassen, deutliche Ansprechpartner haben und zeigen, dass sie handelt. Es ist schwach, wenn Mahnwachen nicht gesehen werden, sondern erst auf Anfrage der Presse kommentiert werden. Deshalb sind jetzt noch Zeichen notwendig, wenn glaubhaft sein soll, dass wenigstens im nachhinein die Situation anders gewertet wird.

    Solche Zeichen betreffen wiederum die Transparenz, die aber auch an der Diskussion über Mittäterschaft nicht vorbeikommt. Wir Eltern haben bedauert, dass unsere Zweifel an Personen in der Schule und Frau Raue nicht diskutiert werden konnten. Das war unseres Erachtens ein falsches Positionieren: wir sind alle Täterinstitution – bleiben Sie mal auf der anderen Seite. Wenn die Täterinstitution, weil sie mit den Tätern verstrickt ist, die Chance verpasst, sich von den Opfern die Tat- und Täterbeschreibung geben zu lassen, dann erfüllt das doch nicht das Kriterium, mit aller Macht Kinder und Jugendliche schützen zu wollen.

    • Annemarie W. schreibt:

      @Frau Osterheld. Das, was passiert ist in der Neuzeit der Kirchngeschichte und die Art, wie die Dinge eben nicht bearbeitet werden, paßt wunderbar in die gesamte Kirchengeschichte, so dass man sagen kann, wie ein Priester mir sagte:“Kirche war immer schon schlecht.“Ahhhha! sage ich da. Also wie“ Regen hat immer schon nass gemacht“ und wir können es nicht ändern.Und: „Wir sind halt alle nur Menschen.“Nur, Frau Osterheld, der Unterschied zu 2000 Jahren Kirchengeschichte ist aber, dass heute die Opfer nicht mehr schweigen und die Frauen allen voran an die Front gehen.Obgleich sie beim Thema Mißbrauch bis heute immer noch den schwarzen Peter ziehen, weil das ja doch irgendwie in Richtung normal geht. Ich stelle weiterhin die Frage, was sagt die Höhere Macht, die dafür sorgt angeblich, dass katholische Kirche geistgewirkt ist und soviel besser als die evangelische. Dass unsere göttlichen Sakramente von Priestern gespendet werden, die vergessen haben, welche Schande sie mit ihrem Lügen und Verdrängen über diese geistgewirkte Kirche mit ihren überhöhten Vorstellungen vom Christusrepräsentanten bringt. In der Psychiatrie, in der ich vor langer Zeit Praktikantin war, haben 3 psychisch kranke Patientinnen einem sehr beliebten Arzt Mißbrauch vorgeworfen. Die Nonnen haben ihn sofort entlassen, obwohl keine von ihnen und aus dem weltlichen Personal sich das vorstellen konnte. Ist das vielleicht der Unterschied zwischen Männern und Frauen in der Leitung?

      • Anke Sturm schreibt:

        In der Neuzeit der Kirchengeschichte? Der erste Kindersexskandal ist 153 nach unserer neueren Zeitrechnung nachgewiesen. Das erste Verbot des Missbrauchs von Jungen wurde im Jahre 306 nach der Zeitrechnung auf dem Konzil von Elvira verabschiedet. Gelegentlich der Kodifizierung des Kanonischen Rechtes im Jahre 1917 wurde der Missbrauch von Minderjährigen unter 16 Jahren (mittlerweile 18 Jahren) konkret geächtet. So neu ist das also alles nicht. Das Schänden von Kindern in der katholischen Kirche durch die Priestertäter kann auf eine lange, „unheilige“ Tradition zurückblicken. Es scheint, daß der Titel des Buches, das Anlass für diesen Blog ist, nicht ohne Grund gewählt wurde…

    • Birgit N. schreibt:

      Und immer wieder der Verweis auf Hilfe von außerhalb…

      Klicke, um auf 6030_traumatisierte_institutionen.pdf zuzugreifen

    • Anke Sturm schreibt:

      Liebe Frau Osterheld,
      haben Sie die Frage des Versagens derer, die am Aloisiuskolleg das Sagen hatten/haben, erstnhaft gestellt? Die Antwort lässt sich reduzieren auf zwei Dinge, die gerade in der Politik Gang und Gäbe sind: Chorgeist und „den Chip in der Tasche“. Das mit dem Chorgeist ist einfach. Bevor irgendein Täter „ausgdeliefert“ wird, werden ihn die Seinen bis zuletzt schützen. Mit Mechanismen der Vertuschung, etc. Das mit dem „Chip“ läuft anders: Jeder weiss von dem anderen., Irgendetwas. Genug, um ihn daran zu erinnern, daß die Dinge offenbar werden könnten. Ansonsten zieht er den „Chip“ aus der Tasche. Als der Täter Stüper auf dem Gelände des Ako begraben wurde, war den Teilnehmern des Begräbnisses natürlich dessen Tätereigenschaft bekant. Insofern liegt der Leiter der Einrichtung völlig daneben, wenn er in einem internen „Hirtenbrief“ mitteilt, daß der Ort geweiht bliebe Spätestens mit der Beeedigung des Priestertäters Stüper ist er entweiht worden. Auf Dauer.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrte Frau N.,

        diese Ausarbeitung von Frau Enders ist hervorragend.

        Auf einen Kernsatz möchte ich eingehen:
        „Eine Institution ……., ist dann als traumatisiert zu bezeichnen, wenn …. auch die Einrichtung von ihren Mitgliedern als in ihrer Existenz bedroht wahrgenommen wird.“

        Ich formuliere es mal ein bisschen anders: „wenn die Mitglieder der Institution ihre eigene Existenz in Folge der Missbrauchsfälle nicht als bedroht ansehen, dann fühlen sie sich nicht ausreichend betroffen und sind auch nicht genug motiviert, um nachhaltig zu handeln“.

        Oder volkstümlicher ausgedrückt: „in solchen Einrichtungen tun die Mitglieder erst was, wenn ihr eigener A….. auf Grundeis geht“.

        Insofern: ging es den betroffenen Institutionen die ganze Zeit eventuell noch zu gut?

        Was könnten die Betroffenen, die sich an die Öffentlichkeit gewandt haben, denjenigen raten, die so etwas noch vor sich haben – entsprechende potentielle zukünftige Skandale gibt es genug…

        Etwa „keine Gefangenen“?

        Ist das wirklich nötig?

        • Anke Sturm schreibt:

          Ich empfehle dazu das Buch (nur noch antiquarisch, wenn überhaupt, zu erhalten) von Smothermoon, „Drehbuch für die Meisterschaft im Leben“. Menschen ändern sich nicht. Sie zetteln Kriege exakt in dem Moment an, in dem sie vorgeben „nie wieder Krieg“. Hier ist es nicht anders. Das mit „keine Gefangenen“ ist qualitativ nicht von der Hand zu weisen. Mehr als zweitausend Jahre (nach unserer Zeitrechnung) haben gezeigt, daß sich nichts aber auch gar nichts ändert. Bei „keine Gefangenen“ würde sich jedenfalls die Zahl der Täter reduzieren. Wäre das so traurig?

          • Angelika Oetken schreibt:

            Sehr geehrte Frau Sturm,

            Danke für den Buchtipp.

            „Keine Gefangenen“ ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen, sondern soll nur eine Haltung veranschaulichen.

            Ganz im ernst: Betroffenen, die sich wegen institutionellen Missbrauchs an die Öffentlichkeit wagen, würde ich derzeit folgendes empfehlen:

            – jeder Aktivist sucht sich einen guten Therapeuten
            – nicht nur einen Anwalt beauftragen, sondern mehrere, die sich austauschen und absprechen
            – Vorsicht im Umgang mit den Medien
            – einen Coach suchen, der die Verhandlungsführung mit den Institutionen begleitet
            – und ganz wichtig: konkrete Anliegen und Ziele klären sowie die Grenzen der gemeinsamen Arbeit

            „Keine Gefangenen“ würde bedeuten, dass man sich nicht auf „moralische“ Appelle der Täter und Verantwortlichen einlässt. Was meist nichts anderes ist als emotionale Erpressung. Kein falsches Mitleid, eigene Schuldgefühle gut reflektieren und bearbeiten. Also im Konkreten bleibt.

          • Anselm Neft schreibt:

            Frau Sturm, falls Sie „Die Welt als Wille und Vorstellung“ von Schopenhauer noch nicht gelesen haben, tun Sie das unbedingt. Zum einen ist es eine unterhaltsame und inspirierende Lektüre (wenn man sich durch Band 1 gequält hat), zum anderen dürften Sie dort zusätzliche Munition für Ihren erfrischenden Pessimismus finden.

            P.S.: Wenn man sich als Mensch nicht ändern kann, was nutzt dann ein Drehbuch für Meisterschaft im Leben? Oder muss ich den Titel anders verstehen, als ich annehme?

    • Godehard Brüntrup schreibt:

      Sehr geehrte Frau Osterheld,
      ich bin mit fast allem, was Sie schreiben im Einklang. Ich glaube allerdings nicht, dass Gerechtigkeit ein verfügbares Gut ist. Es ist vielmehr so, dass ich mich in einem Lernprozess befinde, was in dieser schwierigen Situation konkret Gerechtigkeit bedeutet. Deshalb stelle ich ja meine Fragen hier und lasse mich auch gerne kritisieren. Eine davon ist die von Ihnen erwähnte, ab wann ein Priester von seinem priesterlichen Dienst suspendiert werden muss. Das ist eine keine leichte Frage, weil sie für den Betroffenen dramatische Konsequenzen hat. Durch den Dialog mit Ihnen und anderen hier im Blog sehe ich diese Frage nun in einem etwas veränderten Licht. War ich bisher davon ausgegangen, dass nur ein überführter oder geständiger Täter aus dem pastoralen Dienst entfernt werden muss, sehe ich nun auf Grund der Diskussion hier im Blog schärfer, das auch das duldende und vertuschende Umfeld eines Täters für viele Menschen seine Glaubwürdigkeit für den pastoralen Dienst verspielt hat. Das ist deshalb so relevant, weil Psychiater der Deutschen Bischofskonferenz gerade jüngst eine ganz andere Empfehlung gaben, ich zitiere aus Spiegel online.

      >> Bezeichnend sind die Empfehlungen, die in den Gutachten ausgesprochen wurden: In fast jedem zweiten riet der Psychiater dazu, den übergriffigen Priester erneut oder weiter in einer Gemeinde zu beschäftigen. Nur in zwölf Fällen wurde von einem weiteren Einsatz abgeraten. Der Forensische Psychiater Leygraf kommt in der nun vorgelegten Metastudie zu dem Ergebnis: „Verbleiben sexuell übergriffige Geistliche innerhalb ihrer Kirche, dann verfügen sie über ein soziales Kontroll- und Unterstützungsnetzwerk, welches unter rückfallpräventiven Gesichtspunkten als protektiver Faktor angesehen werden kann.“ Das klingt etwas umständlich, es meint: Die Kirche soll die Geistlichen in ihren Reihen belassen. Allein: Für die Opfer dürfte das schwer nachvollziehbar sein.<<

      Ich hatte schon beim ersten Lesen dieser Empfehlungen Bauchschmerzen, ich halte die amerikanische Strategie Bischöfe (ausnahmslose Entfernung von Tätern aus dem pastoralen Dienst) für besser. Das Gespräch in diesem Blog macht mich nun unsicher, ob nicht vielleicht sogar die amerikanische harte Linie immer noch nicht hart genug ist. Sie schreiben, dass es darum geht, dass die Täterorganisation sich von den Opfern informieren lässt. Das sehe ich auch so. Deshalb bin ich hier. Ich habe gerade auf jesuiten.org mein Interview nochmals gelesen, dass ich 2 Wochen vor Erscheinen des Buches der KNA gegeben habe. Manches was ich da noch sehr vage formuliert habe, würde ich heute schärfer und pointierter formulieren, manches hinzufügen wollen. Warum? Weil ich hier in diesem Blog durch den Dialog lerne. Gerade in Bezug auf das Ako bemerke ich bei mir erhebliche blinde Flecken im Wahrnehmungsfeld. Das wird sehr vielen Jesuiten ähnlich gehen, die an anderen Orten leben und arbeiten. Deshalb bin ich sehr dankbar für alle Beiträge hier im Blog, die mir ein besseres Verständnis ermöglichen.
      Godehard Brüntrup
      p.s.: der Spiegelartikel findet sich hier:
      http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/sexueller-missbrauch-in-kirche-bischofskonferenz-stellt-studie-vor-a-871614.html

      • Godehard Brüntrup schreibt:

        Korrektur: „die Strategie der amerikanischen Bischöfe“

      • Birgit N. schreibt:

        Bauchweh… das wird hier ähnlich gesehen:
        http://www.wir-sind-kirche.de/index.php?id=128&id_entry=4369

        • Anselm Neft schreibt:

          Sehr geehrte Frau N.,

          vielen Dank für diesen Link. Ich kann jede Forderung von „Wir sind Kirche“ in diesem Dokument nachvollziehen und unterstützen.

          Mit freundlcihen Grüßen,

          Anselm Neft

      • Lieber Godehard, mir geht es ähnlich. Vieles habe ich durch den Blog schärfer sehen gelernt. Aber ich sehe auch deutlicher die Grenzen der Kommunikation. So würde ich keinem Verantwortlichen im Orden zur Zeit raten, auf die etwas vielen aber sehr guten Anfragen von Frau Osterheld zu antworten. Sie gehört zu der Gruppe oder steht ihr nahe, die die Verantwortlichen im Orden vor Gericht zieht. Immer neue Gründe werden gefunden: „Der Friedhof im Ako sei illegal“ – Die Betriebserlaubnis soll der Schule entzogen werden … Ihr Rechtsanwalt beschimpft nach den verlorenen Prozessen den Rektor P. Siebner vor laufenden Fernsehkameras beleidigend. Jeder Grund für ein neues Verfahren sei recht, höre ich. In dieser andauernden Kampagne kann ich kein aufklärerisches Interesse mehr bemerken. Wahrscheinlich geht es nur noch um Geldforderungen.
        In diesen Prozessen stehen die Verantwortlichen im Orden der Gruppe mit Frau Osterheld als Angeklagte gegenüber und jedes unvorsichtige Wort kann Anlass für eine neue Anklage der Gruppe werden. Da bin ich froh, wenn die Mitbrüder von ihrem Recht als Angeklagte Gebrauch machen und schweigen. So tragen sie nicht zu einer Eskalation bei. Aber das gilt nicht nur vor dem Richter, sondern auch hier. Denn überall wird mit der auch hier auf dem Blog geäußerten vorverurteilten Haltung nach entsprechenden Sätzen gesucht. Ich weiß nicht, wie viel noch nicht abgeschlossene Prozesse gerade laufen.

        • Anselm Neft schreibt:

          Pater Herwartz: Vielleicht machen Sie mal eine Pause und gehen ein wenig in sich, bevor Sie Kommentare schreiben, für die Sie sich in Zukunft schämen könnten. Ich verstehe, dass diese Arbeit hier anstregend ist. Vielleicht manchmal auch eine Überforderung.

          Wer nichts zu verbergen hat, kann Fragen beantworten – egal ob im Hintergrund ein Rechtsanwalt Sehr herumspukt. Wer etwas zu verbergen hat und es nicht aufdeckt, muss als Heuchler gelten, wenn er sich als Aufklärer darstellt. Wo stehen Sie?

          Mit freundlichen Grüßen,

          Anselm Neft

          • Anselm Neft schreibt:

            Und noch ein Nachtrag: Ah, da ist sie wieder einmal – die „die wollen doch nur Geld“-Behauptung, von der Pater Brüntrup mir gegenüber versichert hat, er hätte diese Ansicht im Orden nie gehört.

            Viele Eltern haben viel Geld ans Ako bezahlt, in dem Vertrauen, dass ihre Kinder dort in guten Händen sind. Stattdessen wurden dort ganze Lebensläufe verbogen. Von den bisher wenig thematisierten Selbstmorden einmal ganz zu schweigen. Geldforderungen wären in diesem Zusammenhang sehr plausibel. Ich wundere mich eher darüber, dass sie von so wenigen, so zaghaft gestellt werden. Könnte es sein, dass Sie hier aus niederen Motiven (Orden und AKO vor größtenteils berechtigten Forderungen schützen) anderen Menschen niedere Motive unterstellen? Stellen Sie sich mal vor, jemand schlägt sie auf der Straße zusammen, sie wenden sich an ein Gericht und dann schreibt jemand aus der Familie des Schlägers in einen öffentlichen Blog: Wahrscheinlich geht es nur noch um Geldforderungen!

            Pater Herwartz: Ich bin sehr von Ihnen enttäuscht und hoffe, dass Sie Ihre Meinung noch einmal überdenken.

            Mit freundlichen Grüßen,

            Anselm Neft

            • Annemarie W. schreibt:

              Anselm Neft:Ich denke die ganze Zeit darüber nach. Privatschulen sind Schulen, für die Eltern, Freundeskreise , Stiftungen sich ein Bein ausreissen müssen finanziell und auch durch Elternmithilfe ehrenamtlich. Und es bekommt lang nicht jedes Kind einen Platz.Diese Schulen werden auch zu einem gewissen Teil staatlich unterstützt und haben ein Riesenprogramm, das vom Herkömmlichen abweichen soll.Im AKO Falle soll ja auch der katholische Glaube gefördert werden. Wenn man dann sehen muss, dass man den Vampir quasi mit ins Dorf geholt hat hintenrum..(ich denke da an den Film)Fatal ist das.

            • Angelika Oetken schreibt:

              Sehr geehrter Herr Neft,

              „Von den bisher wenig thematisierten Selbstmorden einmal ganz zu schweigen.“

              Wissen Sie zufällig, wie viele ehemalige Schüler aus den betreffenden Jahrgängen Selbstmord begangen haben?
              Falls jemand das erfasst, ein Hinweis: es sollte der Vollständigkeit halber auch die Zahl tödlicher „Unfälle“ dargestellt werden.
              Zum Einen weil etliche Suizide als Unfall getarnt werden, sei es um den Hinterbliebenen wenigstens Versicherungssummen zukommen zu lassen, oder um sie vor Schuldgefühlen zu schützen.
              Zum Anderen weil z.B. eine PTBS, eine Suchterkrankung, eine Aufmerksamkeitsstörung oder eine Depression in Folge der durch den Missbrauch erlittenen Traumatisierung das Unfallrisiko erheblich erhöht.
              Dies betrifft auch Schüler, von denen angenommen wird, sie seien nur „leicht“ betroffen. Das Klima, das an der Schule herrschte bzw. womöglich immer noch herrscht, fordert eine dauerhaft wachsame Haltung von den Schülern. Was zu Daueranspannung mit den entsprechenden Folgen wie Nervosität, Herz-Kreislauferkrankungen, Impulsivität, Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität, Schlafstörungen usw. führen kann.

              Es würde mich auch gar nicht wundern, wenn eine überdurchschnittliche Zahl von ehemaligen Schülern an „Burn-out“ erkrankt.

              • Anselm Neft schreibt:

                Leider liegt noch kein Material über die Selbstmorde und tödlichen Unfälle vor. Die Posttraumatischen Belastungenssyndrome und Burn-out-Erkrankungen und Depressionen werden nicht zu erfassen sein und können sicher ebenso wenig wie die Selbstmorde vollkommen befriedigend monokausal auf die Erlebnisse am AKO zurückgeführt werden. Da die Zustände am AKO aber Mitauslöser sind, sollte der Zusammenhang in den Blick genommen werden.

                • Annemarie W. schreibt:

                  wenn man die begleiter fragt, wird man bzgl depression und burn out seine statistik bekommen, die gibt es ja bereits in bezug auf andere störungen auch. und was mich interessiert: wieviele menschen haben ihren glauben verloren durch den mißbrauch. glaube ist kein hobby.es kommt immer drauf an, w a s ein mensch sucht.. und in welchem alter der mißbrauch stattgefunden hat. die opfer jenseits der 18 jahre fehlen in der statistik.die kombination aus was verspricht kirche, oder eine bestimmte schule und was wird gehalten? ist mein thema.das, was ich als hass bezeichnet habe bisher, ist enttäuschung. hass ist nicht der ausdruck, weiß ich inzwischen. enttäuschung darüber, dass wer weiß was versprochen wurde und gehalten nichts.ausnahmen bestätigen die regel.

                  • Anselm Neft schreibt:

                    Wer genau sind Begleiter und wer hat welche?

                    • Annemarie W. schreibt:

                      @anselm neft: ich meine nun mal nur für den jesuitenorden geredet die jesuiten, die opfer begleiten.müßte man fragen..die gibt es und die könnten erzählen, was wichtig ist, was gesucht wird von den opfern. wäre mir lieber als sitzungen in rom.für eine opferstatistik würde ich mich auch nicht zur verfügung stellen. d i e fragebögen kenne ich.in allen diözesen gibt es psychologen, die für die opferberatung zur verfügung stehen. wenn man die gefragt hätte, wäre dann das große wunder“wir müssen mit den opfern rede n“ am ende der römischen-vatikanischen sitzung herausgekommen? da darf dann das eine oder andere aus welchen gründen auch immer gefestigte opfer reden und schluss.selbst wenn opfer homogen aussehen..ich glaube nicht, dass alle dasselbe erlebt haben.der eine hatte ein vertrauensverhältnis zum täter,würde enttäuscht, hintergangen, der andere hatte angst vorm täter.da es um gefühle ging,..die passen in keine statistik..

                    • Annemarie W. schreibt:

                      Meine innere Statistik ist so, dass ich im Moment denke, nach mir die Sintflut. Ich hatte den Mut, mir zuzugestehen, dass ich mit „dem“ Jesuitenorden auf Kriegsfuß stehe. Das hat mich selber erstaunt. Kunst des Verdrängens. Hass zuzugeben ist für mich ein Riesenproblem. Nach einigen Tagen habe ich gemerkt, ich bin enttäuscht und eher traurig über die vielen Reinfälle, die ich in der gesamten Kirche erlebt habe, über zerstörte Hoffnung, nicht eingehaltene Versprechen und über die Wurschtigkeit der Verantwortlichen. Das ist schwerer zu ertragen als Wut und Hass. Ich will niemandem etwas erklären hier, ich erkenne, während ich poste, mein Innenleben. Und manches Mal ist mir schnuppe, wer was von mir denkt.Für meinen eigenen Prozess ist der Blog wichtig. Ob insgesamt etwas dabei herauskommt, keine Ahnung. Ist auch nicht meine Aufgabe. Ich habe genug Rücksicht genommen in meinem Kirchenleben auf Menschen, die nichts verstehen.( Nichtmals der Papst wird verstanden ;-), ich bin also in guter Gesellschaft)

                • Angelika Oetken schreibt:

                  Sehr geehrter Herr Neft,

                  monokausale Zusammenhänge lassen sich bei den Spätfolgen von „Missbrauch“ leider so gut wie nie herstellen. Lediglich gehäufte Wahrscheinlichkeiten zu Erkranken im Vergleich zu Normgruppen.
                  In Bezug auf das PTBS, das bei vielen Missbrauchsopfern vorliegt, gibt es saubere Forschung und Leitlinien für die Behandlung http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/051-010k_S3_Posttraumatische_Belastungsstoerung_2012-03.pdf

                  Da die Gruppe der betroffenen AKO-Schüler z.B. recht groß ist und ziemlich homogen, wäre sie, was Forschung zu Spätfolgen angeht ideal.
                  Leider sind soweit ich informiert bin, alle Gelder die Frau Schavan für die Erforschung von Missbrauchsfolgen zur Verfügung gestellt hat schon verplant.

                  Aber wer weiß: es könnte ja wieder Geld dafür fließen.

                  • Anselm Neft schreibt:

                    Die AKO-Schüler die sich für eine solche Studie zur Verfügung stellen würden, wären vermutlich so wenige, dass das Ergebnis nicht gerade repräsentativ wäre.

                    • Angelika Oetken schreibt:

                      Sehr geehrter Herr Neft,

                      grundsätzlich gilt in der Erforschung von Dingen, die Menschen betreffen:

                      ist die zu untersuchende Gruppe klein, muss sie möglichst homogen sein, die Fragestellung so präzise wie möglich, die Vergleichsgruppe dagegen dann möglichst groß.

                      Über mitteleuropäische Männer der Jahrgänge 1950 – 1980 gibt es garantiert jede Menge Datenmaterial, was zur Vergleichsgruppenbildung herangezogen werden kann.

                      Auch auf die Gefahr hin, mich jetzt zu weit aus dem Fenster zu lehnen: ich könnte mir vorstellen, dass für solide Forschung eine Gruppe von 20 ehemaligen AKO-Schülern reicht.

                      Vielleicht gibt es unter den MitleserInnen ja ForscherInnen, die uns da etwas weiterhelfen könnten… :)

                  • Annemarie W. schreibt:

                    Hoffentlich werden vor lauter Forschung die Opfer nicht vergessen, erinnert mich so sehr an Eltern mit behindertem Kind. Man bekommt Fragebögen mit Fragen, die einen erst recht drauf hinweisen, wie geschädigt man ist. Ab dann ist Schluss.Hilfe kommt danach nie. Nur Statistik

          • Herr Neft, Sie raten mir eine Pause zu machen und stellen gleichzeitig eine Frage. Nun können Sie mein Tun – egal wie ich mich verhalte – kritisieren. Zum Glüch brauche und will ich mich nicht rechtfertigen und kann Ihnen zutrauen zu beurteilen, ob ich ein Heuchler oder ein Aufklärer bin. Wahrscheinlich beides nicht. Ich habe viel von mir hier auf dem Blog gezeigt und will es auch weiter tun, dass für eine Urteilsbildung genug Material vorhanden ist. Ich möchte durch fortschreitendes Erkennen, Entscheiden und zu den Entscheidungen zu stehen, Veränderungen zu leben nur mehr Mensch werden. Können Sie damit etwas anfangen?

            • Anselm Neft schreibt:

              Ich verstehe, dass es belastend ist, in diesem Blog oder andernorts Pauschalabwertungen des Jesuitenordens oder der katholischen Kirche oder des christlichen Glaubens zu lesen. Es gibt Einiges an destruktiver Energie, dem Sie sich ausgesetzt sehen, und da kann etwas Abstand hilfreich sein. Zumindest versuche ich, Ihren vorletzten Kommentar so zu interpretieren: Dass Sie sich schützend vor den Orden stellen, weil Sie von den Anwürfen persönlich beleidigt und von der Situation überfordert sind. Das ist eine wohlmeinende Interpretation Ihres ansonsten für mich extrem ernüchternden Postings.

              Sie schreiben: „So würde ich keinem Verantwortlichen im Orden zur Zeit raten, auf die etwas vielen aber sehr guten Anfragen von Frau Osterheld zu antworten. Sie gehört zu der Gruppe oder steht ihr nahe, die die Verantwortlichen im Orden vor Gericht zieht.“

              Sehe ich das richtig, dass Sie den Verantwortlichen raten, zu mauern, damit sie keine Verantwortung übernehmen müssen, falls es Grund dazu gäbe? Das ist genau das Verhalten, dass viele Betroffene und Angehörige und Unterstützer seit drei Jahren als extrem belastend empfinden. Schutz der Täter und Mitwisser, Alleinlassen der Opfer. Wenn Sie, Pater Herwartz, Teil dieser zum Himmel schreienden Verstrickung und Verantwortungslosigkeit sind und bleiben wollen, dann sehe ich Sie auf der Seite der Heuchler und möchte mich nicht weiter mit Ihnen auseinandersetzen.

              Sie hatten drei Jahre Zeit, eine Haltung zu entwickeln. Für eine Urteilsbildung liegt ausreichend Material vor.

              • Annemarie W. schreibt:

                Der vielzitierte Individualismus der Jesuiten sorgt dafür, dass eben nicht rundum gemauert wird beim Thema Mißbrauch. Gott sei Dank. Was den Reichtum angeht, ich weiß nicht, warum soetwas immer gesagt wird. Orden sind „reich“, weil die Mitglieder ihr Gehalt nicht in die eigene Tasche stecken.Weil sie keinen 8 Stunden Tag haben.Später in Rente gehen als andere und auch danach weiterarbeiten. Es geht eine Menge Geld in die Mission,in Schulen,inzwischen auch innerhalb Deutschlands.Ich kenne einen Franziskanerinnenorden. Der ist „reich“, weil die Schwestern MiniTaschengeld bekommen und alles andere fließt in die Einrichtungen(Kliniken und Heime)..wovon das ganze Volk, wenn es will, profitiert. Man sollte sich bei Orden nicht auf Steuervorteile konzentrieren.. OttonormalJesuiten und Co arbeiten mehr als der Durchschnitt.Im Namen der Vielen, die integer sind, sollten Orden und Kirche sich sputen bei der Aufarbeitung des Mißbrauchs. Man geht da auch schlecht mit sich selber um.Hierarchische Mühlen arbeiten überall zu langsam. Einfach gucken, welcher Jesuit hat die guten Ideen..und was können wir alle von ihm lernen.Auch, wenn er kein hohes Amt hat imOrden, nicht schon 30 Jahre drin ist und nicht nen Doktortitel hat. Da frag ich mal an, ob d a s stattfindet.

          • Ferdinand W. schreibt:

            Sehr geehrter Herr Neft,

            1.) Ihnen fehlt jegliche Grundlage um eine solche Aussage über eine andere Person als sich selbst zu tätigen.

            2.) Versöhnung kann dann stattfinden, wenn BEIDE (!) Parteien bereit sind.

            3.) Wenn in einem Prozess (d.i. kein Knopfdruck und dann ist alles anders) einseitig Destruktives und Zerstörerisches kommt, dann ist das nicht nur dem Prozess abträglich, sondern führt zur Stagnation, die Sie meinen bemerkt zu haben und selbst bemängeln. Bleiben Sie bitte konstruktiv, für sich und die vielen Anderen, die genau wie Sie an einer Aufklärung interessiert sind.

            Mit freundlichen Grüßen

            Ferdinand W.

            • Anselm Neft schreibt:

              Sehr geehrter Herr W.

              1.) Welche Aussage genau meinen Sie?

              2.) Versöhnung? Mir reichen umfassende, rückhaltlose Schuldeingeständnisse und daraus folgende Konsequenzen. Ob sich die Betroffenen und deren Angehörigen dann mit irgendwem versöhnen wollen und können, bleibt abzuwarten.

              3) Stimmt.

              Mit freundlichen Grüßen,

              Anselm Neft

              • Ferdinand W. schreibt:

                ad 1: Ich meine die Aussage, in der Sie den Mit-Herausgeber und Blog-Initiator Christian Herwartz dazu aufforden, er solle sich eine Pause nehmen.

                ad 2: Versöhnung mit sich selbst, den Anderen und der Institution ist für mich das zentrale Thema auf Opfer- und Täterseite.

                • Angelika Oetken schreibt:

                  Sehr geehrter Herr W.:

                  „ad 2: Versöhnung mit sich selbst, den Anderen und der Institution ist für mich das zentrale Thema auf Opfer- und Täterseite.“

                  Haben Sie konkrete Vorschläge, wie so ein Prozess durchgeführt werden kann?

                  Und: darf ich fragen, auf welcher Seite Sie stehen?

                  Mit freundlichen Grüßen,
                  Angelika Oetken

                  • Ferdinand W. schreibt:

                    1.) Der Vorschlag ist in meiner geäußerten Meinung enthalten.
                    2.) Die Frage impliziert eine Gegnerschaft, die ich nicht sehe.

                    • Angelika Oetken schreibt:

                      Sehr geehrter Herr W.:

                      Wenn Sie in so knappen, quasi sibyllinischen Formulierungen antworten, dann kann ich natürlich nur mutmaßen, was Sie konkret meinen.

                      Ist es:
                      1) Versöhnung heißt, dass die Opfer die Täter und Institutionen bitten, ihr Gesuch, ihnen vergeben zu dürfen anzunehmen?
                      2) Täter und Opfer unterscheiden sich nicht, da die Opfer die Täter zum Zeitpunkt der Taten jeweils herausgefordert, resp. verführt haben und jetzt die Institutionen, die überhaupt keinerlei Schuld an den Vorgängen tragen zu Unrecht anklagen, anstatt Punkt 1) zu erfüllen?

                      Mit freundlichen Grüßen,
                      Angelika Oetken

  31. Angelika Oetken schreibt:

    War das, was Herr Schneider sich zu Schulden hat kommen lassen, nicht mindestens unterlassene Hilfeleistung?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtliche_Aspekte_bei_Hilfeleistung

    Hier ein Beispiel:
    http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/betreuer-weisen-vorwuerfe-zurueck-1.480329

    • Annemarie W. schreibt:

      vielleicht hilft das, was im u bahngelände in berlin neuerdings die großen erkenntnisse bringt, auch an schulen: videoüberwachung. dann muss man nichts definieren und beweisen. es geht um kinder. die können nichts von der sorte. n i c h t s.die können nach gehirnwäsche nichtmals schreien.

    • Birgit N. schreibt:

      Zum Beispielfall hatte Frau Enders von zartbitter uns, den Teilnehmern einer ihrer Fortbildungen, erklärt, dass die einzige Reaktion der Betreuer war, die Besenstiele weg zu nehmen….

    • Anke Sturm schreibt:

      Vorsicht, liebe Frau Oetken. Herr Schneider ist ein äusserst humorloser Jesuit. Begleitet von, dem üblichen inhaltsleeren Gerede von Aufklärung, ist er unmittelbar, nachdem die Vertuschungsaktion beim Ako aufflog, qua Anwälten gegen unliebsame Opfer vorgegangen. Es spricht nicht viel dafür, daß er einsichtig ist und deshalb sollten Sie vorsichtig mit Äusserungen ihm gegenüber sein.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrte Frau Sturm,

        Danke für den Hinweis.

        Allerdings bin ich kein „AKO-Opfer“, dass konkrete Vorwürfe erhebt, sondern formuliere anhand der überall zugänglichen öffentlichen Berichterstattung konkrete Fragen.

        • Anke Sturm schreibt:

          Aber die Humorlosigkeit gerade dieses Herrn treibt derartige Blüten, dass man, in Kombination mit der Unberechenbarkeit der Jurisprudenz nie sicher sein kann, nicht doch etwas „abzubekommen“. Immerhin war dieser Mann ein „systemrelevante“ Figur, um in der neuzeitlichen Sprache des Bankenunwesen zu argumentieren. Darüber hinaus erfährt er ja in Göttingen eine beachtliche Renaissance. Und, aber das werden Sie wissen, er hat starke, „unheilige“ Beschützer.

  32. Angelika Oetken schreibt:

    Eine Frage an Herrn Neft:

    in einem Ihrer sehr interessanten Beiträge zum AKO und dem System Stüper http://www.gesundheitberlin.de/download/Neft,_Anselm_Frauen_11-02-21.pdf schreiben Sie:

    „Unter seiner Leitung gewannen Schule und Internat großes Ansehen. Er akquirierte erhebliche Sponsor/innengelder und ließ den Park um die herrschaftliche Villa Stella Rheni ausbauen. 2007 bezeichnete er sich im Gespräch mit Ursula Raue, der Missbrauchsbeauftragten des
    Jesuitenordens, als pädophil.“

    Gibt es eigentlich irgendwo Informationen darüber, wer denn diese Sponsoren waren?

    • Annemarie W. schreibt:

      wenn gelder das wichtigste in einer privatschule sind, ist doch die welt in ordnung.

    • Anke Sturm schreibt:

      Gehen Sie doch mal auf WIKIPEDIA. DIe Liste der Absolventen des AKO liest sich schon nicht schlecht. Nicht, daß mir solcherart imponiert. Aber es scheint anderen zu imponieren. Glauben Sie ernsthaft, daß diese Herren ein tatsächliches Interesse daran haben, die Zustände in dieser Einrichtung aufzuklären? Sie werden darüber hinaus keinen einzigen hochrangigen (vielleicht auch keinen solchen niederen Ranges) Jesuiten finden, der an der Aufklärung mitgewirkt hat. Sie werden ber sehr viele finden, die sich in (tiefer!) Bestürzung und (tiefer!) Betroffenheit nahezu überschlagen haben. Sprachlich. Sonst nicht. Gewissrmaßen in einer Kultur der allgemeinen (und gelegentlich auch besonderen) Betroffenheit. Eben nichtssagend.

      • Annemarie W. schreibt:

        Anke, Anke. Meine Kinder(23 und 32) sind nicht getauft, waren in primitiven Gesamtschulen, ohne Religionsunterricht, wir leben in Berlin.Beide studieren und arbeiten heute genauso gut wie andere. Kennen keine Kirche von innen. Und es ist ihnen nie jemand an die Wäsche gegangen. Wenn doch, hätten wir die Schule gewechselt. Meine Kinder wissen nicht, was Elite ist.Aber sie kennen querbeet so manche Bevölkerungsschicht. Ich selber bin von Geburt an katholisch, bis zum 30. Lebensjahr nur im Dunstkreis Kirche gewesen. War an einer katholischen Eliteschule. Die kann man nicht so einfach verlassen, aber davon ab, den Mißbrauch habe ich in Uni(Theologie) und Kirchenhäusern erlebt. Der reicht bis zum Jüngsten Tag. Bis auf 2 Schülerinnen sind alle aus meiner Abiturklasse aus der Kirche ausgetreten. Fällt irgendwem irgendwas auf?

      • Annemarie W. schreibt:

        anke, es gibt auch echte bestürzung.:-)

        • Anke Sturm schreibt:

          Sie meinen „echte“, „tiefe“, „von Herzen“ empfundene Bestürzung? Sie wie „Ich bin bei Ihnen“ oder „ich stehe hinter Ihnen“? Oder so etwas, wie „rückhaltlose Aufklärung?“ Oder gar „tiefe Betroffenheit“. Oder die Form, in der die „volle Verantwortung“ übernommen wird. Es gibt bei Amazon ein lustiges Buch über „Fensterreden zu jedem Anlass“. Verzeihen Sie den leichten Hang zum sprachlichen Sarkasmus.

          • Annemarie W. schreibt:

            nein, anke. wortloses entsetzen.oder wut. habe ich erlebt und das heißt aber nicht in jedem fall handeln.ich höre dank 7. sinn den unterschied heraus und platze gegebenenfalls schon mal.

    • Anselm Neft schreibt:

      Sehr geehrte Frau Oetken,

      noch liegen mir und dem Eckigen Tisch AKO keine Informatioenn vor, aber die Frage ist ein Punkt in unserer Liste. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Und es wird auch nicht an einem Tag zu zerstören sein ;0).

      Anselm Neft

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrter Herr Neft,

        „….aber diese Frage ist ein Punkt in unserer Liste“.

        Das freut mich und das habe ich von den Mitgliedern des Eckigen Tisches eigentlich auch nicht anders erwartet ;-)

        Bin schon gespannt.

        Gestern wurde wegen des neuen Skandals (Steuerhinterziehung) rund um die Deutsche Bank in den Medien häufiger diese Beschreibung genannt: „Transparency International definiert Korruption als Missbrauch von anvertrauter Macht zum privaten Vorteil.“
        Finde sie sehr treffend.

        Das, was derzeit gerade im gesamten „Westen“ passiert, nämlich dass eine ganz dünne finanziell gut gestellte Schicht von Bürgern sich auf Kosten der Allgemeinheit abkoppelt und versucht, möglichst geschlossene Eliten zu bilden, ist v.a. deren Fähigkeit gezielt und weitgehend unsanktioniert zu korrumpieren zu verdanken.

        Da verhält es sich wie in der Resozialisierung von bissigen Hunden: Grenzen, Grenzen, Grenzen und erst dann Belohnungen :)

        Wegen „Rom“: gutes Stichwort, lässt hoffen. Die Stadt gibt es ja noch, sie ist lebendig und wird von Touristen gut besucht.
        Das „römische Reich“ allerdings, respt. seine Führungselite ist futsch. Sie hat Morbus arrogantia dahin gerafft. Hinterlassen haben diese römischen Dekadenzen aber eine politische Kultur, die immer noch Führungspersönlichkeiten vom Schlage Berlusconis nach oben spült.

        Darum: ich möchte keine „römischen“ Verhältnisse in Deutschland.
        Darum würde ich mich über eine Aufklärung von Korruptionsfällen im Zusammenhang mit dem AKO sehr freuen. Immerhin war Bonn jahrzehntelang die bundesdeutsche Hauptstadt.

  33. Monika Osterheld schreibt:

    Ich bemerke gerade ein anscheinend verbreitetes Phänomen: dass Priestertäter völlig anders sprachlich behandelt werden als Normal- Verbrecher. Wieso denken/sprechen wir bei Pater Stüper überhaupt noch von seinen Fotografien, wo wir doch aus dem Zinsmeisterbericht längst wissen von erzwungenem Oralverkehr?
    Wird ein Verbrecher nicht normalerweise durch seine „schlimmste Tat“ paraphrasiert? Aber bei dem Priester-Täter kommt sofort das kanonische Rechtsempfinden durch, das für die Verbrecher betet, statt für Gerechtigkeit zu sorgen.
    Ich wäre doch sehr überrascht, wenn man über einen „Mörder“ sprechen würde als einem, der im Supermarkt versucht, Etiketten zu vertauschen und so weiter. Wir sind so weit davon weg, die Taten zu benennen, die Täter mit ihren Taten zu identifizieren. Das machen die Opfer und sind deshalb „rückständig“, weil sie die Täter noch nicht in Gottes Barmherzigkeit auflösen wollen.

    Wäre das anders, dann würden Konsequenzen leichter fallen.

    • Annemarie W. schreibt:

      Liebe Frau Osterheld, meine gute Erziehung(bischöflich privates Mädchengymnasium, als dort Jungen in die Schule kamen, gab es gleich Mißbrauch durch einen Prämonstratenser, seine ehemalige Klassenlehrerin hat mir das erzählt neulich) verbietet mir, die Ausdrücke zu benutzen, die ich im Laufe meines Lebens gelernt habe zum Thema. ;-)Ein Pseudokünstler war der Herr Pater Stüper..

      • Anke Sturm schreibt:

        Zuviel der Ehre für diesen Herrn. Er war ein ganz gewöhnlicher Sexualstraftäter. Kein Künstler. Sexualtäter sind schlichte Verbrecher, weil sie Verbrechen an Kinderseelen begehen.

        • Annemarie W. schreibt:

          Ein Künstler fragt sein Modell, malt es, fotografiert es..das Modell ist auch eigentlich erwachsen und bekommt Geld. Einer meiner Söhne sitzt öfters Modell.Und behauptet, das habe mit Sex nichts zu tun.

      • Anke Sturm schreibt:

        Noch ein Einwand: Einen Sexualstraftäter als „Pseudokünstler“ zu verbrämen, nimmt den Opfern die Luft. Oder ist es eine Kunst, Kinderseelen zu (ver)-zerbrechen? Gewiss nicht. Wir müssen acht geben, daß wir nicht mit einer falschen Wahl unserer Worte, den Täter einen Raum für Ruhm geben. Stüper hat sich genommen, was er kriegen konnte. Er hat es benutzt und danach weg geworfen. Fragen Sie die Opfer. Ich habe sie, teilweise gefragt.Er war rücksichtslos, selbstsüchtig und grausam. Dieser Täter hat nichts, aber auch gar nichts verdient. Es bereitet mir gewiss keine Freude, so lange über ihn sprechen zu müssen. Er verdient allenfalls unser aller Ignoranz. Bereits der Umstand, daß dieser Herr in diesem Blog erwähnt wird, gibt ihm einen Raum, der ihm nicht zusteht. Ist es tatsächlich so, wie bei allen großen Verbrechen, daß die Täter durch Nennung ihres Namens Ruhm erfahren und die Opfer namenlos bleiben?

        • Annemarie W. schreibt:

          pseudo heißt auf deutsch ich lüge.stüper mußte sich nichts nehmen, der hatte zuträger.wie ein zuhälter.die opfer können hier bloggen und stüper sitzt nach katholischer lehre(und andere sagen das auch) in der hölle oder im fegefeuer.dem dürften von all der „ehre“ hier die ohren klingen.er kann im moment nichtmals dement spielen.

        • Monika Osterheld schreibt:

          Der Blog hätte ein Ziel erreicht, wenn nicht die unrühmlich Toten ihn beherrschten, sondern die ohnmächtigen, scheinbar Leblosen wach würden. Ich bin nicht der Überzeugung, dass Stüpers in der Hölle schmoren, sondern sie haben ihr Erbe, das was sie ausmacht, zu Lebzeiten weitergegeben.
          Es findet sich in Tätern und Opfern, der Unterschied ist nur, dass die einen daraus geworden sind, davon gelernt haben und gar nicht anders können, als in dem Geiste zu sein, bis sie günstigenfalls erkennen, dass etwas Fremdes sie beherrscht. Aber wahrscheinlich passt es und wird als eigenes und Vermächtnis, in dankbarer Erinnerung an einen guten Freund weiter verbreitet.
          Die anderen, die Opfer leiden an der Last, wissen, dass die klebrige Schuld woanders hingehört. Aber es ist ein schwieriger Prozess, den Schleim von sich zu lösen. Es hilft, das Unrecht zu benennen, aber es ist viel subtiler, die dreckigen Fingerabdrücke in der Seele loszuwerden, die mit Härte, Selbsthass einhergehen und dann auch wieder in Umlauf gebracht werden.

          Täter handeln, – Verbrechen, die tiefe Wunden schlagen, wirken lange nach. Die Opfer brauchen nicht in den Geschichtsbüchern zu stehen. Wenn sie erkennbar werden mit ihrem eigenen Namen und ihr ureigenes Verhalten wieder entdecken, das nicht an die Verbrecher erinnert, dann haben sie Freiheit und sich selbst gefunden.
          Wie soll das gelingen, wenn Täter und Opfer verschmolzen sind, wenn einer nicht ohne den anderen gedacht werden kann?

    • Annemarie W. schreibt:

      @Frau Osterheld.Die Lehrerin des Jungen natürlich, der Junge hat nie Anzeige erstattet, weil er in einem kleinen Ort wohnt. Thema Beichtgeheimnis im Newsletter bei Radio Vatikan: unsereins wurde doch beim Beichten immer traktiert mit Wiedergutmachen. Man kann dem Beichtenden die Absolution verweigern. Wie wäre das als Idee? Und ihn nötigen..über die 3 Vater Unser hinaus noch dem Opfer was Gutes zu tun.Im heiligen Ordensgehorsam. Das Beichtgeheimnis wird zur Farce hier so langsam aber sicher. .

    • Anke Sturm schreibt:

      Priestertäter greifen sich ihre Opfer durch die ihnen verliehene geistliche Autorität,im Beichtstuhl, auf Freizeiten oder anderweitig. Sie erteilen, unfasslich, dem Opfer nach ihr (der Priestertäter) erlangten sexuellen Befriedigung auch noch die Absolution. Die Opfer werden durch die Kirche auf „päpstliche Geheimhaltung“ eingeschworen. Der, der ihr Vertrauen missbraucht hat, erfährt Vergebung. E wird unbehelligt neue Übergriffe vollführen. Darüber hinaus verleiht gerade die katholische Religion in den Augen der Kinder den Priestern eine gottähnliche Macht. Das Phönomen des kindlichen Gehorsams gegenüber den sexuellen Wünschen der Priestertäter erklärt sich durch die „ehrfürchtige Angst“. Ja, liebe Frau Osterheld, so einfach ist das. Für die Priestertäter.
      Ihre Anke Sturm

    • Anke Sturm schreibt:

      Um es mit einem Satz zu sagen: Mit dem Schein des göttlichen lassen sich leichter sexuelle Verbrechen vollführen, als mit der profanen Herkunft eines gewöhnlichen Sexualtäters.

  34. Bruder BITTE ein BIT man!!! schreibt:

    Der Autor & Journalist Anselm Neft hat einen hervorragenden Text über den Mitwisser Pater Schneider verfasst: Dieser Text ist Dynamit & das BESTE was ich in den letzten 2 Jahren gelesen habe!
    http://www.anselmneft.de/2012/12/12/warum-jesuitenprovinzial-stefan-kiechle-dem-ehemaligen-ako-rektor-pater-schneider-nicht-sein-vertrauen-aussprechen-sollte/

    • Angelika Oetken schreibt:

      @Bruder BITTE ein BIT man:

      fühle mich gerade durch die Anspielung in Ihrem Pseudonym (BIT = Biermarke) animiert, folgende Auszüge aus dem ganz hervorragenden Ratgeber „Familienkrankheit Alkoholismus“ von Ursula Lambrou anzuführen:

      „…..Dazu kommen Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Traumatherapie, die in Deutschland erst in den letzten 15 Jahren Fuß gefasst
      hat. Erwachsene aus Alkoholiker- und Suchtfamilien sind häufiger
      traumatisiert als bisher angenommen und brauchen zusätzlich auf
      sie zugeschnittene Hilfe…..Er belügt andere,
      redet sich selbst alle möglichen Gründe ein, warum er heute trinken
      muss. Er macht sich und anderen etwas vor, um sich nicht als das zu
      sehen, was er ist, ein alkoholabhängiger Mensch.
      Seine Stimmungen sind vom Alkoholpegel im Blut abhängig. Mal
      ist er verträglich bis euphorisch, dann wieder gereizt und aggressiv,
      mal zeigt er sich übertrieben spendabel, obwohl das Geld knapp ist,
      dann wieder weint er vor Selbstmitleid oder fühlt sich als der Größte.
      Er erlaubt keinem in der Familie, besser mit dem Leben
      klarzukommen als er, ‹niemand darf gesünder sein als der Alkoholiker›.
      Der Alkoholismus verändert Denken, Einstellungen und Handlungsweisen selbst dann, wenn der Alkoholiker nicht betrunken ist….“

      Organisiertes, rituelles Trinken ist traditionell in verschiedenen Männergemeinschaften weit verbreitet. Man denke nur an Fußballfans oder Junggesellenabschiede.

      Und davon, dass innerhalb des Jesuitenordens exzessiv getrunken wird, habe ich schon läuten hören.

      Das wird gesellschaftlich akzeptiert, häufig belächelt, allgemein gilt „Trinkfestigkeit“ als Tugend.

      Meine persönliche Meinung ist, dass das gemeinschaftliche Trinken auch dazu dient, Kontakte zu anderen Menschen besser auszuhalten, die man aufgrund psychischer Probleme eigentlich nur schwer erträgt. Zum Beispiel weil man früh im Leben traumatisiert wurde.

      • Annemarie W. schreibt:

        Liebe Frau Oetken, und wenn sie nüchtern sind. liegen sie winselnd auf dem Boden und wollen Verzeihung. Ich hatte mal einen Nachhilfeschüler, der bei seinem alkoholkranken Vater fast verhungert wäre. Der Junge war behindert und hat sich in der Nachhilfe mir gegenüber haargenauso benommen wie sein Vater. Ich muss so oft an Alkis denken..bei diesem wüsten Thema Mißbrauch.Aber immer noch: es gibt auch andere Jesuiten. Die sind aber nicht auf der Bühne und tönen rum, sondern die machen im Hintergrund ihre Arbeit.Haben die Last des Ordens auf ihren Schultern.Man sieht am Thema unbewältigte Ako Vergangenheit, wie e i n fauler Zahn den Rest kaputtmachen kann.Was steht denn in der BIbel zum Thema wenn deine Hand dich ärgert, wenn dein Auge Dich ärgert..rausreißen.Stattdessen hat man die Idee vom mystischn Leib Christi..mal wieder nichts Handfestes.

  35. Christian Thibault schreibt:

    Stüpers gesetzwidriges Begräbnis ist bereits verjährt? Und kann nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden? Kein Wunder, war er doch ein wahrer Verjährungsspezialist. Fast so, als hätte es ihn und seine grausame Herrschaft auf dem Schloss am Rhein nie gegeben.

    • Anke Sturm schreibt:

      Nicht sein Begräbnis, seine Taten. Er kann exhumiert werden. Seine Taten nicht. Das ist, ich weiss es, fatal. Aber es ist so. So. Und nicht anders.

  36. Christian Thibault schreibt:

    http://www.anselmneft.de/2012/12/12/warum-jesuitenprovinzial-stefan-kiechle-dem-ehemaligen-ako-rektor-pater-schneider-nicht-sein-vertrauen-aussprechen-sollte/ Sehr gute Arbeit, klarer kann man es wohl nicht mehr darstellen. Traurig nur, dass hierzu scheinbar noch Notwendigkeit besteht…

  37. Angelika Oetken schreibt:

    Guten Abend,

    einige Foristen haben hier ja zugegeben, dass man anhand der Fülle der Informationen den Überblick verlieren kann.

    Das geht mir gerade auch so. Und in solchen Situationen fange ich dann an, mich noch mal mit Grundstrukturen zu beschäftigen und „dumme“ d.h. basale Fragen zu stellen.

    Es war hier im Forum die Rede davon, dass der Jesuitenorden heterogen sei und die Ordensbrüder und Einrichtungen über die ganze Welt verstreut. Ich habe mal bei wikipedia und der homepage des deutschen Jesuitenordnes nachgesehen.
    Hier habe ich was zur Organisation https://www.jesuiten.org/wir-jesuiten/der-orden/struktur.html gefunden.
    Und hier was zu den Tätigkeitsschwerpunkten: „Hochschulen und Universitäten betreibt der Orden weltweit 231, Gymnasien und andere Schulen 720. In Lateinamerika gibt es das Netzwerk Fe y alegría („Glaube und Freude“) mit 2900 Dorfschulen, vor allem für arme Kinder. Von 130.000 Laien und 3.700 Jesuiten werden insgesamt etwa 2,9 Mio. Lernende in den Bildungseinrichtungen des Ordens unterrichtet, davon 1,5 Mio in Fe y alegría“. (Quelle: In: Stefan Kiechle: Die Jesuiten. Wissen was stimmt. Herder 2009)

    Meine erste Frage dazu:
    Bei fast 3 Millionen Lernenden allein in Südamerika würde ich doch annehmen, dass so etwas wie ein Leitfaden oder ein Konzept für Lehrende existiert. Und darin auch ethische Vorgaben enthalten sind, die eine Entscheidungsgrundlage bieten, wenn es um Fragen angemessenen und unangemessenen Kontakts zwischen Lehrenden und den ihnen anvertrauten SchülerInnen geht.

    Meine zweite Frage:
    ich habe aus dem, was ich gelesen habe, entnommen, dass es bei den Jesuiten schon so etwas wie eine hierarchische Organisationsstruktur gibt. Auf internationaler Ebene und jeweils auf Länderebene. Wann wurde oder wird innerhalb dieses Leitungskaders über „Missbrauchsprophylaxe“ bzw. den Umgang mit zu Übergriffen neigenden Ordensbrüdern debattiert und mit welchem Ergebnis?

    Meine dritte Frage:
    mal angenommen, die deutsche Ordensleitung entscheidet sich aus was für Gründen auch immer, an die geschädigten ehemaligen SchülerInnen höhere Entschädigungsleistungen als 5000 Euro zu zahlen. Und für den Fall dass der Orden über entsprechende Mittel verfügt (ob direkt verfügbar oder indirekt):
    Wem gehören denn Geld, Immobilien oder sonstige Sachen von Wert? Wer kann entscheiden, was wofür ausgegeben wird?

    Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.

  38. Monika Osterheld schreibt:

    Es gibt zu der Veröffentlichung über Pater Schneider in Göttingen einen Kommentar des Eckigen Tischs vom November und eine ausführliche Dokumentation:
    http://www.goest.de/jesuiten_goettingen.htm

  39. Monika Osterheld schreibt:

    Gute Nachrichten für das Aloisiuskolleg:
    Pater Ludger Stüper darf seine von den Jesuiten gewählte letzte Ruhestätte auf dem Gelände seines Wirkens behalten. „Der Sterbefall ist zwar beim Standesamt beurkundet aber es ist kein Bestattungsort angegeben. Dem Amt für Stadtgrün wurde dieser Fall erst durch den aktuellen Schriftverkehr bekannt. Eine Ausnahmegenehmigung nach § 14 Abs. 1 BestG NRW wurde dementsprechend nicht erteilt.“
    Da der kollegseigene Friedhof „aufgrund einer Entscheidung der Ordensleitung in München nicht weiter betrieben wird“, wird Stüper der letzte Jesuit sein, dem neben Pater Wallmeyer diese besondere Ehre zuteil wurde.
    Weiter aus der Beurteilung des Amtes für Stadtgrün der Bundesstadt Bonn vom 7.12.: „Selbst wenn man zu dem Ergebnis käme, dass trotz der 1947 erteilten Genehmigung aufgrund der neuen Hygienerichtlinien und der neuen Rechtslage nach Inkrafttreten des Bestattungsgesetzes NRW die in jüngster Zeit vorgenommenen Bestattungen rechtswidrig gewesen wären, so wären diese als Ordnungswidrigkeit zu qualifizieren, die nach § 19 BestG NRW mit einer Geldbuße von bis zu 3.000,– EUR geahndet werden können, die nach den Regelungen des OWIG aber nach 2 Jahren verjähren. Insofern wird schon aus diesem Grund die Durchführung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens nicht weiter verfolgt.“ ….
    „Nach dem vorliegenden Totenschein der zuletzt durchgeführten Bestattung liegt eine Infektionserkrankung nicht vor. Eine diesbezügliche Grundwassergefährdung kann insoweit ausgeschlossen werden. Betrachtet man des Weiteren den seit der letzten Bestattung vergangenen Zeitraum und die Hanglage des Grundstücks mit allenfalls auftretendem Schichtenwasser, so kann nach den allgemeinen Erkenntnissen davon ausgegangen werden, dass hier eine Beeinträchtigung des Grundwassers nicht gegeben ist.“ …..
    „Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass Totenwürde und Totenruhe in unserer Rechtsordnung eine besondere Würdigung erfahren und unter besonderem Schutz stehen (§ 168 Abs. 1 StGB). Insofern wird aus diesem Grund auch unter Berücksichtigung des Gesichtspunktes, dass Gefühle Dritter durch die an dieser Stelle bestattete Person eventuell beeinträchtigt werden könnten sowie mangels hinreichend konkreter Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung, der Gedanke an eine Umbettung nicht weiter verfolgt.“

    Wie gut, dass es Verjährung gibt! Es geht keine konkrete Gefahr von dieser Grabstätte aus. Zum Glück ist das Grundwasser nicht beeinträchtigt. Mit den eventuell beeinträchtigten Gefühlen Dritter ist das Kolleg in den letzten beiden Jahren zurechtgekommen. Das kann ja nur besser werden.

    • Annemarie W. schreibt:

      Liebe Frau Osterheld, vielleicht gibt es ein angemessenes Leben nach dem Tod?Aber auch das ist mir inzwischen egal.In diesem heterogenen Orden geht jeder seinen eigenen Weg.Im Notfall heißt es aber dann frontbildend W i r Jesuiten. Das Buch ist, wie alle Jesuitenschriften und im Moment dieser unsägliche Adventskalender auf der SJ HP–Werbung für den Orden. Thema „auf die Opfer zugehen halte ich für übergriffig“: Herr P. Zoll…es gibt da eine Diskrepanz zwischen dem, was Sie über Ihr Seelenleben geschrieben haben und den weiteren Posts.So rein gefühlsmäßig.Auf ein Opfer zugehen wäre eine ganz normale spontane Reaktion eines Menschen mit Herz. Und wer nicht erwartet, dass man auf ihn zugeht, erwartet mindestens, nicht abgewimmelt zu werden. Buisiness muss man merken.Wer sich so mit Arbeit zuschütten läßt, kann ja beim besten Willen nicht auch noch… Wer so ein Buch mitschreibt, sollte wissen, w a s läuft. Sonst stehen nämlich Menschen wie Sie, Frau Osterheld, wieder ganz dumm da. Wenn man es als Opfer schafft, ohne die Einsicht des Täters und Konsorten klarzukommen, hat man gewonnen. Das ist der einzig gangbare Weg.Und den gehe ich nun. D a s war also mal eine gute Wirkung des Buches, auf die aber die meisten Autoren nicht stolz sein müssen.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrte Frau W.:

        Apropos Kalender:
        Kennen Sie den schon http://www.calendarioromano.org/ ?

        Und was „Wenn man es als Opfer schafft, ohne die Einsicht des Täters und Konsorten klar zukommen, hat man gewonnen“ angeht:

        sehr gut formuliert.

        Ich stelle mir immer vor, Täter und Weg-Gucker hätten mir einen Rucksack verpasst, voller belastender Dinge, die mich eigentlich nichts angehen und für die ich auch nicht verantwortlich bin.
        Nach und nach schmeiße ich die Lasten ab. Und desto leichter und schneller kann ich weitergehen.
        Und wenn es ganz gut läuft, ergibt sich auch mal die Gelegenheit, jemandem das, womit er mich belastet hat vor die Füße zu werfen.

        • Annemarie W. schreibt:

          kommentar 73 oder mehr:wiederholen, kosten, schmecken. sagt ignatius.langmütig, wie ich bin, gebe ich jetzt erst auf.danke.frau oetken. wir sind hier inzwischen im tal der nichtwissenden, falls sich überhaupt jemand von den S chlauen J ungs herabläßt, was zu posten. interviews geben und rechtfertigungslehre verbreiten ist einfacher. die unsägliche art, hier mit mir umzuspringen, ,ist das ende einer mehrmonatigen auseinandersetzung mit sj heile welt schreibern a la „schaut, w a s der orden alles macht.“ ich habe jedem dieser herren erstmal eine höfliche frage gestellt per mail. falls überhaupt eine antwort kam, war es überschussreaktion.und so ist es hier und so wird es bleiben. wer mich zum schweigen bringen will, muss mehr wissen als ich. macht euch mal weiter gedanken um berufungen. wieviele berufungen sind von ordensleuten und klerus zerstört worden.da kann gott rufen, wie er will. ..in wessen geweihten kopf geht das?der herr wird es nicht richten. wie man sieht.

          • Angelika Oetken schreibt:

            wir sind hier inzwischen im tal der nichtwissenden, falls sich überhaupt jemand von den S chlauen J ungs herabläßt, was zu posten.
            ———————————————————————————————————–

            Dieser Blog läuft erst seit knapp 6 Wochen. Für diese kurze Zeit ist hier durch diverse Postings schon eine Menge an Information zusammen gekommen.
            Das Problem von Missbrauchsopfern und ihren UnterstützerInnen ist, dass sie keine zentrale Informationsplattform haben. Jeder holt sich das Wissen mühsam ein. Fast alle beginnen als Einzelkämpfer, viele werden irgendwann wieder dazu, weil MitstreiterInnen unterwegs die Luft ausgeht.

            Gerade in dem Bereich sind diejenigen der Verantwortlichen, die gut organisiert und vernetzt sind uns überlegen. Noch.

            Infozentrale für Betroffene: kommt noch. Ist in Arbeit ;-) :)

            Und da Missbrauchsüberlebende nicht nur wandelnde Bündel an Traumen und Defiziten sind, sondern gleichzeitig auch Menschen, die es gelernt haben, unter sehr schlechten Bedingungen trotzdem weiterzuleben, manche auch durchaus sehr erfolgreich, haben wir insgesamt gegenüber den Tätern und Verantwortlichen auch einen gewissen Vorteil.

            Der entfaltet sich aber erst so richtig, sobald wir eine „kritische Masse“ geworden sind.

            • Annemarie W. schreibt:

              es ist für mich nie ein leben gewesen.angelika.denn all die studentinnen und exerzitienteilnehmerinnen ,die dran glauben mußten über jahre hinweg bei einem einzigen jesuiten..sind nicht in der statistik. nur flucht war mein leben.man wird ja zu jesuiten geschoben von anderen kirchlichen beratunsgstellen.. die opfer kommen vielfach so wenig mit-einander klar, wie kinder aus zerrütteten familien. da ist sich jeder selber der nächste. als opfer ist man mit den tätern beschäftigt, falls die mal einen krümel von ihren grünen tischen fallen lassen aus versehen. die habe ich immer zu gold gemacht.die krümel.und wie oft habe ich mich auf diese zig online versprechen von beratung und begleitung eingelassen. um wieder eine abfuhr zu bekommen. nun ist schluss.der einzige, der bisher wirklich geholfen hat, ist von den tätern in seinen ansichten und in seinem verhalten so weit weg wie der himmel von der hölle.

        • Monika Osterheld schreibt:

          Den Kalender kannte ich nicht. Das ist für mich unfasslich.
          Sind dort auch behinderte Priester abgebildet?
          Schönheit -ästhetische Erziehung ein großes Thema, gerade auch im Ako.

          Wird mit dieser Schönlingsgallerie unter Kerzenlicht, von Englein bekränzt, vielleicht der Versuch einer sexuellen Umorientierung versucht, weg von Kindern?

          Aber die Priester sind züchtig bekleidet, jedenfalls die Prototypen auf der Website,- was spricht dagegen, diese Bilder im Ako, in Sankt Blasien, im Canisiuskolleg aufzuhängen?
          Die tatsächliche Antwort „der Jesuiten“ wäre dennoch aufschlussreich.

          • Monika Osterheld schreibt:

            Entschuldigung, schon wieder die falsche Rubrik. Dies war eine Antwort auf Frau Oetkens Kalender-Hinweis.

          • Annemarie W. schreibt:

            liebe frau osterheld,es gibt und gab behinderte jesuiten, die werden nicht in die ecke gedrängt, das ist ein plus des ordens. ich unterstütze s i e mental. unsere weihnachtliche vorfreude ist ja nun etwas den bach runter..ich meine den adventskalender bei jesuiten org.der enttäuscht mich bisher.wenn man bedenkt, welch großer meditationsmeister ignatius von loyola war….welch kommunikationsgenie.. lieben und geliebtwerden macht schön..dies zum thema schönheit.

          • Annemarie W. schreibt:

            canisius kolleg steht unter meinem besonderen schutz. :-) ich kenne mich da sehr gut aus.

    • Anke Sturm schreibt:

      Totenwürde und -Ruhe. Keine Frage, Respekt davor. Jedoch ist es offenbar so, daß der Haupttäter, Herr Stüper, gemeinsam mit Herrn Wallmeyer, der mit den Kindern, denen er sich bemächtigte, auch nicht gerade glimpflich umging, sind auf dem Tatort begraben. Hat irgend jemand die Opfer gefrgt, wie sie damit umgehen. Oder, wie es mit ihrer Würde bestellt ist? Danke gleichwohl Frau Osterheld für Ihre Botschaft.

  40. Anke Sturm schreibt:

    Am nahen Ende dieses Tages, nach einer Reihe außerordentlich achtenswerter Beiträge bin ich weitaus sicherer als zuvor: Dieser Blog dient ausschließlich den Interessen der Täter. Nicht der Opfer. Das folgt schon daraus, weil sich kein Täter an der Diskussion beteiligt hat. Oder habe ich etwas übersehen? Haben Sie allesamt einen guten Schlaf. Und glauben Sie nicht den Unfug, daß Täter nicht gut schlafen. Sie schlafen sehr gut. Und wahrscheinllich am besten nach ihrer Verrichtung.

    • Annemarie W. schreibt:

      anke, sie sind auf der gleichen schiene wie der täter, wenn sie uns einreden wollen, wir wären narren, weil die anderen es so wollen.das schlechte gewissen der täter ist realität.wer hinhören kann, ist klar im vorteil. denn auch täter haben ein unterbewußtsein. mein täter hat 40 jahre nur ein thema gehabt im zusammenhang mit mir.hat auch immer so getan, als ginge es da um eine andere frau als mich. das hat mich dann doch diebisch gefreut, denn sein mieses gewissen kam hervor wie die sonne. unaufhaltsam.und deutlich sichtbar.

      • Anke Sturm schreibt:

        Guten Morgen Annemarie,
        bevor Sie Schlüsse ziehen, die mögllicherweise Verirrungen auslösen, schauen Sie bei dem nach, was ich Anselm Neft soeben schrieb. Es ist gewiss nicht so profan, wie es den Anschein hat.
        Eine schöne Woche wünscht Ihnen
        Ihre Anke Sturm

        • Annemarie W. schreibt:

          den habe ich gerade gelesen.liebe anke. was ist nicht profan? und warum wollen sie uns einreden, wir haben keinen durchblick?narr, schaf und marionette..quod erat demonstrandum. wer mir was eintrichtern will, muss schon sehr viel wissen.links wie rechts hat den sortierzwang.wenn ich eine schublade zum ausruhen brauche, suche ich mir die selber.und wenn ich eine schublade schön finde, holt mich niemand da heraus.zum thema was beckett wirklich meinte: der hat auf die frage, was er gemeint hat, geantwortet:nichts. ich habe ihn noch lebend erlebt. und ein wahrer künstler hofft, dass der betrachter anreiz zu eigenen geschichten bekommt durch die werke. dichtung, malerei, gesang..und so weiter.

    • Angelika Oetken schreibt:

      Guten Morgen Frau Sturm,

      „sexueller Missbrauch“ ist so verbreitet, dass man da schon von einer kulturellen Norm sprechen kann. Gegen die aber so gut wie niemand vorgeht. Liegt an der Verwobenheit des Themas mit anderen, die entweder angst- oder lustbesetzt sind.
      Da kann einen schon mal der Frust packen.

      Was die Beteiligung von Tätern an der Diskussion angeht: vielleicht beteiligen sich hier Täter, wir bekommen es nur nicht mit. Täter und Täterinnen sind überall und outen sich selten.
      Und wem dieser Blog dient, ist mir persönlich erstmal vollkommen egal. Wesentlich ist, dass er viele Aufrufe hat, auch Beiträge die sehr heikle Informationen enthalten nicht gelöscht werden und die Nettiquette eingermaßen eingehalten wird.

      Da ich weiß, dass es sogar bekannte „Kinderschutzvereine“ gibt, die v.a. den Interessen von Tätern dienen, bin ich diesbezüglich ansonsten relativ anspruchslos.

      • Annemarie W. schreibt:

        Liebe Frau Oetken, die Täter und MItwisser mähren sich ja bei Anselm Neft auf der HP anonym aus und es gab hier auch einen Blogversuch, der uns vorschreiben wollte, wie wir Opfer Rücksicht nehmen müssen. Und wenn Sie sich die Kirchenblogs ansehen..da werden Sie uns wiederfinden. Also nur Mut.Kirche konnte so versaut sein, weil Gesellschaft die Grundlagen geschaffen hat damals. Anzeige erstatten war erstmal nicht möglich und als es möglich war, wurden die Opfer dermaßen auseinandergenommen,bei den Verhören, dass sie sich das überlegt haben.Und eben die Mädchen im Erziehungsheim hatten alle Mißbrauch hinter sich. Und kamen in die Versenkung.Therapeuten heutzutage haben nicht die feine englische Art. Sie stellen unverschämte Fragen. Eine sagte einmal, wir fragen die Kinder so lange, bis dass sie es zugeben. Aha!

  41. Anke Sturm schreibt:

    Hier eine generelle Ansicht zur Frage des Narren und der Schafe: Woher weiss die Marionette, wer an ihren Fäden zieht? Ist der Narr ein solcher, weil er sich dafür hält oder weil man ihn dazu macht?. Und das mit den Schafen war natürlich als Metapher gemeint. Bei kirchlichen Metzgern könnte man aber schon auf die Idee verfallen, hier finde eine Schlachtung der Opfer statt.

    • Annemarie W. schreibt:

      Anke, Anke. Bitte differenzieren. Ich bin katholisch. Freiwillig. Und ein Narr ist man, wenn man es entscheidet.Ein Schaf ebenso. Für viele ist das ja auch bequemer.Ich habe entschieden, keins von beiden zu sein und der Ärger beweist, dass ich wahr rede. Es geht um die innere Haltung.Den guten Willen spreche ich dem Jesuiten Orden sowieso nicht ab. Sie haben mir zuviel Zeit.Unser Prof für Moraltheologie war ein Jesuit. Er pflegte zu sagen: Der gute Wille genügt für den Himmel. Auf der Erde muss man auch richtig handeln. .

    • Annemarie W. schreibt:

      anke, schafe, narr, marionette..das sind 3 unterschiedliche gestalten.tier, mensch, holzpuppe.warum ist das so wicxhtig für sie, uns da einzusortieren, uns mitzuteilen, dass wir nicht merken, was sache ist? so haben die täter argumentiert. ich halte mich da inzwischen an meine wahrnehmung. psychologen und sonstige wissende haben uns auch in die schublade unheilbar gesteckt. meine schubladen bestimme ich und sonst niemand.

  42. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrter Herr Herwartz,

    gerade bekam ich eine Mail mit den „Blogregeln“.

    Sie bitten dabei um Verständnis, falls Ihnen in Ihrer Rolle des Administrators Fehler unterlaufen sollten.

    Ich bin sehr viel in Blogs unterwegs. Und kann sagen, dass dieser hier sich durch vergleichsweise zivilisierte Umgangsformen und qualitativ recht hochwertige Beiträge auszeichnet.

    Hier können Sie sich einen Eindruck verschaffen, wie es woanders zugeht http://forum.spiegel.de/f12/

    • Anke Sturm schreibt:

      Sehr verehrte Frau Oetken,
      danke für Ihren Beitrag, insbesondere für die Köstlichkeit des Spiegel forums, wo man in der Tat befürchten könnte, unter die Plebejer oder das sprachliche Proletariat geraten zu sein.

  43. Monika Osterheld schreibt:

    Der Orden, die Opfer, die Öffentlichkeit in Bonn sind gespannt auf den Bintig-Bericht, der insbesondere die Aufklärungsbemühungen der Jesuiten nach den ersten Anzeigen 2010 untersuchen soll. Nun hat der Generalstaatsanwalt in Köln aufgrund der Anzeige eines Opfers den Leitenden Staatsanwalt in Bonn angewiesen, Ermittlungen aufzunehmen.
    Grund dafür ist, dass Herr Bintig mit Staatsanwälten über die Ermittlungssache eines Opfers gesprochen haben soll. In diesem Gespräch sollen die Vertreter der Staatsanwaltschaft dargelegt haben, dass solche Verfahren karrierehemmend seien.
    Ob Herr Bintig gegen strafrechtliche oder sonstige Vorschriften verstoßen hat, werden die Ermittlungen zeigen.
    Den Opfern fällt es schwer, sich in einen solchen Prozess der von den Jesuiten ohne Absprache mit den Opfern vorbestimmten Aufarbeitung einzugliedern, als dessen erstes Ergebnis Herrn Bintig ein Honorar von (60 000?) beträchtlicher Eurohöhe zugesichert wurde.
    Die bisherigen Untersuchungen hat das Kolleg glimpflich überstanden. Aus der Sicht der Opfer überwiegen die Zweifel, dass der Bintig-Bericht mit den oben beschriebenen Vorgehensweisen die Wende bringen kann, die ihnen Genugtuung bringen würde.

    • Anke Sturm schreibt:

      Wenn das, sehr verehrte Frau Osterheld, was Sie soeben kundtaten, zutrifft, so sind wir allesamt in diesem Blog der Narretei überführt. Eine Forum voll von Hofnarren. Ich bitte alle Lesenden um Nachsicht, doch fällt mir kein sonstiger, regelrechter, letztlich treffender Vergleich ein.

      • Anke Sturm schreibt:

        Sehr verehrte Frau Osterheld,
        Ihre Botschaft erinnert mich an Folgendes: In 1999 verfassten mehrere Opfer der „Odenwaldschule“ einen offenen Brief und sandten ihn der Frankfurter Rundschau. Die veröffentlichte ihn auch. Gleichwohl geschah nichts. Weshalb? Ganz einfach: Zahlreiche Mitglieder der Geschäftsleitung der Zeitung waren Absolventen der Einrichtung. Es wird sich vorliegend die Gretchenfrage stellen, wie jene, die natürlich von außen mitlesen, mit Ihrer Nachricht umgehen. Jedenfalls: Sie haben damit diesem Blog die Unschuld genommen. Es ist vorbei mit Lustig. Ein für allemal.

        Kompliment dafür.

        Ihre Anke Sturm.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrte Frau Sturm,

        der Hofnarr hatte das Privileg der „Narrenfreiheit“
        „Narren fanden sich sowohl im ritterlichen Gesinde als auch an Fürstenhöfen. Im französischen Schachspiel hat der Narr („Fou“) gar die Rolle des Läufers im deutschen Schach. Für die dort tätigen Hofnarren galt die Narrenfreiheit, die es ihnen ermöglichte, ungestraft Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben. Auch die Parodierung von Adeligen war den Hofnarren erlaubt.“ (wikipedia)

        Und: verwundert Sie die Meldung? Haben Sie von einer politisch agierenden, mit Sonderrechten ausgestatteten Institution etwas anderes erwartet als solche Verhaltensweisen?

        Zudem: ich poste hier nicht aus Fürsorge was den Leumund und die Reputation der Jesuiten oder der RKK angeht… ;-) :)

        • Annemarie W. schreibt:

          Ich bin kein Hofnarr und ich unterhalte niemanden. Ich will endlich leben.Sonderrechte haben Opfer nicht, nach wie vor Sonderpflichten.Wieviele Opfer gibt es, auch die ungezählten, weil sie älter als 18 waren? Und wie wenige melden sich hier?Warum, das könnte ich mir denken.

          • Anke Sturm schreibt:

            Es entscheidet nicht der Narr, ob er ein solcher ist. Die Verhältnisse treffen die Entscheidung. Das ist ja das Fatale.

            • Annemarie W. schreibt:

              ich sage nicht: ja, ich bin ein narr,weil ihr mich zum narren haltet.oder ich bin nicht narr durch mein verhalten. über mich freut sich ja nun niemand im herrn. liebe anke. sondern man würde mich so gerne ruhigestellen.nicht mit ner gurke, oder was das war. scheinhinrichtung.sondern echterweis. ausnahmen bestätigen auch hier die regel.

        • Anke Sturm schreibt:

          Sehr verehrte Frau Oetgen,
          erlauben Sie mir eine kleione Korrektur, die auf WIKIPEDIA nicht zu finden ist: Sehr erfrischend dazu ist der Beitrag des (viel zu früh verstorbenen Autors) Amelunxen, Clemens, Dr. „Zur Rechtsgeschichte der Hofnarren“, Erweiterte Fassung eines Vortrags, gehalten vor der Juristischen Gesellschaft zu Berlin am 24.09.2002. Der Hofnarr hat keine Narrenfreiheit. Der Narr war stets der Despotie untergeordnet. Gleichgültig, ob es sich um Könige, Mächtige oder offenkundige Despoten handelte.Sein Spielraum wurde urplötzlich, gegebenenfalls durch Tod, vom Despoten eingeengt, dann, wenn er Wahres von sich gab. Ich gab nur zu bedenken, daß wir alle die Narren derer sein könnten, die vorgeben, offene Dialoge führen zu wollen. Diese Voraussetzungen sind, bis auf die Möglichkeit des vom Despoten gewollten Todes, vorliegend alle erfüllt.

  44. Anselm Neft schreibt:

    Sehr geehrte Herausgeber von „Unheilige Macht“

    leider habe ich bisher noch keine Antworten zu meinen Fragen in der causa „Schneider“ erhalten. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir einen Weg zueinander finden. Meine Intuition sagt mir, dass Sie es selbst kaum aushalten, zur taktischen Rede verpflichtet zu werden, weil es innerhalb des Ordens zwei Lager gibt. Bei Pater Herwartz lese ich da schon massives Unbehagen heraus. Und ein Schelm, wer denkt, dass Pater Schneider den Artikel von Pater Roers ganz verhindern lassen wollte…

    Zur Studie der deutschen Bischofskonferenz: Die Forderungen, Täter und Mitwisser aus der Kirche auszuschließen, spielt meines Wissens nach bei den Betroffenen eine geringe, oft auch gar keine Rolle. Und ich selbst teile die Auffassung, dass Geistliche, die sexuelle Gewalt verübt oder diese Akte toleriert haben, nicht ausgegeschlossen und sich selbst überlassen werden sollten. Gerade Arschlöcher brauchen Unterstützung, das meine ich ganz unironisch. Die entscheidende Forderung an den Jesuitenorden (und andere Klerikerinstitutionen) ist: Die Täter und Mitwisser und deren Versäumnisse klar gegenüber den Opfern und der Öffentlichkeit benennen, sich davon deutlich distanzieren und endlich mit diesen unerträglichen Beschönigungen aufhören.

    Ich weiß, dass es da Probleme gibt:

    1. Das Sakrament der Priesterweihe wandelt den Menschen unumkehrbar, egal, was er nachher tut oder lässt. Den Leib Christi aus der Hand eines Mannes zu empfangen, der damit Kinder geschlagen und an den Geschlechtsorganen befummelt hat, dürfte vielen Katholiken nicht schmecken. Aber mit dieser Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit müssen die Gläubigen ohnehin leben.

    2. Es wirkt wie brutale mittelalterliche Pädagogik, die Taten eines Missbrauchstäters und die schweren Versäumnisse seiner Mitwisser öffentlich zu machen. Gerade, weil Kindesmissbrauch besonders tabuisiert ist (d.h. er gilt als so grauenhaft, dass man am besten darüber schweigt). Aber gerade das Tabu schützt die Täter und schadet den Opfern. Die Schande der Tat bleibt beim geschändeten Kind, anstatt auf den Schänder zurückzufallen. Den Opfern beistehen, heißt, sie mit ihrer Wahrheit nicht allein zu lassen. Indem man sagt: Ich glaube dir, aber ich glaube auch deinen Peinigern und ihren Komplizen macht man sich selbst zum Komplizen. Und Prävention bedeutet, transparente Strukturen zu schaffen, in denen angstfrei Autorität in Frage gestellt wird, wenn sie ihre Rolle missbraucht.

    Wenn der Jesuitenorden es mit Aufklärung und Aufarbeitung wirklich ernst nimmt, muss er m. E. aufhören, Täter- und Mitwisserschutz zu betreiben. Hilfe für Täter und Co-Anhängige: Unbedingt! Schweigen und Schönrederei: Auf gar keinen Fall.

    Mit „normalpsychologischen“ Grüßen,

    Anselm Neft

    • Anke Sturm schreibt:

      Sehr geehrter Herr Neft,
      Sie werden, und ich bin sehr sicher, daß Sie das auch wissen, keine Antwort – gleich zu welche causa – erhalten. Sie nehmen doch nicht ernsthaft an, daß Sinn dieser Schreibeinrichtung jener ist, Antworten auf Fragen zu erhalten? Jedenfalls solche, welche relevant sind. Dieses Forum, oder wie immer man es nennen mag, dient einzig dazu, den Opfern das (selbstverständlich trügerische) Gefühl zu geben, als erhöre man (Jesuiten) sie. Eventuell wird dem einen oder anderen Schreiber noch Lob zuteil, gewissermaßen als Ablass in sprachlicher Form. Sprachliche Streicheleinheiten, um sich vor Sonstigem zu drücken. Einen freundlichen II. Advent wünsche ich Ihnen.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrte Frau Sturm,

        ich bin Herrn Herwartz sehr dankbar, dass er dieses Forum eingerichtet hat.

        In der vergleichsweise kurzen Zeit seines Bestehens sind schon so viele wichtige Gedanken und Informationen zusammen getragen worden.

        Und derzeit ist es so, dass dies das einzige ist, was Opfer wirklich stark macht – das Sammeln, Sichten, Auswerten und öffentliche Präsentieren von Informationen.

        Der „Eliteopferskandal“ hat den Betroffenen, die sich mit dem Thema an die Öffentlichkeit wenden, dafür viele Gelegenheiten beschert und die „neuen Medien“ eröffnen immer mehr Möglichkeiten.

        Täter und ihre Helfer fürchten nichts so sehr wie Öffentlichkeit. Nicht weil sie sich wirklich für ihre Taten schämen würden, sondern weil sie nicht möchten, dass man genauer prüft, was sie sonst noch so „treiben“. Siehe den Beitrag von Frau Osterheld mit dem „Streusalzskandal“ ;-)

        Auch Ihnen einen schönen zweiten Advent.

        • Anke Sturm schreibt:

          Sehr verehrte Frau Oetken,
          verbindlichen Dank für Ihre (!) Reaktion auf meine (!) Entgegnung an Herrn Neft. Ich möchte die Gelegenheit unserer unmittelbaren Korrespondenz nutzen, um auf ein Problem hinzuweisen: Sie schrieben von einem Urteil des LG Osnabrück zu „Verlängerung“ der Verjährung. Das ist leider nur teilweise zutreffend, jedenfalls geeignet, einen falschen Hoffnungsschimmer zu erzeugen. Dieses Urteil ist zwar vom OLG Oldenburg am 12., Juli 2011, Az.: 13 U 17/11, bestätigt worden. Jedoch wurde die Revision zugelassen und der BGH hat darüber noch nicht entschieden. Ich bitte deshalb, wenn es denn erlaubt ist, um korrekte Zitierweise,und gegebenenfalls auf den Hinweis mangelnder Rechtskfräftigkeit damit die Opfer nicht ohne Not in (möglicherweise trügerische) Freude geraten.
          Ihre
          Anke Stum

          • Angelika Oetken schreibt:

            Sehr geehrte Frau Sturm,

            mir war nicht bewusst, dass es Ihnen offenbar nicht recht ist, wenn Ihre Beiträge kommentiert werden. Ich werde Ihren Wunsch zukünftig respektieren.

            Erlauben Sie mir aber hier eine letzte Antwort.

            Wegen des Urteils: darauf bin ich bereits hingewiesen worden. Ich werde mir dazu Informationen einholen und mein Posting entsprechend korrigieren.

            Dass ungewöhnliche Urteile erstmal abgewiesen bzw. revidiert werden ist eigentlich üblich in unserem Rechtswesen. Das bedeutet lediglich für die Gerichte und Anwälte, dass sie sich mit den Gründen für die Zurückweisung bzw. das Nicht-Anerkennen auseinandersetzen und ihre Urteile anpassen müssen.

            Konkret hieße das, dass es durchaus wahrscheinlich ist, dass es in einem neuen Anlauf mit ähnlicher Argumentation ein auch in höherer Instanz gültiges Urteil gibt.

            Es gibt nämlich viele Richter und Staatsanwälte, die sich mehr Opferorientierung im Sexualstrafrecht wünschen und hart dafür arbeiten. U.a. indem sie ihre eigene Karriere damit gefährden.

            • Anke Sturm schreibt:

              Sehr verehrte Frau Oetken,
              ich bitte um Nachsicht, wenn ich mich mißveständlich ausgedrückt haben sollte. Keineswegs bin ich unmittelbaren Reaktionen abgeneigt. Verblüfft hat mich nur die Entgegnung von dritter Seite auf meine Reaktion an Herrn Neft. Ich hoffe, ich habe zur Klärung beigetragen. Noch etwas zu der von Ihnen formulierten Furcht der Täter vor der Öffentlichkeit. Es gibt mehrere Tätergruppen. Der „normale“ Täter wird in der Regel die Scham- und sonstigen Reflexe der Öffentlichkeit zu spüren bekommen. Anders bei der Tätergruppe, mit der wir es hier zu tun haben. Sie wird durch ihr Umfeld geschützt. Sie weiss sich auch sicher, daß ihr (arg. Verjährung) nichts geschehen kann. Da ihr der Reflex des Schamgefühls fehlt, ist sie weitesgehend immun gegen Versuche, auf sie mit den Fingern zu zeigen. Gegebenenfalls wird sie (ich bin immer noch bei der Gruppe) in der erbosten Weise reagieren, wie es Herr Schneider nach seiner „Enttarnung“ gegenüber den Opfern teilweise in 2010 tat. Es ist kaum vorstellbar, daß dieser Herr Angst verspürt.

              • Nur eine Randbemerkung:
                Auch mein Mitbruder Theo Schneider ist ein Mensch mit ganz ähnlichen Rektionen. Dafür sind doch seine Reaktionen, auf die Sie verweisen, Beweis genug. Auch meine Mitbrüder sind normale Täter, die eine Schamgrenze haben und deshalb ins Schweigen fallen.

                • Anselm Neft schreibt:

                  Sehr geehrter Pater Herwartz,

                  dieses Posting über die Reaktionen von Pater Schneider verstehe ich nicht ganz. Meinen Sie damit, dass Pater Schneider in Schweigen verfällt, weil er sich schämt?

                  Und was sind „normale Täter“? Wen meinen Sie damit? Sind etwa gerade welche im Orden, von denen wir nichts wissen? Und was bedeutet in dem Zusammenhang „Schamgrenze“? Für Pater Stüper kann ich sagen, dass sich seine Scham oofensichtlich tatsächlich sehr in Grenzen gehalten hat. Eine Pflegerin aus dem Altenstift, in dem er so unglaublich (wenn auch nicht klar diagnostiziert) demenzerkrankt herumlief, erzählte, dass er herrisch und selbstüberzeugt und komplett uneinsichtig bis zum Schluss gewesen sei. Er hat ja auch genug positive Aufmerksamkeit in Form von Besuch und unterstützenden Worten bekommen, womit wir dann dann neben einigen anderen AKO-Größen auch wieder bei Stüpers Liebling Pater Schneider angelangt wären.

                  Mit freundlichen Grüßen,

                  Anselm Neft

                  P.S.: Mal schauen, ob ich bald die nächste anonyme Drohmail bekomme. Ujuijuijui, ist das aufregend.

                  • Angelika Oetken schreibt:

                    Eine Pflegerin aus dem Altenstift, in dem er so unglaublich (wenn auch nicht klar diagnostiziert) demenzerkrankt herumlief, erzählte, dass er herrisch und selbstüberzeugt und komplett uneinsichtig bis zum Schluss gewesen sei.
                    ————————————————————————————————————

                    Ach ja,….

                    Wenn immer möglich, sollten Patienten mit solch unklaren Diagnosen ein paar Tage – oder auch Wochen – vielleicht auch Monate – in der Gerontopsychiatrie zur Abklärung verbringen.
                    Manchmal führt das zur Spontanheilung, häufig wird die eigentliche Diagnose gestellt. Bei etlichen ist das Frontalhirnschädigung in Folge langjährigen Alkoholabusus…. Dabei kommt es bei ansonsten gut erhaltener Funktion zu Verhaltensstörungen. Oder zu Enthemmung. In schweren Fällen ist dann nach Maßgabe des Amtsrichters eine Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung angezeigt. Wegen Fremd- und Selbstgefährdung.

                    Nur für den Fall dass diese Symptomatik ähnlich agierende Mitbrüder auch befällt :)

                    Wer zufällig einen Draht zum Pflegepersonal hat, der kann sich dort Rat holen. Die haben das häufiger, übergriffige Klienten, die sobald sie konfrontiert werden, plötzlich Enthirnungssymptome bekommen (De-Menz = Ent-Hirnung). Viele Fachkräfte wissen das durchaus richtig einzuordnen und handeln entsprechend.

                    Sie wissen ja: das Prinzip „Man kennt sich“ ist überall anwendbar. Warum sollten wir es nicht auch nutzen ?!?

                    Ganz viel Erfolg wünsche ich schon mal ;-)

                  • Annemarie W. schreibt:

                    Lieber Anselm Neft: von mir bekommen Sie den Segen. :-)

                  • Anke Sturm schreibt:

                    Nur dann, wenn die Mitleser nicht die Abhandlung über die „Rechtsnatur des Hofnarren“ gelesen haben. Ansonsten wird man Sie/uns gewähren (tanzen) lassen. Stets im selben Takt. Ich meine es nicht persönlich.

                    • Annemarie W. schreibt:

                      @ Anke.Wenn der Hofnarr den König durchschaut, wer ist dann der Narr? Es geht mir um Innerliches.Natürlich ist das nun die Aufforderung zum Tanz hier.Und freundlichem Geplänkel. Aber wir tanzen nicht.

                • Monika Osterheld schreibt:

                  Vergessen wir dabei nicht den Vergleich zwischen den unterschiedlichen Seiten:
                  1) Theo Schneider, Ako-Chef wird 2010 nach vielerlei Erwägungen als Superior nach Göttingen versetzt. Er ist integriert in ein funktionierendes katholisches Umfeld, mit dem Leiter des Pfarrgemeinderats (Ako-Schüler?) veranstaltet er Lesungen, schreibt seine Mitteilungen an seine Gemeinde…

                  2) Klaus-Jürgen Knüttgen bekommt im Sommer 2010, einen Auflösungsvertrag, der ihm die Beschäftigung (im Ako) bis Jahresende 2010 garantiert und zugleich eine angemessene Entschädigung für über 30 Jahre gedeihliches Walten im Ako und als Leiter des Ako Pro, das in der Zeit Anerkennung und Ansehen gefunden hat. In diesem Jahr wohnt/ist (?) er monatelang in Luxor, in einer Villa am Nil.

                  3) XXX, ein dritter Mitarbeiter im Ako macht im Frühjahr 2010 eine Anzeige bei der Polizei, der Leiter des Ako Pro stellt eine fristlose Kündigung aus, die im nachhinein in eine Kündigung mit Arbeitszeugnis umgewandelt wird. Es gab in der Zeit eine Begegnung vom Ako aus, nämlich nur mit dem Rechtsanwalt des Ako. Bei der Gelegenheit hat der ehemalige Mitarbeiter gelernt, dass der Rechtsanwaltschaft sich das mit kleinen Mädchen ja noch vorstellen könne, nicht aber mit kleinen Jungs. Der neue Leiter des Ako hat im Herbst 2011, nach eineinhalb Jahren dann zum ersten Mal Kontakt mit diesem Mitarbeiter aufgenommen. Er lebt nicht in einer Villa, er ist auch nicht Vorsteher einer Gemeinde, sondern meines Wissens absolviert er eine Ausbildung und hat bei einem Freund Unterschlupf gefunden, weil er sich noch keine eigene Wohnung leisten kann.

                  Ich habe in der letzten Woche Herrn Schneider nach diesem Mitarbeiter befragt. Er hat mir schriftlich geantwortet, ihn sehr gelobt als zuverlässigen und hilfsbereiten Mitarbeiter. „Seit Februar 2010 habe ich keinen Kontakt mehr gehabt.“und: „Von seiner Entlassung hörte ich sehr viel später, eher zufällig“ und „an der Wertschätzung seiner Person hat sich nichts geändert“.

                  Trotz aller Wertschätzung — hallo XXX, ich hoffe, sie kommt an — wenn ich mir aussuchen könnte, würde ich bestimmt nicht das Los des dritten Mitarbeiters wählen. Oder doch! Selbstachtung ist auch was wert.

                  • Anke Sturm schreibt:

                    Sehr verehrte Frau Osterheld,
                    wer war/ist Klaus-Jürgen Knüttgen?

                    • Monika Osterheld schreibt:

                      Klaus-Jürgen Knüttgen war über 30 Jahre lang im Aloisiuskolleg angestellt, zuletzt in der Funktion als Leiter der Freizeiteinrichtung Ako Pro e.V.
                      Er war in der Bonner Jugendpolitik in vielen Gremien vertreten, unter anderem als Mündiger Bürger der CDU in einem Ausschuss (genaue Bezeichnung ?). Auch als Aushängeschild der Bonner Jugendpolitik führte Herr Knüttgen bemerkenswerte Reisen in ferne Länder durch, es gab diverse humanitäre Einsätze in Asien und Afrika. Bei seinen Reisen durch Krisengebiete – die Scouter oder Herr Knüttgen? – besaßen umgebaute alte Trucks (1 oder 2?) und fuhren damit während der Sommerferien durch Wüsten und Krisengebiete. Bei diesen großen Reisen mit dem Vereinsvorsitzenden wurden besonders geeignete Kinder ausgesucht, manchmal waren die Strapazen ja auch erheblich. Die Mitfahrenden waren immer eine altersgemischte Gruppe. Immer oder meistens wurde auch einem besonders jungen Kind die Mitfahrt ermöglicht, nachzulesen im Feature des Generalanzeigershttp://www.general-anzeiger-bonn.de/lokales/bonn/Abenteuerreise-nach-Damaskus-article192535.html

                • Anke Sturm schreibt:

                  Einspruch: Es sind normale Täter im Sinne ihres kriminellen Vorgehens. Jedoch nahezu ohne Schamgrenze. Das Zerstückeln von Kinderseelen ist nicht möglich unter Beachtung einer normalen Schamgrenze. Es ist nur denkbar, wenn der Täter keinerlei Grenzen kennt.

                • natürlich handelt es sich hier „um ganz normale erektionen“, oder? ich kann ein lied davon singen !
                  prof.dr.gernot lucas

        • Anke Sturm schreibt:

          Sehr verehrte Frau Oetken,
          noch eine schmale Entgegnung auf Ihre Worte. Es ist ein Trugschluß zu glauben, Täter fürchteten die Öffentlichkeit. Dies mag auf die normale Kriminalität zutreffen, weil es ein Reflex von Scham ist. Im Bereich dessen, in dem wir uns befinden, hat der Täter mit seinen Greueltaten bereits Hürden überwunden, die ihn immun machen, gegen normale menschliche Reaktionen, so zum Beispiel die Scham. Im übrigen zeigt doch das Beispiel des Herrn Schneider aus 2010, daß er seine, wie immer zu bezeichnende „Enttarnung“ mit erbosten Reflexen, vorzugsweise dem juristischen Repertoire entnommen, gegenüber den Opfern entgegnete. Es ist schlecht vorstellbar, daß dieser Herr Furcht kennt.

          • Annemarie W. schreibt:

            In der Tat hat mein Täter bis heute seinen Platz in der Öffentlichkeit und lügt, dass sich die Balken biegen. Er ist aus dem Orden raus, macht anti Zölibatspamphlete und erzählt aus seinem eigenen Leben hanebüchene TrugGeschichten.Da er an die 30 Jahre im Orden war, frage ich mich…er hat auch nach dem Austritt ne satte Karriere in der Kirche gemacht.

            • Angelika Oetken schreibt:

              Sehr geehrte Frau W.:

              bei Ihrer offenbar, was die Karriere von als Priester-Tätern angeht, sehr typischen Beschreibung befällt mich ein verwegener Gedanke…

              Laut Untersuchungen sind etwa drei Prozent der erwachsenen männlichen Bevölkerung von der „Antisozialen Persönlichkeitsstörung“ betroffen und wie ich in einem anderen Posting schon ausführte, kommen sie im „Normalleben“ häufig nicht klar. In der Politik, im Sport, im Showbiz, in der Kunst sind sie häufig aber ziemlich erfolgreich. Und im Krieg oder bei Geheimdiensten.
              Nun gibt es aber nicht so viele solcher Arbeitsplätze für „APS“ler.

              Wie viele Männer in Deutschland sind eigentlich katholische Priester?

              • Annemarie W. schreibt:

                Liebe Frau Oetken,Der Witz war ja damals- in dem Bistum habe ich auch gearbeitet, dass mir jemand vom Generalvikariat sagte, der macht uns Sorgen, der denkt, das geht nach seiner Laiisierung einfach so weiter wie bisher. Nun, es ging so weiter. Der Bischof war jenseits von Gut und Böse.Für das übersteigerte Selbstwertgefühl sorgt auch das gläubige Volk.Bis heute.

                • Angelika Oetken schreibt:

                  Sehr geehrte Frau W.:

                  ich bin nicht religiös und auch in keiner Gemeinde.
                  Mein Kontakt zu Menschen, die viel mit Kirche zu tun haben oder sich sogar stark identifizieren ist daher spärlich.

                  Deshalb eine banale Frage:
                  Was verspricht sich das „gläubige Volk“ denn von seiner Kirchenobrigkeitsgläubigkeit? Oder anders gefragt: was hat es davon?

                  • Anke Sturm schreibt:

                    Diesselbe Frage könnten die Schafe ihren Metzgern stellen.

                    • Annemarie W. schreibt:

                      Danke, Anke. Ich bin kein Schaf und nicht jder Priester ist ein Metzger. Es gibt auch nette und die sind ebenso Opfer wie unsereins.

                  • Annemarie W. schreibt:

                    Ich habe noch gelernt, dass nur der Priester den Menschen in den Himmel führen kann.Noch 1978 durfte ich als Theologin nicht näher als 4 Schritte in die Nähe des Altars. Der Messdiener hat mir das Buch mit der Lesung holen müssen.. Das Altarssakrament als d i e Begegnungsform mit Gott wollte mir vor einem Jahr noch ein Priester aus dem Neokatechumenat verkaufen. Ich sagte, es ist e i n e Form auf dem Weg zu Gott und mehr nicht und wenn der Priester am Altar unwürdig ist duch sein Verhalten, können Sie mir erzählen, was sie wollen. Daraufhin kam dann sehr laut, dass der verkommenste Priester eine gültige Messe halten kann. Ich sagte, Kirche hat vorgebaut, das läßt tief blicken. Nun, es ist unsere besondere Atmosphäre immer bei Gottesdiensten. Die mich auch anspricht, wenn ich merke, dass der Priester dahintersteht und gläubig ist. In der jüngeren Generation macht sich ,wie ich es in bestimmten Blogs sehe, dieses hohe Priesterbild wieder breit.Allerdings kenne ich die Zahlen nicht. Die Kirchen in Berlin sind werktags nicht voll, aber sonntags in vielen Gegenden doch.

          • Angelika Oetken schreibt:

            Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Herr Schneider zu der kleinen Gruppe von Menschen gehört, denen es tatsächlich erheblich an Empathie fehlt und die auch keine Angstsymptome kennen.
            Solche Menschen ecken im „normalen“ Leben an, weil sie unangenehm auffallen bzw. bei ihren Mitmenschen Befremden auslösen, aber in einem sozialen Konstrukt wie einem Orden finden sie evtl. ihre Nische. Und weil sie durchaus leistungsfähig sind, dabei aber vollkommen zielorientiert und egoistisch, erarbeiten sie sich womöglich sogar einen Platz von dem aus sie einflussreich sind.

            Das ist vorstellbar.

            Insofern präzisiere ich meine Aussage von oben „Täter fürchten im Allgemeinen die Öffentlichkeit. Eine Ausnahme bilden Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung.“

            Infos dazu http://www.gehirn-und-geist.de/alias/dachzeile/antisoziale-persoenlichkeitsstoerung/1018465

            • Annemarie W. schreibt:

              das liegt dann wohl an gewissen überhöhungen von allen seiten, dass die täter so tapfer sind und nicht ins dunkle flüchten.

        • Für mich gibt es schon jetzt unglaubliche Früchte aus der Offenlegung des Skandals vor drei Jahren in Berlin, der eine Welle von Offenlegungen nach sich zog. Eine Frucht möchte ich hier nennen. Es gab schon lange einen Runden Tisch, um die Verletzungen der Heimkinder aufzuarbeiten. Das betraf die Skandale in den Westheimen. Die Betroffenen im Osten mahnten einen Blick auf ihre Situation immer wieder an. Doch erst der Erdrutsch 2010 ermöglichte ihnen, sich mit an den bestehenden Runden Tisch zu setzen.

          • Anke Sturm schreibt:

            Na ja,. Es gab an diesem Tisch jedoch die geniale Idee der Kirchen, dem Staat vorzuhalten, daß seine Unaufmerksamkeit bei der Überwachung erst die Taten der Kirchen ermöglicht habe. Das widerum führte zu der absolut groteksen Vereinbarung, den Staat an die von den Täter zu erstattenden Kosten zu beteiligen. Wenn dies als „unglaubliche Frucht“ bezeichnet werden darf, dann bitte schön. Eine Gratulation an jene, die sich solches ausdachten.

          • Angelika Oetken schreibt:

            Ja, ich habe mit verfolgt, wie mit den ehemaligen Heimkindern verfahren wurde.
            Die erzielten Ergebnisse sind erbärmlich, da alle so genannten „Entschädigungen“ aus dem Fond, die in Wirklichkeit Nachzahlungen für Zwangsarbeit und unterschlagene Leistungen sind, auf bestehende Einkünfte angerechnet werden http://www.ex-heimkinder.de/Fondsfragen.htm

            Dabei haben die ehemaligen Heimkinder in Ost und West ihre größten Trümpfe nicht mal ansatzweise ausgespielt und ich hoffe, ich kann noch erleben, was passiert, falls sie mal die Gelegenheit bekommen das zu tun.

            Ich habe früher mal in Kinderheimen gearbeitet und einen guten Einblick bekommen, wie das Geschäft aufgebaut ist. Auch in zwei großen psychiatrischen Krankenhäusern war ich beschäftigt. Dort saßen etliche ehemalige Heimkinder ein, bei manchen begann die Karriere noch zu Zeiten der Hitlerei, wo sie wegen ihrer Herkunft eingebuchtet oder in Kinderarbeitslager gesteckt wurden. Sie waren im psychiatrischen Sinne eigentlich gesund, aber sehr häufig durch die erlebte Folter schwer traumatisiert und durch das lange Leben in Rechtlosigkeit hospitalisiert.

            Viele Heimkinder waren nichts anderes als Sklaven. Und etliche in der Heimbetreiberkette fest eingefügt in organisiertes Verbrechen. Wer sich mal einen Eindruck verschaffen will, wie das funktioniert, sollte „Macht und Missbrauch“ von Wilhelm Schlötterer lesen und sich selbst einen Reim auf offene Fragen machen.

            Bei Adolf hatten ja etliche „ordentliche“ Deutsche den letzten Schliff bekommen, was Gewalt und Missbrauch angeht. Das Personal wurde nach 1945 meist 1 : 1 übernommen.
            Das war auf beiden Seiten des Vorhangs so.

            • Anke Sturm schreibt:

              Sehr verehrte Frau Oetken,

              Ihr Bewertung zu der Situation der Heimkinder ist brillant. Kompliment.
              Ihre Anke Sturm

            • Annemarie W. schreibt:

              Ich habe eine Zeitlang mit Obdachlosen gearbeitet, da gab es auch so manches Heimkind. Erziehungsheim kenne ich als Praktikantin. Von Vinzentinerinnen geleitet. Insassen waren fast nur mißbrauchte Mädchen. Die haben den ganzen Tag geschuftet. Das hießt dann Ausbildung zur Hauswirtschafterin und für Firmen waren sie billige Arbeitskräfte. Reden durften sie nicht miteinander. Therapie gab es auch nicht. Aber Einzelzelle für FehlverhaltenUnd jeden Tag Kirche. Liebte Gott, der Herr, uns nicht, war eins der Lieder.Ich habe damals nach meinem Praktikum 1970 sehr laut auf den Putz gehauen und der Oberin einen langen Brief geschrieben.Ich war 21 Jahre alt. Habe nie eine Antwort bekommen. In der Gesellschaft war das alles schon nicht mehr erwünscht.. Was da abgeglaufen ist.

      • Annemarie W. schreibt:

        Lieber Anselm,liebe Anke, alles Definitionssache. Ich habe ja in meinem TheologieStudium so manch Abenteurliches über die Gültigkeit von Sakramenten gelernt. Beispielsweise war das Beichtgespräch, in dem mich Hochwürden SJ ohne vorherige Komplimente oder gar Fragen übelst begrabscht hat, es war gültig. Wegen der Worte. Ego te absolvo.Der Priester hat natürlich gesündigt. Dann möchte ich Sie auf den gnädigen Gott hinweisen, der Priestern verzeiht und geschieden und wiederverheiratet ausgrenzt.Priesterberuf ist halt immer schon das Mehr gewesen. Liebe Anke: ich habe nie geglaubt, dass es Antworten gibt, habe ich doch schon so Manches selber versucht. Von einem zum Anderen wurde ich geschoben wegen nicht zuständig und dann werde ich von einem älteren Jesuiten als Jesuitenvagabundin bezeichnet.Man hatte sich über mich unterhalten und festgestellt, dass ich ja doch eine Reihe Jesuiten kenne und allein deswegen schon…..ich habe das schriftlich bekommen.Inzwischen habe ich ja jemanden , mit dem ichreden kann. Es tut mir nach wie vor sehr Leid um die relativ wenigen SJ, die anders sind. Ansonsten finde ich die ganze Angelegenheit mit der unheiligen Macht (gibt es eine heilige Macht?)würdelos mal wieder den Opfern gegenüber.Einfühlsam wie die Holzhacker.Wie es uns allein schon mit den Artikeln zum Thema geht…rechte Seite anzuklicken.

        • Anke Sturm schreibt:

          Liebe Annemarie,
          danke dafür, daß Sie beschrieben, was Ihnen widerfuhr. Somit sind Sie jemand, der den Grund für diese Schreib-Einrichtung selbst erlebte. Es scheint, Sie sind darüber hinaus, wenn ich spekulativ das den kurzen Worten entnehmen darf, nicht nachtragend. Da capo. Ich wäre es und zwar dergestalt, daß den Peinigern Hören und Sehen verginge. Leider ist es so, das weiß ich aufgrund langjährigen Umgangs mit derlei Individuen, daß oftmals Vergebung und/oder Entgegenkommen kontraproduktiv sind. Nicht nur, weil sie als Schwäche ausgelegt werden. Gleichwohl, bleiben Sie auf Ihrem Weg. Als Nichtbetroffene kann ich eine leichte Rede führen.
          Ihr Anke

          • Annemarie W. schreibt:

            Liebe Anke, ich bin sehr nachtragend und habe mich tierisch über Anselm Neft gefreut.Ich habe einen Jesuiten als Begleiter, der mir das Leben gerettet hat, denn im Sommer 2011 wollte ich nicht mehr.Ich werfe nicht alle Jesuiten in einen Topf. Die ganze Diskussion hier ist wichtig, mal wieder wachrütteln , aber sich auch Sprüche anhören müssen.Auf Eis gelegt werden, the same procedure as.. . Ich habe mich in letzter Zeit mit vergessen gerettet.Der Mißbrauch hat 40 Jahre meines Lebens gestaltet bzw im kirchlichen Bereich ver-unstaltet. Meine Ruh ist wieder hin.Versöhnung ist dann angebracht, wenn man selber das Problem bewältigt hat. Ich habe nichts bewältigt.

            • Anke Sturm schreibt:

              Liebe Annemarie,
              Danke. Dafür, daß Sie nachtragend sind. Bewahren Sie sich das. Es zeigt sich regelmäßig, daß Täter das Entgegenkommen Ihrer Opfer ob des Verstehens der Taten rigoros ausnutzen. Ebenso, wie sie das Verzeihen zum Anlaß nehmen, zur Reinwaschung zu schreiten. Schritte das Opfer zur Versöhnung, der Täter würde es zum Anlass nehmen, sofort wieder zuzubeissen. Rituale der Versöhnung sind die zweite Stufe eines perversen Täterrituals. Die erste Stufe besteht darin, daß die Täter ihre Schäfchen ins Trockene bringen. So lässt es sich dann frohgemut versöhnen. Also ist es nicht nur so, daß ein Wolf ein Wolf bleibt. Der Täter bleibt stets das, war er war, was er ist und immer (!!) sein wird: Der Täter.
              Ihre Anke

              • Annemarie W. schreibt:

                Wenn ein Täter sich entschuldigt, sieht die Sache bereits etwas anders aus. Die Entschuldigung kam nie vom Täter. Obwohl ich ihn x mal konfrontiert habe.Vom Orden kam sie offiziell, aber das abweisende Verhalten und sich komplett darauf verlassen, dass mein Begleiter ja alles macht.Nun denn, werde ich auch nur meinen Begleiter und 2-3 andere einfühlsame Jesuiten nennen und d e n Orden leer ausgehen lassen.

                • Anke Sturm schreibt:

                  Die Entschuldigung eines Täters hat einen ebensolchen Wert, wie die Fensterrede eines jenigen, der die Verantwortung zum Beispiel für den zweiten Weltkrieg übernimmt. Im, einen wie im anderen Falle bewirkt es nichts. Besonders perfide ist der Umstand, daß das Opfer dem Täter die Entschuldigung noch nicht einmal übel nehmen darf. Darf, nicht kann! Fazit: Der Täter steht gut dar. Das Opfer gehrt (abermals) leer aus. Die kathjolischen Bischhöfe haben sich in einer Art irrationaler Comedy-Aktion geschlossen auf den Boden geworfen. In Anwesenheit von TV-Cameras mag so etwas jene überzeugen, die auch sonst an den Merkwürdigkeiten glauben. Gegenüber den Opfern ist dies eine hochsubtile Form der Verhöhnung. Eben eine Fensterrrede.

      • Anselm Neft schreibt:

        Sehr geehrte Frau Sturm,

        ich bin da etwas zuversichtlicher als Sie. Es werden schon noch ein paar Antworten kommen. Auch zur causa Schneider. Wenn nicht in diesem Blog, dann an anderer Stelle. Das Nachbohren durch Betroffene, Angehörige und die Medien in den letzten knapp drei Jahren war mühsam, aber als Schüler oder junger Mann hätte ich nie gedacht, dass ich das noch erleben würde: Stüper wird als Missbrauchstäter benannt, Schneider tritt von seinem Rektorposten zurück, es liegen Berichte von Frau Raue und Frau Zinsmeister vor und dokumentieren, dass diejenigen Recht hatten, die das Märchen von der „wirklich guten Schule“ nie so ganz überzeugend fanden. Ich sehe die Jesuiten auch nicht als geschlossenen Block voller Macht, Heimtücke und Superschurkenintelligenz. Solche Dämonisierungen würden ja auch mit einem Bein in der Verehrung stehen, und dazu war ich gegenüber dem Klerus noch nie aufgelegt.

        Was die Täterentschuldigungen angeht, bin ich allerdings ebenfalls skeptisch. Die Wahrscheinlichkeit für Betroffene, dabei neu verletzt zu werden, halte ich für hoch. Es gibt nicht „den Täter“, aber ich habe beobachtet und aus Berichten herausgelesen, dass viele dieser Typen (Frauen eingeschlossen) sehr manipulativ und ichbezogen sind und diese Charaktereigenschaften auch nur schwer loswerden. Entsprechend bergen Versöhnungsgespräche Fallen.

        Für Betroffene ist es vermutlich ohnehin interessanter, sich mit sich selbst zu versöhnen. Das ist doch das Perverse: Das unschuldige, junge, prägbare Menschen mit dem Gift des Selbsthasses infiziert werden, wodurch ihr Leben um so vieles schwerer. Und da helfen Rache und „Du, sorry!“ sagende Täter m.E. nach gar nicht. Was hilft, ist in meinen Augen eine klare, unambivalente Positionierung des Umfeldes zugunsten der Geschädigten und viele liebevolle Erfahurngen, die das, was nicht zu löschen ist, zumindest kleiner und kleiner erscheinen lassen.

        Mit freundlichen Grüßen,

        Anselm Neft

        • Anselm Neft schreibt:

          ups: „um so vieles schwerer WIR

        • Angelika Oetken schreibt:

          Es gibt nicht “den Täter”, aber ich habe beobachtet und aus Berichten herausgelesen, dass viele dieser Typen (Frauen eingeschlossen) sehr manipulativ und ichbezogen sind und diese Charaktereigenschaften auch nur schwer loswerden
          ———————————————————————————————————

          Sehr geehrter Herr Neft,

          sehr schön auf den Punkt gebracht.

          Zum Persönlichkeitsprofil von Pädokriminellen hat Herr Hans Hagen Haase eine Arbeit veröffentlicht http://content.karger.com/ProdukteDB/produkte.asp?Doi=46756
          Leider nicht ganz kostenfrei, aber sehr aufschlussreich.

          Eine seiner Kernaussagen:
          Die Prognose von Pädokriminellen ist denen von schwer Suchtkranken ähnlich – also ziemlich schlecht.

          Die Gründe dafür erläutert er.

          Und wer mal mit Suchtkranken gearbeitet hat, weiß, dass es einen erfolgreichen Ansatz gibt, der auf die Aufdeckung und Aufarbeitung der hinter der Sucht steckenden Probleme abzielt und mit viel äußerer Kontrolle arbeitet. Wo das nicht möglich ist, kann man es auch gleich sein lassen.

        • Anke Sturm schreibt:

          Sehr geehrter Herr Neft,
          danke für Ihre Antwort. Die Skeptiker und Optimisten werden, jeder für sich, Gelegenheit haben, ihre jeweiligen Standpunkte zu erhärten oder aufzugeben. Die Nachricht von Monika Osterheld in Bezug auf Dinge, die sich um die causa (?) Bintig auftun, wird eine der Nagelproben der Thematik sein. Sie wird zeigen, ob es sich bei diesem Blog nur um ein elektronisches Geplänkel oder um handfeste Begebenheiten mit realen Zielen handelt. Oder um etwas, was Faßbinder vor 37 Jahren mit „Welt am Draht“ sehr treffend als marionettenhaft beschrieb.
          Freundliche Grüße
          Ihre Anke Sturm

          • Anselm Neft schreibt:

            Sehr geehrte Frau Sturm,

            Was ist Ihre Motivation in dem Narrenstück mitzuwirken, das dieser Blog in Ihren Augen darstellt?

            Mit freundlichen Grüßen,

            Anselm Neft

    • Angelika Oetken schreibt:

      Gerade Arschlöcher brauchen Unterstützung, das meine ich ganz unironisch.
      ———————————————————————————————————–

      Sehr geehrter Herr Neft,

      meine Erfahrung aus dem Umgang mit jungen Menschen, die auf dem besten Weg sind „Arschlöcher“ zu werden (meist durch mieseste Vorbilder in ihrer nächsten Umgebung):

      „Arschlöcher“ brauchen massive Grenzen. Sie müssen buchstäblich gegen die Wand rennen. Sonst machen sie die Erfahrung, dass nichts und niemand sie stoppt. Sie wissen dann einfach nicht wo Schluss ist und werden immer übergriffiger.
      Besonders viele „Arschlöcher“ gibt es deshalb da, wo auch besonders viele Feiglinge sind.

      Und auch ein außergewöhnlich massig geratenes Arschloch kann meistens von mehreren nicht ganz so voluminösen Gestalten in seine Grenzen gewiesen werden. Wenn die sich entschließen zu handeln und sich gut absprechen.

  45. Anke Sturm schreibt:

    Ein jemand, welcher sich unter der Buch-Oberzeile „Unheilige Macht“ geriert, muss sich, jedenfalls denknotwendig, für „heilig“ halten und/oder gehalten haben. Darüber hinaus scheint es sich hierbei ja um einen/mehrere „mächtige(n)“ Unheilige(n) zu handeln. Das offenbart ohne jeden Zweifel eine, nicht nur oberflächliche Arroganz. Ist dann überhaupt noch Platz für all‘ die (zivilen) „Unheiligen“? Die „mächtigen Unheiligen“ scheinen ja bereits alle Stühle belegt zu haben. Es scheint sich hier um die moderne (jesuitische) Variante des beliebten Spiels „Die Reise nach Jerusalem“ zu handeln.

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