2012-12-22 Offene Fragen

Sehr geehrte Foristen,

im Folgenden habe ich aus der Fülle der sehr interessanten Beiträge aus dem „Offenen Forum“ die bisher eingestellten Fragen herauskopiert (Stand 21.12.2012, 22,50 Uhr).

Sollte ich dabei etwas übersehen haben, bitte ich um Entschuldigung und freue mich über entsprechende Nachträge.

Mit freundlichen Grüßen,

Angelika Oetken

(Ältere Beiträge):

Monika Osterheld schreibt: 28. November 2012 um 03:50

……Warum darf eine stellvertretende Schulleiterin weiter das Vertrauen der Kollegsleitung genießen, weiter pädagogisch in verantwortlicher Position wirken, obwohl sie die vertrauensvolle Ankündigung, dass es eine Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs geben wird, sofort dem Beschuldigten mitgeteilt hatte, der am nächsten Tag eidesstattliche Erklärungen des Nichtbetroffenseins von Schülern im Beisein derselben Schulleiterin unterschreiben ließ und den Informanten öffentlich diffamierte? …….

Angelika Oetken schreibt: 27. November 2012 um 20:48

„Hier in Bonn hat es viele Angebote an die Jesuiten gegeben, um das “pädophile Himmelreich” aufzuräumen“ (Zitat aus Frau Osterhelds Beitrag)

(Als Antwort auf das Zitat)…“…Trägt er sich angesichts der Zustände mit dem Gedanken wieder auszutreten, hat er sich innerhalb des Systems häufig schon “nass” gemacht und ist entsprechend manipulier- vielleicht sogar erpressbar.Wer von den Verantwortlichen und erst recht von denjenigen, die weniger zu sagen haben sollte da motiviert sein “aufzuräumen”?…..

Monika Osterheld schreibt: 27. November 2012 um 22:59

.Warum hat der Ziehsohn von “Pater Georg”, alias Ludger Stüper SJ, der neue Superior der Jesuiten in Göttingen, der immerhin gemeinsam mit Stüper und Jugendlichen FKK-Urlaube machte, über seine Erfahrungen berichtet?…..

Monika Osterheld schreibt: 27. November 2012 um 22:52

.Herr Siebner SJ hat bald nach seinem Amtsantritt Kontakt zu der Elterngruppe gehabt. Warum hat man uns nicht angesprochen? Alle Bonner, die Anzeige bei der Polizei erstatteten, wurden meines Wissens nicht gefragt. Und meines Wissens wurde nur mit einem überhaupt persönlich gesprochen…..

Monika Osterheld schreibt: 29. November 2012 um 17:33

..Nach dem “Offenbarwerden” des Missbrauchs hatte Herr Schneider eine Journalistin und mehrere Opfer mit einstweiligen Verfuegungen zum Schweigen bringen wollen. Ein Opfer hatte mir vorgerechnet, wie sich die Zahlung der beruehmten 5000Euro mit den Kosten dieser gerichtlichen Intervention verglich. Hat der Orden die Absicht, diese schmachvollen Kosten zu uebernehmen? Warum hat er es nicht laengst getan? Hat der Orden seinerzeit die rechtliche Vertretung des Akoleiters bezahlt oder war das Schneiders Privatvergnuegen?….. Wird mir wieder weisgemacht, dass dies Interna seien, die natuerlich einen ungeweihten Aussenstehenden nichts angehen? ….Aber warum habe ich dauernd das Gefuehl, dass ich die Verantwortung, den Verantwortlichen fuer so vieles anderes nicht fassen kann? ….

Monika Osterheld schreibt: 29. November 2012 um 03:27

.Und an dieser Stelle finde ich es höchst bedrohlich (für zukünftige Kinder oder Kindeskinder), wenn Fragen jahrelang nicht einmal versucht werden zu beantworten, wie: “warum darf ein Pädagoge, der Gespräche mit Missbrauchsopfern an den mutmaßlichen Täter verrät, jahrelang weitermachen?”….

Monika Osterheld schreibt: 28. November 2012 um 20:02

.Mitläufertum aus Angst, Feigheit, Gewohnheit oder Opportunismus sind Begriffe aus einer anderen Ecke.
Und wie steht es mit der Fähigkeit, allein zu stehen? Aber es sind wenige zum Märtyrer geboren – und ich bin mir nicht einmal sicher, ob es besser wäre wenn nicht.Ob man durch Therapie letztlich Empathie lernen kann, weiß ich nicht. Henne oder Ei?
Demut als Voraussetzung der Selbsterkenntnis oder umgekehrt?
Ein weites Feld ….

Angelika Oetken schreibt: 28. November 2012 um 19:54

……Insofern müssten zwei neue Fachbegriffe für dieses Phänomen definiert werden, damit sie unterschieden werden können (falls das nicht schon längst geschehen ist, habe aber nichts dergleichen gefunden)

Vielleicht
a) “Primäridentifikation mit dem Aggressor” (wenn es sich um direkte Opfer handelt)
b) “Sekundäridentifikation mit dem Aggressor” (bei leugnenden, täterschützenden Institutionen, Familienangehörigen, Justizmitarbeitern, Ärzten, Therapeuten…) ???

Und dann schlösse sich doch die interessante Frage der Therapie und Rehabilitation an.

Was meinen Sie?

Monika Osterheld schreibt: 28. November 2012 um 13:06

..Nachdem alle Gesprächsversuche der Opfer, alle Hinweise auf die sonstigen kriminellen Machenschaften im System ohne Konsequenzen blieben, haben sich die Opfer einen Anwalt gesucht, der bereit ist, jedes Unrecht in diesem System juristisch verfolgen zu lassen, weil es eine Bedingung für die Straftaten ist, die nach unserem Recht wegen Verjährung nicht nur straffrei bleiben, sondern nicht einmal als Straftat festgestellt werden. So bleiben die Täter unbescholten und die Opfer sehen sich Verleumdungsklagen ausgesetzt, wenn sie über ihre Geschichte sprechen. Ist das rückwärtsgewandt, ist das Starrsinn?……. Wann lädt das Ako, wann laden die Jesuiten die Opfer angemessen so ein, dass sie der Einladung folgen können? Wann spricht der Provinzial mit den Opfern? Bei einem Gespräch des Eckigen Tischs, bei der damals Frau Raue anwesend war, hatte sich der Kollegsleiter Schneider entschuldigen lassen, weil er Nachhilfeunterricht geben musste. Das ist Missachtung der Opfer in Reinform, wurde dieses Verhalten gerügt? Oder fällt das unter die Generalaussage, dass man einiges nicht richtig bewertet habe?….. Taugt das Gestammel, dass man im Vertrauen auf einen geschützten Raum seiner persönlichen Meinung freien Raum ließ, zur Entschuldigung? Ist es dieses Vertrauen, das die Jesuiten verloren haben, wenn sie grußlos über uns hinwegsehen? Ist es das Vertrauen in die Überlegenheit des Systems gegen alle Anfeindungen? Beinahe möchte ich Sie, Herrn Herwatz fragen, welches Schimpfwort – natürlich unter dem Druck der schrecklichen Belastungen – gegen mich oder unsere Kinder gebraucht wird, wenn Sie auf dem Akoberg nachfragen. … Meine Mail sei weitergeleitet an die Zinsmeisterkommission, deren Arbeit ich damals noch nicht einschätzen konnte. Von dort erhielt ich wochenlang später die Bestätigung, dass mein Schreiben eingegangen sei. Auf meine Beschwerde, dass ich entsetzt war, dass meine vertrauliche Mail ohne Nachfrage weitergereicht worden war, hat der Provinzial gar nicht geantwortet. Er hat seither überhaupt keine Veranlassung gesehen, mit der Elterngruppe in Kontakt zu treten. Soll ich mit dieser professionellen Abwicklung zufrieden sein, Frieden finden.
Über die Indiskretionen – ich verwende ein gelindes Wort – von Frau Raue haben wir mehrfach nachgefragt. Wir haben nie eine Antwort bekommen.

Monika Osterheld schreibt: 28. November 2012 um 15:19

Im übrigen reicht den Opfern nicht Aufklärung, die zwischen zwei Buchrücken im Regal verschwindet. Der Hinweis, dass die Verantwortlichen nicht mehr vor Ort seien, lässt dennoch die Frage offen nach der Ratio, die deren Verhalten zugrundelag. Ist diese auch abgängig?…. Wie weit reicht denn der Satz, den die Opfer nur in der Presse gelesen haben “ich glaube den Betroffenen”?….

Monika Osterheld schreibt: 3. Dezember 2012 um 13:02

..Ich habe im Gespräch mit den Jesuiten bisher nicht die Erfahrung gemacht, Menschen zu sprechen, sondern Funktionsträger. Ihre letzte Antwort zeigt mir, dass hinter dem Blog-Verwalter, der in dieser Funktion wachsam vor Anfeindungen und Polemik ist, ein Mensch steht, der wohl in derselben Absicht unterwegs ist, die mich veranlasst hat, überhaupt zu schreiben.
Aber was habe ich (bisher) dadurch gewonnen, dass ich Problemsituationen benenne? ……..Im Versuch, Verstehen zu lernen, stelle ich eine Frage in die Gemeinschaft der Jesuiten:
es gibt Gehorsam, es gibt Keuschheit als Gelübde.
Was geschieht, wenn diese gebrochen werden ? Wie weit kann ein Vorgesetzter (Provinzial etc) gehen, wenn er sieht, dass ein Bruder beispielsweise ein Missbrauchsopfer verletzt? Gibt es die Möglichkeit, einen Täter zum Schweigen zu bringen, gibt es die Möglichkeit, gerichtliches Vorgehen durch einen Mitbruder zu unterbinden? Wie weit haftet die Gemeinschaft für das Tun einzelner? Wer bezahlt beispielsweise Gerichtskosten oder gerichtliche Strafen, die ein Mitbruder verursacht?…. Warum schottet der Orden (die Ordensleitung) das Täterfeld ab, statt an dieser Stelle Seite an Seite mit den Opfern die Geschichte dieser Menschen zu hören und achtet gleichzeitig darauf, dass die Opfer durch die Verdrängung der Täter nicht neu verletzt/beschimpft/beschuldigt werden? Übt die Gemeinschaft eine Kontrolle ihres Oberen aus, kann die Gemeinschaft sich Gehör gegen eine bestimmte Politik ihrer Leitung verschaffen?  

Monika Osterheld schreibt: 3. Dezember 2012 um 21:55

Danke für den Link!
Das war erschienen während der Interimszeit am Ako, vor dem Zinsmeisterbericht. Damals, noch lange bevor die Opfer sich zu gerichtlichem Vorgehen zusammengefunden hatten, wurde der Provinzial gefragt, wieso ein Mitarbeiter von AkoPro entlassen werden konnte, dessen Leiter Bediensteter des Ako war und unter Missbrauchsverdacht stand. Noch heute die Frage: wenn das alles juristisch nicht anders möglich war, warum haben die Jesuiten diesem fristlos gekündigten Mann nicht sofort im Ako eine Arbeitsstelle angeboten?…

Monika Osterheld schreibt: 3. Dezember 2012 um 17:59

Bedauern Sie den Provinzial als Mensch oder in seiner Funktion?
Es macht mich ungehalten, wenn mir wieder erklärt wird, dass der Provinzial mich als Mensch übergangen habe, um sein Amt tadellos auszuüben……..

Monika Osterheld schreibt: 3. Dezember 2012 um 13:40

Eine weitere Frage, die doch eigentlich ganz einfach zu beantworten sein müsste. Was sagt “der Orden” dazu, dass ein vertrauliches Schreiben eines Missbrauchsopfers an Frau Raue in den Akten der “Gegenseite” aufgetaucht war und Grundlage eines Zivilverfahrens (Verleumdungsklage) gegen das Missbrauchsopfer wurde?
Wie wirkt sich dieser Vorgang auf die Rolle von Frau Raue für die Jesuiten aus?
Übernimmt der Orden eine Verantwortung für diesen Vorgang? Ist der Orden bereit, die Kosten der anwaltlichen Vertretung und des Verfahrens zu übernehmen, das das Missbrauchsopfer dadurch bestreiten musste.

Monika Osterheld schreibt: 4. Dezember 2012 um 17:28

.Eine Zusatzfrage: Stueper ist tot, Schneider ist in Goettingen. Welche Kontakte gibt es zu dem ehemaligen Schulleiter Eschweiler, der noch 2011 zu Vortraegen in der Schule eingeladen war? Hat die Kollegsleitung versucht, ihn ueber das Ausmass der Verbrechen zu informieren, die er offensichtlich nicht wahrgenommen hat.

eckiger Tisch AKO schreibt: 4. Dezember 2012 um 15:14

Im Nachgang der Veröffentlichung des Buches Unheilige Macht: Der Jesuitenorden und die Missbrauchskrise, (Kohlhammer Verlag) und Stellungnahmen im Bloghttps://unheiligemacht.wordpress.com der Jesuiten und einer Meldung der HNA des AStA Universität Göttingen (1):

Die Betroffenen von sexualisierter Gewalt durch Jesuiten am Aloisiuskolleg (AKO) rufen die Verantwortlichen des Jesuitenordens in Bonn, München und Rom auf, endlich die Verantwortung des ehemaligen Rektors Schneider an den Fakten zu messen und zweifelsfrei und unmissverständlich öffentlich einzuordnen.

Das bedeutet:

1. Die Verantwortlichkeiten des ehemaligen Rektors des Ako und Vereinsvorsitzenden Ako-Pro Pater Schneider qua Amt einräumen und dessen Versäumnisse durch die oberste Ordensleitung lückenlos benennen.

2. Die Qualität der Beziehung der Person Schneider zum Missbrauch-Täter Stüper untersuchen und veröffentlichen.

3. Die Rolle des Systems „Stüper/Schneider/Eschweiler“ als Nährboden für Missbrauchstaten am AKO untersuchen und benennen.

4. Schneiders Rolle bei der Vertuschung und Vernichtung von Beweismitteln untersuchen und benennen.

5. In diesem Zusammenhang die offenen Fragen bezüglich z.B. Mittäterschaft, unterlassener Hilfeleistung, Fahrlässigkeit trotz etwaiger Verjährung juristisch untersuchen und öffentlich benennen. (2)

6. Die wahren Umstände des angeblich freiwilligen Rücktritts Pater Schneides benennen und in Relation zu seiner Position in Göttingen setzen.

7. Ernstzunehmende Sanktionen des Jesuitenordens aufzeigen und umsetzen – aus Präventionsgründen und um zu demonstrieren, dass der Orden tatsächlich dazugelernt hat: Ernstnehmen der Betroffenen und der an ihnen verübten Verbrechen statt Schutz von Tätern und Mitwissern.

8. Die Ungereimtheiten zur anscheinenden Zensur des Textes über das AKO im Buch erläutern.

9. Klären, warum Pater Schneider und Pater Stüper jahrzehntelang am AKO bleiben konnten, ohne je vom Orden ein neues Einsatzgebiet zugewiesen zu bekommen.

10. Klären, wie die Provinziale vor Pater Kiechle mit Beschwerden bezüglich Stüper umgegangen sind.

Wir Betroffene fordern eine klare Fakten basierte Aussage des Ordens und anerkennen ausdrücklich die Rechte des Genannten. Es soll zu keiner öffentlichen „Hexenjagd“ kommen, die Menschen verletzt und von den Fakten ablenkt. Gerade darum muss die Ordensleitung jetzt handeln und darf sich nicht länger hinter Dritten z.B. Buchautoren verstecken. Untersuchungen wie der Zinsmeisterbericht liefern nur Ansätze zu einer Bewertung. Die Bewertung und das Ziehen von Konsequenzen muss durch die Ordensleitung erfolgen. Die Jesuiten haben eine hierarchisch-autoritäre Organisationsstruktur die nicht noch einmal aus falsch verstandenem Selbstschutz zu Lasten der Offenheit versagen darf. Sie muss jetzt handeln um Vertrauen zurückzugewinnen!

Mit dem Aloisiuskolleg sind erste hoffnungsvolle Schritte vereinbart.

Bonn, 04.12.2012

(1) http://www.hna.de/nachrichten/landkreis-goettingen/goettingen/asta-keine-plattform-pater-schneider-2643787.html

(2) Nach Hörensagen hat der Provizinal 2011 einer Opferorganisation gegenüber in einem Gespräch mit Rechtsmitteln gedroht, sollte der Begriff „Mittäter“ bzgl. Schneider weiterverwendet werden.
Das ist kein Zustand. Deshalb sollten die Fakten erhellt und öffentlich kommuniziert werden.

Monika Osterheld schreibt: 5. Dezember 2012 um 13:17

 …..Wo gibt es eine Studie mit “sadistisch veranlagten Priestern” versus “Priestern mit normaler Sexualität”…..Deshalb konkret die Frage: Steht dem (durch Knüttgen als AkoPro Vorsitzenden) fristlos gekündigten Mitarbeiter, dessen fristlose Kündigung in eine Kündigung mit Arbeitszeugnis umgewandelt wurde, “moralisch” eine vergleichbare Abfindung (golden Handshake) zu wie sie der AkoPro Leiter in dessen Auflösungsvertrag nach 30-jähriger erfolgreicher Arbeit am Ako bekommen hat?…. Der große Zeitungsartikel über die Machenschaften im AkoPro kann im Archiv nachgelesen werden. Wer antwortet hier in diesem Blog?

Anselm Neft schreibt: 5. Dezember 2012 um 11:20

Sehr geehrter Pater Brüntrup,

ich finde es durchaus verständlich, dass Sie ausgehend von Ihren persönlichen Erfahrungen schreiben und nicht auf alle Täter am AKO eingehen. Ich unterstelle Ihnen auch keinesfalls, dass Sie die 50er Jahre mit Wallmeyer und Brüning oder eine Person wie den AKO-Proleiter Knüttgen ausblenden wollen. Ich habe lediglich auf die 50er verwiesen, um die Frage aufzuwerfen, warum denn trotz der angeblich besseren pädagogischen Standards, in diesen Zeiten ebenfalls viele Übergriffe stattfanden. Mehr dazu unter Ihrem ersten Posting. Ich arbeite mich in der falschen Reihenfolge vor.

Anselm Neft schreibt: 5. Dezember 2012 um 14:56

Sehr geehrter Pater Herwartz, leider kann ich nicht direkt unter Ihrem jüngsten Posting antworten. Die Erklärung, die Herausgeber hätten eine US-Studie in ihren Artikeln genannt, um damit an das Nichthinhören der deutschen Provinzen in Bezug auf die Situation in angelsächsischen Ländern zu gemahnen, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Meinen Sie damit: Es geht um den symbolischen Akt, diese Studie heranzuziehen und nicht um ihren Inhalt? Ganz offen: Wenn Argumente derart nebulös und hermetisch werden, dann liegt der Verdacht nahe, dass es keine plausiblen Gründe gibt, die man nennen kann oder will. Gerne lasse ich mich vom Gegenteil überzeugen.

Monika Osterheld schreibt: 5. Dezember 2012 um 12:35

Bei demselben Vortrag gestern Abend wurde verharmlost, dass die Rückfallquote mit ca 30 % der straffälligen Täter niedriger sei als bei normalen Kriminellen. Wie kann man diese “wissenschaftlich erhobene Zahl” ohne Bewusstsein der Dunkelziffern und der schrecklichen Verheimlichung besonders zu Lebzeiten der Täter verbreiten?

Anselm Neft schreibt: 5. Dezember 2012 um 11:14

Da laut dem Report der sexuelle Missbrauch (hier durch Priester) oft erst Jahrzehnte später gemeldet und (wenn überhaupt) öffentlich gemacht wird, sollten wir bei Spekulationen über einen starken Rückgang in den letzten Jahrzehnte vorsichtig sein.
Ich verstehe ohnehin nicht, warum eine Studie aus den USA herangezogen wird. Was soll damit über die deutsche Situation ausgesagt werden? Was ist die Intention dieser bei bestimmten Katholiken (z.B. gestern Abend Professor Banse bei einem Univortrag in Bonn zum Thema) beliebten Quellenwidergabe?

gegen missbrauch e.V. schreibt: 5. Dezember 2012 um 11:46

Die Deutsche Bischofskonferenz und die Orden hat „Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger“ veröffentlich.http://www.orden.de/dokumente/2010.10.07_leitlinien_dok_b.pdf

Diesbezüglich hatten wir in einem Schreiben vom 19.12.2011 beim der Provinzial angefragt.
In einem Schreiben vom 20.01.2012 bestätigt Provinzial Kiechle „Als Täter sexuellen Missbrauchs ist er (Schneider) jedoch nicht anzusehen und es gibt keine Anzeichen, dass bei ihm entsprechende Tendenzen vorliegen würden“ „Die entsprechenden Punkte der Leitlinien sind daher nicht in seinem Fall nicht anzuwenden.“

Sollte nicht dennoch, in so einem so sensiblen Umfeld eine qualifizierte Fortbildung oder Fachberatung erfolgen?

Unsre Frage Nr. 7:
„Schneider hat als Superior Personalverantwortung in Göttingen.Er ist Seelsorger für Priester im Bistum Hildesheim und nimmt seelsorgliche Aufgaben in der Pfarrgemeinde St. Michael wahr.

a. Welche zertifizierten Fortbildungen hat Schneider gem. Leitlinien Abs. 50 und 52 absolviert? Wann?

b. Was befähigt Schneider sich ggf. intentionskonform gem. der Leitlinien Abs. 51 zu verhalten?

Ist Schneider nicht genau hieran als Verantwortlicher am Aloisiuskolleg gescheitert?

c. Besteht die Gefahr, dass durch die Personalentscheidung „Schneider“ direkt oder indirekt wieder Kinder zu Schaden kommen? Wie begründet?“

beantwortet Kiechle am 20.01.2012 mit dem einen Satz: „Ich habe Ihm mein Vertrauen ausgesprochen und ihn mit einer neuen Aufgabe in Göttingen betraut“

Wir fragen jetzt, ein Jahr später erneut und öffentlich nach. Ist diese Haltung nicht zu wenig angesichts der aktuellen Diskussionen.

Auch stellt sich die Frage auf Grund welcher fachlichen Qualifikation hier der Provinzial seine Meinung gebildet hat bzw. welche fachlich qualifizierte Person ihn hier unterstützt hat.

PS: zu unserer Frage: Welche Gründe gibt es für die kurzfristige Absage der Zusammenarbeit des Erzbistum München und Freising mit Schneider? Vgl. Süddeutsche Zeitung, „Ein schwieriger Kandidat“, 29.03.2011 gab es bislang keinen Antwort vom dortigen Bischof

Christioph F. schreibt: 6. Dezember 2012 um 14:18

Ist nicht auch Herr Dr. Heap ein Ziehsohn und enger Vertrauter von Pater Schneider (gewesen)?

Monika Osterheld schreibt: 6. Dezember 2012 um 13:59

..Danke Herr Jekel,
im Ako ist jetzt, nachdem wir 2 Jahre gegen die stellvertretende Schulleitung protestiert hatten (“sie besitzt mein volles Vertrauen”, Kollegsleiter, SJ), diese Frau in den Auslandsschuldienst gegangen. Bekommt man da nicht doppeltes Gehalt? Die Neubesetzung hat auch jahrelang gut in dem Gefüge mitgearbeitet. Das System muss doch weiter gut funktionieren.

Monika Osterheld schreibt: 8. Dezember 2012 um 17:59

……Auf der einen Seite der Betroffene: wer steckt – selbst nach Jahren intensiver Auseinandersetzung – nicht doch noch mit einem Zipfel in der Scham, der falschen Schuld. Wer ist sich denn sicher, in dieser Bewältigung bei der letzten Zwiebelschale des Durchlebens angekommen zu sein?…. Ich vermute, dass Sie selbst schon oft genug von der Not gegenüber angesteckt worden sind. Sich von dem Virus der Not haben infizieren lassen. Dann fühlt man sich erst einmal krank wie nach einer Impfung. Ein starkes Immunsystem entwickelt nicht das volle Krankheitsbild, sondern massenhaft Abwehrstoffe. Dann kann man die Rolle des Gegenüber ausfüllen, die Herr Mertes beschreibt.
Wer impft die Gesellschaft, wer die Jesuiten? Und hoffen wir auf gesunde Immunabwehr! ….

Angelika Oetken schreibt: 6. Dezember 2012 um 16:34

.Aber mir greift seine Argumentation zu kurz: ich gehe nicht davon aus, dass es lediglich die gesellschaftliche Geringschätzung für Frauen ist, die die Basis für Gewaltexzesse bildet. Sondern eben das oben beschriebene Phänomen. Dabei muss auch nicht unbedingt sexueller Missbrauch vorliegen, der ganz “normale” emotionale Übergriff auf die Söhne, die Instrumentalisierung, die etliche Mütter begehen reicht. Der kleine Junge kann sich dem nicht entziehen, da unsere Kultur Mütter und Kinder weitgehend unbeaufsichtigt lässt. Und Mütterlichkeit idealisiert.

Kann es sein, dass es einen ähnlichen “Initiationsritus” an den Schulen, an denen Missbrauch offenbar wurde auch gab? Immerhin handelt es sich ja offenbar um ein Phänomen und nicht um zufällig aneinander gereihte Einzelfälle.

Angelika Oetken schreibt: 5. Dezember 2012 um 21:26

Und es ist auch zu überlegen, inwieweit das kollektive Leugnen von Missbrauch, wie es in unserer Gesellschaft lange Zeit sehr verbreitet war, Züge ritueller Opferung als Versuch, unangenehme, vielleicht auch unerträgliche Wahrheiten zu verdrängen trägt……

Monika Osterheld schreibt: 6. Dezember 2012 um 14:20

Meinen Sie im Ernst, dass weiter das gewohnheitsmäßige Warten angezeigt ist? Warten bis die Zeugen gestorben sind, bis sich der nächste Untersuchungsbericht als unvollständig herausstellt, ein neuer Untersucher gesucht wird, dann endlich die Erlösung kommt, dass der Bericht leer ist, weil keiner mehr mitmacht….

Monika Osterheld schreibt: 6. Dezember 2012 um 01:37

……Es muss doch eigentlich eine Menge passieren, damit eine mindestens 60-jährige Tradition, die von einer riesigen Gemeinde, Alumnivereinigung, Alumni in fast allen wichtigen gesellschaftlichen Positionen im Bonner Raum und weit verbreitet getragen wird. Das wäre doch eine Gelegenheit gewesen, den Unterstützern, die immer noch die Opfer verhöhnen, zu erklären und zu zeigen, was jetzt anders werden muss und anders geworden ist. Warum wurde diese Chance nicht genützt?… Was ist das für eine Transparenz: Wovor hat das Ako Angst? Das Ako präsentiert sich doch in seinen Briefen ein über das andere Mal tief erschüttert, tief berührt. Warum zeigt man sich nicht damit? …..

Anselm Neft schreibt: 6. Dezember 2012 um 18:09

Zwei Gedanken zum Punkt 5 von Pressesprecher Busch zum Thema Theo Schneider:

1. Die Ordensleitung kann den Vorwurf “Mitwisser zu schützen” nicht zurückweisen, in dem sie Pater Schneider nicht als Täter sexuellen Missbrauchs sieht. Es geht ja nicht um die Frage der Täterschaft sondern um die Frage der Mitwisserschaft.

2. Mitwisser eines Täters zu sein bedeutet weit mehr als “mehrfach nicht adäquat reagiert” zu haben. Bei Mitwisserschaft handelt es sich nicht um einzelne Versäumnisse sondern um ein pädagogisches Totalversagen und eine generelle Haltung, die das Wohl von anvertrauten Menschen anderen Motiven unterordnet.

Ich hätte vom Orden gerne drei Antworten: Ist Pater Schneider nun als Mitwisser von Pater Stüper zu sehen oder nicht? Und wenn ja, wie kann er vom Provinzial volles Vertrauen ausgesprochen bekommen und in leitender Funktion als Seelsorger eingesetzt werden? Und wenn nein, warum sagt Pater Schneider in eine Kamera hinein, dass er Pater Stüper gewarnt hätte, nicht so ein großes Risiko einzugehen?

Und ich wäre sehr froh, dann nicht wieder mit derlei logikferner Sophisterei konfrontiert zu werden, wie in dem Pressesprecher-Schreiben. Ich finde es beleidigend, für dumm verkauft zu werden.  

Rudolf Jekel schreibt: 6. Dezember 2012 um 19:08

..Richtig abstrus wird es auf Seite 104 „unheilige Macht“, dort schreibt Provinzial Dartmann: “…Nein, ich meine das Faktum, dass die meisten Missbrauchsfälle über Jahrezehnte hinweg NICHT WIRKLICH als SOLCHE erkannt und behandelt wurden, dass die Opfer so gut wie gar nicht in den Blick kamen und TÄTER trotz WARNUNGEN AUS DEM UMFELD neue Möglichkeiten bekamen, ihre gefährlichen Neigungen auszuleben….”

Also, nach meinem Verständnis heisst das: die MISSBRAUCHSFÄLLE wurden über Jahrzehnte nicht als solche erkannt, aber die TÄTER wurden aus DEM UMFELD (gemeint kann ja hier nur der Orden sein) gewarnt! Wie das zusammenpasst??? Das zu begreifen, dazu bedarf es wohl einer Intelligenz, über die ich nicht verfüge……

Monika Osterheld schreibt: 8. Dezember 2012 um 21:10

……Wenn man glaubt, dann kann es gar keine Spaltung geben! Sie haben mir erklärt, dass im Tod alle der Güte des Herrn anvertraut werden. Und dann dieser Kleinmut im Leben. Das passt nicht. Die jesuitische Gemeinschaft so gottverlassen, so viel Jesus am Ölberg, so wenig heiliger Geist??…..

Monika Osterheld schreibt: 8. Dezember 2012 um 11:36

.Aber – wieder eine Frage – die wie so viele im Blog auf eine Anwort hofft:
kann es sein, dass Herr Schneider schon deshalb nicht antwortet, weil er sich in seinem Schweigen anerkannt und bestätigt fühlt? Was braucht “ein Jesuit” mehr als das Vertrauen seines Provinzials in seine Arbeit? …..

Monika Osterheld schreibt: 9. Dezember 2012 um 16:57

Ein paar Zahlen dieser Studie: 78 Geistliche sind in der Studie,
66 Geistliche sind mit 576 Übergriffen und 265 Opfern vertreten.
68% haben keine psychiatrische Diagnose (52 Geistliche?).
Demnach hätten 26 Geistliche (32 %) eine psychiatrische Diagnose?…

Monika Osterheld schreibt: 8. Dezember 2012 um 22:11

Sehr geehrter Herr Herwatz,
ich kenne die wenigsten der genannten Jesuiten als Person. Ich weiß inzwischen, dass Sie als Person wenig von den Bonner Verhältnissen kennengelernt haben.
Aber es muss doch “Jesuiten” geben, die für die Bonner Verhältnisse sprechen können. Seit ich versuche, mit “Jesuiten” in Bonn zu sprechen, fällt mir immer das Vogelschwarmprinzip ein: Da ist eine unübersehbare wohlgeordnete Formation, die anscheinend zielgerichtet unterwegs ist. Aber sobald man einen am Rand, an der Spitze anspricht, dann ist es ein “Neuer”, der nicht für das, was man wissen will, zuständig ist. Oder er ist temporär oder überhaupt schon wieder woanders.
Ich habe deshalb versucht, den Schwarm in Einzelfunktionen anzusprechen. Wo ist denn jetzt einer, der die Fragen des Eckigen Tischs beantwortet: 1.2.3…..Das können Sie nun wirklich nicht sein! Wird das am Ende (wann?) der Provinzial tun müssen oder der Pressesprecher oder ein anderer Autor oder einer der Herausgeber oder gibt es eine Antwort aus Rom??
Ich hatte einmal gefragt nach den Gepflogenheiten im Orden – ich bin kein Ordensmensch – wer für Kosten wie Anwälte aufkommt: derjenige, der Anwaltsbriefe verschicken lässt oder der Orden (was bedeutet das?)? Wissen Sie das? Oder wird das den Jesuiten gespendet von ehemaligen Schülern?
Helfen Sie mir doch! Wie spreche ich wen am besten an, damit diese Antworten, die hier angefragt werden, auch zeitnah beantwortet und diskutiert werden können?
Hier im Blog haben sich Menschen zusammengefunden, um sich auszutauschen über ein brennendes Thema. Eine Journalistin bemerkte schon, dass die Fragen offen geblieben sind. Die Presseerklärung des Sprechers der Jesuiten-warum antwortet er der Journalistin, aber nicht den Fragestellern hier? – wirft noch mehr Fragen auf. Ist er als Pressesprecher nur für die Presse verantwortlich? Ich lese die Beiträge im Blog so, dass ich nicht allein damit bin, auf die Antworten zu warten.

Monika Osterheld schreibt: 8. Dezember 2012 um 00:04

……In der Presseerklärung von Herrn Busch taucht die Redensweise auf, dass die Provinziale Dartmann und Kiechle “diverse Male Verantwortung übernommen hätten”. Herr Jaekel kann keine Textstellen dafür ausfindig machen.
Bitte erläutern Sie doch, Herr Busch oder Herr Kiechle oder wer sonst von den Jesuiten sich dazu erklären kann, was verstehen Sie unter der Rede “Verantwortung übernehmen”?

Ist das eine Pressemitteilung eines spezifischen Inhalts?
Besteht die übernommene Verantwortung aus Worten, die gerichtet werden an einen Adressaten? Wer ist das? Die jeweilige Gemeinde, der Orden, die Opfer – allgemein oder eine einzelne Person?
Besteht Verantwortung aus Mitgefühl oder Handlungen – und wenn ja in welcher Form? Welche Verbindung entsteht mit wem durch die Übernahme von Verantwortung in den Missbrauchsfällen? Wie drückt sich diese Verbindung aus und wie lange wird sie aufrecht erhalten? Wer erhält sie aufrecht?…..

Angelika Oetken schreibt: 9. Dezember 2012 um 13:58

..Was den von Ihnen in Ihrem Buch geschilderten Fall angeht: wie hat sich denn die Ordensleitung damals gegenüber Franz Xaver Reitenberger, S.J. verhalten? Hat man versucht, ihn vor der Inquisition zu schützen – oder ihn sogar ausgeliefert? Nach dem Motto: lieber weg mit dem Bauern, der so dumm war, sich erwischen zu lassen bevor die wertvolleren Figuren weggekickt werden?

Möglicherweise hat sich da über 250 Jahre an der Umgehensweise nichts geändert?!?

Anke Sturm schreibt: 9. Dezember 2012 um 02:45

Wieso bedarf es eines Buches, noch dazu eines Blogs, um festzuhalten, daß im Auftrage des lieben Gottes (der hoffentlich nie Jesuit werden wird und sicher auch niemals ein solcher war) Kinderseelen zerschnitten wurden?

Anke Sturm schreibt: 9. Dezember 2012 um 13:52

Ein jemand, welcher sich unter der Buch-Oberzeile “Unheilige Macht” geriert, muss sich, jedenfalls denknotwendig, für “heilig” halten und/oder gehalten haben. Darüber hinaus scheint es sich hierbei ja um einen/mehrere “mächtige(n)” Unheilige(n) zu handeln. Das offenbart ohne jeden Zweifel eine, nicht nur oberflächliche Arroganz. Ist dann überhaupt noch Platz für all’ die (zivilen) “Unheiligen”? Die “mächtigen Unheiligen” scheinen ja bereits alle Stühle belegt zu haben. Es scheint sich hier um die moderne (jesuitische) Variante des beliebten Spiels “Die Reise nach Jerusalem” zu handeln.

Anke Sturm schreibt: 10. Dezember 2012 um 09:37

..Mir ist – nach so kurzer Zeit verständlich – noch nicht klar, wer (ausserhalb des blogs!) welche Interessen verfolgt…..

Angelika Oetkenschreibt: 9. Dezember 2012 um 22:10

.Deshalb eine banale Frage:
Was verspricht sich das “gläubige Volk” denn von seiner Kirchenobrigkeitsgläubigkeit? Oder anders gefragt: was hat es davon?

Angelika Oetken schreibt: 9. Dezember 2012 um 21:10

.Wie viele Männer in Deutschland sind eigentlich katholische Priester?

Anke Sturmschreibt: 9. Dezember 2012 um 21:41

Sehr verehrte Frau Osterheld,
wer war/ist Klaus-Jürgen Knüttgen?

Monika Osterheldschreibt: 9. Dezember 2012 um 20:56

..1) Theo Schneider, Ako-Chef wird 2010 nach vielerlei Erwägungen als Superior nach Göttingen versetzt. Er ist integriert in ein funktionierendes katholisches Umfeld, mit dem Leiter des Pfarrgemeinderats (Ako-Schüler?) veranstaltet er Lesungen, schreibt seine Mitteilungen an seine Gemeinde…

2) Klaus-Jürgen Knüttgen bekommt im Sommer 2010, einen Auflösungsvertrag, der ihm die Beschäftigung (im Ako) bis Jahresende 2010 garantiert und zugleich eine angemessene Entschädigung für über 30 Jahre gedeihliches Walten im Ako und als Leiter des Ako Pro, das in der Zeit Anerkennung und Ansehen gefunden hat. In diesem Jahr wohnt/ist (?) er monatelang in Luxor, in einer Villa am Nil.

Anselm Neft schreibt: 9. Dezember 2012 um 20:23

Sehr geehrter Pater Herwartz,

dieses Posting über die Reaktionen von Pater Schneider verstehe ich nicht ganz. Meinen Sie damit, dass Pater Schneider in Schweigen verfällt, weil er sich schämt?

Und was sind “normale Täter”? Wen meinen Sie damit? Sind etwa gerade welche im Orden, von denen wir nichts wissen? Und was bedeutet in dem Zusammenhang “Schamgrenze”?

Angelika Oetken schreibt: 9. Dezember 2012 um 20:36

.Und: verwundert Sie die Meldung? Haben Sie von einer politisch agierenden, mit Sonderrechten ausgestatteten Institution etwas anderes erwartet als solche Verhaltensweisen?….

Monika Osterheld schreibt: 9. Dezember 2012 um 19:44

Den Opfern fällt es schwer, sich in einen solchen Prozess der von den Jesuiten ohne Absprache mit den Opfern vorbestimmten Aufarbeitung einzugliedern, als dessen erstes Ergebnis Herrn Bintig ein Honorar von (60 000?) beträchtlicher Eurohöhe zugesichert wurde…..

Anke Sturm schreibt: 9. Dezember 2012 um 22:41

Hier eine generelle Ansicht zur Frage des Narren und der Schafe: Woher weiss die Marionette, wer an ihren Fäden zieht? Ist der Narr ein solcher, weil er sich dafür hält oder weil man ihn dazu macht?. Und das mit den Schafen war natürlich als Metapher gemeint. Bei kirchlichen Metzgern könnte man aber schon auf die Idee verfallen, hier finde eine Schlachtung der Opfer statt.

Anke Sturm schreibt: 11. Dezember 2012 um 18:57

Totenwürde und -Ruhe. Keine Frage, Respekt davor. Jedoch ist es offenbar so, daß der Haupttäter, Herr Stüper, gemeinsam mit Herrn Wallmeyer, der mit den Kindern, denen er sich bemächtigte, auch nicht gerade glimpflich umging, sind auf dem Tatort begraben. Hat irgend jemand die Opfer gefrgt, wie sie damit umgehen. Oder, wie es mit ihrer Würde bestellt ist?….

Angelika Oetken schreibt: 12. Dezember 2012 um 20:13

Guten Abend,

einige Foristen haben hier ja zugegeben, dass man anhand der Fülle der Informationen den Überblick verlieren kann.

Das geht mir gerade auch so. Und in solchen Situationen fange ich dann an, mich noch mal mit Grundstrukturen zu beschäftigen und “dumme” d.h. basale Fragen zu stellen.

Es war hier im Forum die Rede davon, dass der Jesuitenorden heterogen sei und die Ordensbrüder und Einrichtungen über die ganze Welt verstreut. Ich habe mal bei wikipedia und der homepage des deutschen Jesuitenordnes nachgesehen.
Hier habe ich was zur Organisation
 https://www.jesuiten.org/wir-jesuiten/der-orden/struktur.html gefunden.
Und hier was zu den Tätigkeitsschwerpunkten: “Hochschulen und Universitäten betreibt der Orden weltweit 231, Gymnasien und andere Schulen 720. In Lateinamerika gibt es das Netzwerk Fe y alegría („Glaube und Freude“) mit 2900 Dorfschulen, vor allem für arme Kinder. Von 130.000 Laien und 3.700 Jesuiten werden insgesamt etwa 2,9 Mio. Lernende in den Bildungseinrichtungen des Ordens unterrichtet, davon 1,5 Mio in Fe y alegría”. (Quelle: In: Stefan Kiechle: Die Jesuiten. Wissen was stimmt. Herder 2009)

Meine erste Frage dazu:
Bei fast 3 Millionen Lernenden allein in Südamerika würde ich doch annehmen, dass so etwas wie ein Leitfaden oder ein Konzept für Lehrende existiert. Und darin auch ethische Vorgaben enthalten sind, die eine Entscheidungsgrundlage bieten, wenn es um Fragen angemessenen und unangemessenen Kontakts zwischen Lehrenden und den ihnen anvertrauten SchülerInnen geht.

Meine zweite Frage:
ich habe aus dem, was ich gelesen habe, entnommen, dass es bei den Jesuiten schon so etwas wie eine hierarchische Organisationsstruktur gibt. Auf internationaler Ebene und jeweils auf Länderebene. Wann wurde oder wird innerhalb dieses Leitungskaders über “Missbrauchsprophylaxe” bzw. den Umgang mit zu Übergriffen neigenden Ordensbrüdern debattiert und mit welchem Ergebnis?

Meine dritte Frage:
mal angenommen, die deutsche Ordensleitung entscheidet sich aus was für Gründen auch immer, an die geschädigten ehemaligen SchülerInnen höhere Entschädigungsleistungen als 5000 Euro zu zahlen. Und für den Fall dass der Orden über entsprechende Mittel verfügt (ob direkt verfügbar oder indirekt):
Wem gehören denn Geld, Immobilien oder sonstige Sachen von Wert? Wer kann entscheiden, was wofür ausgegeben wird?

Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.

Monika Osterheld schreibt: 14. Dezember 2012 um 00:51

.Täter handeln, – Verbrechen, die tiefe Wunden schlagen, wirken lange nach. Die Opfer brauchen nicht in den Geschichtsbüchern zu stehen. Wenn sie erkennbar werden mit ihrem eigenen Namen und ihr ureigenes Verhalten wieder entdecken, das nicht an die Verbrecher erinnert, dann haben sie Freiheit und sich selbst gefunden.
Wie soll das gelingen, wenn Täter und Opfer verschmolzen sind, wenn einer nicht ohne den anderen gedacht werden kann?

Anke Sturm schreibt: 14. Dezember 2012 um 00:01

Bereits der Umstand, daß dieser Herr in diesem Blog erwähnt wird, gibt ihm einen Raum, der ihm nicht zusteht. Ist es tatsächlich so, wie bei allen großen Verbrechen, daß die Täter durch Nennung ihres Namens Ruhm erfahren und die Opfer namenlos bleiben?

Monika Osterheld schreibt: 13. Dezember 2012 um 15:49

Ich bemerke gerade ein anscheinend verbreitetes Phänomen: dass Priestertäter völlig anders sprachlich behandelt werden als Normal- Verbrecher. Wieso denken/sprechen wir bei Pater Stüper überhaupt noch von seinen Fotografien, wo wir doch aus dem Zinsmeisterbericht längst wissen von erzwungenem Oralverkehr?
Wird ein Verbrecher nicht normalerweise durch seine “schlimmste Tat” paraphrasiert? Aber bei dem Priester-Täter kommt sofort das kanonische Rechtsempfinden durch, das für die Verbrecher betet, statt für Gerechtigkeit zu sorgen…

Anke Sturm schreibt: 14. Dezember 2012 um 00:08

Sie meinen “echte”, “tiefe”, “von Herzen” empfundene Bestürzung? Sie wie “Ich bin bei Ihnen” oder “ich stehe hinter Ihnen”? Oder so etwas, wie “rückhaltlose Aufklärung?” Oder gar “tiefe Betroffenheit”. Oder die Form, in der die “volle Verantwortung” übernommen wird. Es gibt bei Amazon ein lustiges Buch über “Fensterreden zu jedem Anlass”. Verzeihen Sie den leichten Hang zum sprachlichen Sarkasmus.

Anke Sturm schreibt: 13. Dezember 2012 um 23:34

Gehen Sie doch mal auf WIKIPEDIA. DIe Liste der Absolventen des AKO liest sich schon nicht schlecht. Nicht, daß mir solcherart imponiert. Aber es scheint anderen zu imponieren. Glauben Sie ernsthaft, daß diese Herren ein tatsächliches Interesse daran haben, die Zustände in dieser Einrichtung aufzuklären? …..

Angelika Oetken schreibt: 13. Dezember 2012 um 22:16

Eine Frage an Herrn Neft:

in einem Ihrer sehr interessanten Beiträge zum AKO und dem System Stüperhttp://www.gesundheitberlin.de/download/Neft,_Anselm_Frauen_11-02-21.pdfschreiben Sie:

Unter seiner Leitung gewannen Schule und Internat großes Ansehen. Er akquirierte erhebliche Sponsor/innengelder und ließ den Park um die herrschaftliche Villa Stella Rheni ausbauen. 2007 bezeichnete er sich im Gespräch mit Ursula Raue, der Missbrauchsbeauftragten des
Jesuitenordens, als pädophil.”

Gibt es eigentlich irgendwo Informationen darüber, wer denn diese Sponsoren waren?

Angelika Oetken schreibt: 13. Dezember 2012 um 23:07

War das, was Herr Schneider sich zu Schulden hat kommen lassen, nicht mindestens unterlassene Hilfeleistung?

http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtliche_Aspekte_bei_Hilfeleistung

Hier ein Beispiel:
http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/betreuer-weisen-vorwuerfe-zurueck-1.480329

Angelika Oetkenschreibt: 18. Dezember 2012 um 22:56

Sehr geehrter Herr W.:

Wenn Sie in so knappen, quasi sibyllinischen Formulierungen antworten, dann kann ich natürlich nur mutmaßen, was Sie konkret meinen.

Ist es:
1) Versöhnung heißt, dass die Opfer die Täter und Institutionen bitten, ihr Gesuch, ihnen vergeben zu dürfen anzunehmen?
2) Täter und Opfer unterscheiden sich nicht, da die Opfer die Täter zum Zeitpunkt der Taten jeweils herausgefordert, resp. verführt haben und jetzt die Institutionen, die überhaupt keinerlei Schuld an den Vorgängen tragen zu Unrecht anklagen, anstatt Punkt 1) zu erfüllen?

Angelika Oetkenschreibt: 18. Dezember 2012 um 19:49

Sehr geehrter Herr W.:

ad 2: Versöhnung mit sich selbst, den Anderen und der Institution ist für mich das zentrale Thema auf Opfer- und Täterseite.”

Haben Sie konkrete Vorschläge, wie so ein Prozess durchgeführt werden kann?

Und: darf ich fragen, auf welcher Seite Sie stehen?

Anselm Neft schreibt: 17. Dezember 2012 um 10:50

..Sehe ich das richtig, dass Sie den Verantwortlichen raten, zu mauern, damit sie keine Verantwortung übernehmen müssen, falls es Grund dazu gäbe?…

Angelika Oetkenschreibt: 17. Dezember 2012 um 14:04

Vielleicht gibt es unter den MitleserInnen ja ForscherInnen, die uns da etwas weiterhelfen könnten…

Anselm Neftschreibt: 17. Dezember 2012 um 13:56

Wer genau sind Begleiter und wer hat welche?

Angelika Oetken schreibt: 16. Dezember 2012 um 22:38

Sehr geehrter Herr Neft,

Von den bisher wenig thematisierten Selbstmorden einmal ganz zu schweigen.”

Wissen Sie zufällig, wie viele ehemalige Schüler aus den betreffenden Jahrgängen Selbstmord begangen haben?……

Anselm Neft schreibt: 16. Dezember 2012 um 18:51

Könnte es sein, dass Sie hier aus niederen Motiven (Orden und AKO vor größtenteils berechtigten Forderungen schützen) anderen Menschen niedere Motive unterstellen? …..

Anselm Neft schreibt: 16. Dezember 2012 um 18:26

Pater Herwartz: Vielleicht machen Sie mal eine Pause und gehen ein wenig in sich, bevor Sie Kommentare schreiben, für die Sie sich in Zukunft schämen könnten. Ich verstehe, dass diese Arbeit hier anstregend ist. Vielleicht manchmal auch eine Überforderung.

Wer nichts zu verbergen hat, kann Fragen beantworten – egal ob im Hintergrund ein Rechtsanwalt Sehr herumspukt. Wer etwas zu verbergen hat und es nicht aufdeckt, muss als Heuchler gelten, wenn er sich als Aufklärer darstellt. Wo stehen Sie?

Anselm Neft schreibt: 14. Dezember 2012 um 11:34

Frau Sturm, falls Sie “Die Welt als Wille und Vorstellung” von Schopenhauer noch nicht gelesen haben, tun Sie das unbedingt. Zum einen ist es eine unterhaltsame und inspirierende Lektüre (wenn man sich durch Band 1 gequält hat), zum anderen dürften Sie dort zusätzliche Munition für Ihren erfrischenden Pessimismus finden.

P.S.: Wenn man sich als Mensch nicht ändern kann, was nutzt dann ein Drehbuch für Meisterschaft im Leben? Oder muss ich den Titel anders verstehen, als ich annehme?

Angelika Oetken schreibt: 14. Dezember 2012 um 10:42

Oder volkstümlicher ausgedrückt: “in solchen Einrichtungen tun die Mitglieder erst was, wenn ihr eigener A….. auf Grundeis geht”.

Insofern: ging es den betroffenen Institutionen die ganze Zeit eventuell noch zu gut?

Was könnten die Betroffenen, die sich an die Öffentlichkeit gewandt haben, denjenigen raten, die so etwas noch vor sich haben – entsprechende potentielle zukünftige Skandale gibt es genug…

Etwa “keine Gefangenen”?

Ist das wirklich nötig?

Anke Sturm schreibt: 14. Dezember 2012 um 10:16

Liebe Frau Osterheld,
haben Sie die Frage des Versagens derer, die am Aloisiuskolleg das Sagen hatten/haben, erstnhaft gestellt? Die Antwort lässt sich reduzieren auf zwei Dinge, die gerade in der Politik Gang und Gäbe sind: Chorgeist und “den Chip in der Tasche”. Das mit dem Chorgeist ist einfach. Bevor irgendein Täter “ausgdeliefert” wird, werden ihn die Seinen bis zuletzt schützen. Mit Mechanismen der Vertuschung, etc. Das mit dem “Chip” läuft anders: Jeder weiss von dem anderen., Irgendetwas. Genug, um ihn daran zu erinnern, daß die Dinge offenbar werden könnten. Ansonsten zieht er den “Chip” aus der Tasche. Als der Täter Stüper auf dem Gelände des Ako begraben wurde, war den Teilnehmern des Begräbnisses natürlich dessen Tätereigenschaft bekant. Insofern liegt der Leiter der Einrichtung völlig daneben, wenn er in einem internen “Hirtenbrief” mitteilt, daß der Ort geweiht bliebe Spätestens mit der Beeedigung des Priestertäters Stüper ist er entweiht worden. Auf Dauer.

Angelika Oetken schreibt: 17. Dezember 2012 um 13:31

Ich habe viel von mir hier auf dem Blog gezeigt und will es auch weiter tun, dass für eine Urteilsbildung genug Material vorhanden ist.”
https://unheiligemacht.wordpress.com/diskussionsforum/#comment-560
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(Neuere Beiträge)

Über Diese Seite wurde eingerichtet von Christian Herwartz

Arbeiterpriester auf Rente Meine Webseiten: http://christianherwartz.wordpress.com Jesuit - http://www.jesuiten.org/jesuiten-in-deutschland.html geb. 1943 wohnhaft in Berlin Begleitet Übende bei Exerzitien auf der Straße siehe: strassenexerzitien.de, nacktesohlen.wordpress.com
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152 Antworten zu 2012-12-22 Offene Fragen

  1. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    hier sind die verschiedenen juristischen Berufe gut verständlich beschrieben http://www.oberlandesgericht-oldenburg.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=25999&_psmand=136.

    U.a. wird erläutert, was einen „Rechtsbeistand“ von einem „Rechtsanwalt“ unterscheidet.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  2. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    etwas, was ich mich schon lange frage ist, wie wohl diejenigen Eltern, die ihre Kinder auf das AKO geschickt haben und denen mittlerweile wirklich klar geworden sein dürfte, welche Funktion diese Schule eigentlich hatte bzw. immer noch hat heute darüber denken.

    Eigentlich war ja die unheilige Allianz von Übergriffigkeit, Klüngelei und fragwürdigen Werten am AKO unübersehbar.
    In diesem Vortrag sehr gut beschrieben wie ich finde: http://www.gesundheitberlin.de/download/Neft,_Anselm_Frauen_11-02-21.pdf

    Nun kann und will ich nicht allen Eltern, die ihre Kinder an so einer Schule anmelden grobe Fahrlässigkeit, Ignoranz oder verantwortungsloses Handeln unterstellen.

    Die meisten meinen es wahrscheinlich gut. Ich kann es auch aus eigener Erfahrung als Mutter nachvollziehen. Man ist sowieso schon mit allerlei alltäglichen Problemen so beschäftigt, dass nicht immer die Muße und genug Gelegenheiten bleiben genauer hinzuschauen, welchen Einflüssen der Nachwuchs ausgesetzt ist. Hinweise werden vielleicht erst im Nachhinein als solche erkannt. Manchmal ist das zu spät. Aber das ist eben das Leben.
    Ethisch diskutabel fände ich es, wenn das Unglück einiger Kinder, vielleicht sogar der eigenen ganz bewusst von Eltern oder anderen Verantwortlichen in Kauf genommen würde, weil es um eigene Vorteile geht.

    Das wäre dann Vorsatz. Mit solchen Menschen möchte doch wahrscheinlich niemand zu tun haben oder?

    Erst recht doch wohl nicht in einem Umfeld, das für sich beansprucht christlich geprägt und entsprechend moralisch gefestigt zu sein.

    An diesem Punkt ist also wirklich einmal Vertrauen angebracht. Im Sinne einer berechtigten Hoffnung darauf, dass Schulleitung, Schulträger, Lehrerschaft, der Elternbeirat und die zuständige Schulbehörde in der Lage sind, dafür zu sorgen und darauf zu achten, dass an der Schule alles korrekt läuft, soweit das eben möglich ist. Und falls es Anzeichen geben sollte,
    dass dem nicht so ist konsequent und verantwortungsbewusst zu handeln.

    Hier scheint es was das AKO und das AKO-Pro angeht erhebliche Versäumnisse gegeben zu haben an denen viele Personen beteiligt waren.

    Vielleicht mag ja jemand aus der Elternperspektive dazu etwas beitragen.

    Vielen Dank schon einmal dafür.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  3. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    auf dem Blog „www.jesuiten.wordpress.com“ ist ein Beitrag mit dem Titel „Finanziers Aloisiuskolleg-Ehepaar Rentrop“ eingestellt.

    Finanziers Aloisiuskolleg, Ehepaar Rentrop

    Darin ist auch der Scan eines Briefes zu sehen, den Frau Sabine Rentrop am 16.7.2010 an Herrn Ulrich Rabe, damals kommissarischer Schulleiter geschrieben haben soll.

    Ich bin sehr skeptisch, was die Echtheit dieses Briefes angeht und erhoffe mir hier Aufklärung.

    Meine Gründe:

    a) auf der homepage http://www.jesuiten.wordcom.press. fehlt ein Impressum. Insofern haftet niemand mit seinem Namen für die Herkunft der Beiträge und die Echtheit der eingestellten Informationen kann deshalb auch nicht nachvollzogen werden
    b) dieser Brief wirkt auf mich übertrieben, vom Stil her fast so als ob er aus der Regenbogenpresse stammt. „einem Mann, dem ich seit 12 Jahren das Leben meiner Kinder anvertraue“…“die von Herrn Knüttgen vermittelte Lebensphilosophie und Werte in ihr eigenes Leben aufzunehmen“…solche schwülstig-pathetischen Formulierungen vermute ich doch eher in „Bild der Frau“, geschrieben von den entsprechenden Redakteuren für eine Leserschaft, die sich mit Hilfe anspruchsloser Texte und Themen in eine Scheinwelt entführen und so von ihren täglichen Problemen ablenken lassen möchte.
    c) Bei Frau Sabine Rentrop handelt es sich aber um eine Geschäftsfrau, die es zusammen mit ihrem Ehemann Norman zu großem Wohlstand und einer herausragenden gesellschaftlichen Stellung gebracht hat. Herr Norman Rentrop ist nicht nur Inhaber eines bedeutenden und einflussreichen Medienunternehmens, sondern auch im Rat der EKD http://www.ekd.de/synode/synode11/synode11_rentrop_norman.html. Jeder weiß, dass sowohl der EKD, als auch der deutsche Katholikenrat politische Gremien sind, in die nur Menschen berufen werden, die geeignet erscheinen, die Interessen der beiden großen deutschen Kirchen nachhaltig und umfassend zu vertreten. Und wirtschaftlicher Erfolg in unserer Gesellschaft nicht vom Himmel fällt, sondern das Ergebnis konsequenten Einsatzes für ein ganz bestimmtes Ziel ist.
    d) Insofern kann ich mir nicht vorstellen, dass eine derart einfluss- und erfolgreiche Frau wie Sabine Rentrop einen solch dumm-dreisten Brief verfasst und ihn dann auch noch an den Leiter einer bekannten Schule schickt. Zumal dort im Text sehr abwertende Formulierungen auftauchen wie „weil ein Lebensversager Lügen über Herrn Knüttgen verbreitet“ oder „Bitte glauben Sie mir und lassen sich nicht von lebensfrustrierten Menschen in diesen Rachefeldzug ziehen“.
    e) Der Satz der am Ende dieses Briefes steht, nämlich „Ich weiß wer mein vollstes Vertrauen genießt und ich hoffe, auch Sie wissen welchen Beratern Sie vertrauen“ ist sogar sehr verfänglich. Wäre er von Frau Sabine Rentrop verfasst, müssten wir davon ausgehen, dass es sich bei ihr um eine Erpresserin handelt. So von wegen „du tust, was ich von dir verlange oder du bist weg vom Fenster“. Solche Menschen können doch aber keine geachteten Vorbilder und Leistungsträger sein, wie Frau Rentrop es zweifelsohne ist. Schon allein deshalb halte ich es für undenkbar, dass dieser Brief echt ist.

    Fazit: dieser Brief ist eine plumpe Fälschung. Geschrieben um von etwas Anderem abzulenken.

    Ich frage mich nur von was?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Anselm Neft schreibt:

      Hihi, Frau Oetken,

      Sie haben ja ein putziges Bild von der sogenannten Elite.

      Herzliche Grüße,

      Anselm Neft

      P.S.: Wieso klagen die Rentrops nicht gegen diese „plumpe Fälschung“? Wieso positioniert sich uns Sabinchen nicht zu der Knüttgen-Thematik?

  4. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    es hat sich für meine Kooperationspartner und mich eine neue Frage ergeben.

    Vielleicht kann sie ja hier beantwortet werden.

    Ludger Stüper kam doch Anfang der 60er Jahre an das Aloisiuskolleg.

    Weiß jemand, auf welche Weise das geschah?

    Wurde er von der Ordensleitung für besonders gehalten, das zu etablieren, was diese anstrebte oder hat er sich selbst um diese Stelle bemüht, weil sie ihm als besonders geeignet erschien um dort Kinder und Jugendliche weitgehend unbehelligt missbrauchen zu können?
    Gab es vielleicht andere Beteiligte, die mit dem Orden selbst nur mittelbar zu tun hatten, für die es vorteilhaft war, dass Stüper dort eingesetzt wurde?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  5. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    und schon wieder hat sich eine meiner Fragen fast von selbst beantwortet, nämlich die, wer der Urheber der Strategie ist, mit der Verantwortungsträger innerhalb der RKK die Missbrauchsproblematik behandeln.

    Es ist: DER APOSTEL PAULUS!

    Hier ein Bericht, in dem ein Experte und theologischer Ausbilder ausführt, warum alles seine Ordnung hat beim bisher üblichen Vorgehen.
    http://www.sueddeutsche.de/kultur/kirche-und-missbrauch-riskantes-manoever-1.941496-2

    Das beruhigt mich ungemein.

    Und auch der tiefere Sinn vom Opfern und der Lust am Geopfert werden innerhalb traditioneller Lebensbezüge erschließt sich mir so langsam…

    ………http://www.n-tv.de/politik/Priester-nutzten-schamlos-Macht-article9965741.html

    Leider ist mir aber jemand dabei zuvor gekommen, einen Bestseller zum Thema zu schreiben http://www.zeit.de/2012/29/Shades-of-grey

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  6. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    zwischenzeitlich hat sich für mich eine weitere offene Frage beantwortet, nämlich ob die Missbrauchsfälle an jesuitische Einrichtungen eher typischen Mustern folgen oder speziellen.

    Durch die vielen verschiedenen Eindrücke, die ich vor allem in den vergangenen Monaten gewonnen habe kann ich sagen, dass der „jesuitische Missbrauch“ sich in so gut wie nichts von anderen Fällen in Institutionen unterscheidet.

    Das möchte ich anhand von Missbrauch an einer anderen Institution aus einem anderen Kontext vorstellen.

    Ich habe durch eine Freundin von vielen Fällen langjährigen Missbrauchs erfahren, die ein Arzt an einer renommierten Einrichtung für die Behandlung chronisch kranker Kinder begangen hat. Und zwar der Chef dieser Abteilung.
    Ein hoch angesehener Experte, Träger verschiedener Auszeichnungen von Fachgesellschaften, Buchautor und Lehrbeauftragter einer angesehenen Universität.

    Die Übergriffe fanden statt, wenn dieser Mann mit seinen kleinen Patienten allein war, aber auch vor den Augen der Mütter dieser Kinder und sogar wenn kindliche Patienten seinen Studenten in Vorlesungen vorgestellt wurden. Die Kinder saßen dann spärlich in Unterwäsche bekleidet auf seinem Schoß.
    Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber es handelte sich um Fälle von Missbrauch, der auch damals (60er bis Ende der 90er Jahre) eindeutig strafbar waren.

    Das Ganze wurde an dieser Klinik offenbar kollektiv tot geschwiegen. Alle wussten es, aber eingeschritten ist offiziell so wie es aussieht niemand.

    Die Schwestern auf den Krankenstationen gingen grundsätzlich zu zweit in die Krankenzimmer, wenn dieser Mann Dienst hatte. Um die Kinder vor ihm zu schützen, aber sich selbst nicht in Schwierigkeiten zu bringen.

    Ob und wenn ja wie die Leitung der Klinik, Kollegen dieses Mannes, Eltern betroffener Kinder, Pflegepersonal oder sogar Studenten reagiert haben, auf das was all zu offensichtlich war, kann derzeit noch nicht beurteilt werden. Denn die Betroffenen sind gerade dabei, sich dazu zu orientieren.

    Ich bin selbst seit frühester Kindheit chronisch krank und kenne die Atmosphäre und Einstellungen in Kinderkliniken dieser Zeit sehr gut. Chronisch kranke Kinder galten bis lange in unsere Zeit hinein als mängelbehaftet, „Sorgenkinder“, allenfalls bemitleidenswert, eine Last für ihre Eltern und die Gesellschaft. Das hat auch mit der deutschen Nazivergangenheit zu tun, die auch im Gesundheitswesen sehr lange nachwirkte.

    Ob dieser Täter darauf gebaut hat, dass diese Kinder als nicht so „wertvoll“ angesehen würden, als dass sich jemand für sie einsetzt oder ob er eventuell durch ein Täter- und Mitwissernetzwerk geschützt wurde ist noch offen.

    Vielleicht kommt es heraus. Mit ein wenig Glück, Mut und einer Staatsanwaltschaft, die lieber ordentlich arbeitet als mit Klüngelbrüdern und –schwestern Tennis zu spielen, könnte man das aber offen legen. Und es gibt sicherlich auch Fälle, die noch nicht verjährt sind.

    Einige der betroffenen ehemaligen „Sorgenkinder“ sind in meinem Alter und ganz entgegen der damaligen Prognose putzmunter.

    Und auch einige der Krankenschwestern, die damals solche Verbrechen stillschweigend hinnehmen sollten oder mussten sind sicherlich auskunftsbereit. Ganz abgesehen von den vielen FacharztanwärterInnen und StudentInnen, die sicherlich gesehen haben, was „der Chef“ da macht. Aber die Augen und Ohren wie bei so vielen anderen Dingen, die sie mitbekamen verschließen mussten oder wollten.

    Ich gehe einfach mal davon aus, dass etliche dieser mittelbar Beteiligten und indirekt Betroffenen ein Gewissen und ein entsprechendes Unrechtsbewußtsein haben.

    Denn auch sie wurden doch letztendlich von diesem schweigenden System missbraucht.

    Man soll schließlich nie „nie“ sagen.

    Ich erkenne in diesem Fall keine großen Unterschiede zu dem, was z.B. am AKO geschah.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Annemarie W. schreibt:

      Frau Oetken, Sie vergessen, dass Sie Aussenstehende sind,dass Kirche kein Verein ist, keine Klinik, und ich denke, Ihr Täter muss sich seit Wochen sehr wohlfühlen, weil Sie sich nur noch mit Kirche befassen.Mit der sie nichts zu tun haben. Was mich stört, dass Sie immer mehr wissen als ich zum Beispiel, die ich Klinik und Kirche als Insiderin kenne. Die Unterschiede sind groß, ich habe Ihnen eine Menge Infos gegeben, die Sie mir entweder nicht geglaubt haben, oder die Sie nicht verstanden haben. Jesuiten sind nicht Kirche.Kein Orden ist Kirche, die haben alle ihre eigene Spiritualität. Da können Sie sich auf den Kopf stellen, wie Sie wollen.Ich merke auch, dass hier tierische Rudelgesetze am Werk sind. Einer geht, der andere übernimmt seine Rolle, Ich merke nicht, dass Anke gegangen ist. Die Jesuiten hier im Blog mühen sich redlich, Auskunft zu geben. Man muss auch nicht im Freundeskreis sein, um zu erfahren, was im Orden los ist. Die InfoHefte liegen in den Kirchen aus.Jesuiten schreiben unendlich viele Bücher.Im Bus gestern war ein Plakat. Wenn alle hinter den Tätern herennen, wer kümmert sich dann um die Opfer? Genauso ist es hier im Blog. Es werden keine Lösungsmöglichkeiten zur Bewältigung den Opfern angeboten, es gibt nur Hass auf Täter.Und elendes Nichtwissen. Ich habe keine Lust, damit mein Leben zu zerstören . Sexualität wirkt bei Ihnen wie ein plattgewalztes Krankheitssymptom. Jede Berührung ist bei Ihnen gewaltverdächtig.. mein Gott, ich sehe, wie normal ich doch geblieben bin.Ich kann Ihre Posts kaum lesen, ohne dass mir schlecht wird ob Ihrer Generalverdächtigungen.Seit Wochen ist hier Kreisverkehr und würdelose Auseinandernehmerei. Wenn ich Jesuit wäre, würde ich mich unsichtbar machen.Gibt es hier in diesem ekelhaften Blog Konstruktives, was den Opfern helfen könnte? Ich habe mir eingebildet, dass mein Weg der Bewältigung zwar nicht übertragbar ist, aber doch zumindest mal eine Möglichkeit. Nichts ist.Ich habe nicht den Eindruck, dass hier etwas erledigt werden soll. Die Jesuiten lassen sich distanzlos auseinanderreissen und die Kirchenopfer lesen im Höchstfall..ich empfehle einen Boxsack.Kirche wird hier auf AKO reduziert. Woanders gibt es also keine Probleme mehr? Wie schön. AKO ist aber auch BOnn,Rheinland, wo man ,anders als in Berlin, Karneval braucht, um mal verantwortungslos die Sau rauszulassen. Das haben Berliner nicht nötig, die schaffen das nüchtern.Und reden sich nicht raus.Die Unterschriftenliste der AltAkos zeigt mir, dass es die Upperclass mit ihren Problemen ist. Sonst nichts.

    • Sehr geehrte Frau Oetken,
      herzlichen Dank für Ihre Beobachtungen.
      Bei der Herausgabe des Buches Unheilige Macht war mir klar, dass wir Jesuiten vor einem weitverbreiteten Unrecht stehen und uns ihm stellen dürfen, ja dürfen. Wir stehen der Gesellschaft nicht gegenüber sondern sind ein Teil davon. Mit dieser Einsicht habe ich versucht, nach den nächsten Schritten zu suchen und sie in aller Vorläufigkeit offen zu legen. Wenn Sie nun das vorliegende Material sichten und vergleichen, dann freut mich das sehr. Wir Herausgeber durften das nicht tun, weil wir selbst noch gefangen sind im Innenblick und weil wir uns dann zu den Lehrern anderer aufschwingen würden. Genau das wollten wir nicht und ich bin froh, dass dieser Verzicht von Vielen gesehen wurde. Wir sind eine Teilgesellschaft und wir sind von einem unangemessenen elitären Sockel geholt worden, der uns unfrei gemacht hat. Mitten in dem Schmerz über das Unrecht spüre ich die Freude über diese Gleichheit mit anderen Menschen mitten in einer Gesellschaft, in der die Ungleichheit so heilig gehalten wird. Das beginnt in der Schule mit den Noten, der Schulung Konkurrenz auszuhalten und zu nutzen. Die Solidarität mit andern Menschen – auch und gerade in unserer Armut – wird ins Private gedrängt. Diesen Schritt in die Gleichheit ist die Botschaft des Christentums, die wir oft genug auch in den Kirchen verloren haben. Und so ist der ganze Prozess hier eine Herausforderung in diese gleiche Würde als Menschen zurückzukehren.
      Bekehrungen kann keiner kommandieren. Wir sind dazu eingeladen. Dieser Einladung möchte ich folgen.
      Mit freundlichen Grüßen
      Christian Herwartz

  7. Christian Thibault schreibt:

    Haben nicht Stüper und Schneider als Chef-Redakteure gemeinsam die Photos von halbnackten und nackten Jünglingen gesichtet um sie für das Ako-Heftchen auszuwählen? Welcher Natur waren diese Sichtungs-Zusammenkünfte? Hat sich Schneider in all den Jahren niemals gefragt, wie diese Bildchen denn wohl zustande gekommen sind? Welcher psychologische Druck dahinter steht, bis man einen 11 jährigen dann nackt vor der Linse hat? Wenn er in 40 JAhren nebeneinander am Ako und in der Kommunität schon sonst nichts mitbekommen hat, bedeutet nicht alleine dieses Wissen schon Mitwisserschaft?

  8. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    drei Fragen stellen sich für mich im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen an jesuitischen Einrichtungen immer wieder:

    a) Wie und von wem wird festgelegt, auf welche Weise die drei ersten Ordensgelübde, nämlich Armut, Keuschheit und Gehorsam eingehalten werden sollen http://www.jesuiten.org/wir-jesuiten/der-orden/glossar.html?

    b) Wer kontrolliert, dass die zugegebenermaßen sehr anspruchsvollen Ordensgelübde auch befolgt werden?

    c) Was passiert, wenn ein Jesuit eines, zwei oder alle diese Gelübde übertritt?

    Zur Veranschaulichung, dass die Frage von Verantwortung und Haftung von zentraler Bedeutung ist, was die Aufklärung, Aufarbeitung und Ahndung der an Kindern und Jugendlichen begangenen Verbrechen angeht, möchte ich auf diese Diskussion hier im Blog hinweisen https://unheiligemacht.wordpress.com/2012/12/22/2012-12-22-offene-fragen/#comment-1349.

    Und hoffe gleichzeitig, dass hier in paar Meinungen eingestellt werden, die ausreichend Aufschluss geben.

    Sonst drehen wir uns meiner Einschätzung immer weiter im Kreis und dann ist die Frage, wer auf welche Weise ausschert. Was dazu führen kann, dass alle anderen Kreistänzer ins Trudeln geraten und womöglich auch mal jemand fällt.

    Vielen Dank!

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Godehard Brüntrup schreibt:

      Eigentlich sind alle Ordensmitglieder dafür verantwortlich, dass die Gelübde eingehalten werden. Zunächst einmal jeder für sich selbst, dann soll man andere ermahnen (correctio fraterna), wenn man Missstände bei ihnen beobachtet. Dann liegt eine weitere Ebene der Verantwortung bei dem jeweiligen Ortsoberen. Diese haben das finanzielle und sonstige Verhalten des einzelnen Mitbruders im Auge zu haben und bei Fehlverhalten korrigierend einzugreifen. Darüber steht der höhere Obere (Provinzial), der mit dem einzelnen Jesuiten jährlich eine Art Personalgespräch führt, außerdem fordert er an allen wichtigen Schritten der Jesuitenausbildung eine ausführliche Begutachtung des einzelnen Jesuiten von vier anderen Jesuiten an, die diesen gut kennen. Darin wird explizit die Einhaltung der Gelübde im einzelnen abgefragt. Sollte ein Jesuit seine Gelübde dauerhaft und eklatant nicht einhalten, so wird er auf Antrag des höheren Oberen vom Generaloberen in Rom aus dem Orden entlassen.
      GB

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrter Herr Brüntrup,

        Danke für Ihre Rückmeldung.

        So wie ich Sie verstehe, handelt es sich bei der Überwachung der Einhaltung der Ordensgelübde also um eine Art „freiwillige Selbstkontrolle“.

        Sie schreiben „Sollte ein Jesuit seine Gelübde dauerhaft und eklatant nicht einhalten, so wird er auf Antrag des höheren Oberen vom Generaloberen in Rom aus dem Orden entlassen.“
        Können Sie mir sagen, wie oft das in der nun fast schon sechs Jahrhunderte währenden Geschichte des Jesuitenordnens vorgekommen ist?

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

        P.S. nun handelt es sich bei sexualisierten Übergriffen auf Kinder und Jugendliche ja nicht um etwas, was die Enthaltsamkeit (also der Verzicht auf sexuelle Aktivitäten, die in anderen Kontexten als erlaubt bzw. sogar als Grundbedürfnis angesehen werden), sondern um Straftaten.
        Wie ist denn da das Regularium in Ihrem Orden?
        Was passiert, wenn ein Ordensbruder von Straftaten erfährt, die ein anderer begeht?
        Wie wird dann mit dem Täter verfahren, wie mit dem, der die Übertretungen vermeldet hat?
        Was geschieht, wenn herauskommt, dass Mitwisser die Taten nicht angezeigt bzw. vielleicht sogar vertuscht haben?

        • Annemarie W. schreibt:

          Unabhängige Kontrolle für alle Einrichtungen, in denen mit Kindern und auch erwachsenen Patienten gearbeitet wird. Gute Idee. Wie sieht das in Ihrer Praxis aus, Frau Oetken? Mein Sohn hatte eine zeitlang Therapie. Ich darf nicht dran denken, was dem da alles passiert sein könnte. Ergotherapie, Musiktherapie, Logopädie..Krankengymnastik.Die gegenwärtige Grabschdebatte zeigt uns doch, man ist nicht nur bei Kirchens nicht sicher.Und: welchen Fachausdruck hatten Sie nochmal für Mißbrauchsopfer, die dem Täter und der Kirche verziehen haben? Ich weiß im Moment nicht, wo ich mich da einsortieren soll.In welche Schublade.Übrigens: noch sind wir nicht soweit, dass jeder sein Sexualleben ins Internet stellen muss. Noch gehört dieser Bereich in die Intimsphäre. Auch bei Ordensleuten. Und der Fachbegriff eheliche Pflichten spricht zumindest für mich Bände.

          • Angelika Oetken schreibt:

            Sehr geehrte Frau Wachsmann,

            Danke für diese wichtige und konstruktiv-kritische Rückmeldung.

            Meine Frage an Herrn Brüntrup bezog sich erstmal auf eine etwaige interne Kontrolle darüber, ob die Ordensgelübde eingehalten werden. Nicht auf eine externe Begutachtung. Das wäre zwar sicherlich hilfreich, was die Prophylaxe von Missbrauchsstraftaten angeht, aber ich gebe Ihnen recht: sowas findet derzeit sehr selten statt.

            Ich stimme Ihnen zu, bislang sind wir Eltern eher vertrauensvoll, was Institutionen angeht.
            Auch ich habe mich, muss ich gestehen darauf verlassen, dass die Einrichtungen, die mein Sohn besucht hat, dafür Sorge tragen, dass ihm nichts Schlimmes geschieht.
            Mit dem Wissen das ich jetzt habe, würde ich anders handeln. Viel genauer prüfen, ob und wie Mitarbeiter ausgewählt und begleitet werden und mich umhören, wie bislang mit ganz alltäglichen Problemen umgegangen wird. Auch das gibt Aufschluss.

            Was meinen Praxisbetrieb angeht: Eltern sind bei uns für gewöhnlich in die Therapie integriert. Denn schließlich sind sie es, die ihr Kind zuhause bei der Umsetzung des Erlernten begleiten. Und auch für Angehörige ist Anleitung und Beratung, soweit sie die medizinisch-therapeutisch relevanten Probleme des Kindes betreffen verbindlich und wird von den Kostenträgern und Verordnern sowohl eingefordert als auch finanziert.
            Darüber hinaus supervidiere ich meine Mitarbeiter regelmäßig, sie beraten und begleiten sich zusätzlich gegenseitig und das Umsetzen meines Praxiskonzeptes ist Vertragsbestandteil.
            Zudem erfolgt eine spezifische Berichterstattung über Inhalte und Erfolge der Therapie, die sowohl an den verordnenden Arzt geht als auch in Kopie an die Sorgeberechtigten. Leider schaffe ich es zeitlich nicht, alle diese Rückmeldungen meiner MitarbeiterInnen zu lesen. Aber ich mache Stichproben. So kann ich erkennen, ob und welche Hinweise es auf Kindeswohlgefährdung gibt.
            An sich melden sich die Kindertherapeuten, die bei mir angestellt sind aber von sich aus bei mir, bei den verordnenden Ärzten oder bei Beratungsstellen, wenn sie unsicher sind, weil sie wie wir alle solchen Problemen nicht allein gegenüber stehen wollen.

            Allerdings ist bei anderen PraxisinhaberInnen und mir der Wunsch aufgekommen, dass wir gern eine inhaltliche externe Qualifizierung hätten.

            Und man glaubt es kaum: so etwas wird bislang im Heilmittelbereich nicht angeboten.
            Es gibt lediglich die üblichen, eher quantitativ orientierten Qualitätsmanagements.

            Falls also jemand von den ForistInnen hier einen entsprechenden Hinweis auf Anbieter von inhaltlichem QM haben sollten, wäre ich dankbar.

            Mit freundlichen Grüßen,
            Angelika Oetken

            P.S. „Und: welchen Fachausdruck hatten Sie nochmal für Mißbrauchsopfer, die dem Täter und der Kirche verziehen haben“. Ich befürchte, dass ich mich da unklar ausgedrückt habe und bitte Sie deswegen um Verzeihung.
            Der Fachausdruck, auf den Sie wahrscheinlich anspielen ist „Identifikation mit dem Aggressor“, volkstümlich auch „Stockholm-Syndrom“ genannt. Eine tragisches Phänomen, das leider sehr häufig vorkommt. Dabei verinnerlicht das Opfer die Werte, die es beim Täter mutmaßt. Das führt dazu, dass die Täter die Kontrolle über die Opfer behalten und die sich wiederum nicht von Schuldgefühlen befreien können.
            Diese Betroffenen neigen dazu, das Verhalten ihrer Täter oder anderer Verantwortlicher zu erklären und zu entschuldigen. Dahinter steckt wie so häufig bei Pathologien Abwehr von Angst.
            Einige selbst ernannte Experten nutzen diese Tatsache auch schamlos aus, indem sie genau auf dieses Defizit bei den Opfern abzielen. Die „Verzeih-mir-Tour“ ist sowohl in der Esoterik, als auch bei bestimmten religiösen Ideologen weit verbreitet.
            Sie ist vordergründig bequem, weil alle Beteiligten schmerzhafte, aber heilsame Prozesse der Auseinandersetzung damit vermeiden.
            Langfristig bindet sie Ressourcen.

            Denn gesünder wird niemand dadurch.

            Ein echter Prozess des Vergebens setzt voraus, dass Schuld und Verantwortung geklärt und wenn immer möglich vor Zeugen erklärt werden. Im nächsten Schritt sollte eine Sühneleistung vereinbart werden, sofern das Opfer das möchte.
            Damit wäre einigermaßen ein Gleichgewicht wieder hergestellt und der Weg für das Opfer frei, sich von den negativen Gefühlen, die die Tat auslöst zu verabschieden. Und vielleicht sogar dem Täter oder den Verantwortlichen zu verzeihen.

        • Godehard Brüntrup schreibt:

          Ich kann Ihnen leider nicht sagen, wie oft Entlassungen aus dem Orden in den letzten knapp 500 Jahren stattgefunden haben. Oft werden sie vermieden, indem man dem Betreffenden nahelegt aus eigenen Stücken zu gehen. Ich selbst habe in meinem Ordensleben eine ganze Reihe von Entlassungen erlebt, auch gegen den Willen des Betroffenen. Das ist also keineswegs etwas völlig Unübliches, vor allem bei den Jüngeren, wenn jemand erst einmal Vollmitglied des Ordens ist (nach ca. 15-20 Jahren Mitgliedschaft), dann kann man weniger leicht entlassen werden. Aber auch das kommt vor.
          Wenn jemand davon erfährt, dass ein Mitbruder eine erhebliche Straftat begangen hat und diese zum Schaden anderer verheimlicht, so ist er verpflichtet den zuständigen Vorgesetzten auf diskretem Weg zu informieren. Sollte es in dem entsprechen Land eine gesetzliche Anzeigepflicht geben, so hat sich der Jesuit selbstverständlich an diese Gesetze zu halten. Das wird alles vermutlich wortwörtlich so nicht in den Satzungen stehen, wie ich es gerade formuliert habe, aber es entspricht definitiv ihrem Geist. Wir sind in diesem Sinne füreinander in Fürsorgepflicht, auch in Verantwortung der ganzen Gemeinschaft gegenüber.
          Das Repertoire an Sanktionen, das dem Orden zur Verfügung steht, ist naturgemäß gering, denn er verfügt über keine eigene Gerichtsbarkeit. Die Ordensmitglieder unterliegen dem staatlichen und dem kirchlichen Recht, wie es im Strafgesetzbuch und im CIC festgelegt ist.
          Geldstrafen ergeben keinen Sinn, denn die müsste der Orden an sich selber überweisen. Natürlich kann man das Finanzgebaren eines Einzelnen engmaschiger überprüfen, das geschieht auch, wenn sich einer nicht an die Regeln gehalten hat. Die normale Sanktionierung ist erst einmal Druck durch die Vorgesetzten mit klaren Anweisungen, wenn dies keine Besserung bewirkt dann Amtsenthebung aus der verantwortlichen Position, Verbote von bestimmten Tätigkeiten oder Versetzung in ein anderes Umfeld (z.B. Innendienst), in welchem die Fehler und Schwächen, die sich gezeigt haben, kaum relevant sind. Die nächste Eskalationsstufen wäre die Suspendierung vom priesterlichen Dienst (umfassendes Verbot der seelsorglichen Tätigkeit), die Entlassung aus dem Priesterstand (Laisierung) und die Entlassung aus dem Orden.
          GB

  9. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    auch die Frage, welchen Systematiken der Umgang der Verantwortlichen und der Öffentlichkeit mit den Missbrauchsskandalen, die an jesuitischen Einrichtungen geschehen sind folgt, hat sich zwischenzeitlich für mich beantwortet.

    Es lohnt sich, sich mit dem Thema zu beschäftigen und nach ähnlichen Vorfällen zu suchen. Die auftretenden Muster sind erstaunlich ähnlich.

    Hier ein Beispiel:
    http://www.sueddeutsche.de/leben/jahre-nach-dem-medikamentenskandal-wir-erleben-eine-zweite-contergan-katastrophe-1.1218952
    ————————————————————————————————————————-
    „Mit dem Älterwerden kommen zu den ursprünglich bereits schweren Beeinträchtigungen schmerzhafte Folgeschäden hinzu.
    …..
    Und die Helfersysteme, die sich uns bisher moralisch verpflichtet gefühlt haben, brechen weg: Eltern sterben, Partner werden krank – und Kinder sollen ja ihren eigenen Weg gehen können. Der pflegerische und damit auch der finanzielle Bedarf steigen.
    …..
    Die behaupten zwar gerne, die „Contergan-Tragödie“ sei Teil der Unternehmensgeschichte – aber das ist nur Augenwischerei. Der Begriff „Tragödie“ impliziert, dass es sich bei der Contergan-Katastrophe um etwas Schicksalhaftes handelt, auf das Grünenthal keinen Einfluss hatte. Dabei hätte die Katastrophe sehr wohl verhindert werden können.
    …..
    Auch nur, weil der öffentliche Druck nach der Ausstrahlung des Contergan-Films entsprechend groß war. Damals hieß es von Seiten Grünenthals medienwirksam: „Das ist nur ein erster Schritt von unserer Seite. Wir fühlen uns den Betroffenen moralisch verpflichtet.“
    …..
    Da hat man dann irgendwann genug: Ich bin doch nicht auch noch deren Seelenklo!
    ———————————————————————————————

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  10. Christian Thibault schreibt:

    Also, die obere Hälfte des Blogs habe ich mitgelesen und habe fast Mitleid bekommen mit unseren Jesuitischen Freunden, immer lange Tage ohne Gehalt arbeiten, trotzdem immer rote Zahlen schreiben, den Rest spenden, nicht mals Geld um die Wände streichen zu lassen, Gehorsam und Armut geloben… und dann fallen mir die Bilder von Pater Schneider SJ und Pater Stüper SJ mit dem Katamaran und ihren Lieblingen in Ferien auf Korsika… Wie passt das zusammen, bitte???!!! Wer lügt hier??

    • Godehard Brüntrup schreibt:

      Sehr geehrter Herr Thibault, der Jesuitenorden ist kein homogenes Gebilde. Individualität wird bis zum Individualismus gepflegt, so gibt es durchaus Unterschiede im Lebensstil. Tatsache ist aber, dass Jesuiten keinen Privatbesitz haben. Der Orden selber verfügt über Grundstücke, Anlagevermögen und Gehälter der Mitglieder. Davon werden die vielfältigen Aufgaben, die Altersversorgung und die Ausbildung der Jüngeren finanziert. Wegen zurückgegangener Mitgliederzahlen tut sich seit Jahren zwischen diesen Einnahmen und den Ausgaben eine Lücke auf, die nur schwer zu füllen ist. Die einzelnen Institutionen des Ordens (Schulen, Hochschulen, Bildungshäuser, Exerzitienhäuser etc.) sind finanziell getrennt von den Wohngemeinschaften (Kommunitäten) der Jesuiten. Die Institutionen generieren also zumindest einen Teil ihrer Einkünfte selbst, der Orden übernimmt die Defizitdeckung. Das Ako war meines Wissens praktisch immer finanziell defizitär.
      Der einzelne Jesuit ist durch ein Armutsgelübde nicht nur daran gebunden, über keinen persönlichen Besitz zu verfügen, er ist auch gehalten, einen einfachen Lebensstil zu führen (nur ein bescheiden eingerichtetes Zimmer, Auto nur als Dienstwagen, keine kostspieligen Urlaubsreisen, keine teuren Luxusgegenstände, keine aufwändigen Hobbys). Bei den Dingen, die die Arbeit betreffen (Computer, Bücher etc.) ist man großzügig, aber der private Lebensstil soll einfach sein. Das trifft auch für die große Mehrzahl der Jesuiten zu. Wenn Sie aber obige Liste ansehen, dann wird Ihnen auf den ersten Blick klar, dass – um es mal vorsichtig zu sagen – sich nicht alle Jesuiten im Ako in der Vergangenheit an diese Vorgaben gehalten haben. Es haben sich auch nicht alle an ihr Gelübde gehalten, sexuell enthaltsam zu leben. Das kommt in jeder Institution mit hohen Idealen vor, dass in konkreten Fällen die Ideale missachtet werden, vor allem, wenn es im Verborgenen geschieht. Dass aber einzelne über einen derart langen Zeitraum hinweg, zudem teilweise in aller Öffentlichkeit, einen Lebensstil gepflegt haben, der nicht im Einklang mit den Ordensgelübden stand, das ist ein unerhörter Skandal. Die finanziellen Machenschaften, die im hier veröffentlichen Nachruf erwähnt werden (Anschaffung von Kunstgegenständen auf sehr krummen Wegen) empören mich. Das schamlose Ausleben einer pädophilen Neigung empört mich auch. In unserem Buch gibt es einige Hinweise, wie es zu dieser Fehlentwicklung kommen konnte (Stichwort „Inseln der Macht“ von charismatischen Führergestalten beispielsweise). Es hat auch mit ängstlicher oder apathischer Konfliktvermeidung zu tun. Viele Jesuiten standen ja gewissen Entwicklungen im Ako kritisch gegenüber, so mokierte man sich über die Knabenbilder und auch die Prunkentfaltung in der Stella, aber kaum einer hatte die Energie und die Motivation einen offenen Konflikt einzugehen. Man ging lieber seiner eigenen fordernden Arbeit vor Ort in Berlin, Hamburg, Frankfurt oder München nach und kümmerte sich nicht darum, was auf dem „Heilgen Berg“ geschah. Das war weit weg, in einer Sonderwelt. Selbst als das Buch Sacro Pop erschien, verblieb der Grossteil der Jesuiten in diesem Zustand geistiger Trägheit, die man auch Verantwortungslosigkeit nennen kann. Einzelne haben immer wieder Vorstöße unternommen, sie haben niemals die notwendige Wucht oder kritische Masse erreicht, um Durchschlagskraft zu entwickeln. Das ist eine gemeinsame Geschichte des Versagens, die es anzuerkennen und aufzuarbeiten gilt: von den Jesuiten und auch den vielen anderen, welche die Symptome und Warnhinweise gesehen haben und nicht adäquat reagiert haben.
      Das AkoPro ist etwas anders gelagert. Ich vermute, dass die meisten Jesuiten in Deutschland vor dem „Skandal“ weder genau gewusst haben, was das AkoPro ist, noch welche Personen dort die Leitung inne hatten. Hier gibt es keine breite Mitwisserschaft, weil man diese Institution meist gar nicht und nur ganz vage kannte.

      • Annemarie W. schreibt:

        Lieber Herr Pater Brüntrup. Sie haben die Sachlage sehr gut dargestellt, vielen Dank.Ausbaden müssen es wie überall diejenigen, die das Ordensleben oder Kirchenleben ernstnehmen.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrter Herr Brüntrup,

        Sie schreiben: „Das Ako war meines Wissens praktisch immer finanziell defizitär.“

        Das AKO existiert soweit ich informiert bin seit 1925. Dieses Jahr wird es also 88 Jahre alt.

        Ein Betrieb, der 88 Jahre lang defizitär arbeitet…. wer sponsert sowas?

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

        P.S. wenn das AKO z.B. ein „An- und Verkauf“ wäre, dann würde ich zuerst an Geldwäsche denken, wenn ich sowas höre.
        Insofern gehe ich davon aus, dass es eine lückenlose, geprüfte Buchführung gibt, aus der hervorgeht, wo und wie etwaige Defizite zu Stande kamen und woher die Geldmittel stammten, mit denen der Betrieb dann wohl doch aufrecht erhalten wurde.
        Oder gewährte etwa ein Geldinstitut fast neun Jahrzehnte lang Kredite, weil alle seine Vorstandschefs Aloisianer waren ?!?!?

        P.P.S. was muss ich tun, um auch so großzügig subventioniert zu werden?

        • HRiegerSJ schreibt:

          Sehr geehrte Frau Oetken,
          Bildungsarbeit war schon immer ein Zuschußbetrieb. Das entspricht auch dem Ziel des Ordens, dass die vorhandenen finanziellen Mittel für den Ordenszweck ausgegeben werden sollen (u.a. die Bildung der Jugend). Die Kollegien des Ordens waren schon immer von entsprechenden Stiftungen abhängig, zumal eine Zugangsmöglichkeit unabhängig von der sozialen Herkunft immer angestrebt, wenn auch nicht immer verwirklicht war. In der „alten“ Gesellschaft Jesu durch Dotationen von Fürsten, Adligen usw. Das Jesuitenkolleg St. Michael hier in München war eine Stiftung von Herzog Wilhelm V., der sich dabei total überschuldete. In jüngeren Zeiten (nach dem Kulturkampf und der Rückkehr der Jesuiten nach Deutschland) stammten die Mittel wohl großteils aus Spenden. Auch mit dem Vermögensverzicht der eintretenden Mitglieder zugunsten des Ordens wurden Zweckvermögen aufgebaut.* Die Finanzierung des laufenden Betriebs erfolgte einerseits durch Verzicht auf eine realistische Gehaltszahlung (hier ähnlich wie in den großen Krankenhäusern, die Schwesternorden im 19. und bis Mitte des 20. Jahrhunderts aufbauten) für die erbrachte Arbeitsleistung, teils durch Pensionsgelder der Alumnen, später durch Zuschüsse des Staates für die Lehrergehälter nach den Privatschulgesetzen. Investitionsausgaben (Gebäudeunterhalt, Neubauten) wurden z.T. aus kirchlichen Zuschüssen, z.T. aus eigenen Mitteln (d.h. großteils wieder Spenden) bestritten. Wegen der aufgrund der Bau-Zuschüsse von Seiten der ED Köln eingetragenen Grundschuldlasten wäre ein „freier“ Verkauf des Ako z.B. wohl gar nicht möglich gewesen.

          Viele Grüße
          Herbert Rieger SJ

          *Stichwort Vermögensverzicht: der famose Nachruf von Hrn. Dr. E. auf Stüper hat hier zwei erhellende Punkte zu berichten. Einerseits, dass Stüper den Schock seines Lebens davongetragen habe, als er das Auto, das er von seinem Vater zum Eintritt als Geschenk erhalten hatte, der Verfügung der Kommunität überlassen musste. Hierzu muss man nur wissen, dass jeder Jesuit vor der Aufnahme vier Gespräche führen muss, in denen er über die Armutspraxis hinreichend aufgeklärt werden sollte, insbesondere, dass es keine persönliche Verfügung über solche bedeutenden Gebrauchsgegenstände mehr geben wird. So überrascht kann Stüper also nicht gewesen sein. Zum anderen, dass Stüper mit Hilfe von Freunden eine Konstruktion gefunden habe, sein ihm von der Familie her zukommendes Vermögen so zu parken, dass er auch nach dem Vermögensverzicht, den die letzten Gelübde erfordern, noch Zugriff gehabt habe, weil ihm das Geld zu schade war, dass es der Orden verwenden konnte. Hierzu muss man nur wissen, dass die Satzungen der Jesuiten vorschreiben, der Vermögensverzicht solle so sein, dass man keine Hoffnung haben kann, das Geld wieder zu erlangen.
          Ich denke, dieser Nachruf zeigt klar, dass hier in der Führungsspitze eine Gruppe zugange war, die gar nicht gewillt war, sich an Regeln zu halten. Aber man hat natürlich dann jene in Internat und Schule, die Regeln übertreten haben, gerne und willkürlich bestraft und gedemütigt. Es bliebe hier nur, Tucholsky zu zitieren angesichts dieser Bande.

          • Angelika Oetken schreibt:

            Sehr geehrter Herr Rieger,

            danke für Ihre Erläuterungen, so wird mir einiges klarer.

            Der Jesuitenorden betreibt bzw. betrieb ja etliche Bildungseinrichtungen, die dem Aloisiuskolleg ähneln. Eine höhere Schule, die auch für Externe offen steht und ein Internat. Das Verwaltungs-, Lehr- und Betreuungspersonal setzt sich größtenteils aus Jesuiten zusammen.

            Also ist, soweit ich Ihren Erklärungen folge, dauerhaft mit vielen defizitären finanziellen Baustellen zu rechnen, die vom Orden versorgt werden mussten und müssen.

            Insofern konnte das System dann ja nur über einen längeren Zeitraum funktionieren, wenn gewährleistet war, dass ständig ausreichend junge Männer rekrutiert werden, die über so viel Vermögen bzw. eine entsprechende Erbschaft verfügen, dass sie den stetigen Abfluss an Finanzen kompensieren helfen, indem sie jeglichen Besitz und alle Ansprüche auf den Orden übertragen. Und dann mittellos sind.

            Als grundsätzlich pragmatisch denkender Mensch frage ich mich jetzt:

            was könnte diese vielen jungen Kerle, denen kraft ihrer Herkunft hätten gesellschaftlich schon mal alle Türen offen stehen müssen, motivieren, in eine Männergemeinschaft einzutreten, die ihnen nicht nur abverlangt, ihren Besitz abzugeben, sondern auch auf Grundbedürfnisse wie ein praktisches Sexualleben oder ihr Aufenthaltsbestimmungsrecht zu verzichten?

            Ich kann mir da zwar so einiges an Gründen vorstellen, aber das wären erstmal nur Sachen, die entweder entschieden mit den Ordensregeln und aber mit ganz allgemeinen ethischen Vorstellungen kollidieren.

            Mit freundlichen Grüßen,
            Angelika Oetken

            • HRiegerSJ schreibt:

              Sehr geehrte Frau Oetken,

              der Vermögensverzicht der eintretenden Mitglieder erbringt sicher nicht die Riesensummen. Zum einen ist jeder frei, sein Vermögen dorthin zu verschenken, wo er es für richtig hält. Zum anderen sind das schon deswegen keine großen Summen, weil der Nachwuchs im Orden über lange Zeit vor allem aus der mittleren bis unteren Mittelschicht kam (Kleinbürger, Bauern…) Die Finanzierung war nur so lange möglich, als es eine große Zahl von arbeitenden Jesuiten gab. (Siehe den Beitrag von G. Brüntrup). Und ein katholisches Milieu, das den Orden durch Spenden großzügig unterstütze. Inzwischen hat sich das geändert (Alterspyramide, Auflösung der klassichen Milieus).

              Was vielleicht bei pragmatischem Denken nicht so ganz verständlich ist: es gibt tatsächlich junge Menschen, die, weil sie andere kennengelernt haben, die dies glaubwürdig tun oder die Idee gut finden, aus idealistischen Motiven in den Orden eintreten und ihr Leben in den Dienst der Sache stellen wollen.

              Viele Grüße
              Herbert Rieger SJ

              • Angelika Oetken schreibt:

                Was vielleicht bei pragmatischem Denken nicht so ganz verständlich ist: es gibt tatsächlich junge Menschen, die, weil sie andere kennengelernt haben, die dies glaubwürdig tun oder die Idee gut finden, aus idealistischen Motiven in den Orden eintreten und ihr Leben in den Dienst der Sache stellen wollen.
                ————————————————————————————————————

                Sehr geehrter Herr Rieger,

                um nicht missverstanden zu werden: dass ich immer erstmal versuche, bei Fragen auf pragmatische Art nach Antworten zu suchen, heißt nicht, dass ich keine Ideale hätte.

                Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass die Diskrepanz zwischen hohen Idealen und deren tatsächlicher Ausführung in einer Gruppe sehr groß sein kann. Vor allem, wenn es wenig Gelegenheit zur Intervision, selten welche zur Supervision gibt und Rückmeldungen durch mittelbar Beteiligte unterbleiben, weil die Gruppenmitglieder einen besonderen Status haben.

                Ich übertrage das Ganze mal in einen ähnlichen Kontext:

                angenommen ein konfessionelles Krankenhaus betreibt eine psychiatrische Ambulanz. Dort werden junge Ärzte ausgebildet, die sich vom guten Ruf, dem überzeugenden Konzept, dem soliden Status der Einrichtung und einem charismatischen Klinikleiter angezogen fühlen.

                Nach einiger Zeit der Arbeit dort, die u.a. dazu dient eine Ausbildung zum Facharzt zu absolvieren, müssen sie aber feststellen, dass ihnen immer wieder Gerüchte zugetragen werden, dass es im stationären psychiatrischen Bereich dieser Klinik nicht mit rechten Dingen zu gehe. Patienten würden dort Maßnahmen unterzogen, die als gewalttätig und übergriffig angesehen werden müssen und laut Gesetz verboten sind.
                Einige von diesen jungen Ärzten gehen dem nach und bestätigen die Gerüchte aus eigner Anschauung.
                Sie sprechen darüber mit ihren Kollegen, aber nur hinter vorgehaltener Hand.

                Was sollen diese jungen Ärzte nun tun?

                • Ihre Vorgesetzten informieren?
                • Selbst dort intervenieren?
                • Die Einrichtung vorsichtshalber verlassen?
                • Öffentlichkeit herstellen?
                • Die Klinikleitung anzeigen?
                • Die Sache aussitzen und sich vornehmen, später alles besser zu machen?

                Herr Brüntrup hat diese Problematik in einem Kommentar hier im Forum https://unheiligemacht.wordpress.com/2012/12/22/2012-12-22-offene-fragen/comment-page-1/#comment-1351 sehr gut nachvollziebar erläutert:

                „Selbst als das Buch Sacro Pop erschien, verblieb der Grossteil der Jesuiten in diesem Zustand geistiger Trägheit, die man auch Verantwortungslosigkeit nennen kann.“

                Insofern: wer war denn dann bar jeder Verantwortung was die Übergriffe anging? Nicht nur was die Missbrauchsfälle selbst, sondern auch für das Ignorieren der deutlichen Hinweise, dass in den Einrichtungen etwas nicht stimmt angeht?

                Und: was soll daraus folgen?

                Mit freundlichen Grüßen,
                Angelika Oetken

                • Godehard Brüntruü schreibt:

                  Sehr geehrte Frau Oetken,
                  der relevante Unterschied in Ihrer Analogie liegt darin, dass bei Ihrer Geschichte den Beteiligten Handlungen bekannt waren, die nach ihrem eigenen Verständnis klar vom Gesetz verboten waren.
                  So einfach war das beim Ako nicht: Mir und ich vermute den fast allen anderen Jesuiten waren über Jahrzehnte keine Straftaten bekannt, nicht einmal gerüchteweise. Als das Buch Sacro Pop herauskam, hörte ich zum ersten Male von Dingen, die strafrechtlich relevant sein könnten, nämlich den Nacktaufnahmen auf der Wiese und dem Fiebermessen. Das hat mich sofort zum Handeln bewegt, obwohl ich in München lebe. Ich habe mich damals erkundigt und mir wurde von rechtlich kompetenter Seite mitgeteilt, dass das bloße Fotografieren von nackten Kindern, die nicht in sexuelle Handlungen oder Posen verwickelt sind, möglicherweise nicht strafbar sei, aber doch bedenklich. Ich habe daher sofort – am selben Tage – meinen Vorgesetzten am Telefon mitgeteilt, dass man dies nach meiner Ansicht unbedingt überprüfen müsse. Darauf wurde ja auch der Autor des Buches angeschrieben. Er hat laut Zinsmeisterbericht geantwortet, dass diese Geschichten frei erfunden seien (um sich rechtlich abzusichern). Dieser Darstellung (dass es sich um Erfindungen handele) haben diejenigen im Kolleg, die es besser wissen mussten, anscheinend nicht wirksam widersprochen, oder man hat sie mundtot gemacht. Ein ganz schlimmer Fehler. Daraufhin passierte einige Monate nichts, bis der nachfolgende Provinzial in München auf Grund einer Intervention von 2 Jesuiten (einer war ich) nochmals in Bonn nachbohrte. Dann kam heraus, dass wirklich solche Bilder gemacht worden waren und ihre Vernichtung wurde angeordnet. Eine heute höchst umstrittene und sicher auch vorschnelle Entscheidung. Das wurde diskret gehandhabt und ich erfuhr – wie auch fast alle anderen Jesuiten – nichts davon. Ich erfuhr davon erst in 2010.
                  Erst durch den Zinsmeisterbericht wurde für mich dann auch klar, dass es Gewaltakte und Übergriffe gab, die strafrechtlich relevant waren. Von daher ist es nicht so, dass in der ordensinternen Öffentlichkeit strafrechtliche relevante Taten über lange Zeit durch „Aussitzen“ gedeckt wurden. Sie waren in der Öffentlichkeit der Ordensprovinz nicht bekannt. Es hat aber einzelne in Bonn gegeben haben, die davon zumindest teilweise etwas wussten, der Zinsmeisterbericht dokumentiert solche Kenntnisse sehr klar. Aber ein allgemeines „Tuschelwissen“ über strafrechtlich relevante Taten gab es unter den Jesuiten nicht. Getuschelt hat man über seitenfüllende Knabenportraits in öffentlichen Jahresberichten, großformatige Wand-Fotos von Knaben, bei denen man wegen der Beleuchtung (Gegenlicht) manchmal nicht genau sehen konnte, ob sie nackt oder bekleidet waren, die den Meisten deshalb irgendwo grenzwertig und unangemessen vorkamen, die aber nicht im strafrechtlichen Sinne kriminell erschienen. Natürlich hätte man auf dieses Warnzeichen reagieren und müssen, hätte sich fragen müssen, ob da noch mehr dahintersteckt. Das hat man versäumt. Das wissen wir alle. Das ist aber etwas anderes als das Wissen um eindeutige Straftaten. Das ist der Unterschied zu Ihrer Geschichte.
                  mfG
                  Godehard Brüntrup

                • Angelika Oetken schreibt:

                  Sehr geehrter Herr Brüntrup,

                  ich habe in meine Schilderung nicht ohne Grund diesen Satz eingefügt: „Einige von diesen jungen Ärzten gehen dem nach und bestätigen die Gerüchte aus eigner Anschauung.“

                  Ganz selten begehen TäterInnen ihre Verbrechen an Kindern vor Aller Augen.

                  Der „Reiz“, Kinder zu missbrauchen liegt für etliche in Wirklichkeit darin, etwas zutiefst Verbotenes auszuführen, nicht dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden und diese Reizschwelle wird kontinuierlich gesteigert.

                  Das haben Herr Stüper und Konsorten genauso praktiziert. Da man für so ein heimtückisches Vorgehen entsprechende Bedingungen braucht, gehen Missbrauch und andere Verbrechen Hand in Hand.

                  Erpressung, Nötigung, Veruntreuung, die Bildung unerlaubter Kartelle und Diebstahl sind in dem Zusammenhang die häufigsten Ungesetzlichkeiten.

                  Insofern ist davon auszugehen, dass bei einer sachlichen, professionellen und unabhängigen Aufarbeitung der Missbrauchsfälle sehr viele Dinge zu Tage treten, die auch der gutgläubigste Ordensbruder als Straftat an Kindern werten müsste. Und die weiterere Recherchen auf anderen Gebieten notwendig werden lassen.

                  Will sagen: hätten Menschen genauer hingeschaut damals, hätten sie auch was gefunden.

                  Sie haben es aber nicht getan. Und die Gründe dafür sind wesentlich, um die HINTER-GRÜNDE und die AB-GRÜNDE aufzudecken, die dafür sorgen, dass Missbrauch ein so lange gleichzeitig weit verbreitet und maximal tabuisiert war.

                  Oder korrekter: nicht der Missbrauch war tabuisiert, sondern dass Opfer darüber sprechen was ihnen von Stützen unserer Gesellschaft mit dem Wissen ihrer Umgebung angetan wurde.

                  Heute Abend werde ich noch eine „Geschichte“ aus dem Gesundheitswesen“ hier einstellen, aus der vermutlich noch klarer hervorgeht worauf ich hinaus will.

                  Mit freundlichen Grüßen,
                  Angelika Oetken

          • Angelika Oetken schreibt:

            Sehr geehrter Herr Rieger,

            fallen unter die Vermögenswerte, die Sie meinen Grundstücke wie dieses?

            http://maps.google.fi/maps?q=bonn+bad+godesberg+elisabethstrasse&um=1&ie=UTF-8&hq=&hnear=0x47bee47aef950749:0xe301756a89691fa1,Elisabethstra%C3%9Fe,+D-53177+Bonn,+Germany&gl=fi&sa=X&ei=omgEUY3OJMWM4AS6uYGwBA&ved=0CCwQ8gEwAA

            Dazu ein Kooperationspartner, der sich vor Ort etwas auskennt:

            „53177 Bonn-Bad Godesberg, Elisabethstrasse/Petersbergstrasse/Wolkenburgstrasse/Marienforster Steinweg, in diesem Dreieck, wobei ich nicht weiß, ob das Grundstück ganz bis zur Wolkenburstrasse geht.
            An der Petersbergstrasse gehören auch noch einige Wohnhäuser zum Besitz der Schule, die an Lehrerfamilien vermietet werden. Auch auf der gegenüberliegenden Seite an der Elisabethstrasse gibt es noch einige freie Wiesen, die dem AKO gehören..“

            Zum Vergleich: dieses Grundstück wurde meinem Kooperationspartner vor einigen Jahren zu einem Preis von 3,5 Millionen Euro angeboten:

            http://www.immobilienscout24.de/expose/67675473?referrer=RESULT_LIST_GROUPING&navigationServiceUrl=/search/resultList/exposeNavigation/navigate.go?searchUrl%3D/Suche/S-T/Wohnung-Kauf/Nordrhein-Westfalen/Bonn%26exposeId%3D67675473&navigationHasPrev=true&navigationHasNext=true&navigationBarType=RESULT_LIST

            Das Ganze hat nur den Bruchteil der Größe des Ako-Geländes und liegt auch erheblich weiter vom Stadtzentrum entfernt.

            Mit freundlichen Grüßen,
            Angelika Oetken

            • HRiegerSJ schreibt:

              Sehr geehrte Frau Oetken,
              bei den konkreten Verhältnissen in Godesberg kenne ich mich leider nicht aus. Den Bilanzwert der Grundstücke und Bauten können sie aus dem Abschluß der Gesellschaft ersehen, der im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht ist. Wenn Sie bei google Maps die Satellitenbilder für unser Kolleg St. Georgen, Offenbacher Landstraße, Frankfurt, anschauen, werden Sie erkennen, dass dort eine ziemliche Ecke im Park bebaut ist. Das mußte in den 80er Jahren vom Trägerverein an einen Bauträger verkauft werden, um den Neubau von Hochschule, Biblothek und Mensa zu finanzieren. Grundstücke haben nur leider die Eigenschaft, dass man das nur einmal verkaufen kann.

              Viele Grüße
              Herbert Rieger SJ

              • Angelika Oetken schreibt:

                Grundstücke haben nur leider die Eigenschaft, dass man das nur einmal verkaufen kann.
                ————————————————————————————————————

                Sehr geehrter Herr Rieger,

                natürlich ist es eine schwierige Entscheidung für eine Gemeinschaft, sich von einem Teil ihres Vermögens zu trennen.

                Andererseits verstehe ich es so, dass Ihr Orden sich vor allem im Bereich „Bildung“ engagiert. Und gerade da sind die Menschen in unserem Land wachsamer geworden. Nicht zuletzt durch die Missbrauchsskandale in konfessionellen und weltlichen Einrichtungen.
                Eltern und Verantwortliche achten zunehmend darauf, welchen Leumund ein Bildungsträger hat.

                Hier gäbe es aus meiner Sicht für Ihren Orden Land zu gewinnen.

                Wenn skandalöse Vorfälle ans Licht kommen, dann kann eine Organisation die Methode „Aussitzen“ wählen. Allerdings nur, wenn sie über die dafür nötigen Mittel verfügt. Oder sie entscheidet sich für die Flucht nach vorne und riskiert einen Neuanfang um das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen.

                Und dazu gehört eine lückenlose Aufklärung darüber, wie es zu den Missbrauchsfällen kam und angemessene Schmerzensgeldzahlungen für die Opfer.

                Die Zeiten wo ein Opfer automatisch zum Mit-Schuldigen erklärt wurde sind endgültig vorbei. Das ist ein sehr großer gesellschaftlicher Fortschritt.

                Und: Vermögenswerte wie Grundstücke oder Immobilien kann man auch beleihen. Gerade der private Schulbereich wächst derzeit. Das ist eine Chance, Nachwuchs zu akquirieren bzw. auch Geld zu verdienen. Wird das von Ihrem Orden gar nicht erwogen?

                Mit freundlichen Grüßen,
                Angelika Oetken

      • Anselm Neft schreibt:

        Sehr geehrter Herr Brüntrup,

        danke für diese Ausführungen. Aber müsste bei zurückgehenden Mitgliederzahlen im Orden nicht das zur Verfügung stehende Vermögen steigen? Ich gehe doch davon aus, dass jeder einzelne Jesuit mehr Geld verbraucht als er erwirtschaftet, oder sehe ich da was falsch? Und die Kosten für die (kirchlichen) Institutionen werden doch ohnehin zu weiten Teilen aus der Einkommenssteuer der säkularen Mehrheit bestritten, oder?

        Und wo kommt das Vermögen des Ordens eigentlich her? Dasw fidne ich sehr spannend, auch wenn es vom Thema „Missbrauch“ wegführt. Vielleicht bildet die Beschäftigung mit „Finanzen“ aber einen wichtigen Baustein, um das „System Stüper“ zu verstehen.

        Mit freundlichen Grüßen,

        Anselm Neft

        • Godehard Brüntrup schreibt:

          Sehr geehrter Herr Neft, das System funktioniert etwas anders. Viele Jesuiten haben ja Jobs, für die sie bezahlt werden. Sagen wir einmal, das sind jetzt alles fiktive Zahlen, ein Jesuit, der für eine Diözese oder eine Bildungseinrichtung arbeitet, verdient 50.000 im Jahr. Für sich selbst braucht er aber nur, sagen wir, 17.500 im Jahr. Dann führt er 32.500 an die Ordensprovinz ab. Wenn sie 500 Jesuiten haben, die das tun, dann hat die Provinz Millionen im Jahr, mit denen sie Defizite vom Ako und anderen Institutionen ausgleichen kann. Sinkt die Zahl der arbeitsfähigen Jesuiten auf die Hälfte, dann nehmen auch diese Einnahmen um die Hälfte ab.
          Die Einrichtungen der Jesuiten werden im Übrigen nicht aus der Einkommenssteuer der säkularen Mehrheit bestritten. Das gilt vielleicht für diejenigen Gymnasien, die vom Staat deutlich gefördert werden (das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden). Für die Hochschule, an der ich arbeite, gilt das zum Beispiel nicht. Sie bekommt nur einen geringen staatlichen Zuschuss und einen noch geringeren kirchlichen Zuschuss. Der Jesuitenorden hängt nicht am Kirchensteuersystem, ihm stehen auch staatlich Förderungen nur in Ausnahmefällen zu.
          Ihr
          GB

          • Annemarie W. schreibt:

            Auch gut gesagt, lieber Herr Pater Brüntrup. Ich weiß nicht, was diese Geldneiddebatte immer soll. Jesuiten arbeiten wie die Zugochsen bekanntermaßen und wer arbeitet, soll auch essen und nicht nur das, auch mal die schönen Seiten des Lebens genießen dürfen.Stüper hat es weit übertrieben.Mit großer Hilfe von allen Seiten. Was die Jesuiten auch machen, es ist falsch,sie werden aufs AKO reduziert. Es gibt noch andere Jesuitenschulen. Weiß das jemand? Es gibt nicht nur Bonn.. Eltern geben ihre Kinder und ihren Verstand am Internat ab, schwärmen für Hochwürden recht infantil und wenn der sie dann reinlegt, ist das Geschrei riesig. Selber denken war immer schon anstrengend gewesen.Die 3 Affen weit verbreitet.Mit welchem Recht klinken sich Eltern aus?M it welchem Recht gibt es hier OrdensSippenhaft?Ich kenne eine ganze Reihe Akademiker mit Doktortitel und Mercedes. Die lassen sich entweder zu Hause von ihrem Partner drangsalieren, oder leben im kirchlichen Bereich ihre infantilen Bedürfnisse aus.Himmeln den Pfarrer an. Am meisten hat eine Reichengemeinde hier den Mißbrauch geleugnet. Man hatte ihnen die heile dumme Welt genommen. Aus dem Grunde ist vielleicht P Schneider nicht in der Lage gewesen, mal hinzusehen und was zu sagen. Abhängigkeiten gibt es ganz oben nicht weniger als unten.Nun müßten die Verantwortlichen einschreiten.

          • HRiegerSJ schreibt:

            Hallo Godehard, nur der Korrektheit wegen:
            Jesuiten, die für Diözesen oder Bildungseinrichtungen tätig sind, verdienen nichts persönlich; der Orden erhält das Geld dafür, dass er Leute dort zur Verfügung stellt. Die Zahl von 500 weckt wohl falsche Vorstellungen, die Leute, die effektiv noch auf diese Weise tätig sind, dürften wohl keine 100 mehr sein. Damit kann man nicht mehr die Defizite decken wir noch vor 10 Jahren.
            Viele Grüße, Herbert

            • Godehard Brüntrup schreibt:

              Ja, das war vereinfacht formuliert, ich wollte nicht auch noch den Begriff des Gestellungsvertrags erklären. Das Geld geht natürlich nicht an den einzelnen, sondern an dessen Kommunität, welche dann nach Abzug der Lebenshaltungskosten Überschüsse an die Provinz abgibt. Die Zahlen waren – wie ich vermerkte – rein imaginär, um das Prinzip zu verdeutlichen.

      • Christian Thibault schreibt:

        Vielen Dank, Godehard Brüntrup, für die ausführliche Antwort. Sollte es wirklich für dieses Versagen keine zumindest teilweise Wiedergutmachung geben? Ich meine nicht unbedingt nur Entschädigungen, aber auch. Sollte man sich jetzt wirklich für lange Zeit in Fassungslosigkeit und Schockstarre begeben, anstatt sich so schnell wie möglich denjenigen zu zuwenden, denen durch dieses Fehlverhalten Schaden zugefügt wurde, solange diese noch Leben und davon noch etwas haben könnten? Wenn man aber genau in Eschweilers Memoiren zu Stüper nachliest, dann weiss man auch, dass das Ako-Pro eben auch auf dieselbe Tätergruppe zurück geht.

        • Godehard Brüntrup schreibt:

          Herr Thibault, ich nehme an, dass unter den ca. 100 Betroffenen, die bundesweit vom Orden eine Anerkennungszahlung bekommen haben, auch solche vom Ako sind. Darüber hinaus hat der Orden Therapiekosten für Psychotherapien und ähnliche Heilbehandlungen übernommen. Ich nehme an, dass Sie der Meinung sind, dass der von der deutschen Bischofskonferenz gesteckte finanzielle Rahmen, an den sich der Orden gehalten hat, zu gering ist. Ich kann diesen Einwand nachvollziehen. Allerdings bin ich nicht in den nationalen Gremien, die das verhandeln. Ich kann dazu nicht viel sagen.
          Mir ist zu Ohren gekommen, dass einige Betroffene im Bereich des AkoPro sehr belastende Prozesskosten hatten. Ob der Orden hier helfen kann, ist – so meine ich – eine gute und angebrachte Frage, auf die ich aber mangels Kenntnisse der Details und mangels Zuständigkeit nicht antworten kann. Das wäre am besten über den Eckigen Tisch mit der Provinzleitung zu verhandeln.
          Was das „Zuwenden“ zu den Betroffenen angeht, so weiss ich nicht genau, was sie konkret damit meinen. Es gibt ja schon intensive Gespräche mit einigen Betroffenen. Wenn es welche gibt, die den Eindruck haben, ignoriert zu werden, so kann ich diese nur ermutigen, sich an den Eckigen Tisch zu wenden, der ihre Interessen gegenüber dem Orden vertritt. Auch an Jesuiten natürlich: Pater Siebner, Pater Mertes, einen der Herausgeber des Buches oder auch direkt an die Provinzleitung in München. Ich bin sicher, dass der Dialog nicht verweigert wird.
          Mit freundlichen Grüßen!
          Godehard Brüntrup

          • Christian Thibault schreibt:

            Sehr geehrter Godehard Brüntrup, sie bemühen sich sichtlich und befassen sich mit den Fragen und Antworten. Danke dafür. Über Geld und Leiden und wie die Höhe der Annerkennungszahlung zu bewerten ist möchte ich hier nicht reden. Was aber ist aus den Lebensläufen geworden? Schätzungsweise 10-15 Prozent der den Missbrauchstätern zum Opfer gefallenen, sowohl am Aloisiuskoleg als auch im Canisius und anderswo sind auch zu Schulabrechern ohne Abschluss geworden. Grösstenteils dazu gezwungen worden. Dies wird ja auch im Brief des Schulfreundes von Pater Mertes SJ bereits angedeutet und hat keineswegs nur Kiffer und Rebellen betroffen. Bildung ist das Metier der Jesuiten. Zumindest hier sollten sie stark sein. Warum hat sich denn der Orden hier nicht bemüht Übersicht zu bekommen, Angebote zu machen und Hilfe zu leisten? Und ja, dieses Problem wurde bereits mehrfach den von Ihnen genannten Stellen gegenüber kommuniziert..

    • HRiegerSJ schreibt:

      Sehr geehrter Herr Thibault,
      die Jesuiten wissen voneinander weit weniger als man gemeinhin denkt. Bis in die 80er Jahre gab es sowohl in der Nordhälfte als auch in der Südhälfte je ca 400 (im Norden gegen max. 600). Inzwischen sind es deutschlandweit etwa so viele. Formelle Treffen gab es früher nur jeweils alle 2 Jahre von ca. 40 Jesuiten. Seit den Siebziger Jahren gab es in den Provinzen die Einladung zu jährlichen informellen Treffen, an denen so zwischen 100 und 150 teilnehmen. Ich bin seit 1983 im Orden (eingetreten in der Südhälfte) und war während der ganzen Zeit nur einmal im Ako. Das muss in den 80er Jahren gewesen sein, als es ein Treffen der Ordensstudenten beider Provinzen dort gab. Ich erinnere mich an eine Besichtigung der Stella, die mir sehr seltsam vorkam. Warum brauchen junge Leute solch einen ästhetischen Luxus (ich komme aus dem bäuerlichen Oberschwaben). Seltsamerweise erinnere ich mich auch an die Duschen im Keller. Auch Stüper war wohl da, hat aber keinen besonderen. Eindruck auf mich hinterlassen.
      Was meine Mitbrüder tatsächlich konkret im Alltag machen und wo sie sind, weiss ich eigentlich nur von den sechsen, mit denen ich hier in einer Kommunität in Schwabing zusammenlebe. Aber auch nur, weil wir es uns freiwillig gegenseitig sagen. Wenn es jemand darauf anlegen würde, ein „zweites“ Leben zu führen, würde ich dem auch wohl kaum auf die Spur kommen.

      Eine Frage kam mir allerdings noch wegen der Fotos im Ako. Jedes Jahr brachte das Ako (wie unsere anderen Kollegien in Berlin und St. Blasien ja auch) den Kollegsbrief heraus. Der ging, soweit ich sehe, auch in größerem Umfang an die Jesuitenkommunitäten (wenigstens kann ich mich erinnern, ihn im Noviziat in Nürnberg und beim Theologiestudium 1989 in Frankfurt gesehen zu haben). Die Knabenfotos waren wohl regelmässig drin. Man musste also nicht unbedingt selbst ans Ako gefahren sein, um mit den Fotos konfrontiert zu werden. Warum gab es keine Reaktionen?

      • Annemarie W. schreibt:

        Austausch ist in den Kommunitäten möglich.Wenn ich mir so manche Familie und ihren Austausch ansehe…da geht man lieber auseinander. Beim nächsten Partner ist zwar nichts anders, aber der Mensch lebt auch von Illusionen. Man lebt auch vom Vertrauen .Überall. Ich habe ,was meinen behinderten Sohn angeht, dermaßen viel Ärger mit nichtkirchlichen Therapeuten gehabt, es gab nie unabhängige Beobachter und wenn dann doch mal jemand dabei war, wurde eine nette Nummer abgezogen, die sich gewaschen hat. Was mir an dieser Debatte hier bis obenhin steht, ist die Einseitigkeit. Es gibt im Bereich Kirche eine Menge Mißstände. In der Gesellschaft ebenso. Wenn staatliche Schulen nicht in den roten Zahlen sind, dann, weil alles verkommt.Das ist schon vor Mauerfall ein großes Thema in Berlin gewesen. Ich bin nach wie vor keine Jesuitenretterin.Das Wort Kommunikation wird, sofern es mich als Betroffene angeht, bei den SJ sehr klein geschrieben. Ich kann nur sagen, die beiden Provinziale Pater Kiechle und Pater Dartmann waren sehr entgegenkommend mir gegenüber.Einige andere kann ich auch noch nennen notfalls.In guten und in schlechten Zeiten, heißt es in der katholischen Kirche. Daran halte ich mich. Aber ich beschwere mich auch. Ich bin heilfroh, dass ich niemanden mehr hassen muss.Wenn ich die abwertenden Bemerkungen über Religion lese hier im Blog, sage ich: ich konnte mir immer schon leisten, dass andere Menschen anders denken und glauben als ich. Aber umgekehrt erlebe ich das quasi nie. Da wird runtergeputzt und lächerlich gemacht ohne die geringste Ahnung zu haben. Wer’s nötig hat.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Man musste also nicht unbedingt selbst ans Ako gefahren sein, um mit den Fotos konfrontiert zu werden. Warum gab es keine Reaktionen?
        ———————————————————————————————————-

        http://www.calendarioromano.org/

        http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Wirtschaft/Wirtschaft-vor-Ort/Goettinger-Geselle-ist-Model-im-Handwerker-Kalender

        Sehr geehrter Herr Rieger,

        vielleicht weil die Photos im Kollegsbrief, die Sie erwähnen genauso wie diese beiden Kalender oben dem Geschmack ihrer jeweiligen Zielgruppe entsprechen?

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

      • Christian Thibault schreibt:

        Danke für die Antwort, die Frage nach den ausgebliebenen Reaktionen stellen wir uns wohl alle. Ob sich auch Stüper und seine Vertrauten das gefragt haben? Konnten sie ihr Glück nicht fassen, dass niemand reagierte? Oder war es Kalkül? Hatte man etwas in der Hand? Einer in Göttingen könnte vielleicht ein wenig Aufschluss zu einem Teil dieser Fragen geben..

        • HRiegerSJ schreibt:

          Ohne jetzt ablenken zu wollen: die Jahrbücher mit ihrer speziellen „Ästhetik“ gingen ja auch in großer Zahl an Eltern und Altschüler. Sind von dort her Reaktionen bekannt? Wurde das als normal angesehen? Hatte man Angst, bei Nachfragen als prüde zu erscheinen?

          HR

          • Annemarie W. schreibt:

            Keine Ablenkung,Herr Pater Rieger, sondern meine Frage seit langer Zeit. Wenn sich mehr Eltern zusammengetan hätten, hätte man die Kritiker nicht vor die Tür setzen können.Aber die Gesellschaft mit ihren fortschrittlichen 68 ern hat dem Drama Türen und Tore geöffnet.Odenwald ist ebenso blind wie Kirche, Eltern rennen in die Unschuldsecke. Überall. Nur die Kinder sind die Dummen.

          • Christian Thibault schreibt:

            Mir wurde von Eltern berichtet, die sich besorgt wegen der Bilder und anderer Dinge erkundigt haben. Bei Pater Schneider soweit ich mich erinnere. Die Antwort sei gewesen: ´Jetzt machen sie sich mal nicht lächerlich..´ Das hat wohl in den meisten Fällen (leider) gereicht.

            • Anselm Neft schreibt:

              Ich weiß auch von Einigen, dass sie die Bilder seltsam fanden. Interessanterweise haben manche von pädophiler Ästhetik gesprochen, dahinter aber keinen Pädophilen vermutet. Ich sehe es wie Frau W.: Die meisten Eltern wollten es auch nicht genauer wissen und haben sich nicht zusammengetan. Das Aloisiuskolleg war ein Blendwerk und die Leute wollten sich blenden lassen. Eine „Eliteschule“ mit etlichen grottenschlechten und ein paar gemeingefährlichen „Pädagogen“ ohne Subervision, ohne Standards und ohne Linie in der Pädagogik — aber bis heute von exzellentem Ruf.

              Und noch an Frau W.: Ja, ich kenne die anderen Jesuitenschulen, sind ja nicht viele. Überall gab es schweren Missbrauch von Kindern. Und mit dem Begriff „Neiddebatte“ kann man natürlich jede Frage nach finanziellen Zusammenhängen und gesellschaftlicher Gerechtigkeit abbügeln, ein Klassiker von rechts außen. Das entspricht gar nicht Ihrem Stil. Und Sie werden mir sichr Recht geben, dass es wichtig ist, die finanziellen Zusammenhänge von Orden, katholischen Institutionen und Staat zu verstehen. Gerade beim Aloisiuskolleg spielt Geld eine Rolle, wenn man druchdringen möchte, was Stüper und Spießgesellen da abgezogen haben und warum es bis heute so ein verhaltenes Interesse an Aufklärung gibt.

              • Annemarie W. schreibt:

                Lieber Herr Neft,die Canisius Geschichten waren ja in aller Munde und jedes Jahr am Jahrestag der Mißbrauchdebatte werden sie von den Medien erinnert hier in Berlin. Nicht von Domradio.Das letzte Interview ist ja hier zu lesen. der Rektor des CK hta mir sehr geholfen. Ich bin selber stark betroffenes Mißbrauchsopfer.Mein Lebensweg war mehr als krumm danach, aber ich habe mich arrangiert. Zähle offiziell nicht zu den Opfern, weil ich halt bereits Studentin war. Dennoch hat der gegenwärtige Provinzial mich sofort gefragt, wie er mir helfen kann. Ohne mich zu kennen, es war alles per mail. Beim Thema Neiddebatte ist mir die Ausgewogenheit wichtig. Die fehlt auch hier. Wer im Freundeskreis der Jesuiten ist, weiß schon lange, wie die Finanzen des Ordens aussehen.Wer den Orden so lange kennt wie ich, weiß noch mehr. Es war früher alles sehr viel anders als heute. Ich habe gestern die Liste der Unterzeichner gelesen, Herr Thibault hatte einen Link gemacht..so manchen aus den Adelshäusern kenne ich. Sie da, wieviele Adelige und sonstwie bekannte Persönlichkeiten sind wohl unter den Opfern? Dann, was mich aggressiv macht, wenn jemand stolz ist, am AKO das Abitur gemacht zu haben.Wir damals waren nicht stolz auf unser bischöflich privates Abitur, denn Stolz war eine Sünde.Ich komme aber aus dem Ruhrpott und nicht hauptamtlich aus dem Rheinland, da habe ich gewohnt, bevor wir 1979 nach Berlin sind und was mich am Rheinland damals so wahnsinnig gestört hat: sonntags in die Kirche und werktags Fremdgehen, auch am Arbeitsplatz.Was mich hier im Blog stört: das, was inzwischen erledigt ist, wird unter den Teppich gekehrt. Aber darauf sollte man sich auch konzentrieren, damit man erkennt, wie es gehen kann. Ich sage nicht, mir geht es gut, ich bin aus dem Täter-Opferkreis ausgestiegen, bevor die Täter etwas kapieren. Ich habe allen verziehen, das hat mit meiner Religiosität zu tun, war ein heidenschwerer Weg. Ob den die Leser hier begreifen, ist mir egal. Und wie mir das egal ist.Meine Freiheit. Ich sehe nach wie vor, wie Autoren des Buchs Unheilige Macht sich aus dem Staub machen, Mails nicht beantworten. Prof Brüntrup ist hier große Klasse.Der setzt sich auseinander. Der Rest, den ich angesprochen habe immer wieder in den 3 Jahren,..spielt toter Mann.P Kiechle und P Dartmann haben sich privat mit mir auseinandergesetzt, was auch geht.Aber von anderen werde ich sowas von ignoriert, dass ich mich schon amüsiere.Die haben mehr Probleme als ich.

                • Annemarie W. schreibt:

                  Jedem, der sich zu sehr auf die Täter konzentriert, empfehle ich die Lektüre der Widerstandskämpfer des 3. Reichs und auch Oskar Romero und andere lateinamerikanische Oppositionelle sind Hilfen zur Erkenntnis.. Die Würde eines Menschen steht und fällt nicht mit dem, was andere über ihn sagen oder denken. Ob andere etwas begreifen. Dank dieser Einstellung lasse ich mich auch nicht mehr mundtot machen.Von Opferrettern am wenigsten. Freiheit ist innen und Glück auch.Und: ein esoterisches Gesetz sagt: jede Tat sucht ihren Ausgleich. Nicht erst im Jenseits oder im nächsten Leben.

  11. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    auch was meine Frage angeht, welche Motivationen Eltern zu mindestens in der Vergangenheit wohl gehabt haben mögen, ihre Kinder auf Einrichtungen wie z.B. das Internat St. Blasien zu schicken wurde ein Stück weit beantwortet.

    Hier äußert sich Ferdinand von Schirach: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-69003678.html
    Mein Eindruck: so handeln Eltern, die sich, ihrem Kind und ihrer Umwelt ihre eigene Gefühlsblindheit und ihre Egozentrik als Tugend verkaufen wollen.
    So ganz nach dem Grundsatz der dysfunktionalen Erwachsenen: „niemandem soll es besser gehen als mir.Erst recht meinen Kindern nicht“.

    Ferdinands Großvater war übrigens dieser Mann hier http://de.wikipedia.org/wiki/Baldur_von_Schirach

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  12. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrter Herr Herwartz,

    in Ihrem Beitrag heute https://unheiligemacht.wordpress.com/2012/12/22/2012-12-22-offene-fragen/#comment-1323 schreiben Sie:

    „P. Schneider wird mit diesem Verbrechen klarkommen müssen. Es muss furchtbar sein diese Toten im eigenen Gewissen zu entdecken.“

    Herr Herwartz, bevor Sie sich jetzt unnötig Sorgen um das Seelenheil eines Mitbruders machen: von Göttinger Kooperationspartnern habe ich gehört, dass es Herrn Schneider ziemlich gut geht.
    Ganz im Gegensatz zu etlichen der vielen ehemaligen Schüler; die der Übergriffigkeit von Menschen geopfert wurden, die am AKO unter Pater Schneiders Verantwortung ihr Unwesen trieben (siehe Zinsmeister-Bericht).

    „Bitte kehre um und tue was Du den Kindern im Beichtunterricht verkündigst!“

    Verstehe ich Sie richtig, Herr Herwartz, dass Pater Theo Schneider SJ Kindern Beichtunterricht erteilt?!?!?

    Und wo ich schon mal dabei bin:

    „Unser Auftrag: Dienst am Glauben und Einsatz für Gerechtigkeit“ http://www.jesuiten.org/home.html

    Das Noviziat endet damit, dass der Novize die drei Gelübde Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam ablegt. https://www.jesuiten.org/jesuit-werden.html

    Das steht wohl nur auf der homepage Ihres Ordens weil es so gut klingt oder wie soll ich das jetzt verstehen?

    „Gerechtigkeit“ nur für die, die dafür auch zahlen können. Auf „VIP“-Parties, wo dann der Klingelbeutel rum geht ?
    Kinder von nicht ganz so wohlhabenden Eltern und Missbrauchsopfer gehören nicht dazu oder?
    Gehorsam – hinfällig, wenn ein potentieller Straftäter sich einfach ausschweigen kann in der Institution, der er angehört.

    Wie praktisch. Das sind ja geradezu paradiesische Zustände für Missbraucher jeglicher Coleur.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Sehr geehrte Frau Oetken,
      Ihren belehrenden Ton, ob ich mir „unnötig“ Sorgen mache oder nicht, möchte ich einfach überlesen, obwohl er mich ärgert. Ich weiß nicht, was Sie empfinden, wenn jemand über Ihr Schreiben so herfallen würde. Punkt.
      Der Einsatz für Glaube und für Gerechtigkeit klingt nicht nur gut, sondern ist mir ernst. Sie können darüber spotten. Das steht Ihnen frei. Ist dieser Spott der Maßstab Ihres Handelns? Meiner ist das nicht. Deshalb muss ich jetzt den Mund halten. Auf diesem Niveau möchte ich mit Ihnen nicht weiter diskutieren.
      Mit freundlichen Grüße
      Christian Herwartz

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrter Herr Herwartz,

        ich möchte mich für meine offensichtliche Naivität, was Ihr Anliegen angeht entschuldigen.
        Erst durch Ihre Rückmeldung habe ich begriffen, dass Sie das, was Sie schreiben wohl wortwörtlich auch so meinen.

        Das Ganze ist mir sehr peinlich.

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

  13. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    eine meiner Fragen, nämlich ob die Repräsentanten der Institution RKK überhaupt einen echten Willen zur Aufklärung und Sühne der Missbrauchsverbrechen, die in ihren Reihen begangen wurden haben ist für mich beantwortet.

    Das Magazin „Christ und Welt“ hat in der aktuellen Ausgabe Umfrageergebnisse veröffentlicht
    http://www.christundwelt.de/detail/artikel/die-ergebnisse-im-ueberblick/

    Und in dem dazu passenden Artikel heißt es: „Die Una Sancta hat zwar gute Presse eigentlich nicht nötig, weil ihre Amtsträger sich von Gott auserwählt wähnen und nicht von Menschen gewählt werden“
    http://www.christundwelt.de/detail/artikel/was-ist-aufklaerung/

    Interessant finde ich, dass die Mehrheit der Befragten trotzdem nicht aus der Kirche austreten will.

    Womit die These genährt würde, dass sexueller Missbrauch von Kindern eine Form der Opferung darstellt. Die Menschen akzeptieren das Opfern, weil sie dadurch Vorteile haben.

    Ritualisierter Missbrauch innerhalb einer Institution könnte demnach eine ganz bestimmte Funktion haben.

    Denn wenn wir einige opfern, bleiben viele ungeschoren.
    Einige bekommen Leid, Schmerz und Häme aufgeladen, damit viele gut und sicher leben können.
    Einige werden buchstäblich wie der letzte Dreck behandelt, damit viele an das Gute im Menschen und in der Kirche glauben dürfen.
    Einigen wird jegliche Sicherheit genommen, damit viele sich sicher fühlen können.
    Einige müssen hinsehen, damit viele weggucken können.
    Einige bekommen lebenslänglich, alle anderen Bewährung.

    Sogar Stephan Ackermann sprach von einer „Spiritualität des Verbrechens“.
    http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/missbrauch-katholische-kirche-zieht-bilanz-fuer-opfer-hotline-a-878148.html

    Eine Betroffene, deren Missbrauch durch einen Priester in einer ritualisierten Form statt fand, hat mich in dem Zusammenhang auf etwas aufmerksam gemacht, nämlich dass im Zusammenhang mit den Opfern von Sexualverbrechen im katholischen Umfeld erstaunlich wenig von der großen Bedeutung des Leidens, der Passion, des Martyriums im Katholizismus die Rede ist.

    Etwas überspitzt könnten wir es nämlich auch so formulieren:
    der geweihte, von Gott berufene Erwachsene ermöglicht dem Kind, was er missbraucht eine Erfahrung, die im traditionellen Glauben eine ganz große Rolle spielt:
    nämlich die Freude am Leben durch die Lust am Glauben zu ersetzen.
    Durch den erlittenen Übergriff. Die vollkommene irdische Entwertung und Entwürdigung.

    Opfer und Täter bilden dann eine Einheit. So lange keiner der beiden aussteigt.

    Aus einer anderen Perspektive könnte man das ein pathologisches Reaktionsmuster nennen. Es heißt Sado-Masochismus.

    Klicke, um auf 450m.pdf zuzugreifen

    Interessanterweise wandelt sich die gesellschaftliche Sicht auf Sadomasochismus genauso wie die auf „Pädophilie“ weg von der Pathologie hin zur Normvarianz.

    Oder anders ausgedrückt: die Anhänger dieser Vorlieben haben es geschafft, dass ihr Begehren als eine Variante von Normalität akzeptiert werden.

    Ob das daran liegen kann, dass der praktizierte „Glauben“, der einem dieses SM-Erleben auf gesellschaftlich erwünschte Weise ermöglicht aus der Mode gekommen ist und durch Weltliches ersetzt werden muss?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  14. Barbara Lehmann schreibt:

    Sehr geehrte Blogteilnehmer,

    ich möchte mich kurz vorstellen: Meine Name ist Barbara Lehmann. Ich promoviere seit eineinhalb Jahren an einer italinieschen Universität. Ich bin bin bereits promovierte Mathemathikerin. Mein Thema befasst sich mit der Plausibilität von Aussagen der Opfer von kirchlichem Missbrauch. Meine Arbeit wird durch ein vom italienischen Staat und der EU gefördertes Forschungsprojekt begleitet.

    Die Entwicklung hat dieses Thema noch mehr in den Mittelpunkt gerückt. Ich habe bei meinen Explorationen erhebliche Widersprüche festgestellt. Ich glaube, daß dies auch einer Gründe für die Bischofskonferenz gewesen sein könnte, den Auftrag von Herrn Professor Pfeiffer zurückzuziehen.

    Ich bin weit fortgeschritten mit meinen Erhebungen und würde mich sehr gerne mit Ihnen zu der Frage der Plausibilität austauschen. Gibt es in diesem Blog spezielle Fachrichtungen?

    Barbara Lehmann

    • HRiegerSJ schreibt:

      Sie haben ja ein sehr interessantes Forschungsthema. Vielleicht könnten Sie uns noch die Projektdaten der EU-Förderung mitteilen und Thema und Uni Ihrer Promotion, dann würde ich gerne in Austausch mit Ihnen treten.

      Viele Grüße
      Herbert Rieger SJ

      • Barbara Lehmann schreibt:

        Sehr geehrter Herr Rieger,
        vielen Dank für Ihre Antwort und Ihr Interesse an meiner Arbeit.
        Leider muss ich, insbesondere angesichts Identitätsdiebstahls hier auf diesem Blog, besonders sensibel mit meinen Daten umgehen. Sie werden verstehen, dass ich daher weder Projektdaten noch Lehrstuhl/Uni hier preisgeben kann.
        Ihre Anmerkung zu meiner Frage nach Fachrichtungen verstehe ich nicht, vielleicht war dieser auch der Unruhe auf diesem Blog zuzuschreiben.
        Vielleicht könnten Sie natürlich unter Wahrung sämtlicher Datenschutz- und Opferschutzrichtlinien Ihre bzw. die Erfahrungen Ihres Ordens zu Anträgen auf Entschädigung/Anerkennungszahlungen darstellen?
        Vielen Dank,
        Barbara Lehmann

    • HRiegerSJ schreibt:

      Nachtrag: ja, die speziellen Fachrichtungen. Demnächst werde ich noch einen Ratgeber schreiben zum Thema „Der einfache Weg zum plausiblen Fake.“

      Übrigens zu Ihrer Frage: Unsere Grundlage ist: Wir glauben den Opfern, die sprechen.

      Viele Grüße
      Herbert Rieger SJ

  15. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    gibt es eigentlich Angaben dazu, wie viel der Jesuitenorden speziell mit dem AKO seit dessen Wiedereröffnung nach dem zweiten Weltkrieg verdient hat?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Annemarie W. schreibt:

      Ist ja nicht die einzige Jesuitenschule, die wiedereröffnet hat. Ich weiß, was der Orden mit dem Canisius Kolleg verdient. Ordensleute bekommen kein Gehalt.Aber die weltlichen Lehrer und die werden immer mehr. Diese Schule wird nur teilrefinanziert vom Senat, wie alle Berliner Privatschulen. Es gibt Eltern, die können weder Schulgeld zahlen, noch Klassenreisen, noch die AG Aktivitäten. Das alles geht vom Freundeskreis und von der Stiftung aus. Schulen sind auch Gebäude, in denen schon mal etwas getan werden muss. Private Schulen leben von der Mitarbeit der Eltern und ehrenamtlichen ehemaligen Schülern. Zum Beispiel die kostenlose Nachhlife im CK.Dann gibt es neuerdings ein Lernhaus, das eingerichtet werden mußte. Finanziert unter anderem von den Auftritten des Schulorchesters. Die Instrumente gehören der Schule zum Teil. Sind teuer und werden von Spenden gekauft. Kirchliche Schulen in Berlin bekommen zusätzlich Spenden, die Kirchgänger hin und wieder bei Kollekten abliefern.Im CK sind Katholiken, Protestanten und Nichtkonfessionelle. Schüler und Lehrer. Mit anderen Worten: der Berlier JesuitenSchulteil dürfte bei der Frage nach dem Verdienst..beantwortet sein. Auf der HP des CK kann man auch sehen, wieviel Geld der Orden in die Stiftung eingebracht hat.Meine Kenntnisse habe ich, weil ich im Freundeskreis bin. Regelmäßig an Schulveranstaltungen teilnehme. Und die Leitung gut kenne.Und Ehemalige. Neulich war ein Tag der offenen Tür im CK.Das CK arbeitet auch mit den Pfarrern der evang Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche zusammen.Und das Orchester spielt im Tertianum Berlin. Es werden vom CK aus auch andere Projekte unterstützt ,wie z.B.w egen der deutsch-japanischen Freundschaft die Tsunami Opfer.Das Canisius Kolleg ist alles andere als eine geschlossene Anstalt.

      • Annemarie W. schreibt:

        P.S. Die Berliner Jesuiten bekommen auch nichts aus Kirchensteuern.:-)

        • Anselm Neft schreibt:

          Nee, aber aus der Einkommensteuer ;0)

          • Annemarie W. schreibt:

            trotzdem sind die einrichtungen eher am rande. zumindest die in berlin…und es werden halt auch arme genommen..die dann alles mitmachen können. das kenne ich von anderen privatschulen nicht. die sj einrichtungen sind mission. leben immer mehr von spenden,wenige jesuiten, immer mehr laientheologen,laienlehrer, die bezahlt werden müssen. denn dass die kurse an den anderen einrichtungen unbedingt bezahlt werden von den teilnehmern, ist mir neu..ich rede von berlin..die ganze seelsorge, die gottesdienste, die begleitgespräche über jahre hinweg sind kostenlos. ist das keine arbeit?wenn der kommunität ein auto kaputtgeht, gibt es kein neues. die finanzlage kenne ich. b e r l i n. 9 prozent katholiken.und nebenher: was glauben die foristen denn, wer die asylantenarbeit bezahlt, die berliner sj machen? da muss man sich nicht auf einkommenssteuern festbeißen. . ihr könnt ja mal in den gruppen mitmachen, sehen, was da alles los ist. nicht heile rheinische welt.vielleicht macht das ako überschuss?

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrte Frau W.;

        ich habe ganz bewusst speziell nach dem AKO gefragt.
        Nach dem was ich bisher gelesen und gehört habe, hat Herr Stüper in den über 40 Jahren, die er an der Schule gearbeitet hat sehr viel Geld akquiriert, was u.a. dem Jesuitenorden zu Gute gekommen ist.

        Meiner Meinung nach könnte dies einer der Gründe für das aktive Wegschauen seiner Mitbrüder, seiner Vorgesetzten und des Umfeldes der Schule sein.

        Aber um so eine These überprüfen zu können braucht man Grundlagen.
        In diesem Fall konkrete Zahlen.

        Vielleicht finden sich ja welche.

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

    • HRiegerSJ schreibt:

      Sehr geehrte Frau Oetken,
      die Jahresabschlüsse des Aloisiuskollegs sind im Bundesanzeiger veröffentlicht und unter http://www.bundesanzeiger.de für die letzten Jahre leicht einsehbar. Sie finden dort insbesondere beim Bericht zu 2010 auch Hinweise zur Finanzierungsstruktur. Dort sieht man, dass das Ako konstant rote Zahlen schreibt, was das Ako meiner Kenntnis nach seit der Wiedereröffnung nach dem Krieg durchgehend getan hat. Die Theorie war wohl, dass das Internat so viel erwirtschaften sollte, um den nicht durch staatliche Zuschüsse gedeckten Mangel bei den Schulkosten zu finanzieren. Solange noch relativ viele Jesuiten dort tätig waren, hat das einigermassen funktioniert. Nicht finanziert waren damit die notwendigen Maßnahmen für Gebäudeunterhalt und -erweiterung, die wohl großteils durch Zuschüsse der Erzdiözese Köln, von Wohltätern und vom Orden selbst aufgebracht wurden. Der Orden hat über die Jahrzehnte, nicht nur durch den Gehaltsverzicht für die mitarbeitenden Jesuiten (den kann man ja auch als hypothetisch sehen) sicher Beträge im siebenstelligen Bereich hineingesteckt.
      Um so bitterer, dass man bei all dem Engagement in diesem Bereich nicht woanders viel besser hingeschaut iund reagiert hat.

      Viele Grüße,
      Herbert Rieger SJ

      • Annemarie W. schreibt:

        Geld ist immer d i e Waffe schlechthin, besonders von Menschen, die mal was läuten gehört haben. Darüber ärgere ich mich. Jesuiten sind ja nun ein Arbeitsorden.8 Stunden Tag ist da Luxus. Wenn da jeder Euro begutachtet wird..aber stimmt, es gibt ja Leut, die geben Bettlern nichts, weil die „eh alles versaufen“.Es müßten Jesuiten mal all ihr Arbeit aufrechnen..macht das niemand? Wird Zeit.D i f f e r e n z i e r e n ist offensichtlich mal wieder Hochofenarbeit. Auf der einen Seite ist der Mißbrauch, im CK eher Geschichte, auf der anderen Seite Unbewältigtes und ganz an den Rand gedrängt das, was wiedergutgemacht wurde. Kirche wird verachtet, weil sie nicht barmherzig genug ist. Das Volk aber ist das Paradebeispiel für Korinthenkackerei,positiv denken nur dann, wenn es um einen selber geht.Ich kann diese Rachefeldzüge hier nicht mehr ernstnehmen. Das lenkt vom Thema ab.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrter Herr Rieger,

        im Folgenden gebe ich die Rückmeldung eines meiner Kooperationspartner, was das Finanzgebaren Ihres Ordens angeht, sinngemäß wider.
        Bitte haben Sie dabei Verständnis, dass ich von solchen geschäftlichen Dingen zu wenig verstehe, um direkt antworten zu können. Deshalb muss ich mir, bevor ich etwas zu diesem Thema beitragen kann, eine entsprechende kompetente Rückmeldung holen.

        Insofern:
        Mein Kooperationspartner hat den finanziellen Jahresbericht der deutschen Jesuitenmission von 2009 begutachtet (http://www.jesuitenmission.org/uploads/media/Rechenschaft_2010_01.pdf).

        Ihm sind dabei einige Ungereimtheiten aufgefallen.
        I) Die Jesuitenmission hatte im Jahr 2009 Spendeneinnahmen in Höhe von 13.753.945 Euro. Dieser Gesamtbetrag teilt sich auf in

        a) zweckgebundene Spenden: 10.746.084 Euro
        b) freie (nicht Zweck gebundene) Spenden in Höhe von: 1.891.708 Euro
        c) diverse Einnahmen in Höhe von: 1.116.153 Euro.

        Zweckgebundene Spenden werden ohne jeglichen Abzug (Verwaltungskosten, andere Aufwendungen) für das vom Spender vorgegebene Projekt verwendet.
        Auf der Ausgabenseite wird für Projektförderungen ein Betrag in Höhe von: 12.061.331 Euro ausgewiesen. Zieht man von diesem Betrag die zweckgebundenen Spenden (nicht Verwaltungskosten belastet) in Höhe von 10.746.084 Euro ab, verbleibt ein Betrag für nicht zweckgebundene Spenden in Höhe von 1.315.247 Euro.
        Ferner finden Sie auf der Ausgabenseite einen ausgewiesenen Betrag in Höhe von 631.293 Euro Verwaltungskosten und 435.605 Euro für Öffentlichkeitsarbeit. Diese beiden Ausgabenpositionen (Gesamtbetrag 1.066.898 Euro) gehen also voll zu Lasten der nicht zweckgebundenen Spenden in Höhe von 1.315.247 Euro.
        Ob die Spender für nicht zweckgebundene Spenden wohl wissen, dass von jedem gespendeten Euro 0,81 Euro nicht für Spendenbedürftige verwendet werden? Und wenn sie dies wissen würden, würden sie dann überhaupt noch spenden?

        II)Die zweite Merkwürdigkeit ist, dass in der Gegenüberstellung Einnahmen 13.753.945 Euro (Spenden) und Ausgaben 13.128.229 Euro (Projektförderung, Verwaltungskosten, Kosten Öffentlichkeitsarbeit) ein FEHLBETRAG in Höhe von 625.716 Euro verbleibt.
        Über den Verbleib oder die Verwendung dieser 625.716 Euro gibt es in dem Rechenschaftsbericht keine Hinweise. Warum nicht? Ordentliche Buchhaltung und transparente Rechenschaftsberichte sehen jedenfalls anders aus.

        So ergibt sich die Frage:
        WO IST DIESES GELD GEBLIEBEN ???

        Wir waren in diesem Zusammenhang auch unsicher, warum die Jesuitenmission sich nicht um das DZI-Spendensiegel bemüht http://www.dzi.de/spenderberatung/das-spenden-siegel/
        Immerhin sind viele als solide und seriös bekannte gemeinnützige Unternehmen Inhaber eines solchen Qualitätssiegels
        http://www.dzi.de/spenderberatung/das-spenden-siegel/liste-aller-spenden-siegel-organisationen-a-z/

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

        • HRiegerSJ schreibt:

          Sehr geehrte Frau Oetken,

          die Jesuitenmission ist einzweckgebundenes Sondervermögen des Jesuitenordens, das in der „Missionsprokur“ verwaltet wird, die wiederum von einem Beirat kontrolliert wird. Die finanziellen Schnittstellen zwischen diesem Sondervermögen und dem Orden sind genau definiert (die Jesuiten, die dort arbeiten, erhalten ein Gestellungsgeld, das im Rechenschaftsbericht ausgewiesen ist, ausserdem zahlt die Missionsprokur m.W. ortsübliche Miete für die benutzen Räume).

          Ich habe leider nicht die Zeit, mich in die Bilanz zu vertiefen und kann deswegen auch nicht sagen, ob Ihre Schlußfolgerungen einem Mißverständnis oder eine Unklarheit unterliegen oder ob sie stimmen. Ich würde Ihnen empfehlen, Ihre Fragen direkt an den Missionsprokurator P. Klaus Väthröder zu richten (Adressen auf der Homepage http://www.jesuitenmission.de/ueber-uns/unser-team.html ) Da ich weiss, dass Transparenz ein wesentliches Anliegen der Missionsprokur ist, werden Sie sicher Antwort erhalten, ob Ihre Lesart so stimmt.

          Warum die Prokur sich nicht bei DZI hat zertifizieren lassen, habe ich jetzt nicht mehr in Erinnerung. Möglicherweise hat man den finanziellen Aufwand als zu hoch eingeschätzt. Aber auch diese Frage wird Ihnen P. Väthröder sicher beantworten.

          Wenn Sie mit den Antworten nicht zufrieden sein sollten, können Sie sich auch an den Vorsitzenden des Beirats (d.h. des Aufsichtsrats) Herrn Helm wenden. Sie können ihn über die Missionsprokur anschreiben.

          Viele Grüße
          Herbert Rieger SJ

          • Godehard Brüntrup schreibt:

            Der aktuelle Rechenschaftsbericht findet sich hier:

            Klicke, um auf Rechenschaft_2012.pdf zuzugreifen

            Dort finden Sie auch folgenden Hinweis:
            Die Ausgaben für Verwaltung,
            Öffentlichkeitsarbeit und Projektbegleitung
            liegen mit knapp
            unter 8% in einem Bereich, den
            das Deutsche Zentralinstitut für
            Soziale Fragen (DZI) als niedrig
            einstuft: niedrig (bis 10%), angemessen
            (10% bis 20%), vertretbar
            (20% bis 35%) und unvertretbar
            hoch (über 35%). Wie in jedem
            Jahr wurde die Jesuitenmission
            in Nürnberg durch einen unabhängigen
            Wirtschaftsprüfer
            geprüft (RTM Treuhandgesellschaft
            München mbH), dessen
            Prüfungsbericht festhält: „Nach
            unserer Beurteilung aufgrund
            der bei der Prüfung gewonnenen
            Erkenntnisse entspricht die
            Rechnungslegung den freiwillig
            angewandten gesetzlichen Vorschriften
            §§ 242-256 HGB. Unsere
            Prüfung hat zu keinen Einwänden
            geführt.“

        • HRiegerSJ schreibt:

          Sehr geehrte Frau Oetken,

          in anderen Berichten steht, dass die Differenz einfach im nächsten Jahr ausgegeben wurde. Man kann ja das Geld nicht immer im gleichen Jahr ausgeben, wenn nicht genügend sinnvolle und geprüfte Projektanträge vorliegen.

          Ich habe auch noch mal über die Sache mit den Spenden und den Verwaltungskosten nachgedacht. Ein wenig tricky. (Falls es so ist wie beschrieben.) Nehmen wir an, Ihr Sohn hat 20 Euro gespart, die er in der Disco im Nachbarort auf den Kopf hauen möchte. Um dorthin zu kommen, kostet der Bus 5 Euro. Nun kann er selber hinfahren, und kann dann noch 15 Euro für Drinks ausgeben. Oder Sie geben ihm 5 Euro für den Bus und er kann seine ganzen 20 Euro vertrinken. Stecken jetzt letztlich Ihre 5 Euro im Bus oder im zusätzlichen Drink?

          Viele Grüße
          Herbert Rieger SJ

          • Godehard Brüntrup schreibt:

            Die Frage mit dem DZI Prüfsiegel halte ich aber schon für interessant. Es kostet nicht mehr als 12.000 Euro pro Jahr, vermutlich wird der jetzige Wirtschaftsprüfer genausoviel kriegen. Der ist allerdings ebenfalls auf die Prüfung gemeinnütziger Institutionen spezialisiert. Von daher wäre der Gewinn dann auch wieder nicht so groß. Aber eine interessante Frage ist das schon.

            • Annemarie W. schreibt:

              Kann man denn Jesuitenmission mit anderen Organisationen vergleichen? Wer sich im Orden auskennt, kennt die Missionare. Vertraut ihnen.Die meisten Jesuiten bleiben immer nur eine begrenzte Zeit an einem Ort. Viele Menschen, die zum Beispiel die Hefte bekommen, spenden gar nicht. Ich würde bei dem, was ein Jesuit investiert an Arbeitskraft ,nie sagen, der hat in die eigene Tasche gewirtschaftet.Ich frage da eher auch in Deutschland, ob die sich selber auch mal was Gutes tun.Wie will man denn das Thema Seelsorge berechnen?Die Frage, was die Spender wohl denken, wenn sie wüßten,impliziert, dass die Spender alle ziemlich dämlich sein müssen. Es gibt auch Katholiken, die denken.Wenn auch in anderen Kategorien als andere.Wer dem Orden nicht mehr vertraut, spendet nicht mehr. Die anderen muss man nicht als dumm bezeichen. Wir Katholiken bekommen gesagt, dass wir fremdbestimmt werden. Ja, aber nicht nur vom Vatikan, sondern zuallererst von Nichtkatholiken.

              • Annemarie W. schreibt:

                Alle für einen..so kommt mir das vor. Der ganze Orden muss dran glauben,damit es einzelnen gut geht. Kann man die,um die es hier wirklich geht, nicht mal fragen, ob sie nicht die Verantwortung übernehmen wollen?

                • Angelika Oetken schreibt:

                  „Kann man die“…
                  ————————————————

                  Sehr geehrte Frau W.,

                  Antworten können immer nur real existierende Personen.
                  Wer soll hier nach Ihrer Meinung wen fragen?

                  Ein paar konkrete Vorschläge würden mir weiterhelfen.

                  Vielen Dank!

                  Mit freundlichen Grüßen,
                  Angelika Oetken

                  • Annemarie W. schreibt:

                    Wenn es um den Jesuiten Schneider geht und diejenigen, die sich von ihm einseifen lassen..ist die Frage beantwortet.Es hilft niemandem, wenn die Mitbrüder sich opfern und der Himmel arbeitet m i t dem Menschen und nicht anstatt.Mit anderen Worten: der Himmel wird nichts richten.Es haben sich unter Hitler Jesuiten geopfert. Wenn ich Pater Schneider wäre, würde ich, auch wenn ich mich für unschuldig hielte, nun aufstehen und sagen: ich übernehme nachträglich die Verantwortung. Damit nicht alle dran glauben müssen.Das fehlt mir hier.

                    • Annemarie W. schreibt:

                      Stichwort Vatikan. Bei allem VatileaksTheater hat Benedikt immer die Verantwortung für seine Mitarbeiter übernommen, obwohl sein Beraterstab verantwortlich war. Das wissen die, die sich im Vatikan auskennen.

                    • Annemarie W. schreibt:

                      Der Jesuitenorden hat einen wunderbaren Widerstandskämpfer Pater Alfred Delp. Ein Christ läuft nicht weg, hat er gesagt. Man kann sich nicht auf diesem Mann ausruhen. Er hat sehr deutlich das Bild eines Christen gezeichnet.Mit seinem eigenen Leben bezahlt.

                    • Birgit N. schreibt:

                      …“auch wenn ich mich für unschuldig hielte, nun aufstehen und sagen: ich übernehme nachträglich die Verantwortung….“
                      Liebe Frau W.,
                      das würden Sie tun, ich auch und vielleicht viele andere, die hier mitlesen.
                      Aber, ich habe es anders erlebt. In der Einrichtung, die ich verließ, weil sich die Leitung, andere Verantwortliche, der Träger (!) und viele andere Mitarbeitende nicht um Kindeswohl geschert haben, wurde/wird das anders gesehen.
                      Ich weiß nur, dass ich in so eine Einrichtung mit demselben Personal kein Kind bringen würde. Übrigens eine Einrichtung mit sehr gutem Ruf.
                      Die Gründe?
                      Vielleicht Feigheit?

                      Mit besten Grüßen
                      Birgit N.

                    • Angelika Oetken schreibt:

                      Sehr geehrte Frau W.:,

                      ob jemand und wer hier wen „eingeseift“ hat, ist ja wirklich noch ziemlich wenig geklärt.

                      Ich gehe davon aus, dass sich wie meistens in solchen Fällen, auch herausstellen wird, dass es weniger eine Frage von „Gut“ und „Böse“ als vielmehr von „Mehr“ oder „Weniger“ ist.

                      Fragen von außen sollten unabhängige Experten und die zuständigen Behörden stellen, Fragen nach innen, diejenigen, die „weniger“ als die anderen in das verwickelt sind, was als „böse“ gilt.

                      Und nicht vergessen sollte man auch, dass letztendlich viele im Orden von der kriminellen Energie von Einigen auch profitiert haben.

                      Denn beim Erwirtschaften von Mitteln, die genutzt werden, um „das Gute“ tun zu können, braucht man immer Leute, die sich damit die Hände schmutzig machen.

                      Und diese Leute wollen wiederum eine „Belohnung“….

                      Mit freundlichen Grüßen,
                      Angelika Oetken

                    • Annemarie W. schreibt:

                      Birgit N. keine Antwortfunktion: Ich verstehe das nicht. Es ist die Spiritualität des Ordens. Aufzustehen, wo andere sich fürchten. In Bereichen zu arbeiten, Stichwort 3. Welt, wo andere das Weite suchen. Ich befasse mich seit Monaten mit Alfred Delp. Er hatte die Gelegenheit, sich aus der Affäre zu ziehen. Hat er nicht getan. Ein Christ läuft nicht weg. Ein Christ hilft beim Konfliktelösen.Der Mensch ist aus der Ordnung Gottes herausgefallen. Seine Worte. Große Menschen in der Kirche sind nicht unsere Aushängeschilder, oder was zum Anbeten: Sie sind unsere Vorbilder. Sollgebot, nicht Zielgebot. Ein Christ wird an dem gemessen werden, was er tut-so Delp. Ja, in der Tat. und was er nicht tut.Es gibt einige im Orden, die sich für die Täter aufopfern.Die so Wiedergutmachung anstreben. Umgekehrt muss es sein.

                    • Anselm Neft schreibt:

                      Sehr geehrte Frau W.,

                      was hieße denn für Sie, nachträglich die Verantwortung zu übernehmen? Mich interessieren irgendwelche Floskeln von Pater Schneider nicht im Geringsten.
                      Was mich interessiert ist die Wahrheit. Schneider soll sich den Betroffenen stellen und die Karten rückhaltlos auf den Tisch legen. Das wäre dann auch etwas, was ich als „Verantwortung für sich und andere übernehmen“ bezeichnen würde.

                      Mit freundlichen Grüßen,

                      Anselm Neft

                    • Sehr geehrter Herr Neft,
                      ja Pater Schneider hat die Verantwortung für sein Tun. Er braucht sie nicht nachträglich übernehmen. Da er nicht spricht, muss ich hinsehen und meine Schlüsse ziehen. Würde er doch sprechen und die Wahrheit nicht verdecken. So stochern wir in der Wirklichkeit herum und können nur von Tag zu Tag ärgerlicher werden. Theo Schneider war mit dem Haupttäter P. Stüper am AKO befreundet und wohl blind für sein Handeln. Das wird er vielleicht heute ebenso sehen. Warum sagt er es nicht? Ich will gar nicht sein Richter sein. Aber ich suche die Wahrheit. Und ich will sie nicht verdecken. Bisher stelle ich mit meinen eingeschränkten Mitteln aus den Untersuchungen unterlassene Hilfeleistung gegenüber Schutzbefohlenen fest. Selbst da will ich nicht sein Richter sein. P. Schneider wird mit diesem Verbrechen klarkommen müssen. Es ist furchtbar diese Taten im eigenen Gewissen zu entdecken.

                      Hier interessiert mich das heutige Verweigern der Aussagen, den damals dem billigen Frieden Geopferten nicht beizustehen. Das Schweigen kann doch das falsche Handeln nicht rechtfertigen. Es liegt offen zutage. Oder nicht?

                      Lieber Theo wann beginnst Du zu sprechen? Erst auf dem Sterbebett? Wie wenig Vertrauen hast Du in den Gott, den Du verkündigst, den Gott der Barmherzigkeit, der uns in unseren Nächsten begegnen will?
                      Ich habe lange gewartet, bis ich diese Gedanken offen aussprechen, um Dir die Zeit der Umkehr zu lassen. Doch jetzt scheint es mir reif, sie auszusprechen.
                      Bitte kehre um und tue was Du den Kindern im Beichtunterricht verkündigst!
                      Christian Herwartz

                    • Annemarie W. schreibt:

                      Frau Oetken.Natürlich.wird eingeseift.Vorgetäuscht. Dumm gespielt.Ich sündigte unfreiwillig, dann werde auch unfreiwillig bestraft. Beweise brauch ich nun von Ihnen zum Thema Profit.Profit in Orden ist etwas anderes als in Firmen…nicht jeder, der innensteht, ist blind und Innenstehende haben noch andere Methoden, die sie nutzen sollten. Die Gewissensfrage und das Thema, was wollen wir im Orden. Nicht jeder,der aussen ist, hat per se recht.Oder ist objektiv.Objektiv ist jemand, der die Wahrheit nicht schon im voraus kennt.,“Kennt“.Und der differenzieren kann. Ein Fremdwort hier im Blog,ich weiß.Und: Wissen ist Macht. Das Wissen fehlt ebenso.Warum sind so wenig Kirchenbetroffene hier? Doch nicht aus Angst vor den Tätern.Sondern weil das, was im Blog stattfdindet, nach wie vor ablenkt.Wer Geld von den Jesuiten will, wird Wege finden ohne Kindermädchen.Und der wird sich nicht von Grundbesitz und Profit oder Armut des Ordens beeinflussen lassen.Andere haben ihre geldfreie Lösung gefunden und es nicht nötig, sich öffentlich zur Schau zu stellen, oder sind vom Temperament her nicht in der Lage.Ich selber werfe keine Perlen mehr vor die Säue.Ich habe im Blog erlebt, was wird, wenn man sich vom Hass dirigieren läßt. Dazu bin ich mir zu schade.Es gibt noch andere Wege als Hass und Schwamm drüber.Mir geht es nicht um die Jesuiten als Menschen, die ich mal retten will, mir geht es um die Sache des Ordens. In Berlin würde den Christen etwas fehlen, wären Jesuiten nicht mehr da.Das erlebe ich in den Veranstaltungen. An den Reaktionen der Teilnehmer aus allen Bereichen: katholisch, evangelisch, ohne Konfession.Ich seh das nicht ein, dass ein Krümelhaufen, der seine Probleme nicht löst,hier alles zunichtemacht. Denn so weit wird es kommen, wenn Rache und Egozentauren die Macht übernehmen.

                • Birgit N. schreibt:

                  Die „Antwortfunktionen“ sind rar…
                  hat sicher auch mit Verantwortung zu tun (eben im Radio gehört):
                  http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1972524/

                  • Annemarie W. schreibt:

                    Anselm Neft: dass Schneider sich wortlos als Prellbock zur Verfügung stellt, so wie es im Moment der Teil der Jesuiten ist, die sich öffentlich äussern. Schneiders Mailadresse wäre eine gute Möglichkeit,Schneider auf Podiumsdiskussionen und mal den Mund halten. Amen.Schneider mal nicht als Priesterseelsorger, sondern als das,was mit Bischof Mixa gemacht wurde, weiß sicher auch keiner: der kam zum Nachdenken in die Versenkung. Das Schloss steht noch.Danach ist Rehabilitation angesagt.

                    • Anselm Neft schreibt:

                      Sehr geehrte Frau W.,

                      vieles in Ihrer Mail verstehe ich nicht, weil sie in meinen Augen diesmal etwas kryptisch formulieren. Aber die Mailadresse von Pater Schneider kann ich Ihnen geben:
                      theo.schneider(at)jesuiten.org. Sie findet sich auch auf der Homepage der Göttinger Citykirche St. Michael.

                      Mit freundlichen Grüßen,

                      Anselm Neft

                  • Annemarie W. schreibt:

                    nicht mit verantwortung, sondern mit technik. der blogleiter ist hobbyinternetnutzer..

                    • Karl F. schreibt:

                      Ich glaube, es reicht langsam mit der Beschimpfung des Blog-Paters. Ich danke ihm auf jeden Fall für seinen Einsatz. Er ist nicht zu beneiden.
                      Karl F.

                  • Annemarie W. schreibt:

                    Die katholische Kirche ist nicht der Jesuitenorden. Ich habe auch mit einzelnen Bistümern zu tun. Was da an Dummspielen mir gegenüber stattfindet, kann sich niemand hier im Blog vorstellen.Ich habe Jahre im Kirchendienst gearbeitet. Also viel zu bieten .Jesuiten sind dagegen grandios.Sie waren e i n Teil meines Problems. Ruhen sich nicht aus darauf, dass ich ja auch noch mit anderen aus der Kirche Mißbrauch erlebt habe. Kirche erkennt unsereinen gar nicht erst an. Jesuiten erkennen mich an, obgleich ich erwachsen war damals. Studentin.Und Theologin später.Was sich Bistümer und andere Orden mir gegenüber leisten, ist ein Kapitel für sich.Gummiwände, auflaufenlassen, herunterputzen..da bin ich bei Jesuiten vergleichsweise im Himmel.Das darf nicht so ein, dass, wer sich entschuldigt, noch eine aufs Maul bekommt. So kommt es mir hier im Blog vor.Jesuiten gehen an die Front.Dafür werden sie nicht gelobt erstmal, sondern bestraft. Die Bistümer, an die ich geschrieben habe, antworten zumTeil nichtmals.Meine Pappenheimer(Laien und weiblich, die mich als Lügnerin beschimpft haben damals) leben noch und arbeiten ehrenamtlich weiter. Oder man stellt mir manipulative Fragen. Nicht Priester,sondern die Laien, die den Mißbrauch behandeln sollen. Ich habe vorgestern an eine Frau geschrieben, dass ich ,wenn sie weiterhin geistig behindert spielt, andere Wege gehe..nicht so nette, wie bisher. Dieses Verhalten mir gegenüber kenne ich von Jesuiten nicht.Ich habe aber auch nichts mit dem AKO zu tun.Mein Vorteil ist, ich bin Theologin. Da ist der Umgang mit Priestern ein anderer. Ich habe auch ganz andere Interessen als die Blogteilnehmer.Habe selber eine Zeit im Kloster verbracht. ich gehe anders ,aber nicht falsch, mit den Dingen um.

                    • Annemarie W. schreibt:

                      Meine Rede, Karl F. Wer sich vom Orden zur Verfügung stellt und Farbe bekennt, bekommt keinen Dank, sondern den Unsegen ab.Dank an Christian, an P. Rieger, Professor Bruentrup. Folge, es machen sich immer mehr aus dem Staub.Pater Zoll könnte vom Alter her mein Sohnsein.Das Thema Versöhnung gibt es hier nicht. Darf es nicht geben. Wenn man religiös ist, löst man diese Probleme anders, ich habe einen wichtigen Teil meines Lebens mit Hass auf die Täter verbracht.Geholfen hat mir das nicht. Versöhnung heißt bei mir nicht Eierkuchen.Nicht, wegsehen. Aber die Täter zu nehmen, wie sie sind. Und, esoterisch betrachet brauche ich n i c h t s zu tun als abzuwarten. Jede Tat sucht ihren Ausgleich. Dafür sorgen, dass diese Dinge wie Mißbrauch nicht mehr geschehen, heißt nicht Vernichtung. Die Jesuiten werden gebraucht in unserer geistlosen Zeit.Von mir und von vielen anderen.

                  • Die Antwortfunktionen werden bei diesem kostenlosen Programm vorgegeben. Bei Zeitunsartikel lösche ich sie, um die Diskussion in der Mitte bei den von uns angeschnittenen Fragen zu halten.
                    Herzlichen Dank für den Hinweis auf das Radioprogramm. Ich habe den Link unter den Pressenachrichten aufgerufen.

                    • Annemarie W. schreibt:

                      Ich bin k e i n e Jesuitenfürsprecherin.Wer als Jesuit leiden will, kann das gerne machen bis zum Jüngsten Tag.Nicht auf meine Kosten. Mich stört die Unwissenheit und der offensichtliche Vernichtungswille einiger Blogger. Mich interessiert rein die Jesuitenarbeit in Berlin. Neun Prozent Katholiken sind auf jeden angewiesen, der hier mal was anderes reinbringt als Mammon.Wenn das so weitergeht hier, hat bald niemand mehr was.Ako soll sich sputen mit der Bewältigung.Nebenbei, g a n z nebenbei bin ich Mißbrauchsopfer.Also hier nicht fehl am Platz. Habe aber das Privileg, meinen Kram erledigt zu haben so langsam aber sicher. Das paßt Vielen nicht, ich merke es an den Mails, die ich bekomme.Sollte das Theater hier bis nach Berlin kommen, werde ich richtig aktiv.Der Orden ist nicht so unantastbar wie viele Jesuiten gerne hätten.Also kommen Sie bitte in die Gänge.

              • Anselm Neft schreibt:

                Sehr geehrte Frau W.,

                wie kann man eigentlich Orden (ob nun Jesuiten oder andere) vertrauen, in denen Menschen nicht zu einem wesentlichen Element ihres Charakters, ihrer Sexualität, stehen können? Genauer: Ein Priester soll sich „rein“ halten und auf seine Beziehung mit Gott und eine, freilassende, dienende Beziehung zu seinen Mitmenschen konzentrieren. Ich habe nichts gegen diesen Ansatz, für den sich interessante philosophische Überlegungen anführen lassen (ein anderes Mal mehr dazu, denn das dazugehörige Menschen- und Weltbild ist zu spannend, um unter den Tisch zu fallen). Oft gelingt das keusche Leben nicht ganz: Priester haben Affären, zeugen Kinder, schauen Pornos und masturbieren, manche haben „widernatürliche“ Strebungen, werden durch das eigene Geschlecht oder Kinder erregt. Für einige ist starke Bindungsangst und Angst vor dem anderen Geschlecht ein wichtiger Grund, um überhaupt in einen Orden einzutreten. Auch all das ist verständlich und nun einmal menschlich. Das Problem beginnt für mich hier: Weil der Mensch, der anderen Leute den Leib Christi in den Mund legt (zumindest nach außen hin) ein Ideal verkörpern soll, darf nicht sein, was oft ist. Das bedeutet einen täglichen Eiertanz, der vermutlich mehr Kräfte bindet als so manche Intimbeziehung und der der Beziehung zu Gott und den Menschen im Wege m.E. im Wege steht. Beispiel: Ein Provinzial ist schwul: Einige im Orden wissen es, andere wollen es nicht wissen, nach außen muss strengste Fassade bewahrt bleiben. In meinen Augen führt diese „bella figura“-Doktrin zu Heimlichkeit, Doppelleben und Erpressbarkeit innerhalb des Ordens. Ein ideales Umfeld für Missbrauchtäter, die auf die Verschwiegenheit ihrer nahen Bezugsgruppe setzen wollen. Wenn dann noch der Leiter des Ordens, der Provinzial, zur Verschwiegenheit bei geschilderten Vergehen verpflichtet ist, bzw. Ordensbrüdern generell glaubt, wenn sie Vorwürfe abstreiten, dann wird so ein Orden zu einem besonders attraktiven Ort für Menschen, die gesellschaftlich inakzeptables Verhalten praktizieren möchten, ohne schwere Sanktionen fürchten zu müssen.

                Mit freundlichen Grüßen,

                Anselm Neft

                P.S.: Die Jesuiten, die ich am Aloisiuskolleg kennengelernt habe, schienen mir nicht gerade Arbveitstiere zu sein. Auch hat mich nichts, von dem, was sie gesagt haben nachhaltig beeindruckt. Reaktionäre Ansichten, sophistische Wortklauberei und Geheische nach Anerkennung von Heranwachsenden sind mir hingegen deutlich in Erinnerung.

              • HRiegerSJ schreibt:

                Sehr geehrte Frau W.,

                die Jesuitenmission (d.h. die „Abteilung“, die die dafür zweckgebundenen Spendengelder betreut) muss natürlich genau wie alle anderen Organisationen auf dem Gebiet sich den Transparenzeregeln unterwerfen. Keine freihändige Mittelvergabe für Projekt, sondern Vier-Augen-Prinzip, bei allen Projekten über einer bestimmten Summe Vergabe durch den Beirat nach Prüfung, ob das dargestellte Projekt den Förderzielen der Organisation entspricht usw. Die früheren Zeiten, als der Missionsprokurator durch die Länder reiste und im wesentlichen selbst entschied, was wo gefördert wird, sind vorbei (obwohl die Entscheidungen damals sicher auch überwiegend recht gut waren.)

                Viele Grüße
                Herbert Rieger SJ

                • Annemarie W. schreibt:

                  Natürlich müssen sie das, Herr P Rieger. Ich kenne einige Jesuitenmissionare und..denen vertraue ich.Was mich stört, dass Spender hier wohl als dämlich bezeichnet werden. Die Geldverteilung in Missionsländern überlasse ich denen, die sich da kaputtmachen.Spenden in ferne Länder sind immer ein Kapitel für sich, weil dort eh die Uhren anders ticken. Ich spende woanders. Vor meiner Nase.Ich frag auch keinen Obdachlosen, ob er mein Spende vernünftig ausgibt, ich habe lange genug mit Obdachlosen gearbeitet.So wie Christian nicht mit nem Anwalt überprüft,ob die, die bei ihm übernachten wollen, ihn anlügen. Fragen Sie, wie Ruth Pfau mit Spenden umgeht?Geht nicht. Wer auch nur die blasseste Ahnung von Missons Arbeit hat, schämt sich für diese Korinthenkackerei hier. Wir Spender können natürlich in die 3. Welt fahren und kontrollieren.Mit deutschem Denken? Nein. Ich spende ganz woanders.Ich sehe nicht ein, dass nun die Mission herangezogen wird. Wer Geld vom Orden will, wird es sich beschaffen.Unabhängig vom OrdensUmgang mit Geld. Ende der 60 er habe ich einen Misionarjesuiten erlebt,der gewarnt hat vor Spenden. Die Schulen, die mit Ihrem Geld gebaut werden, sagte er, nehmen die Kinder der Reichen auf. Nicht die der Armen. Also SJ sagen,was sie denken. In der Regel.Sind ehrlich. Ausnahmen bestätigen die Regel.

                  .

          • Anselm Neft schreibt:

            Wenn ich meinem Sohn 5 Euro für den Bus gebe, stecken die 5 Euro im Bus.

            Mit freundlichen Grüßen,

            Anselm Neft

  16. Angelika Oetken schreibt:

    Sehr geehrte BlogbesucherInnen und ForistInnen,

    im Buch „Unheilige Macht“ zitiert Herr Georg Maria Roers SJ in seinem Beitrag „Die unendliche Geschichte: das Aloisiuskolleg vor der Wende“ aus dem Zinsmeisterbericht:
    —————————————————————————————————————————
    „Den Berichten mehrerer Altschüler zufolge hat Pater „Julius” in den 1950er und
    1960er Jahren mehrere Jungen sexuell missbraucht.1961 wurde er ohne vorherige Ankündigung vom Kolleg entfernt und zunächst ins Ötztal (Tirol) geschickt.“ (Z. S.141) Aus der Kurie des Generaloberen der Gesellschaft Jesu in Rom wurde im Fall Julius damals auf Latein (10.4.1962) geantwortet. In der Sache gab es kein Pardon: „Darum sende ich vorsichtshalber eine Ermächtigung, ihn auch gegen seinen Willen zu entlassen, eine Vollmacht, die nur angewandt werden darf im Falle, daß die Sache öffentliche Rechtsangelegenheit wird und die Gefahr eines großen Ärgernisses gegen die Gesellschaft besteht. Gebete für den unglücklichen von einer doppelten Krankheit gedrückten Mann richten wir gerne an die Barmherzigkeit Gottes.“(Z. S.142)
    ————————————————————————————————————————–

    Meine Fragen dazu:

    a) worin könnte das „große Ärgernis gegen die Gesellschaft“ aus der Sicht des Generaloberen in Rom bestanden haben?
    b) Wie ist die Gesellschaft Jesu wohl damals (1961) dem „Gerede“ im Orden, an der Schule und im Ort oder etwaigen Vorwürfen seitens der Eltern oder Vormünder der von Pater „Julius“ missbrauchten Jungen begegnet?

    Immerhin schien dem Thema „Missbrauch“ von Seiten der Gesamtordensleitung so viel Gewicht beigemessen worden zu sein, dass die oberste Führungskraft persönlich eine Handlungsanweisung erteilte.

    Überhaupt Ist der Zinsmeister-Bericht in diesen Passagen (IX Reaktionsweisen der Verantwortlichen, S. 155 – 193) sehr aufschlussreich, zeigt er doch, wie viele Täter es in den untersuchten Jahren (50er Jahre bis 2001) am Aloisiuskolleg gab und wie vielfältig die Übergriffe waren.

    Klicke, um auf Abschlussbericht_AKO_Zinsmeister.pdf zuzugreifen

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • HRiegerSJ schreibt:

      Sehr geehrte Frau Oetken,

      der Fall Wallmeyer ist natürlich der Musterfall für die Institutionen- statt Opfer-zentrierte Sicht. Insofern ist das erwähnte „große Ärgernis gegen die Gesellschaft“ (mit „Gesellschaft ist in der Diktion der jesuiteninternen Korrespondenz, die bei Frau Prof. Zinsmeister ausführlich dokumentiert ist, immer der Orden gemeint) natürlich die Angst, dass der Mißbrauch öffentlich wird und der Ruf der Institution leidet.
      Ich denke nicht, dass es damals spezielle Maßnahmen gegen „Gerede“ brauchte, da das Schweigen sowohl der Opfer als auch der Täter als auch der Verantwortlichen noch zu sehr im Bewußtsein verankert war. Immerhin waren anscheinend einige der Eltern so mutig, die Verantwortlichen unter Druck zu setzen, wenn auch im Fall Wallmeyer ohne nachhaltigen Erfolg.

      Der Ordensobere in Rom war einzuschalten, da ja durchaus die Frage der Entlassung des Täters aus dem Orden zur Debatte stand und die Vollmacht hierzu nur der Generalobere in Rom hat. Gegen die Entlassung aus dem Orden hat man sich entschieden, weil man sich für den Täter wegen seiner prekären Gesundheit in einer Fürsorgepflicht wähnte – solange die Sache wie gesagt nicht öffentlich würde. Auf die Idee einer Fürsorgepflicht gegenüber den Opfern kam man zu dieser Zeit nicht. Bei einer Entlassung aus dem Orden hätte der Täter im übrigen wahrscheinlich als Priester in einer Diözese weitergearbeit und weiter missbrauchen können, da die Informationen zu dieser Zeit in der Regel nicht an den Bischof weitergeben wurden, der den Betreffenden dann beschäftigte. Sie finden dazu im Bericht der „Murphy-Kommission“ aus Irland einige erschreckende Beispiele.

      Viele Grüße,
      Herbert Rieger SJ

      • Anke Sturm schreibt:

        ____________________________________________________________________
        Gegen die Entlassung aus dem Orden hat man sich entschieden, weil man sich für den Täter wegen seiner prekären Gesundheit in einer Fürsorgepflicht wähnte – solange die Sache wie gesagt nicht öffentlich würde.
        _____________________________________________________________________
        Verstehe ich das richtig Herr Rieger?. Sie haben die Fürsorgepflicht gegenüber einem Triebtäter zum Anlass genommen, die Opfer allein zu lassen?

        ____________________________________________________________________
        Auf die Idee einer Fürsorgepflicht gegenüber den Opfern kam man zu dieser Zeit nicht.
        ____________________________________________________________________
        Ach? Vergessen? Einfach vergessen?

        Amnesie vs Fürsorgepflicht!

        Verachtenswerter kann man eine solche Situation kaum schildern. Schämen Sie sich nicht für diese Form des Bagatellisierens?

        Nein, schreiben Sie nicht. Ich weiß, Sie schämen sich nicht. Natürlich nicht. Was ist auch groß geschehen?

        Anke Sturm

        • HRiegerSJ schreibt:

          Sehr geehrte Frau Sturm,

          die zu der Zeit (Ende der sechziger Jahre) übliche strukturelle Blindheit gegenüber den Leiden der Opfer und den Focus auf die Interessen der Täter einfach zu benennen heißt nicht, sie zu bagatellisieren.
          Über meine Gefühle können Sie gerne spekulieren. Ich werde meine Texte nicht mit den entsprechenden „Smileys“ versehen, um Sie hier einzuschränken.
          :-{{

          Herbert Rieger SJ

          • Anke Sturm schreibt:

            __________________________________________________________________
            „Dann musste ich mich ausziehen. Auch er zog sich aus. Er kam keuchend auf mich zu. Dieser große, dicke Mann warf sich über mich. Ich hatte Mühe, Luft zu kriegen. Musste darauf achten, nicht zerquetscht zu werden. Es roch nach altem Schweiß, nach Fett, nach Zigarrenqualm. Irgendwann spürte ich, wie sich sein Sperma über mein Gesicht ergoss. Danach musst ich mich anziehen und schnell das Zimmer verlassen. Er warf mich weg. So machte er das immer. Drei lange Jahre „.
            ___________________________________________________________________

            Das ist keine Regievorlage für einen Hardcore. Es handelt sich um Auszüge einer eidesstattlichen Versicherung eines Opfers, dem der Triebtäter Wallmeyer als Zwölfjährigen das „Genick“ gebrochen hat. Drei lange Jahre.

            Und auf die idee einer Fürsorgepflicht gegenüber den Opfern kam man nicht. Es waren die Sechziger. Die „Swinging Sixties?“

            Können Sie noch schlafen, Herr Rieger? Können Sie noch schlafen? Herrn Herwartz frage ich erst gar nicht. Der hat ja ein reines Gewissen.

            Anke Sturm

          • Anke Sturm schreibt:

            Sehr geehrter Herr Rieger,

            „strukturelle Blindheit“. Perfekt. „Focus auf die Interessen der Täter richten“. Perfekt. Wie wäre es denn mit: wir wussten es, haben es für nicht schlecht befunden und dann professionell weggeschaut? Ich weiß, kllingt nicht gut. Ist aber verjährt. Also, geben Sie sich einen Ruck.

            Über ihre Gefühle spekuliere ich nicht,. Sie sind mir herzlich egal. Ich bin bei den Opfern. Sie kommen von der Täterseite. Deshalb stehen wir an verschiedenen Ufern. Weshalb sollten mich Ihre Gefühle interessieren?

            Was soll der Unfug mit dem Hinweis auf die Smileys. Ich halte das hier für eine sehr ernste Angelegenheit. Und Sie?

            Anke Sturm

            • Angelika Oetken schreibt:

              „Ich bin bei den Opfern.“
              —————————————————————————————————–

              Sehr geehrte Frau Sturm,

              könnten Sie das bitte etwas genauer differenzieren?

              Denn allein am AKO gab es sicher im untersuchten Zeitraum Hunderte von Missbrauchsopfern.
              Von denen sicherlich etliche hier mitlesen.

              Und ob die alle Ihren Beistand möchten, bezweifle ich. Zumal Sie ja auch noch unter Pseudonym hier posten.

              Sie könnten z.B. auch ein „Troll“ besonders institutionshöriger, missbrauchsleugnender Jesuiten sein, angeheuert, um die Kommunikation hier in ganz bestimmter Weise zu stören…

              Mit freundlichen Grüßen,
              Angelika Oetken

              • Annemarie W. schreibt:

                Anke übt für die Rolle ader Lady Macbeth und macht es wie Peter Sellers: der hat seine Rollen dann auch privat gespielt. Es gibt zu Lady Macbeth einen Spruch von Friedrich Schiller: „Das , also, ist der Fluch der bösen Tat, dass sie, fortzeugend, Böses muss gebären“. Da man weiß, wie Lady Macbeth geendet hat, plädiere ich dafür, Anke hier zu sperren. damit sie Zeit hat zum Nachdenken. Über ihre Vergangenheit. Ob da nicht doch gewaltig etwas verdrängt wurde.

              • Annemarie W. schreibt:

                Anke denkt sich, besser negative Zuwendung als keine..eigentlich ruft sie um Hilfe. Warum hört sie denn niemand?

              • Anke Sturm schreibt:

                Scherzen Sie liebe Frau Oetken?
                halten Sie wirklich mein Deutsch für so verfehlt „ich bin bei den Opfern“? Das ist Umgangssprache. Ich bin bei den Opfern meint so etwas wie: „Ich bin bei Ihnen, bei Dir“, etc. Also sorgen Sie bitte nicht: Ich bin nach wie vor bei den Opfern. Nicht bei den Tätern.

                Freundliche Grüsse
                Ihre Anke Sturm

                • Annemarie W. schreibt:

                  Stimmt. Anke, das Deutsch ist nicht verfehlt. Der Inhalt Ihrer Mail ist verfehlt und Ihr Charakter. Mehr Kalfaktor als Charakter..reimt sich und was sich reimt, ist gut.

                • Angelika Oetken schreibt:

                  Sehr geehrte Frau Sturm,

                  Sie müssen mich falsch verstanden haben.

                  Ich hatte Sie um eine etwas genauere Angabe dazu gebeten, wen Sie mit „den Opfern“ meinen.

                  Mit freundlichen Grüßen,
                  Angelika Oetken

        • HRiegerSJ schreibt:

          Sehr geehrte Frau Sturm,

          doch noch ein Nachtrag. Dass wir heute die verschobene Sichtweise von damals als das sehen, was sie in Wirklichkeit war, nämlich pervers, verdanken wir allein den Opfern, die den Mut hatten, ihre Scham zu überwinden und das Schweigen zu brechen. Und nicht uns selbst als Jesuiten und auch nicht Ihnen, die Sie hier auf dem Blog so agieren.

          Viele Grüße
          Herbert Rieger SJ

          • Petra K. schreibt:

            Sehr gut. Danke!

          • Anke Sturm schreibt:

            Sehr geehrter Herr Rieger,

            das nicht sie/Sie es waren, die den Mut hatten, die Dinge öffentlich zu machen, bedarf keiner Erwähnung.

            Ihr Hinweis an mich betrifft mich nicht. Ich (!) gehör(t)e ja nicht zu der Riege der Verbrecher. Die Opfer haben übrigens herzlich wenig von solch wolkigen Dankesbekundungen, wiewohl ich natürlich weiss, weshalb sie solches in diesem Blog posten…

            Wenn aber doch die Opfer so freundlich waren, sie/Sie auf die Verbrechen Ihrer Mitbrüder hinzuweisen, weshalb geben sie/Sie ihnen nicht, was ihnen zusteht?

            Noch etwas: Ich habe den Dialog zwischen Christoph M. Berger und Ihnen verfolgt. Abgesehen davon, daß mir noch immer nicht klar ist, wieso er sich so outet: Ich habe herausgefunden, was damals geschah. Im Rahmen der Einigung. Vielleicht, kein Vorwurf, an Sie, war es doch so, daß Sie nicht gänzlich informiert wurden. Es war nämlich zu Ihrer Zeit, die Sie schilderten. Kein Beinbruch. Zu gerne wüsste ich jedoch, ob es sich hier um einen Einzelfall handelte. Ich fürchte nur, Sie werden es mir nicht sagen können. Weil Sie es nicht wissen.

            Gute Nacht
            Anke Sturm

            • Annemarie W. schreibt:

              wußt ich doch, dass anke hier die lady mabeth übt….die auf godot wartet.mister godot is coming soon. und anke wartet und wartet.

            • HRiegerSJ schreibt:

              ———————–
              Abgesehen davon, daß mir noch immer nicht klar ist, wieso er sich so outet: Ich habe herausgefunden, was damals geschah. Im Rahmen der Einigung.
              ————————

              Sehr geehrte Frau Sturm,

              was hat Sie denn motiviert, in die Intimsphäre von Herrrn Berger und seiner Familie einzudringen? Nachdem er hier auf dem Blog modo gratuito eine Information von sich preisgegeben hat, die er begrenzt halten wollte?

              Viele Grüße
              Herbert Rieger SJ

              • Anke Sturm schreibt:

                Was befähigt Sie dazu, sehr geehrer Herr Rieger, anzunehmen, daß ich mein Wissen konspirativ und nicht unmittelbar von dem, den es angeht, erlangt habe? Das würde ich wirklich zu gerne wissen.

                Sie können es mir auf deutsch shreiben.

                Anke Sturm

                • Annemarie W. schreibt:

                  na einfach alles..was sie bisher so an kuddelmuddel geäußert haben. befähigt uns ..so zu denken. anke tut so, als ob..

                  • Anke Sturm schreibt:

                    Annemarie, bitte glauben Sie mir, daß ist nicht Ihre Ebene. Gewiss nicht. Achten Sie auf die Größe des Schuhwerks, das Sie sich überstreifen…

                    • Petra K. schreibt:

                      Das sollten Sie selber ebenfalls beachten

                    • Annemarie W. schreibt:

                      Lady Macbeth hatte eine schwere Kindheit. Sie konnte nicht aufhören zu morden.Obwohl sie es wollte. Dann wurde kurzer Prozess mit ihr gemacht.Wissenschaftlich erwiesen.

                    • Annemarie W. schreibt:

                      Anke,vorsicht.

                    • max neumann schreibt:

                      Sehr geehrte Frau Sturm,
                      danke, daß Sie sich um meinen Schlaf so kümmern. Ich betrete aber leider erst jetzt, zu dieser späten Stunde meine Arbeit.Das konnten Sie nicht wissen. Kein Problem.
                      Auch wenn Sie von so vielen Stimmen am liebsten verschwinden sollten, halte ich Sie für eine sehr wichtige Person in diesem blog. Ich habe durch diesen blog, sehr viel gelernt. Sollten Sie weggeschaltet werden,melden Sie sich bitte weiter bei mir. – hier meine e-mail adresse: Maxneumann@yahoo.de

                      Das Angebot, gilt auch für alle anderen in diesem blog…

                      Liebe Grüße.
                      Max Neumann

                • HRiegerSJ schreibt:

                  Sehr geehrte Frau Sturm,

                  Sie können auch weiterhin mit meiner Fairness als Blogteilnehmer rechnen, dass ich Sie hier nicht mit Ihrem Klarnamen anspreche.

                  Ich ziehe meinen Hut vor den Betroffenen, die sich hier mit Klarnamen outen. Sie selbst zeigten sich ja gerade in einem Fall verwundert darüber.

                  Dadurch, dass Sie selber aber, die sich -wie Sie betonen- auf der Seite der Opfer sehen, unter einem Pseudonym verbreiten (wozu Sie unbestritten das Recht haben), kommt unausweichlich eine sehr starke Asymmetrie in die Kommunikation.

                  Deswegen möchte ich hier für mich ein EOT – End of Topic setzen.

                  Mit freundlichen Grüßen
                  Herbert Rieger SJ

                  • Anke Sturm schreibt:

                    Sehr geehrter Herr Rieger,
                    das akzeptiere ich. So sei es also.
                    Danke für die Korrespondenz bis hierher.

                    Freundliche Grüße
                    Anke Sturm

                  • Angelika Oetken schreibt:

                    Ich ziehe meinen Hut vor den Betroffenen, die sich hier mit Klarnamen outen.
                    ———————————————————————————————————-

                    Danke Herr Rieger!

                    Führt zwar ein wenig weg vom Thema, aber bei der Entscheidung, ob man sich als Missbrauchsopfer outen sollte oder besser nicht, kann helfen, sich klar zu machen, dass die verhaltenen bis abwehrende Reaktionen der Mitmenschen, die es geben kann, meist nichts als deren Projektionen sind und abgewehrten eigenen traumatischen Erfahrungen entspringen.
                    Und man sollte sich auf ein Outing gut vorbereiten.
                    Aber dabei können andere Missbrauchsbetroffene oder Menschen, die sich erfolgreich gegen Marginalisierungen gewehrt haben unterstützen.

                    Grundsätzlich habe ich persönlich so gut wie nur positive Erfahrungen mit meinen Schritt mich zu diesem Teil meiner Biografie zu bekennen gemacht.

                    Nicht ohne ist allerdings der Effekt, dass es bei „Opfern“ aller Art auch so etwas wie eine positive Diskriminierung gibt. Plötzlich wollen alle möglichen Menschen wissen, wie sich ein typisches Opfer zu verhalten, wie es aussehen und zu empfinden habe und wie es seine Interessen am besten durchsetze.

                    Mich persönlich stören diejenigen Mitmenschen, die helfen wollen, um sich selbst und andere von ihren eigenen Problemen abzulenken am meisten. Sie drängen sich manchmal geradezu auf.

                    Mit freundlichen Grüßen,
                    Angelika Oetken

                  • Christoph Maria Berger schreibt:

                    Sehr geehrter Herr Rieger,

                    ich habe leider Ihre Nachricht nicht mehr gefunden, mit der Sie auf die Weitergabe meines Falles an Dritte ansprachen. Aber Sie wissen sicher, um was es geht. Ich kann Ihnen versichern, daß ich von keiner Seite unter Druck gesetzt worden bin. Ich habe aus Gründen, die mit der Familie, besonders mit dem Sohn abgesprochen worden sind, den Kontakt zu Dritten gesucht. Ich gebe zu, daß ich nicht ganz sicher war, ob ich es tun sollte. Am Ende hat Folgendes den Ausschlag gegeben: Es gibt einige Personen, die mit diesen Infoprmationen, unter Wahrung der Stillschweigevereinbarung, ihre Position sehr verbessern können. Ich halte das nicht für falsch, weil es die Anspruchssteller begünstigt.

                    Ich wollte hier nur klar stellen, daß man micht nicht genötigt hat, Informationen preis zu geben.

                    Mit freundlichen Grüßen
                    Christoph Maria Berger

              • Petra K. schreibt:

                Sehr geehrter Hr Rieger SJ Intimsphäre und Privatssphäre sind für Fr. Sturm Fremdwörter und exsistieren nicht in deren Sprachgebrauch.

          • Annemarie W. schreibt:

            ist das alles, herr pater rieger?anke agiert nicht, sie läßt rundum die sau raus, weil sie nicht gestoppt wird.ich denke nicht, dass alle jesuiten stellvertretend für die täter, die sich aus dem staub gemacht haben, den prellbock spielen sollten. das sage ich als mißbrauchbetroffene. rachsucht löst das gehirn auf. wie man an anke sieht.jesuiten haben es sicher in dem fall schwer, sich zu verteidigen. dann mach ich es stellvertretend.

            • max neumann schreibt:

              Antwort auf Annemarie W.zum Thema Ankes Krankheitsbild:
              Liebe Frau W.:
              Sie! sollten ganz schnell auf die Bühne! Phantastischer Beitrag. Ich klatsche!
              Haben Sie schon Ihr Krankheitsbild eingeholt?
              Wäre mal an der Zeit, wenn Sie sich als Ärztin hier im bolg aufführen und anderen die Krankheiten diagnoszitieren.
              Ich bin immer wieder über Ihre Art verwundert. Auf der einen Seite finden Sie das Verhalten von Frau Sturm nicht in Ordnung, aber selbst schlagen Sie um sich sehr ähnlich herum..Denken Sie mal drüber einfach nach. Und sollten Sie eine Ärztin sein, dann entschuldige ich mich für meine falsche Einschätzung. Aber ich bin mir sehr sicher, daß Sie keine Ärztin sind, denn keine Ärztin, würde nur aus Rachegefühlen (welche Sie auch der Frau Sturm unterstellen, aber selbst handeln Sie genau so) eine Ferndiagnose in einem blog machen.

              Das devote Verhalten auf der einer Seite und das Zuschlagen auf der anderen, scheint ja Ihre ganz persönliche Note zu sein. Am Anfang, da waren Sie noch so im „Rahmen“,- jetzt hauen Sie um sich. Gerechtigkeit dem Jesuiten Orden!!, weil irgend eine Sturm, Sie aus der Fassung bringt. Raus mit der Anke! Raus mit dem Max!
              Verstehen Sie eigentlich, was Sie da machen? Ich glaube nicht.
              Wollen Sie es so haben, daß es in diesem blog nurnoch die Jesuiten gibt, und keine weiteren ausser Ihnen und denen, welche Ihre Bilder bedienen?
              Welche Ihrer Auffassung nach die Guten sind? Denken Sie, dass die kritischen Stimmen dann verstummen? Denken Sie, daß Sie und die Jesuten diese eleminieren werden? Möchten Sie das? Möchten Sie, daß sich irgend wann niemand um Sie sich kümmert? Niemand die Täter versucht zur Strecke zu bringen? Wollen Sie Freude, Friede, Eierkuchen?
              Sind Sie sich bewusst, daß unter den mindestens 8000 Opfern viele etwas ganz anderes wollen als vielleicht Sie? Das diese Opfer, unfasslich schwere Wege, mutig gehen, ohne sich hier im blog weit und breit auszumärzen? Enttäuscht auch von den guten Jesuiten sind? Können Sie damit leben, daß es so ist?

              Verstehen Sie doch,-in diesem blog, sind nicht nur die netten Menschen und die guten Jesuiten unterwegs. Das hat man Ihnen doch schon einige male bewiesen, in dem man Sie und uns alle in gewisse Fallen lockte.
              Was Sie tun, ist, sich auf etwas festzubeissen, ohne mal nachzudenken, was und warum hier so einiges geschieht. Machen Sie Ihre Augen auf!
              Ich habe einige Tage eine Pause hier eingelegt, und habe so manches mit meinen Kollegen analysiert . Das tut manchmal sehr gut.

              Zum Schluß möchte ich Ihnen eine Geschichte mit auf den Weg geben: die guten Taten eines Menschen, sind nie eine Garantie, für einen guten Menschen.
              Ein Täter z.B. wurde in ein weites Land verlegt, als man erfuhr, daß er Kinder in Deutschland missbraucht hat. Er begann dort im fernen Lande, eine humane Arbeit:
              Er half obdachlosen Kindern, half alten Menschen, half, da wo jemand eine Hand brauchte. Paralell dazu ist er seinem Trieb gefolgt. Mehrere Kinderhat er missbraucht. Haben Sie keine Angst: Er ist weder verurteilt worden noch sitzt er im Knast. Er ist aus dem fernen Land geflohen, und lebt jetzt wieder als ein guter Mensch mitten unter uns. Unter unseren Kindern..Weil er so viele gute Taten gemacht hat, wurde über ihn sogar ein Film gedreht. Na, daß ist doch was, oder? Er ist dort ein echter Held! Und was ist mit den Opfern?…
              Gute Nacht.
              Max Neumann

            • max neumann schreibt:

              Antwort auf Frau W.: Rachsucht:

              Ich sehe, daß Sie gerade dabei sind selbt Rache anzuwenden. Kommen Sie mal runter! Sie weichen ja gänzlich dem Thema weg!
              Wenn Sie schon ärztliche Diagnosen machen und Menschen, die sich für die Opfer einsetten für Theaterstücke casten, dann haben Sie ja schöne Sachen um sich.
              Dann solten Sie ein wenig relaxter werden. Es beißt Sie doch keiner..

              Max Neumann

              • Petra K. schreibt:

                Sehr geehrter Hr. Neumann Von Rachsucht müssen Sie meines erachtens nicht schreiben da Sie nichts anderes machen auf diese Art und Weise kann es zu keiner richtigen Kommunikation kommen. Sie fordern förmlich dazu heraus das man zurück keift, aber das wollen Sie ja weil es Ihnen Spass macht wahrscheinlich amüsieren sich köstlich. Ich weiss nicht was Sie beruflich machen aber falls Sie Untergebene haben die tun mir ausserordentlich leid, die haben vermutlich nichts zu lachen und müssen nach Ihrer Pfeife tanzen.
                Im Übrigen hat Sie P. Herwartz aufgefordert was Sie eigentlich wollen darzulegen, davon kann ich noch nichts entdecken ausser nur Beleidigungen in jedem Kommentar.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrter Herr Rieger,

        ich danke Ihnen sehr für Ihre beiden Antworten auf meine Fragen.

        Nachdem ich Rücksprache mit meinen KooperationspartnerInnen gehalten hatte werde ich morgen noch etwas dazu einstellen.

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrter Herr Rieger,

        der Fall „Wallmeyer“ ist wirklich sehr gut dokumentiert.

        Deshalb möchte ich ihn nutzen, um „Wallmeyer“ sozusagen als Testlauf durch den Präventionsleitfaden, den das Aloisiuskolleg 2011 herausgegeben hat zu schicken. So kann ich herausfinden, was konkret geschehen würde, wenn sich heutzutage am Aloisiuskolleg ein Täter oder eine Täterin an SchülerInnen vergreift.

        Klicke, um auf leitfaden-20101206.pdf zuzugreifen

        Da mich das ein wenig Zeit kostet, werde ich meine Ergebnisse frühestens am kommenden Samstagnachmittag hier einstellen können.

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

  17. Ernst Stahl schreibt:

    Sehr geehrte Frau Oetken, sehr geehrter Herr Herwartz,
    in der Liste der Fragen hat meine Frage vom 20.12. keine Berücksichtigung gefunden. Im Gegensatz zu zugegebenerweise sehr weitreichenden Fragen zu Dritten oder einem Orden sollte sich diese Frage sehr leicht von Ihnen, Herrn Herwartz, beantworten lassen. Daher nun nochmals meine Frage:
    Sehr geehrter Herr Herwartz,
    woher stammt eigentlich Ihre Kenntnis des Geschlechtes des Erstellers des obigen Beitrags, “Smeik”?
    In Erwartung einer zeitnahen und nachvollziehbaren Antwort,
    Ernst Stahl

  18. Anke Sturm schreibt:

    Wir sollten Acht geben, Halbwissen nach außen zu tragen. Der Fall „Harald“ ist wesentlich komplizierter, als es dem/der Uninformierten scheint.

    Harald ist genau der Täter, den es ihn dieser Form nur gibt, weil er von den Jesuiten geschützt wurde und geschützt wird(?) Vielleicht hat „Harald“ einen Chip in der Tasche und die lieben Jesuiten haben Angst, dass er ihn in auf das Roulette-Tuch wirft?

    Wenn schon Informationen zu Harald dann aber richtig und ohne jede Bewertung: nach einer zugänglichen, recht sicheren Quelle gibt es einen Bonner Helfer (Bürger). Der soll für Harald eingesprungen sein und der Bonner Ausländerbehörde erzählt haben, er werde ein 14-jähriges arabisches Kind zu sich nehmen. Das Kind kam dann auch. Aber nicht zu dem Bonner samt Familie. Natürlich zu „Harald“. Was der mit dem 14jährigen gemacht hat, kann man in einer Klage nachlesen, die das (nicht mehr Kind) jetzt gegen den Bonner „Helfer“ eingereicht hat. Den Jesuiten ist das herzlich gleichgültig. Die feiern ja Morgen aus volle Kehle die Ankunft des Christkindes.
    Schönen IV. Advent allesamt.
    Anke Sturm

  19. Anselm Neft schreibt:

    Hier Infos zu „Harald“ aus dem Zinsmeister-Bericht. Den Klarnamen der Person, um die es geht, darf ich nicht schreiben, wenn ich nicht seine Anwälte am Hals haben will.

    s. 54f
    22. „Harald“
    In Bezug auf den weltlichen Mitarbeiter „Harald“ liegen uns drei Berichte vor, die sich
    auf das eigene Erleben massiver Grenzverletzungen beziehen. Die geschilderten
    Vorwürfe umfassen einen längeren Zeitraum von 1983 bis 2001.
    1. Ein Berichterstatter schildert, „Harald“ im Alter von 12 Jahren kennen gelernt zu
    haben. „Harald“ habe die Kontakte in den privaten Bereich hinein erweitert.
    Auch Kontakte zur Familie seien gesucht worden. Im Alter von 13 Jahren habe
    er im Haus von „Harald“ verkehrt und angefangen, bei „Harald“ zu übernachten.
    Übernachtet habe er jeweils im Bett von „Harald“ und dabei zunächst einen
    Schlafsack benutzt. Es sei zu ersten Berührungen oberhalb des Schlafsacks im
    Bereich der Genitalien des Jugendlichen gekommen. Die Berührungen hätten
    sich zu Berührungen innerhalb des Schlafsackes gesteigert, allerdings zunächst
    ausschließlich oberhalb der Kleidung. Später sei es zu den ersten Berührungen
    am nackten Penis des Jugendlichen gekommen. Der Berichterstatter schildert,
    „Harald“ habe an seinem Penis onaniert. Er habe sich während der Handlungen
    gewünscht, dass die Übergriffe aufhören. Die Intensität der Übergriffe hätte sich
    in der Folgezeit hin zu gegenseitigem Onanieren gesteigert. Nach Angaben des
    Berichterstatters sei es zu mindestens 25 bis 30 Übergriffen bis hin zum Samenerguss
    gekommen.
    2. Ein weiterer Berichterstatter schildert, im Alter von 14 Jahren von „Harald“ betreut
    und in diesem Rahmen umarmt, angefasst und aufgefordert worden zu
    sein, „Harald“ bis zum Samenerguss zu befriedigen. Später sei es zu weiteren
    sexuellen Übergriffen bis hin zur versuchten analen Penetration und zum sogenannten
    „Schenkelverkehr“ gekommen. Der Zeuge gibt an, „Harald“ sei zu dieser
    Zeit seine wichtigste Bezugsperson gewesen. Abgesehen von der Scham
    habe er deshalb keine Möglichkeit gesehen, sich anderen Personen gegenüber
    Untersuchungsgruppe Aloisiuskolleg – Abschlussbericht 2/2011 55
    zu offenbaren. Ende der 1990iger und Anfang der 2000er Jahre sei es erneut zu
    sexuellen Handlungen gekommen.
    3. Die dritte Berichterstatterin gibt an, „Harald“ im Alter von 11 Jahren kennen gelernt
    zu haben. Im Alter von 15 Jahren sei es zu ersten sexuellen Kontakten in
    Form von Küssen mit „Harald“ gekommen. Die Handlungen hätten sich bereits
    nach kurzer Zeit gesteigert bis zu Berührungen an den Brüsten der Berichterstatterin,
    zunächst oberhalb der Kleidung und fortlaufend bis hin zu wechselseitigen
    Berührungen und Manipulationen an den Geschlechtsteilen und Einführen
    des Fingers in die Vagina der Berichterstatterin. Diese Handlungen seien fortgesetzt
    worden und im Alter von 16 Jahren sei es zum erstmaligen vaginalen
    Geschlechtsverkehr gekommen, der sich in der Folgezeit wiederholt habe. Allen
    sexuellen Handlungen sei erheblicher gemeinsamer Alkoholkonsum vorangegangen.

    Abschlussbericht 2/2011, S. 115ff, S. 198ff

    “22. „Harald“
    1. Die Berührungen der Genitalien des Berichterstatters im Alter von 13 Jahren
    auch oberhalb von Schlafsack und Kleidung stellten einen sexuellen Missbrauch
    von Kindern (§ 176 StGB) dar. Die sexuellen Handlungen nach
    Vollendung des 14. Lebensjahres wären wegen des bestehenden Betreuungsverhältnisses
    strafbar als sexueller Missbrauch eines Schutzbefohlenen
    nach § 174 StGB.
    2. Auch im Falle dieses Berichterstatters ist vom Bestehen eines Betreuungsverhältnisses
    auszugehen. Die sexuellen Handlungen wären aufgrund des Alters
    des Berichterstatters nicht als sexueller Missbrauch von Kindern, wohl aber
    als sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen nach § 174 StGB strafbar.
    3. Auch hier wird ein Betreuungsverhältnis zwischen der Berichterstatterin und
    „Harald“ geschildert. Bezüglich der sexuellen Handlungen vor Vollendung des
    16. Lebensjahres wäre deshalb von einer Strafbarkeit nach § 176 StGB auszugehen.
    Soweit nach Vollendung des 16. Lebensjahres das bestehende
    Betreuungsverhältnis für die sexuellen Handlungen ausgenutzt wurde, gälte
    für diese Zeit das Gleiche.
    Soweit die Berichterstatterin angibt, vor den sexuellen Handlungen erhebliche
    Mengen Alkohol getrunken zu haben, käme je nach Grad der Alkoholisierung
    und deren Folgen auch eine Strafbarkeit nach § 179 StGB wegen sexuellen
    Missbrauchs Widerstandsunfähiger in Betracht.
    ,,,
    Am Aloisiuskolleg entstanden “Inseln der Macht” mit eigener Binnenkultur, die faktisch oft unkontrolliert waren. Hierzu zählen … auch das freizeitpädagogische Angebot des Ako-pro-Seminars…Die ehemaligen Gruppenmitglieder schildern den verantwortlichen Mitarbeiter als charismatische Persönlichkeit, der sowohl Kinder und Jugendliche als auch deren
    Eltern in seinen Bann gezogen habe. Er sei als „großer Häuptling“ oder „weißer
    Häuptling“ bezeichnet worden. Es habe immer bestimmte Kinder und Jugendliche
    gegeben, die in einem besonderen Verhältnis zu ihm standen und als seine „Lieblinge“
    bezeichnen wurden. Es sei eine Auszeichnung gewesen, zu dieser Gruppe der
    „Auserwählten“ zu gehören, und verbunden mit einem hohen sozialen Status in der
    Gruppe. Der Mitarbeiter, so wird berichtet, habe zu diesem engeren Kreis auch private
    Kontakte unterhalten und mit ihnen private Fahrten und Ausflüge unternommen
    und sie zu Übernachtungen zu sich nach Hause eingeladen. Mitarbeiter des Kollegs
    berichten, der Mitarbeiter habe auch gegenüber Erwachsenen versucht, diese für
    sich einzunehmen und von sich abhängig zu machen.
    Andere Berichterstatter geben an, er habe unangemessene Komplimente an junge
    Mädchen ausgesprochen und seine Beziehungen zu jungen Frauen seien immer
    wieder Gesprächsthema gewesen. Eine ehemalige Gruppenleiterin berichtet, sie habe
    beobachtet, dass der Mitarbeiter starkes Interesse an einem ehemaligen
    Grüppling gehabt habe, die zu diesem Zeitpunkt zwischen 15 und 17 Jahren alt gewesen
    sein soll. Als sie ihn auf die Unangemessenheit einer solchen Beziehung sowohl
    im Hinblick auf den großen Altersunterschied als auch auf das Verhältnis Leitung
    – Grüppling angesprochen habe, habe er nicht sein Interesse an der Jugendlichen
    abgestritten, sondern darauf verwiesen, dass es nur menschlich sei, wenn er sich verliebe.
    Ein Teil der Zeugen berichtet, durch die einseitige Bevorzugung einzelner Kinder und
    Jugendlichen und die Ausgrenzung und Abwertung von anderen Mädchen und Jungen
    sei innerhalb der Gruppen ein System von „Lieblingen“ und „Losern“ aufgebaut
    worden, dass die Kinder und Jugendlichen dazu veranlasst habe, sich zu bemühen,
    den Anforderungen des Mitarbeiters zu genügen. Ältere Jugendliche und junge Erwachsene, die eigene Gruppen leiteten und die mit zunehmendem Alter eine kritische
    Distanz zu dem System aufgebaut hätten, seien in Diskussionen öffentlich ausgegrenzt und abgekanzelt worden. Ein ehemaliges Gruppenmitglied berichtet, im
    Hinblick auf diese Auseinandersetzungen und seine rhetorische Unterlegenheit noch
    jahrelange Alpträume gehabt zu haben, das Gruppenleben im Übrigen jedoch als
    sehr positiv zu erinnern.
    Weiter wird berichtet, die Eltern seien nur sehr eingeschränkt in die Jugendarbeit
    eingebunden gewesen. Besuche der Eltern in den Zeltlagern seien nicht gern gesehen
    gewesen. Es sei versucht worden, Telefonate jüngerer Kinder mit ihren Eltern
    während der Zeltlager zu unterbinden. Ein Teil der ehemaligen Gruppenmitglieder
    berichtet, den Jugendlichen sei vermittelt worden, ihre Eltern könnten ohnehin nicht
    verstehen, was sie im Rahmen der Gruppe für Erfahrungen machen würden („Guck
    Dir Deine Eltern doch mal an: Glaubst Du, die könnten nachempfinden, was Du erlebst?“
    „Eure spießigen Eltern verstehen Euch sowieso nicht“). Elternabende hätten
    vor den Zeltlagern stattgefunden, ebenso einmal jährlich ein Grillfest.
    In den Beschreibungen spiegeln sich eine Vielzahl von Mustern wider, die charakteristisch
    für geschlossene Systeme sind. In diesen Systemen gelten spezifische Normen,
    Werten und hierarchische Ordnungen, durch die Kinder und Jugendliche in
    große Abhängigkeit von einzelnen erwachsenen Bezugspersonen geraten können.
    Wenn diese Bezugspersonen in der alltäglichen Arbeit nicht oder kaum in ein Team
    eingebunden sind oder sich dynastiengleich ihre Mitarbeiter oder Nachfolger aus
    dem Kreis der eigenen ehemaligen Schülerinnen und Schüler rekrutieren, wird es am
    Ende keine Kolleginnen und Kollegen geben, die diese Strukturen noch aus kritischer
    Distanz heraus beurteilen und bestenfalls korrigierend in sie eingreifen können….”

  20. Angelika Oetken schreibt:

    Anmerkungen zu all den „Haralds“ dieser Welt….

    a) der „Harald“ ist eine uralte Figur und gedeiht überall dort, wo auf Hierarchien und Geschlechtsrollenunterschiede großer Wert gelegt wird.

    Hier ein Auszug aus einem Artikel, bei dem es um Homosexualität und Islam geht:
    „Unter Männern gilt der aktive Mann nicht als homosexuell, im Gegensatz zum passiven Mann, der als Empfangender mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einfach schwul sein muss. Solches Aktiv-Passiv-Denken findet man in Europa noch beispielsweise in Italien. Zu Neapel gehören die feminili, eine alte Transvestitenzunft, die in einem eigenen Viertel wohnen. Zu ihrer Klientel zählten früher hauptsächlich Heteromänner. Noch vor 20 Jahren war es für Verheiratete nichts Anstößiges, unter Freunden augenzwinkernd zu erwähnen, gestern sei man bei den feminili gewesen. Heute hält man sich dagegen mehr bedeckt.“ http://www.heise.de/tp/artikel/27/27781/1.html

    Heißt: der „passive“ Mann nimmt die Rolle ein, die in der Wertewelt dieser Menschen normalerweise eine Frau oder ein Kind einnimmt. Etwas böse gesagt also die Funktion eines Abortes für Sexualexkremente.
    Freud war eine Weile der Ansicht, dass Frauen grundsätzlich masochistisch seien, weil er die Beobachtung, dass Frauen vorgaben, ihre Männer „trotzdem“ zu lieben, für ein Zeichen eben solcher psychischer Deformierung hielt.

    b)Wer sich das klar macht, kann auch besser verstehen, warum Pädokriminelle und Sexualstraftäter auch in unserer Kultur so lange relativ unbehelligt blieben. Insgeheim sogar oft Beifall bekommen und Bewunderung und Aufmerksamkeit genießen.

    Und warum alle, die aus ihrem gesellschaftlich zugeschriebenen Rollenmuster ausbrechen im Gegensatz dazu so stark diffamiert und verfolgt wurden. Z.B. Transvestiten, sich „männlich“ gebende Lesben…

    Obwohl sie ja eigentlich niemandem etwas zu Leide tun. Im Gegensatz zum „Kinderschänder“ oder Vergewaltiger.

    c) der „Harald“ hatte lange Zeit eine wichtige Funktion. Um als „Harald“ zu leben, muss man seine Gefühle, v.a. sein Mitgefühl abtöten. Eigenschaften, die traditionell als männlich, wertvoll und wichtig gelten. Im Gegensatz zu dem, was als weiblich galt und immer noch gilt. Oder anders gesagt: traditionell Frauen zugeschriebene Eigenschaften werden gleichzeitig als Loosereigenschaften angesehen. Dafür darf und soll eine Frau öffentlich alle möglichen und unmöglichen Emotionen ausleben. Und sie muss sich nicht in den offenen und direkten Wettbewerb begeben.

    Fazit: der oben im Zinsmeisterbericht beschriebene „Harald“ hat sich aus der Sicht derjenigen, die ihn haben gewähren lassen, nichts zu Schulden kommen lassen.

    Er hat nicht an der göttlichen Weltordnung gerüttelt.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    P.S. ist bekannt, was aus den Kindern geworden ist, die man „Harald“ zum Fraß vorgeworfen hat?

    • Anselm Neft schreibt:

      P.S.: ist bekannt, was aus den Kindern geworden ist, die man „Harald“ zum Fraß vorgeworfen hat?

      Auf „Haralds“ (er ist kein Jesuit!) Konto gehen mutmaßlich etliche psychisch schwer beschädigte Menschen mit den typischen Problemen wie Depressionen, Selbstmordtendenzen, bipolare Störung, Suchtprobleme usw., dazu zerrissene Familien. Einige der Leute kenne ich und habe mit Ihnen gesprochen. Ich bin mir leider sehr sicher: „Harald“ wird mit diesem zerstörerischen Treiben nicht aufhören bis er tot ist oder im Koma oder eingesperrt. Aber einen Provinzial Kiechle ficht das ebenso wenig an, wie die Leitung des AKO, die durchaus Möglichkeiten gehabt hätte, beherzt zu handeln. Stattdessen haben die „Harald“-Fans ihren „Häuptling großes Arschloch“ schützen und herummanipulieren lassen können. Heute stehen ihm Rechtsanwälte bei, so dass all das hier natürlich nur meine Vermutung ist, und ich extra „mutmaßlich“ schreibe. Ja, hahaha, vielleicht bin ich nur ein paranoider Psycho, der Gerüchte über einen unbescholtenen, total coolen Typen streut, der bestimmt gar nicht 13jährigen Jungen, die in seiner Gegenwart trotz mühsamer Manipulation keine Erektion bekommen, sagt: „Wie soll dass denn später mal mit dir werden? Vermutlich kriegst du das nie hin.“ Einem eigentlich echt netten Kerl, der, sobald jemand etwas gegen ihn aussagt, mit Diffamierungen beginnt: „Homo“, „Alkoholiker“, „Wahnnsinnger“, „Frustriert“. Klar, wenn man unbescholten beschuldigt wird, dann wird man sich ja wohl wehren dürfen, in dem man nicht auf die Anschuldiger zugeht, sondern sie öffentlich als Bekloppte darstellt. Ist doch ganz normal für jemanden, der nichts zu verbergen hat.

      Ich kann nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Ja es ist zum Kotzen… allerdings sollten wir nie vergessen, dass all diese „Haralds“ an vermeintlich Schwächeren wiederholen, was man ihnen selbst einmal angetan hat.
        Es hilft, sich den vermeintlich „übermächtigen Harald“ als von seiner Mutter gedemütigtes und missbrauchtes Kleinkind vorzustellen.
        Damit will ich „Haralds“ Verhalten nicht entschuldigen, sondern einen Weg aufzeigen, wie man ihm und seinen Unterstützern effektiv Grenzen setzen kann.
        Was auf den ersten Blick paradox und widersinnig erscheint, nämlich selbst erlebtes Leid an anderen zu wiederholen, ist – auch- ein hirnphysiologisches Phänomen. Es hat damit zu tun, wie unser Gehirn lernt und funktioniert. „Harald-Hirne“ sind leider nur in der Lage, ihre negativen Emotionen zu regulieren, ihre fiesen Erinnerungen zu beherrschen, indem sie eigenen Schrecken Anderen antun.
        Ihre Maxime ist dabei „niemandem darf es besser gehen, als mir selbst“.

        Und da wo der Harald besonders gut gedeiht, ist viel im Argen. Seine Claqueure und Unterstützer sind so gut wie immer in Übergriffe und Grenzverletzungen aller Art verwickelt. Angefangen von kreativer Buchführung (Steuerbetrug), über „man-kennt-sich“ (Korruption) bis hin zu sexuellem Missbrauch.
        Insofern spiegelt die Existenz des Harald-Typus lediglich, an welchen Stellen das System, in dem er sich bewegt krank ist.

        Ein Tipp, falls jemand mit einem „Harald“ zu tun hat:
        fragen Sie ihn unvermittelt nach scheinbar unbedeutenden Details aus seiner Kindheit. Achten Sie dabei darauf, wie sich „Haralds“ Haltung und Mimik verändern. Falls er berührt bzw. verunsichert wirkt, fragen Sie sofort danach nach Dingen, die seine Umtriebigkeiten in der Gegenwart betreffen.
        Unbedingt dafür sorgen, dass Zeugen für die Unterhaltung in der Nähe sind.

        Ein Beispiel:

        „Herr Harald, haben Sie eigentlich früher auch so gerne Ahoi-Brausebrocken gelutscht“?…. „Was haben Sie eigentlich in den Sommerferien gemacht? Ich war immer schwimmen…“….. „Wie geht es überhaupt XY, ich habe gehört, sie sei sehr krank. Sie kannten sie doch recht gut, oder?“

        Nur der aller abgebrühteste Harald wird bei diesem netten, unbedeutenden Small-Talk keine Fehler machen und sich nicht verraten.

        Und falls sich mehrere Menschen an dieser Art freundlicher Unterhaltung beteiligen, dann wird es für „Harald“ unbequem. Denn er weiß ja nie, was die anderen wissen. Und Kontrolle ist „Harald“ sehr wichtig.

        Denn wie es ist, den unkontrollierten Übergriffen anderer Menschen ausgesetzt zu sein, hat er erlebt. Meistens sehr früh, sonst wäre er kein manipulativer Sadist geworden. Durch seine „liebe Mutti“, den „fürsorglichen, aber gerechten Vater“, den „wunderbaren“ Lehrer, den „ehrenwerten“ Priester,….

        Wenn man sich vor Augen hält, dass gerade Menschen, die viel zu verbergen haben, besonders viel Energie darein stecken, den Anschein möglichst perfekt zu wahren, dann wird aus dem Paradoxen Folgerichtigkeit.

        • Anselm Neft schreibt:

          Ergänzen möchte ich, dass nur ein kleiner Teil der Menschen, die Missbrauch erfahren haben, selbst zu Haralds werden. Eine monokausale Betrachtung lehne ich ab.

          Ergänzen möchte ich weiterhin: Warum unterzieht man immer nur die anschuldigenden Opfer einer „Glaubwürdigkeitsprüfung“? Könnte man im Falle unseres Haralds den nicht mal zu einem klärenden Gespräch mit Psychologinnen und Psychologen laden?

          • Annemarie W. schreibt:

            Lieber Herr Neft, auf Ihre Frage, warum immer nur die Opfer glaubwürdig sein müssen..nun, die haben den Streit angefangen.Wecken schlafende Hunde. Und sie haben lebenslänglich.Im Zweifelsfalle und überhaupt für den Täter.(Sie wollen doch nicht Existenzen zerstören!) Das ist Demokratie.Es werden in der Tat nicht alle Opfer wie ihre Täter. Dann wäre die Menschheit lang ausgestorben. So gibt es Leut, die denken, warum soll es anderen besser gehen als mir? Oder: das k a n n nur richtig/normal sein, was mit mir gemacht wurde, der Täter plus Konsorten hat es ja gesagt. Oder aber: nicht nochmal. Wenn ich schon keine Gerechtigkeit erfahren habe, dann wenigstens andere.(Nein, Herr Neft, dafür gibt es kein Bundesverdienstkreuz, für den Sprung aus dem Teufelskreis.Sondern eher Ä r g e r),Was das Gespräch mit Haralds angeht, da wurde ja auf der römischen Sitzung von einem amerikanischen Psychologen etwas zu gesagt. Zwei Psychologen sollen einen Täter befragen. Der eine hört zu und der andere sieht zu(nonverbale Äusserungen), damit das elende Lügen aufhört.

          • Angelika Oetken schreibt:

            Ergänzen möchte ich, dass nur ein kleiner Teil der Menschen, die Missbrauch erfahren haben, selbst zu Haralds werden. Eine monokausale Betrachtung lehne ich ab.
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            Sehr geehrter Herr Neft,

            ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass aus meinem Text oben hervorgeht, dass ich in dieser Sache den gleichen Standpunkt vertrete wie Sie.

            Aber falls das nicht so ist, möchte ich sicherheitshalber Folgendes klar stellen:

            Ich bin bei dem, was ich oben beschrieben habe vom bereits übergriffig agierenden Täter ausgegangen, nicht vom missbrauchten oder anderweitig traumatisierten Kleinkind. Missbraucher fallen nicht vom Himmel. Jeder hat eine Vorgeschichte.

            Und selbstverständlich wird ein missbrauchtes Kind nicht automatisch selbst zum Täter. Falls das nämlich so wäre, hätten wir uns schon längst selbst ausgerottet.

            Auch monokausale Zusammenhänge gibt es bis auf wenige Bereiche beim Menschen eher selten. Erst recht nicht bei so komplexen Dingen wie sexualisierter Gewalt.

            Insofern plädiere ich auch dafür, mehr auf die Menschen zu schauen, die trotz selbst erlebten Missbrauchs oder gerade deswegen besonders verantwortungsbewusst mit anderen, speziell ihren nächsten Angehörigen umgehen.

            Täter und das sie protegierende Gesockse bekommen in unserer Gesellschaft schließlich mehr als genug Aufmerksamkeit.

            Mit freundlichen Grüßen,
            Angelika Oetken

            P.S. zu den Glaubwürdigkeitsuntersuchungen, denen immer nur die Opfer unterzogen werden: ein Unding.
            Ich möchte in diesem Zusammenhang auf folgendes Hearing aufmerksam machen http://beauftragter-missbrauch.de/course/view.php?id=183
            Wer teilnehmen möchte, kann sich sobald die Einladung auf der Homepage des UBSKM eingestellt ist dazu anmelden. Es besteht für jeden Interessierten die Möglichkeit, sich mit Vorschlägen und Meinungen einzubringen.

  21. Angelika Oetken schreibt:

    Ich möchte einmal vier Grundsatzfragen stellen, in der Hoffnung, dass sie Anderen und mir helfen, unsere Gedanken und Gefühle zu sortieren.

    1. Was hätten die Opfer von einer unabhängigen Aufklärung?
    2. Was hätte der Orden davon?
    3. Welche Vorteile würden sich für die SchülerInnen ergeben, die derzeit Jesuiteneinrichtungen besuchen?
    4. Hätte auch die Allgemeinheit etwas von souveräner Aufklärungsarbeit? Falls ja, was?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

    • Anke Sturm schreibt:

      1. Nchts. Denn, was sollte sich ändern?

      2. Nichts. Weil er nicht an Aufklärung interessiert ist/sein kann.

      3.
      Keine . So, wie sich die Eltern derer, die auf dem AKo sind, verhalten, wäre Aufklärungsarbeit, gleichgültig oder unabhängig oder nicht, nur schädlich. Für’s Ranking.

      4.
      Nichts. weil sich die Allgemeinheit, abgesehen davon, daß keiner so genau weiß, wer das eigentlich ist, dafür überhaupt nicht interessiert.

      • Angelika Oetken schreibt:

        Sehr geehrte Frau Sturm,

        Vernichtende Antworten, die Sie da einstellen.

        Vielleicht waren es aber nur nicht die richtigen Fragen.

        Evtl. könnten Sie uns da ja weiterhelfen, da Sie ja offenbar über Insiderwissen verfügen.

        Mit freundlichen Grüßen,
        Angelika Oetken

        P.S. : „Wir“: damit meine ich BetroffenenvertreterInnen und Betroffene, die sich über PN austauschen, gegenseitig unterstützen und ermutigen.

        • Anke Sturm schreibt:

          Sehr geehrte Frau Oetken,
          das sollten wir aber nicht hier im Blog diskutieren. Die Voyeure aus dem jesuitischen Lager kämen ja vor Lachen nicht mehr in den Schlaf! Und die müssen ja Morgen zu den „heiligen“ Messen topfit sein, weshalb sie ihren Schlaf brauchen.
          Gute Nacht.
          Anke Sturm

  22. Anselm Neft schreibt:

    Eine der weniger brennenden Fragen kann ich schon mal beantworten: Eine Liste der Sponsoren des AKO (und anderer Einrichtungen) wird man nicht bekommen. Nach zehn Jahren werden die ohnehin nicht öffentlichen Unterlagen vernichtet und der (rheinische) Geldadel möchte auch in Zukunft gerne anonym seine Wohltaten begehen. Das ist üblich und legal. Soweit die Aussage von Pater Siebner in einem Gespräch.

    Eine weitere Frage: Warum ist Frau Raue weiterhin Missbrauchsbeauftrage des Ordens, nachdem sie am AKO eine bis heute nicht näher geklärte und m.E. zweilichtige Rolle gespielt hat (Stichwort: Stüper Fotos vernichten lassen, die dann wieder auftauchen, 2007 niemanden informieren als Pater Stüper im Gespräch sagt, er sei pädophil)? Und: Was genau war eigentlich die Funktion einer Missbrauchsbeauftragten im Orden vor dem Offenbarwerden der Fälle im Jahr 2010? Wieso ist es da jahrzehntelang so verdächtig still gewesen?

    • Angelika Oetken schreibt:

      Angelika Oetken schreibt:
      17. Dezember 2012 um 13:31
      “Ich habe viel von mir hier auf dem Blog gezeigt und will es auch weiter tun, dass für eine Urteilsbildung genug Material vorhanden ist.”

      Offenes Forum für alle


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      Sehr geehrter Herr Herwartz,
      sollte das eines Ihrer Hauptanliegen sein, dann treffen wir uns an der Stelle auf jeden Fall.
      Auch mir geht es darum, möglichst viele Informationen zu erhalten, um Zusammenhänge besser herstellen zu können……

      Eine der weniger brennenden Fragen kann ich schon mal beantworten: Eine Liste der Sponsoren des AKO (und anderer Einrichtungen) wird man nicht bekommen. Nach zehn Jahren werden die ohnehin nicht öffentlichen Unterlagen vernichtet und der (rheinische) Geldadel möchte auch in Zukunft gerne anonym seine Wohltaten begehen. Das ist üblich und legal. Soweit die Aussage von Pater Siebner in einem Gespräch.
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      Sehr geehrter Herr Neft,

      ich bin auch gar nicht davon ausgegangen, dass jemals so eine Auflistung irgendwem ausgehändigt werden würde, der nicht in der glücklichen Lage ist massiven Druck auf die rheinischen Feudalherren und -damen oder den Moraladel (Jesuiten) auszuüben.

      Meine Erfahrungen aus dem Gesundheitsunwesen sagen mir, dass echte Druckmittel v.a. die Finanzämter haben, respektive die Steuerfahndung, eine der wenigen Behörden in diesem Land mit einem Corpsgeist, der sich nicht nur für eine selbsternannte Elite auszahlt.

      Da ich überhaupt nicht daran glaube, dass Menschen automatisch das Gute an sich wollen, aber fest davon überzeugt bin, dass Alle etwas haben, worauf sie insgeheim Wert legen und es bei Jedem, der einigermaßen bei Verstand ist Dinge gibt, die er unbedingt vermeiden will, gehe ich davon aus, dass eine solche Auflistung bzw. ihre Veröffentlichung die Verhandlungsbereitschaft der Verantwortlichen massivst erhöhen würde. Sie wissen doch: ein Gewinn kann auch sein, dass man die Wahl zwischen zwei miesen Optionen behält. Immerhin :)

      Und: die eingehendsten und glaubwürdigsten Auskünfte geben ehemalige MitarbeiterInnen. V.a. solche, die sich ungerecht behandelt fühlen oder die sich am Arbeitsplatz angesichts der Kriminalität und Heuchelei, die sie dort vorfanden immer sehr verbiegen mussten.

      Beleidigte Ehefrauen sind ansonsten auch gute Quellen für solche Informationen.
      Die fallen ja bei den Jesuiten flach.
      Aber wie sieht es mit geschaßten Liebschaften beiderlei Geschlechts aus? Es muss doch jede Menge Kinder geben, die mit ihren rückgratlosen Erzeugern eine Rechnung offen haben. Was ist mit Gläubigern, Spielschulden? Oder mit Angehörigen des horizontalen Gewerbes, die man um ihre Entlohnung geprellt hat?

      Nun: die Aussagen Letzterer gelten in der Öffentlichkeit und vor Gericht leider wenig. Aber sind Gold wert, wenn man wichtige Infos braucht.

      Falls hier jemand bei der live-Recherche eine freundliche Begleitung sucht: ich stelle mich zur Verfügung. So komme ich mal aus meinem Büro raus ;-).
      Ansonsten bin ich relativ anspruchslos. Saubere, ruhige Unterkunft mit Frischluft und gutem Frühstück, Anreise mit der Bahn, zweiter Klasse. Mittags ein Imbiss, abends warme Küche.
      Nur langweilig darf es nicht sein… :)

      Mit freundlichen Grüßen,
      Angelika Oetken

    • Angelika Oetken schreibt:

      „Eine weitere Frage: Warum ist Frau Raue weiterhin Missbrauchsbeauftrage des Ordens, nachdem sie am AKO eine bis heute nicht näher geklärte und m.E. zweilichtige Rolle gespielt hat (Stichwort: Stüper Fotos vernichten lassen, die dann wieder auftauchen, 2007 niemanden informieren als Pater Stüper im Gespräch sagt, er sei pädophil)? Und: Was genau war eigentlich die Funktion einer Missbrauchsbeauftragten im Orden vor dem Offenbarwerden der Fälle im Jahr 2010? Wieso ist es da jahrzehntelang so verdächtig still gewesen?“
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      http://www.eckiger-tisch.de/2011/01/19/unheilige-nahe-der-missbrauchsbeauftragten/

      http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/panorama/die-freifrau-gibt-sich-zugeknoepft–38299286.html

      http://www.wochenblatt.de/nachrichten/regensburg/regionales/Fuerstin-Gloria-Ich-habe-fuer-die-Mittlere-Reife-auch-abgeschrieben-;art1172,36520

      http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/katholische-kirche-neue-missbrauchsvorwuerfe-bei-regensburger-domspatzen-a-683368.html

      http://www.regensburg-digital.de/gerhard-ludwig-mueller-regensburg-grossinquisitors-abschied/23092012/

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